Ironie in der Kommunikation mit Kindern

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  • aber sobald diese genervte komponente hinein spielt, sollte man aufpassen, finde ich, weil es da eben auch kippt und verletzend sein kann. wenn das 7-jährige kind hier etwas fallen lässt und es zerbricht (wie gerade gestern passiert), dann ist es wirklich schockiert. es ist ihm peinlich und er würde sich am liebsten verstecken. wenn ich dann mit einem ironischen "na toll!" käme, würde er zwar sofort verstehen, dass es nicht toll ist, aber es ist fies und kränkend. finde ich. dann sag ich lieber ehrlich schockiert "oh nee, ausgerechnet diese flasche! schade! (aber ich weiß, dass das nicht absicht war... etc)"


    ironie passt kindern gegenüber also nicht in kritischen situationen und auch nicht, wenn der hintergrund weniger humorvoll ist. wohl auch, weil es da schnell in sarkasmus überschlägt.


    Ja, das sehe ich auch so, dass man mit Ironie in eh schon gestressten Situationen vorsichtig sein muss. Allerdings kann man natürlich auch ganz unironisch fies und kränkend sein ("Kannst du nicht aufpassen? Ausgerechnet meine Lieblingsflasche! Immer bist du so ungeschickt!") und ironisch aber nett reagieren ("Oh, die Schwerkraft ist an. Gut, dass wir das getestet haben. Vielleicht finden wir das nächste Mal ein weniger zerbrechliches Testobjekt.").


    Für mein Gefühl hängt das nicht so zusammen. Ich bemühe mich eigentlich immer verständnisvoll zu reagieren. Manchmal schaffe ich es nicht, aber dann macht es irgendwie auch keinen großen Unterschied mehr ob ich ironisch oder unironisch blöd reagiere.


  • "hätte runter fallen können..." unser Beispiel... und ja meine Kinder sprechen fließend Ironie ... letztens der Kleine (6) fragt mich was... ich antworte ausführlich, er verdreht die Augen und meint" warum hab ich nur gefragt..."
    anderes Beispiel: Sohn(jetzt fast 8 damals vielleicht 5) fragt mich zum x. Mal was es zum Essen gibt, irgendwann sag ich "Kinderbraten ich weiß nur noch nicht welches Kind", Kinder am lachen "Kinder kann man doch nicht essen" "doooch mit Karotten und Zwiebeln und Knoblauch..." Kommentar vom Kind "na was da wohl Papa dazu sagt, der isst doch keinen Knoblauch..."


    Also ja, meine Kinder verstehen es...

    Wo Furrina drauf steht ist in dem Fall Carrrie drin #evil


    und immer noch mit Chaosfamilie :D

  • Ich finde ja, die Dosis macht das Gift!
    Ironie gehört einfach zu unserer Sprache dazu und in unsere Gesellschaft hinein. Man kommt nicht Drum herum und allein deshalb fänd ich es schräg, jemanden ironiefrei großziehen zu wollen.
    Manchmal schätze und nutze ich Ironie selbst. Sie kann eine sprachliche Brücke in schwierigen Momenten sein, kann lustig wirken ... dann ist sie toll!
    Konkret im Blick auf meine Kinder:
    Natürlich passe ich mich sprachlich an den Verständnishorizont meiner Kinder an. Ich will mit ihnen ja kommunizieren, das gelingt nur, wenn beide Seiten auf einer Ebene sprechen. Meine Kinder verstehen noch nicht viel Ironie. Die sehr offensichtlichen Basics halt. Wobei ich tippen würde, dass ihnen da eher meine Gestik, meine Mimik und mein Tonfall verraten, dass irgendwas nicht stimmt mit der Aussage, die ich gerade treffe. Sie brauchen also sehr offensichtliche Hilfsmittel. Dann klappt das aber und ab und an setze ich Ironie ein. Schon als Selbstschutz manchmal. Bevor ich rummoser ... ;) .


    ABER: Ich bin total von solchen Leuten genervt, die permanent ironisch antworten, immer einen drauf setzen mit ihren Antworten, Ernstgemeintes ins Lächerliche ziehen, Antworten schuldig bleiben. Solche "Spaßvögel" hab ich echt gefressen 8I , kenne einige davon und würde das Fazit ziehen:
    Ironie am besten sparsam einsetzen, dann wirkt sie auch. Dauergebrauch nervt und steht in der Gefahr, platt zu sein.

  • Mein Sohn hat heute ein "Sarkasmus"-Schild gebastelt und es echt geschafft, es bis zum passenden Zeitpunkt geheim zu halten.


    Ja, wir gucken gerade Big Bang Theorie... #freu


    Mit fremden Kindern muss ich auch vorsichtig sein - da bin ich schon mal zu weit gegangen. Bei uns gibt es z.B. "Du lustwandelst am Rande einer unglaublichen Ohrfeige!" Das meint: "Hey, du trampelst auf meinen Nerven rum, lass das!" (wieder: NEIN, ich habe keines meiner Kinder je geschlagen), hat aber das Nachbarkind erschreckt.


    Ironie ist eher was für den internen Gebrauch, sie stellt Menschen generell (nicht nur Kinder) zu leicht bloss oder führt vor, wenn Fremde anwesend sind. Und sie muss liebevoll gemeint sein, sonst wird sie zynisch und ätzend.


    Corva
    mit Großtochter (5/2000),
    auch-schon-ganz-groß-Sohn (6/2004)