Ironie in der Kommunikation mit Kindern

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  • Peppersweet,
    ich dachte wir reden über eine Spielart der Sprache im einzelnen und wie gut diese geeignet ist,nicht übers Sprechen lernen...

  • In der Familie meines Vaters herrscht ein ganz bestimmter Humor, der sehr trocken und ironisch ist. Da herrscht regelmäßiger Schlagabtausch, den die Kinder natürlich mitkriegen. Und aufgrund des Tonfalls und der Mimik mitkriegen, dass es nicht so bierernst gemeint ist.


    Ich glaube Kinder lernen sowas ganz normal mit. Und Kinder aus ironischen Haushalten (ja ironisch, nicht zynisch, sarkastisch oder sonstige verletzend) lernen das vielleicht einfach schneller...

  • Rattenkind:Es gibt sie diese Form von Ironie, die wie hier ja schon auseinandergedröselt wurde dem Sarkasmus ähnelt.
    Kind fällt: suchst du was?
    Kind lässt estwas fallen:das hast du ja toll gemacht!

    Aber das ist doch längst nicht alles.
    Man kann doch respektvoll und ironisch mit einem Kind umgehen. Warum Ironie ausschließen, wenn man nur Respektlosigkeit meint?
    Das scheint mir total sinnvoll und nachvollziehbar zu sein. #stumm
    ;)


    hier wird Ironie, Sarkasmus und Zynismus durcheinandergewürfelt.

    Den Eindruck hab ich auch.




    Was den Sprache-Lernen-Vergleich angeht: Kinder lernen Sprache ja erstmal durch Zuhören (und dann Nachmachen) - und Ironie eben auch. Woher soll ein Kind Ironie lernen, wenn nicht durch das Hören ironischer Kommentare?

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

    2 Mal editiert, zuletzt von Rattenkind ()

  • Rattenkind ich bin nur auf beschriebene Situationen eingegangen, die hier gepostet werden, alle redeten dabei von Ironie,
    ich finde Ironie kann sehr wohl sarkastisch sein .
    Ist vielleicht schwer da genau zu definieren.


    Was aber klar ist, und darum ging es mir , das es für kleine Kinder nicht gut zu verstehen ist.

    Grüsse mimi







    Einmal editiert, zuletzt von mimi ()

  • In der Familie meines Vaters herrscht ein ganz bestimmter Humor, der sehr trocken und ironisch ist. Da herrscht regelmäßiger Schlagabtausch, den die Kinder natürlich mitkriegen. Und aufgrund des Tonfalls und der Mimik mitkriegen, dass es nicht so bierernst gemeint ist.


    Ich glaube Kinder lernen sowas ganz normal mit. Und Kinder aus ironischen Haushalten (ja ironisch, nicht zynisch, sarkastisch oder sonstige verletzend) lernen das vielleicht einfach schneller...



    ich finde, das ist genau der Punkt. Ironie ist eigentlich nur richtig im persönlichen Umgang ein effektives Stilmittel, weil Tonfall und Mimik ganz entscheidend ist, ebenso beim Sarkasmus, der ja auch ein wesentlicher Bestandteil des englischen Humor ist

    LG Heike


    Der richtige Mensch ist nicht der, mit dem immer alles toll ist, sondern der, ohne den alles blöd ist.

  • Ich meine, ich hätte mal irgendwo gelesen, dass Kinder Ironie in der Regel erst so mit 13-14 Jahren *wirklich* verstehen können. Ausnahmen gibt es natürlich.


    also meine verstehen Ironie schon lange. aber sie sind natürlich auch sehr intelligent. :D .

  • Heike,
    genau Tonfall und Mimik sind das, woran Kinder die Sprechen lernen, Humor entdecken und sich mit Sprache beschäftigen,
    erkennen was gemeint ist, verdreht man nun das Ganze, kommt etwas Unverständliches heraus.


    Lässt sich das Gesagte dann noch über einen anderen aus, verletzt es vielleicht sogar.

    Grüsse mimi







    Einmal editiert, zuletzt von mimi ()

  • Für mich schließen sich Ironie und Empathie auch nicht aus. Im Gegenteil, manchmal kann etwas Ironie sogar die empathischste Reaktion sein.


    Wie gesagt, hier nimmt Ironie einer Situation sehr oft die Schärfe, gerade bei kleineren Missgeschicken ist es hier oft hilfreich und verhindert ein allzu großes reinsteigern.
    Es hilft auch manchmal, sich selbst nicht ganz so ernst zu nehmen.
    Oder ersetzt mal ein genervtes schimpfen.


    Ich Versuch es nochmal mit einem Beispiel: Tochter legt dich nur mit Frischhaltefolie bedeckte Schüssel halb in den Kühlschrank. Inhalt läuft raus. Sauerei. Ich könnte jetzt sagen "Mensch warum hast du denn das gemacht. Ist doch wohl klar, dass der Inhalt rausläuft wenn du die so kippst." Oder ich sage "oh ja, Idee des Jahrhunderts, eine offene Schüssel in denkühlschrank zu legen. Nächstes Mal am besten ganz auf dem Kopf reinstellen, das ist effektiver"
    Und schon können wir beide etwas grinsen und alles ist nicht mehr ganz so ernst. Die Message ist wohl trotzdem angekommen.


    Oft entsteht so ein Kommentar auch aus der Situation heraus. Kind steht in der Küche vor der Wasserflasche und fragt, darf ich was trinken?
    Ernste Miene meinerseits: "trinken? Heute? Das gibt's doch hier immer nur Mo, Mi, So...


    Geschrieben wirken wahrscheinlich alle Beispiele flach, hier ist das einfach oft ein hin und her.
    Und eigentlich merkt man ja schon recht gut, wann sowas angebracht ist. Oder rafft, wenn es gerade nicht verstanden wurde...

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Ebura, natürlich ist das eventuell für Kinder im Alter deiner Töchter lustig.
    mein 11 jähriger lacht auch darüber aber meinte die TS nicht gerade kleinere Kinder?


    Denk dir doch den letzten Satz für einen 3 jährigen ....

    Grüsse mimi







    Einmal editiert, zuletzt von mimi ()

  • Und dazu macht der Tonfall die Musik.


    Eburas ironisches Beispiel kann man auch sehr beißend vorbringen...


    ... Vielleicht haben hier die beiden Seiten einfach unterschiedliches im Ohr?

  • zum thema erst mit 13-14 so richtig verstehen:


    ich glaube, auch vorschulkinder können schon verstehen, dass es kein halbes Pferd mit Senf zum Abendessen gibt. Aber vieles von den ironischen Dingen, die Erwachsene so sagen, verstehen Kinder tatsächlich erst mit 13-14 Jahren, weil sie vorher den Kontext gar nicht verstehen, ihnen also das Sachwissen fehlt (kulturelle Bezüge, politisches Geschehen, andere Dinge aus der Erwachsenenwelt).
    Ironie kann sicher verwirren und ob sich ein Kind verletzt fühlt, hängt von vielen Dingen ab (emotionale Entwicklung, Sprachverständnis, Beziehung zum Ironie-verwendenden).


    Ich denke, die meisten von uns sind sehr, sehr gut in der Lage, sich auf das jeweilige Verständnis ihrer Kinder einzustellen. Wer liest den schon seinem 3jährigen Harry Potter vor? Bedeutet das nun, seinem Kind bis zum Erreichen der Harry-Potter-Reife besser gar nicht vorzulesen? In der Regel wissen Eltern doch, welchen Zugang und welches Verständnis für Sprache ihre Kinder haben.

  • Das Kühlschrank-Beispiel da war meine große 6. ;)
    Wie gesagt, hier gehört es fast zu Beginn an dazu. Nicht extrA, zum lernen, sondern weil wir so sind. Und da gab es eben öfters solche Sachen, wie og


    Und ich denke, ich konnte recht gut spüren, was wann ging.


    Und klar kommt es auf den Tonfall an, aber mit beißendem Tonfall wäre es für mich eben nicht mehr wirklich Ironie gewesen.
    Aber eigentlich dachte ich, hätte ich den Zweck bei Instanz gut beschrieben

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    Martin Luther King, Jr.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

    • Offizieller Beitrag

    Ich fand Gundulas Spruch ein sehr gutes Beispiel - sowas könnte hier auch gut kommen. Kurze Ansage, die klar macht, dass die vorangegangene Aktion nicht so dolle war, aber auch kein Weltuntergang.

  • Wie gesagt, hier nimmt Ironie einer Situation sehr oft die Schärfe, gerade bei kleineren Missgeschicken ist es hier oft hilfreich und verhindert ein allzu großes reinsteigern.
    Es hilft auch manchmal, sich selbst nicht ganz so ernst zu nehmen.
    Oder ersetzt mal ein genervtes schimpfen.


    Ganz genau so.

    • Offizieller Beitrag

    Oft entsteht so ein Kommentar auch aus der Situation heraus. Kind steht in der Küche vor der Wasserflasche und fragt, darf ich was trinken?
    Ernste Miene meinerseits: "trinken? Heute? Das gibt's doch hier immer nur Mo, Mi, So...


    Genau so was. Oder auch auf die Frage, ob sie was können, die Antwort, dass ich mir sicher bin, dass sie es können. Und ja, ich würde auch davon ausgehen, dass das jeder so macht, dass es für die eigene Familie passt. Wenn eines meiner Kinder darauf unglücklich reagiert, dann mach ich das natürlich nicht. Und wenn es in dem Punkt empfindlich ist, dann verkneif ich mir das natürlich auf Dauer - ist ja kein Selbstzweck. Aber wenn die Kinder gut damit umgehen können und es sogar zu einer entspannten Atmosphäre beitragen kann, warum nicht?

    • Offizieller Beitrag

    Ebura, natürlich ist das eventuell für Kinder im Alter deiner Töchter lustig.
    mein 11 jähriger lacht auch darüber aber meinte die TS nicht gerade kleinere Kinder?


    Denk dir doch den letzten Satz für einen 3 jährigen ....


    Bei meinen Kindern funktioniert das gut. Auch schon mit 3. Geschrieben bekomme ich kein Beispiel hin, weil einfach das Setting drum herum fehlt. Die Stimmung, das Lächeln, das Kichern drum herum. Es geht sicher nicht mit jedem Kind, das will ich nicht abstreiten. Aber ich kenne durchaus viele Kinder bei denen das gut geht und Situationen entschärft. Auch bei sehr kleinen Kindern. Und dsa hat nichts mit Abgebrühtheit oder "von oben" oder so zu tun.

  • Ich war vor ein paar Monaten mit Kind und seinem Freund unterwegs, auf der Autofahrt kam zu ausführlichen ironischen Blödeleien (wobei wir dem anderen Kind auch erst erklären mussten, wie das gemeint ist).


    Laut Mutter hat der Junge abends ganz begeistert davon erzählt, dass wir so viel "aronisch" geredet hätten ^^