Ironie in der Kommunikation mit Kindern

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  • Ich verstehe Ironie bis Heute kaum und fast immer unlustig. Ich finde es fast immer unangemessen, mit ironischen Kommentaren zu kontern oder Situationen abzuschwächen. Ich habe es als Kind gehasst, wenn ich gefragt wurde, ob ich was gefunden habe, wenn ich hinfiel. Ja, ich bin gestolpert, Leute, es wäre höflicher zu fragen, ob mir was passiert ist/ob es mir gut geht... Meine Mutter findet es bis heute irre lustig mir auf die Frage, wo sie denn die Brötchen gekauft habe, „beim Frisör" zu antworten... Genauso veralbert käme ich mir bei den allermeisten Kommentaren, die hier als Beispiel angeführt wurden, vor.

    Das Tragische an jeder Erfahrung ist, dass man sie erst macht, nachdem man sie gebraucht hätte. (Nietzsche)

    • Offizieller Beitrag

    #weissnicht


    da ticken dann wohl Leute echt unterschiedlich. Hauptsache man selbst kann erkennen, ob es die eigenen Kinder verstehen. Aber einfach zu unterstellen, dass Ironie per se respektlos gegenüber den Kinder ist - das ist dann vielleicht auch ein bisschen kurz gehupft.

  • Ich finde es für mich (als Erwachsene) doof, da ich es nicht verstehe.

    Zitat

    Hauptsache man selbst kann erkennen, ob es die eigenen Kinder verstehen


    Und das ist verdammt schwer!

    Das Tragische an jeder Erfahrung ist, dass man sie erst macht, nachdem man sie gebraucht hätte. (Nietzsche)

    Einmal editiert, zuletzt von Matsu ()

  • Meine Kleine fragt meinen Vater im Minutentakt "Opi, meinst du das jetzt ernst oder eronisch?", wenn wir bei den Großeltern sind, da er sehr viel Unfug mit den Kindern macht. Auch als meine Nachbarin mal zu ihr sagte "frag doch mal die nette Frau nach noch einer Mayo", nachdem sie von der McDonalds-Mitarbeiterin doof behandelt worden waren, fragte sie nach "du meinst das doch jetzt eronisch, oder?" Also, sie versteht Ironie mit ihren knapp sieben Jahren durchaus, mag sich aber vorsichtshalber rückversichern. Sie hinterfragen eh viel, da ist Ironie ein Weiteres.


    Sorry Thistlejo, ich zitier das mal, weil ich genauer erklären will, was ich meine.


    Dieser Art von Ironie begegnen Kinder häufig, jedenfalls bekomme ich so etwas mit.
    Ich frage mich, was " lernt" das Mädchen?
    Die Nachbarin macht das nur aus einem Grund, sie hat die Lacher der Erwachsenen auf ihrer Seite...


    Das finde ich total unnötig- oft benutzen Erwachsenen Ironie doch unbewusst, sind so dran gewöhnt, es ist ein Teil von Ihnen, was auch immer,
    für Kinder ist das glaub ich nicht immer schön!

  • Nee Hermine , nicht per se,
    aber in vielen nicht überlegten Fällen vielleicht doch...


    Matsu, deine Mutter würde wahrscheinlich heute auch sagen ihr hattet ein lustiges, ausgegliches, humorvolles Miteinander....


    So verschieden sind Wahrnehmungen.

    Grüsse mimi







    Einmal editiert, zuletzt von mimi ()

    • Offizieller Beitrag

    Hey, mein Mann neigt zu Kalauern. Da könnte ich immer nur schreiend aus dem Zimmer laufen, das ist für mich absolut spaßfrei.
    (Aber grundsätzlich erkennt man es doch meistens ganz gut, ob etwas ernst gemeint ist oder nicht. Nur dass man es dann halt nicht lustig findet.)


    Edit: Mimi - hier ist es so, dass die Kinder Spaß daran haben, die "Erwachsenenkommunikation" zu durchschauen. Eben zu erkennen, dass es so nicht gemeint ist. Und nein, als Lustigmachen auf Kosten der Kinder habe ich es nie empfunden. So ist es auch nie gemeint.

  • (Aber grundsätzlich erkennt man es doch meistens ganz gut, ob etwas ernst gemeint ist oder nicht. Nur dass man es dann halt nicht lustig findet.)


    Ich merke es eben nicht!!! Woran auch immer das liegt. Ich bin da vielleicht total naiv und auch leichtgläubig, aber wenn mir jemand erzählt, es gäbe ein halbes Pferd mit Senf zum Abendessen, dann überlege ich im ersten Augenblick, wie das wohl in den Ofen passen kann. Im zweiten Moment fühle ich mich verarscht, auf eine ganz normale Frage ein für mich doofe Antwort zu bekommen.


    Oder ein anderes Beispiel von weiter vorne: Kann ich was trinken? Antwort: Nur Dienstags und Donnerstags. Ich hätte als Kind losgeheult!!!

    Das Tragische an jeder Erfahrung ist, dass man sie erst macht, nachdem man sie gebraucht hätte. (Nietzsche)

  • Sorry Thistlejo, ich zitier das mal, weil ich genauer erklären will, was ich meine.


    Dieser Art von Ironie begegnen Kinder häufig, jedenfalls bekomme ich so etwas mit.
    Ich frage mich, was " lernt" das Mädchen?
    Die Nachbarin macht das nur aus einem Grund, sie hat die Lacher der Erwachsenen auf ihrer Seite...


    Und das lese ich da z.B. überhaupt nicht raus. Ich würde sagen, die Nachbarin kritisiert damit das Verhalten der Mitarbeiterin. Was das Mädchen daraus lernt? Keine Ahnung - dass die Nachbarin durchaus registriert hat, dass diese Dame nicht freundlich war? Dass man Kritik loswerden kann, ohne unfreundlich zu werden? Eventuell auch einfach gar nichts? Vielleicht verstehe ich die Situation auch falsch.

  • Ich würde sagen, die Nachbarin kritisiert damit das Verhalten der Mitarbeiterin. Was das Mädchen daraus lernt?


    nee, so hatte ich das auch verstanden und würde meinen, dass das Mädchen daraus lernt, dass man sich mit Humor verbünden kann und kränkungen überwinden kann. :)


    Zitat

    Oder ein anderes Beispiel von weiter vorne: Kann ich was trinken? Antwort: Nur Dienstags und Donnerstags. Ich hätte als Kind losgeheult!!!


    Mein kleiner würde das evtl. auch tun, weil er die Antwort ernst nehmen würde. meine Große würde die Augen rollen. Ihr ist natürlich klar, dass sie das Recht hat, jederzeit was zu trinken und ich ihr niemals die Flüssigkeit vorenthalten würde.


  • Ich merke es eben nicht!!! Woran auch immer das liegt. Ich bin da vielleicht total naiv und auch leichtgläubig, aber wenn mir jemand erzählt, es gäbe ein halbes Pferd mit Senf zum Abendessen, dann überlege ich im ersten Augenblick, wie das wohl in den Ofen passen kann. Im zweiten Moment fühle ich mich verarscht, auf eine ganz normale Frage ein für mich doofe Antwort zu bekommen.


    Oder ein anderes Beispiel von weiter vorne: Kann ich was trinken? Antwort: Nur Dienstags und Donnerstags. Ich hätte als Kind losgeheult!!!


    Dass man Ironie dann ziemlich doof findet, kann ich gut verstehen. Ich denke, da muss man halt auch ein bisschen auf seine Mitmenschen schauen und sich entsprechend verhalten. (Bei meiner Mutter z.B. muss man sich mit trockenen Sprüchen echt zurückhalten. Die sucht immer nach dem Körnchen Wahrheit, selbst wenn es nicht da ist. Irgendwann hat sie einen Kuchen gebacken und sich sehr entschuldigt als er gerissen ist. Ich hab natürlich geantwortet "Ne, also jetzt wollen wir ihn nicht." Das hat sie echt verunsichert während für mich irgendwie klar war, dass das nicht ernst gemeint war und höchstens in die Richtung "jetzt hör schon auf dich zu entschuldigen" gehen sollte. Das tat mir dann auch echt leid...)


    Mein Kind dagegen fände die Friseur-Antwort echt lustig, überboten nur noch wenn icgh gesagt hätte "im Pups-Furz-Geschäft." (Eine Spielart des Humors von der ich hoffe, dass sie sie auch wieder ablegt :D )

  • Mein Kind dagegen fände die Friseur-Antwort echt lustig, überboten nur noch wenn icgh gesagt hätte "im Pups-Furz-Geschäft." (Eine Spielart des Humors von der ich hoffe, dass sie sie auch wieder ablegt )


    Ich fänd die Antwort auch saudoof (wenn ich ne Info will möchte ich ne Info und keinen Witz). Das fällt so in die Kategorie "Entschuldige, kann ich dich kurz was fragen" - "Das tust du schon" (ich hatte so einen Kollegen, da kam die Antwort JEDESMAL, ich musste ihn öfter Dinge fragen weil deutlich erfahrener. Ich habs geschluckt, fands aber sehr nervig).



    Bei dem Spruch mit dem Pups-Furz-Geschäft würdest bei meinem 5-jährigen aber so RICHTIG punkten.

  • erstaunlich, die unterschiedlichen Ansichten. Für mich (und meine Kinder) ist Ironie mit Humor verknüpft. Und der Umgang mit Ironie/Sarkasmus/Zynismus ist auch mit Empathie verknüpft, denn dadurch wird doch auch trainiert, was eventuell andere Leute verletzt, wo die Grenze geht #weissnicht

    LG Heike


    Der richtige Mensch ist nicht der, mit dem immer alles toll ist, sondern der, ohne den alles blöd ist.

  • erstaunlich, die unterschiedlichen Ansichten. Für mich (und meine Kinder) ist Ironie mit Humor verknüpft. Und der Umgang mit Ironie/Sarkasmus/Zynismus ist auch mit Empathie verknüpft, denn dadurch wird doch auch trainiert, was eventuell andere Leute verletzt, wo die Grenze geht #weissnicht


    so sehe ich das auch. Ich achte da bis heute gar nicht drauf. Ich rede mit meinem Kleinen ganz normal, alles andere würde nicht uns entsprechen. Ich weiß gar nicht wie viel Ironie etc. ich benutze. Habe nie drauf geachtet. Bin mir aber ziehmlich sicher, dass es vorkommt. :)

    Cheers & Oi! Jazzyi

    02/2013 Bergtroll, +04/2016 Sternchen, 03/2017 Höhlentroll

    Wenn euer Leben ein dunkles, stinkendes, dreckiges Loch ist, dann RAUS DA! Schlagt die Wand ein, sucht die Tür oder macht ein Fenster auf, aber tut WAS!!!

    • Offizieller Beitrag

    fibula: Aber wenn du merkst, es wurde nicht verstanden und du erklärst es nochmal unironisch... Warum nicht gleich ohne Ironie?


    ein beispiel:
    die beiden haben sich eine ganze weile in der wolle, warum auch immer. ohne einander geht aber auch nicht. das eine oder andere kommt immer wieder und beschwert sich. ich höre zu, spende trost, signalisiere verständnis, versuche aber nicht den schiedsrichter zu spielen, biete ablenkung an. klappt alles nicht. wir alle kennen es, gell?
    noch ein mal kommt ein kind:
    - fibbbiiiiiiii A (oder B) nervt mich!
    - o.k. ich hänge ihn an den fersen, du kannst ihn dann kitzeln bis er runterfällt, einverstanden?
    lange her, hat bestimmt das eine oder andere kind, mich groß angeschaut hat, bis er mich grinsen sah.
    manchmal unterbricht es den doofen kreislauf.
    das nächste mal kommt dann ein kind und sagt:
    - hab die matratze bereit gestellt, du kannst den A (oder B) an den füßen hängen.


    ein anderes beispiel:
    - fibiiii, ich find meine socken nicht
    - denen war es unter deinem bett zu staubig, sind jetzt spazieren.


    wenn mir etwas runterfällt und ich sage: "na toll", ist das definitiv so anders betont als ein freudiges, oh toll! dass es für unsere beiden nie eine frage war #weissnicht



    Verschwindet die ironiefreie Alltagskommunikation?


    nö tut es nicht. wenn es ernste situationen oder gespräche sind, können wir auch ironiefrei.


    wir tun es nicht mit böser absicht. es ist halt eine der art der kommunikation, die in meinen augen völlig normal ist. würd ich wissen, dass es jemanden sehr stört, würd ich versuchen es zu vermeiden.


    freunde unserer kinder kennen das auch, wenn sie es nicht kennen, sind ja unsere beiden da und leisten aufklärung. oder ich schalte einen gang zurück, wenn nötig.


    ich hab bis jetzt noch nicht verstanden, wieso ironie am besten vermieden werden soll.

  • Ich find's auch völlig normal... Keine Ahnung wie oft ich auf die sinnfrei gestellte Frage: "Was machst Du da?", wenn z.B. völlig offensichtlich war, dass mein Vater ein Buch las, die Antwort bekam: "Schokoladenkuchen backen!".
    Fand ich erst verwirrend, dann ziemlich witzig. Bis heute. Jetzt sag ich das manchmal auch zu meinen SchülerInnen (10+) und die finden's auch witzig, bisher.

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

    • Offizieller Beitrag

    "Was machst Du da?", wenn z.B. völlig offensichtlich war, dass mein Vater ein Buch las, die Antwort bekam: "Schokoladenkuchen backen!".


    eben. wer hatte es geschrieben, wir essen heute ein halbes pferd mit senf :D

  • Ich liebe feine Ironie, trockenen Humor und beißenden Sarkasmus. Zynische Bemerkungen gehen mir auch schnell über die Lippen. #angst


    Mein Großer ist fast 4 und versteht es meistens nicht. Oder es verunsichert ihn. Daher unterlassen wir es im Umgang mit ihm weitestgehend.


    Die angegebenen Beispiele finde ich jetzt alle ich so schlimm; das liest sich für mich eher wie gutmütiger Kalauer.
    Bei mir geht es durchaus bissig zu und gerade in Stresssituationen ist das eher kontraproduktiv für meinen Sohn.


    Den Zusammenhang mit Abgebrühtheit oder Verwöhntsein sehe ich jetzt aber nicht automatisch. ;)

  • ich mag ironie, die von positiver stimmung begleitet ist, weil damit viele situationen, wie hier schon beschrieben, entschärft werden können oder auch in ein anderes licht gestellt werden können.


    ironie ist manchmal auch in genervten situationen ein gutes ventil für mich (alle schreien durcheinander, jeder will was, telefon läutet, abzugshaube brummt und man sagt "kann jetzt mal jemand das radio lauter drehen, irgendwie fehlt hier noch was"), weil es vielleicht auch für mich selbst distanz zur eigentlichen genervtheit schafft und eine art von humor reinbringt (also eher als "seid jetzt bitte alle sofort leise, sonst zerspringt mein kopf!")


    aber sobald diese genervte komponente hinein spielt, sollte man aufpassen, finde ich, weil es da eben auch kippt und verletzend sein kann. wenn das 7-jährige kind hier etwas fallen lässt und es zerbricht (wie gerade gestern passiert), dann ist es wirklich schockiert. es ist ihm peinlich und er würde sich am liebsten verstecken. wenn ich dann mit einem ironischen "na toll!" käme, würde er zwar sofort verstehen, dass es nicht toll ist, aber es ist fies und kränkend. finde ich. dann sag ich lieber ehrlich schockiert "oh nee, ausgerechnet diese flasche! schade! (aber ich weiß, dass das nicht absicht war... etc)"


    ironie passt kindern gegenüber also nicht in kritischen situationen und auch nicht, wenn der hintergrund weniger humorvoll ist. wohl auch, weil es da schnell in sarkasmus überschlägt.


    in der ausbildung wurden wir davor gewarnt, schülern gegenüber vor der 7. klasse ironisch zu sein.
    das ist recht pauschalisierend, aber ich finde es richtig, denn im klassenverband geht das noch schneller in die hose als im privaten umfeld, wo man einander kennt und auch ein gespür für die jeweilige verfassung des einzelnen hat. in einer klasse kann es sein, dass das ganz schnell nach hingen losgeht. ich sag zwar auch manchmal bei jüngeren etwas ironisches, aber sicher nicht, wenn es um ernsthafte kritik geht.


    zu viel ironie kann auch schnell sehr nervig sein und pseudocool wirken oder etwas kaschieren. bei einem referat hat ein oberstufenschüler quasi alle inhalte mit ironie kommentiert ("so, das findet ihr sicher alle suuuuper spannend", "also, ich hab euch da mal ganz tolle bilder dazu mitgebracht", "und jetzt interessiert euch sicher brennend, weshalb..." - das wirkte ganz schlimm, blöderweise auch auf seine mitschüler, weil es so überstrapaziert wurde und eher unsicher als cool wirkte.


    und ich habe eine bekannte, die das auch im alltäglichen gespräch ständig praktiziert, da ist auch ermüdend.


    m.

  • Hallo,


    Ich finde auch, es gibt einen unterschied zwischen Familienscherzen/Humor und Ironie.


    "Ich beiß dich gleich" mit dem dazugehörenden Grinsen im Gesicht würde jedes unserer Kinder verstehen und einordnen können (Pass auf Schatz, NOCH finde ich es lustig, aber du näherst dich den Grenzen, übertreibs nicht) und lustig finden.
    Als es mir mal einem anderen Kind gegenüber rausgerutscht ist, daß dieses Familiending nicht kannte, erntete ich einen völlig schockierten, fassungslosen Blick - trotz meines Lächelns.


    Einem gestürzen Kind zu sagen: "Komm her, dann heb ich dich auf" (wird in meiner Schwiegerfamilie manchmal gesagt) würde bei meinen zur Verzweiflung führen, weil sie sich zusätzlich zum Schmerz auch noch verspottet fühlen würden.
    Bei "Brauchst du einen Bohrer" zum nasebohrenden Kind (schrieb hier glaub ich jemand) würden sie sich gedemütigt und (sobald noch ein dritter anwesend wäre) "vorgeführt" fühlen und wären ziemlich verletzt.


    Viele Beispiele empfinde ich als Scherz (den mit dem Pferd oder dem Kuchen) z.B. aber noch nicht als Ironie. Ironie wäre z.B., wenn einem Kind, daß beim Training mit leicht gebeugten Armen im Handstand steht, vom Trainer im ernsten Ton sagt: "Ich würde an deiner Stelle die Arme noch ein bissel mehr beugen!". Das hat in dem Falle zu einer ernsten Verletzung geführt, weil das Kind es als Tipp verstanden hat. aus Sicht des Trainers war es nur eine ironische Bemerkung, die das Kind (Grundschulalter) seiner Meinung nach hätte verstehen müssen.


    Und es kommt immer auf die Gesamtsituation an, in einer fröhlichen Phase in einem Ton, bei dem klar ist, daß es Spaß ist, gesagt kommt es völlig anders an als wenn eh schon Seelenkriese ist und ein "Wie blöd kann man sein"-Ton mitschwingt oder wenn man erst irgendwann später merkt, daß man vera...scht wurde.

    • Offizieller Beitrag

    Eines unserer Kinder konnte sehr früh Ironie erkennen und auch einsetzen. Sie war 5, da stand sie mit dem Papa im Garten, strahlte ihn an und fragte: "Gell, denn Stall hast du selber gebaut?" und zeigt auf den Entenstall. Er bejaht ganz stolz. Tochter macht weiter: "und den auch, gell? (Zeigt auf Entenstall) " und den (nochmals ein Hühnerstall) und den (Kaninchenstall) und den Stall auch?" (zeigt auf unser Mietwohnhaus, dass uralt und abrissreif ist) Sie guckt ihn dazu ganz ernsthaft an und als mein Mann sprachlos, mit grossen Augen dasteht, grinst sie sich einen ab und spaziert von dannen.


    Die Grosse hingegen fragt heute noch " Wiiiiirklich???" ...wenn wir erzählen, dass wir ein paar Kühe umschuppsen wollen und wenn wir keine finden, dann einfach ein paar Landwirte....