Sorgen um 10-Jährigen wegen nicht vorhandener Computer-Spiele (FSK 18)

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  • Hallo,


    unser Sohn wird im nächsten Monat 11 Jahre alt und ist in der 5. Klasse.
    Er war schon immer sehr gut in der Schule und hat auch jetzt im Gymnasium außer in Sport ein komplettes Einser-Zeugnis ohne etwas dafür tun zu müssen.


    Trotzdem ist er kein 'Streber' und auch sehr sozial und hilfsbereit.
    In der Grundschule gab es wirklich überhaupt keine Probleme und er hatte drei sehr gute Freunde, die aber (leider) gemeinsam zur Realschule gewechselt sind.


    Ein Mitschüler aus der Grundschule ist mit ihm in die fünfte Klasse gekommen, aber mit dem Jungen ist es etwas schwierig.


    Das Problem, das unser Sohn und wir nun haben, ist das Thema Spielekonsolen und Handyspiele, bzw. der Umgang seiner neuen Mitschüler damit.


    Unsere Familie hatte damit bisher wirklich keinerlei Kontakt.
    Wir haben keine Playstation, keine Tablets, keine Wii, keine Konsolen anderer Art und spielen auch am PC nichts.
    Unser Fernseher ist ein altes Röhrengerät und ca. 15 Jahre alt.
    Wir haben allerdings alle drei ein Smartphone und unser Sohn geht damit auch sehr verantwortlich um.



    Bisher war das alles kein Problem - wir sind hier zu Hause eine tolle Familie, wohnen im Mehrgenerationenhaus und es gibt für die Kinder immer was zu tun.
    Unserem Sohn fehlt hier also nichts, das sagt er auch selber so.
    Wir spielen recht oft irgendwelche Brettspiele und unternehmen viel zusammen, hin und wieder gucken die Kinder mal Fernsehen, aber das hält sich alles in Grenzen.


    Was mich in den letzten Monaten schon ein wenig gewundert hat, war, dass unser Sohn aus der neuen Klasse noch nie jemanden hier zu Hause hatte.
    Er trifft sich noch oft mit den alten Freunden aus der Grundschule und deshalb habe ich mir da keine wirklichen Gedanken drüber gemacht, zumal er immer gesagt hat, dass er sich in der neuen Klasse sehr wohl fühlt.


    Nun hatten wir aber doch immer häufiger Diskussionen, weil er sich neue Spiele fürs Handy runterladen möchte.
    Er hat bisher nur solche Sachen wie Candy Crush, Schach, Hill Climb Racing oder sowas in der Art.


    Nun möchte er auch gerne Minecraft und Clash of Clans haben und eigentlich sind wir nicht für solche Art von Spielen, weil ich denke, dass er sich mit 10 Jahren seine Zeit auch besser vertreiben kann.


    Tja und dann ist es heute mal aus ihm rausgebrochen (worüber ich ja eigentlich froh bin), dass er sich so unglücklich fühlt, weil er eben nichts von den Spielen hat, über die in der Schule pausenlos gesprochen wird.


    Leider ist es so, dass ca. 80 Prozent der Jungs aus seiner Klasse Spiele spielen, die ab 18 sind (GTA und Call of duty z.B.).
    Die Eltern haben da kein Problem mit, aber wenn ich mir die Ausschnitte daraus bei Youtube anschaue, kann ich das nicht so wirklich fassen.


    Und nun sagte unser Sohn heute, dass keiner mit ihm was zu tun haben will, weil er eben diesbezüglich nichts zu bieten hat.
    Er wird zwar nicht aktiv gemobbt, aber er fühlt sich halt als nicht zugehörig und durch seine guten Noten ist es für ihn sowieso schon immer etwas schwerer, nicht in die Außenseiterrolle zu rutschen.


    Und dann hat er unter Tränen gesagt, dass er niemanden hierhin einlädt, weil wir eben nichts an Konsolenspielen haben.
    Außerdem hätten wir so einen alten Fernseher, dass er sich dafür schämen würde.
    Und dann hat er so geweint, eben WEIL er sich dafür schämt, obwohl er das gar nicht will, weil er eigentlich so glücklich in unserer Familie ist.


    Das schlechte Gewissen deshalb konnte ich ihm zum Glück schnell nehmen und ich war ja froh, dass wir wenigstens darüber geredet haben.
    Aber er tut mir echt so leid.


    Warum kann man denn heutzutage nicht einfach mal zusammen spielen ohne irgendwelche elektronischen Schnickschnack?
    Ich finde es echt traurig, dass Verabredungen daran scheitern.



    Und das Kuriose daran ist, dass er eigentlich diese Spiele gar nicht spielen WILL.
    Ich habe ihm die Ausschnitte davon mal gezeigt und es gefällt ihm überhaupt nicht und das glaube ich ihm auch.


    Er leidet einfach unter dieser Ungerechtigkeit.
    Der Junge, der mit ihm von der Grundschule gekommen ist, hatte dort ziemliche Probleme. Er hat andere Kinder gemobbt, es gab viel Ärger mit ihm.
    Aber er hat halt alles, was die Unterhaltungselektronik hergibt.
    Tja und obwohl er auch an der neuen Schule schon wieder in die Querulanten-Richtung tendiert, reißen sich die anderen Kinder darum, am Wochenende bei ihm zu schlafen, da sie dort alles spielen können, was sie möchten.


    Da wird sich dann schon freitags zum online-Spielen für die Nacht verabredet und unser Sohn ist eben außen vor.
    Aber die Kinder sind doch erst 10-11, ich komm da echt nicht mehr mit.


    Ich weiß echt nicht, wie ich ihm helfen soll, obwohl wir ja dazu bereit sind, unsere bisher wohl ziemlich rigorose Haltung ein wenig aufzuweichen.


    Für uns stehen aber zwei Dinge fest: wir möchten einfach keine Konsole hier im Haus haben und es gibt keine Spiele mit der falschen FSK. Das ist für unseren Sohn auch ok, aber was das Handy angeht, möchte er halt ein wenig aktueller werden.


    Mein Mann ist da noch rigider und meint, dass er nicht einsehen kann, dass man sich nur deshalb Dinge anschafft um mithalten zu können, aber ist das der richtige Weg?
    Ich weiß es echt nicht.
    Sollte unser Sohn das aushalten können müssen?


    Wie sieht das denn nun aus mit 'Minecraft' und 'Clash of Clans'?
    Ist das heutzutage ein 'Muss'?
    Ich finde es so unnötig, die Zeit damit zu verbringen und darauf wird es ja hinauslaufen.


    Aber das sind ja auch wieder online-Spiele oder? Die wollten wir nämlich eigentlich nicht.


    Ach, schwierig.
    Wahrscheinlich findet ihr meine/unsere Einstellung dazu auch sehr antiquiert, aber so ist es hier eben - und eigentlich ist es auch gut.


    Aber eben nur 'eigentlich'.


    Könnt ihr mir mal eure Gedanken zu meinem langen Sermon hier mitteilen?
    Ich finde da einfach nicht den richtigen Umgang mit.


    LG,
    murmel

  • Hallo, ich kann nur zu Clash of Clans etwas sagen. Mein Partner hat das Spiel mal "mit nach Hause gebracht". Sämtliche Arbeitskollegen spielen es und so fing er auch an. Ich wurde ebenfalls mit eingezogen und somit spielen wir es beide. Was ich sagen kann: es führt definitiv dazu, dass man sein Handy 20 mal mehr am Tag in der Hand hat. Es geht eben darum, sein Dorf zu vergrößern, und die Bauzeit für Häuser ist am Anfang sehr kurz. Um da schnell voran zu kommen reicht es eben nicht 2 mal am Tag draufzuschauen. Ich verstehe gut, dass die Kinder das irgendwie "verbindet", man tritt ja einem clan bei, hilft sich gegenseitig wenn jemand neue Truppen braucht und man kann auch dort miteinander schreiben.
    Ansonsten gehts bei dem Spiel darum, fremde Dörfer zu zerstören und sich die Ressourcen anzueignen. Ist zum Teil ziemlich strategisch. Ich hätte eigentlich keine Bedenken vom Alter her wenn dein Sohn dieses Spiel spielen würde. Meine Bedenken gingen eher in Hinsicht des Suchtfaktors. Da muss man eine Regelung finden.
    Und ja, das läuft online ab. Man wird von fremden angegriffen, muss selbst andere angreifen und spricht sich online im clan mit seinen Freunden ab wenn man zum Beispiel einen clankrieg beginnt.

  • Also Minecraft ist wirklich ein harmloses Spiel.
    Das spielt sogar mein 7-jähriger.
    Und Clash of Clans ist ähnlich wie Siedler von Catan.


    Wir haben hier auch nichts.
    Ich bin da echt streng!
    Kinder sollen miteinander spielen und raus gehen!


    Minecraft darf hier zeitlich begrenzt am Abend gespielt werden.
    Clash of Clans hab ich wieder gelöscht, weil nur noch dieses Spiel wichtig war...
    Hayday hab ich noch, aber das gibt es nur im Notfall z B beim Italiener damit wir länger sitzen bleiben können.
    Ich finde diese Entwicklung fatal.
    Die Kinder spielen und reden nicht mehr miteinander...
    Sie hocken nur noch drin und alles dreht sich um das Spiel.
    Gibt es nicht ein paar wenige Kinder die nicht so ticken in der Klasse, mit denen er sich enger anfreunden kann?


    Meine Regel hier lautet wenn Kinder da sind bleibt der Computer aus!
    Spielen kann man auch alleine.

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
    Dann schaue in den Spiegel.

  • Das macht mich total fertig, und vielleicht bin ich an dem einen Punkt dankbar, dass wir nur Mädchen haben, weil Gewaltspiele spielen und geil finden in deren Rollenbild nicht in demselben Maße gefordert wird wie von Jungs (bei den Mädels gibt es beim aktuellen Rollenbild ja schon genug, was mir Angst macht...).


    Mein Mann ist Informatiker, wir haben PCs, eine Wii, eine PS, Tablets, seit Weihnachten sogar einen neuen Fernseher (davor hatten wir auch meinen uralten Röhrenfernseher) und die Kinder dürfen auch damit spielen - aber im Rahmen, in unserer Gegenwart und nur Sachen, die für ihre Altersgruppe zugelassen sind.
    Das heißt die kleine maximal mal Pooyoo, die Große jetzt ganz neu auch mal was ab 6 zugelassenes, worauf sie total stolz ist.


    Wir sprechen da auch ganz klar mit den Kindern drüber, erklären ihnen, dass man für bestimmte Sachen einfach so und so alt sein muss (Maus hat die letzte Erkrankung genossen - sie war tagsüber mit mir allein zu haus, ohne kleine Schwester, und durfte ENDLICH Drachenzähmen leicht gemacht sehen, was sie ja nicht darf, wenn Fröschchen dabei ist)


    Ich hab keine Ahnung, wie Du deinem Sohn da helfen kannst, nicht die geringste.
    Aber ich würde auch alles was ich kann tun, um ihn von solchen Spielen fernzuhalten.
    Ich glaube schon, dass es für Kinder in dem Alter einmal was traumatisierendes hat. Und ich glaube auch, dass eine frühe Gewöhnung an Gewaltspiele eben durchaus die Hemmschwelle, was Gewalt angeht, senkt (auch wenn ich nichts von diesen "Amok-Läufer kommen durch Ego Shooter oder Metal dazu, Amok-Läufer zu werden"- Theorien halte).

  • Minecraft ist toll, und die Kids können da zusammen auf Servern spielen (gibt hier sogar einen Thread welche geeignet sind in dem Alter) und echt krativ werden. #ja

  • erst mal zu den spielen.


    wir haben hier eine völlig andere situation. der knapp 13jährige hier ist hardcore-gamer. auch zu meinem leidwesen. aber ich habe eben nie die "medienbegrenzungs"-schiene gefahren und begrenze auch sonst nichts, außer durch alternative pflichten oder angebote. wir hatten schon immer alle möglichen konsolen und rechner, ich selber entspanne mich auch oft und gern durch medienkonsum (dürfte ja für uns alle hier gelten). mein sohn ist kein outdoortyp, vorsichtig gesagt. aber er pflegt auch andere aktivitäten (tischtennis, messdienen, bis vor einiger zeit leistungschor).



    mein sohn spielt mit seinen freunden, die ALLE (clique von 7 jugendlichen) hardcore-gamer sind, sehr viel. sie zocken eigentlich immer online gemeinsam.


    und zwar minecraft (schon sehr lange) und league of legends; am smartphone auch clash of clans.


    ja, da ist gewalt im spiel, und wenn ich bei league of legends das triumphierende "pentakill" aus seinem zimmer röhren höre (bedeutet, dass er 5 so monsterfiguren plattgemacht hat), könnte ich manchmal ins essen kotzen. auch bei minecraft kann man sehr gewaltorientiert spielen, indem man "bed wars" oder "survival games" (game-in-game) zockt. das ist auch überwiegend, was mein sohn mit seinen freunden macht, einfach weil das dieses gemeinsame spiel ist. aber ja, man kann auch sehr gut "legomäßig" kreativ werden - und noch mehr als mit lego, weil die möglichkeiten nahezu unbegrenzt ist. minecraft fördert m.e. intelligenz, planung, kreativität (wenn in diesem modus gespielt). mein sohn hat z.b. mal eine zeitlang mit redstone-schaltungen (sowas wie elektrischen schaltkreisen) effektbeleuchtungen auf verschiedenen boden gebaut, da erschienen dann schriftzüge oder bilder.



    so. trotz dieses gamer-paradise hier würde NIEMALS gta oder call of duty bzw. ähnliche sachen gezockt werden. das sind völlig, völlig andere kaliber als die oben genannten spiele. da geht es um realistischst dargestellte, z.t. abartig motivierte gewaltausübung (z.b. vergewaltigung von prostituierten). mein sohn weiß, dass es in seiner klasse welche gibt, die das zocken. er selber lehnt es ab und es kommt auch in seiner clique überhaupt nicht auf. fürs gaming bieten die oben genannten spiele schon genug abwechslung und möglichkeiten.



    falls dein sohn in wirklichkeit auch mal zocken WILL, würde ich ihm die möglichkeit eröffnen, minecraft zu zocken. das kann auch eine gute basis für gemeinsames gaming bieten. anderen spielen gegenüber kann er sich dann auch abgrenzen (kein bock drauf, lass minecraft zocken).


    dafür braucht es einen anständigen rechner und gerne einen großen monitor. man kann sich auch sehr gut zu zweit davorsetzen. daran finde ich auch nichts schlimmes mehr in dem alter. konsolenspiele (bzw. der dazugehörige fernseher) sind eh eigentlich da schon out. ich kenne kaum mehr wen, der das noch zockt, unsere wii-u dient hauptsächlich als abspielstation für amazon prime.


    wenn er wen einlädt und die beiden dann (auch nicht nur, sondern ggf. auf eine std. begrenzt) vor dem ding sitzen können, dann ist ein verbindendes element vorhanden, man hat einen kompromiss gefunden, er hat an dieser stelle einen anschluss. das ist in dem alter EXTREM EXTREM EXTREM WICHTIG, einen anschluss zu haben!!!!!!!!!, und da kann man mit aller vernunft und waldorfpädagogik wenig dran machen.


    wenn ein kleiner anschluss hergestellt ist, dann würde ich zusehen, andere anschlüsse zu fördern. hier fahren die kerle gerne mit longboards herum, also kriegt mein sohn eins zum geburtstag. fördert outdoor-aktivität und verbindet wieder mit den kollegen. vielleicht könntest du auch mal anregen, dass gemeinsam sport gemacht wird? nachdem mein sohn sich zum tischtennis entschlossen hat, gingen gleich alle anderen aus der clique auch in den verein. machen die kollegen deines sohns einen sport, der sich vielleicht irgendwo für ihn auch eignet?



    nochmal zurück zum gaming.


    das gehört zur lebenswirklichkeit von jugendlichen, insbesondere männlichen. grundsätzliches verteufeln finde ich fürchterlich und am leben vorbei. es sollte natürlich ein aspekt bleiben und nicht schule, sport, sozialkontakte verdrängen. aber die sichtweise vieler erwachsener darauf finde ich bestenfalls verkniffen und nicht grad hilfreich.



    lg patrick

  • Ich schließe mich patrick an.
    Komplettes Verbieten schiebt ein Kind ins Abseits, weil es bei einem wichtigen Thema - oftmals DEM wichtigen Thema - nicht mitreden und mitmachen kann. Das erschwert das Miteinander doch sehr.
    Bei meiner Tochter ging das noch lange ohne WhatsApp & Co, die ist sehr selbstbewusst und eine "Alpha", die die Themen vorgibt. Selbst für sie war es schwer, aber machbar.
    Mein Sohn hätte ohne den Einstieg über das gemeinsame Thema Apps&Games niemals einen Zugang zu seiner Klasse gefunden. Er tut sich da grundsätzlich nicht wahnsinnig schwer, normales Mittelfeld, würde ich sagen. Aber spätestens da braucht es ein gemeinsames Gesprächsthema, ansonsten steht so ein Kind vor einer irrwitzig schweren Aufgabe.
    Das ist, als würden alle Kinder auf dem Hof in jeder Pause Ballspielen machen - nur eins steht am Rand und muss zugucken, weil es keine Sportschuhe hat.


    Daher würde aich auch sagen - spring über deinen Schatten und erlaub ihm ein paar seinem Alter entsprechende Games. Ja, er wird am PC/ Konsole/ Handy daddeln. Aber was ist daran so schlimm? Ja, man *könnte* die Zeit anders verbringen. Aber man muss nicht. DU könntest deine Zeit auch anders als im Rabenforum verbringen ;) Es gibt immer Alternativen. Das macht das eine oder andere aber nicht schlechter.
    Minecraft z.B. ist eine riesen Fundgrube an kreativen Ideen. Mein Sohn und seine Freunde bauen sich da Welten als Kulissen auf, verteilen Rollen, schreiben Drehbücher und drehen kleine Filme. das haben wir in den 80ern mit Kassetten gemacht, indem wir uns Hörspiele ausgedacht und diese aufgenommen haben.
    Das Spiel bleibt gleich - das Spielfeld hat sich verändert. ^^

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

    • Offizieller Beitrag

    Ich sehe das ganze sehr kritisch, binn da auch deutlich vorgeprägt.
    Mein Exmann ebenso wie mein bester Freund sind/warem PC-Spiel-süchtig.
    Beide haben (unabhängig voneinander) zur Konfi einen eigenen PC bekommen. Von da an waren Spiele die Welt beider und sie haben sich entsprechende Freunde gesucht (unteranderem sich gegenseitg.)
    Kommunkation fand via Tastatur statt, Langeweile? Zocken.
    Sich selber spüren? Bedürfnisse erkennen? Konfliktfähigkeit? alles Fehlanzeige!
    Mein Exmann nahm sehr zu, mein bF vernachlässigte die Schule.


    Dann lernte ich sie kennen, da waren wir Anfang 20. Beide Schule abgebrochen.
    Es war eine Zeit besser, so kamen wir zusammen, aber nach und nach gluckte die beiden am Zocken, ich sollte den Haushalt machen (waren eine WG), und immer öfter lebte ich einsam vor mich hin gegen die Rechner.


    Ende vom Lied? Heut mit mitte 20 ist mein bester Freund in Therapie, nachdem er festgestellt hat, was er alles verpasst hat. Soziale Kompetenzen lernt er jetzt erst. Er hat zum Glück eine Ausbildung gemacht, die ihn verändert hat, die ihm gut tat.
    PC hat er keinen mehr, nur einen lahmenn alten Lappie für Internetsachen.
    Mein Exmann hat keine Ausbildng, zockt noch immer und ist hoch verschuldet, da er sich immer neues Zeugs holt.


    Das sind sicher Extrembeispiele!!! Und ich weiß, dass nicht jeder Zocker süchtig ist!
    Aber sie sind beiweitem nicht die einzigen, die ich kenne, für die Zocken ein Problem geworden ist. Sofort auf den Schlag fallen mir noch 2 Menschen ein.


    Ich find eine Reglementierung wichtig und auch solziales Miteinander fernab jeder Tastatur.
    Und den Mut, diesen Weg zu gehen, auch wenn viele ihn nicht gehen. ZUmal du ja auch schriebst, dass er da selber egtl gar nicht so scharf drauf ist. Wieso sollte er sich für andere verbiegen?
    Vielleicht ist Minecraft gelegentlich ein Kompromiss - oder sowas.

  • Ja, man *könnte* die Zeit anders verbringen. Aber man muss nicht. DU könntest deine Zeit auch anders als im Rabenforum verbringen ;) Es gibt immer Alternativen. Das macht das eine oder andere aber nicht schlechter.



    DANKE! genau das wollte ich auch noch geschrieben haben, habs aber vergessen :D.





    ach ja, und noch was, wenn du deinem sohn einen anständigen rechner kaufst, kann er den ja auch für andere dinge gut brauchen. in der schule geht es nicht lange ohne. mein sohn schneidet z.b. auch videos für die schule etc., das geht mit einer schlappen rutsche einfach nicht. und kenntnisse im bereich elektronik sind später beruflich eigentlich voraussetzungen. wenn er mag, soll er sich mal etwas damit befassen und dann (natürlich analog eurer finanziellen möglichkeiten) würde ich dem jungen einen rechner anschaffen (wieder: natürlich nur wenn finanziell möglich).

  • Ich kann inhaltlich nicht viel beisteuern, unsere Kinder sind noch klein und ich kenne all diesen Spielekrams selbst auch nicht.
    Ich wollte nur rückmelden, dass du mit deiner Einstellung und den Gedanken, die du geäußert hast, auf mich gar nicht antiquiert wirkst, sondern echt #super !
    Dein Sohn scheint ein tolles Kerlchen zu sein und es tut mir leid, dass er so in der Zwickmühle ist :S .
    Alles Gute euch!

  • Mein Sohn hat vor einem Jahr Minecraft geschenkt bekommen und ruckzuck mich und die große Schwester angesteckt. Wir reden viel darüber, geben uns Tipps und haben zusammen Spaß. Die Rechnerzeit ist für den Kleinen noch eingeschränkt, die Große organisiert sich selbst.


    Ich finde den Anschluss auch nicht zu unterschätzen - das heißt nicht, dass FSK18-Spiele in den Haushalt gehören, da sind wir sehr klar, aber mitreden können ist für die Kinder schon wichtig. Und der Kontakt war mir immer wichtig: Mitspielen, erzählen lassen, nicht von vornherein verteufeln. Dann hört man auch, wenn den Kindern auswärts harte Spiele begegnen und kann reagieren.


    Minecraft halte ich auch für die bessere Lösung - da fällt der Bauzeitfaktor von Clash of Clans weg.


    Corva
    mit Großtochter (5/2000),
    auch-schon-ganz-groß-Sohn (6/2004)

  • Runa, das sind in der tat extrembeispiele. ich kenne mehr leute, die alkoholabhängig sind und würde meinem sohn trotzdem den konsum von alkohol im rahmen der gesetzlichen grenzen gestatten. außerdem kenne ich NOCH erheblich mehr leute, die essgestört/esssüchtig sind und dadurch auch massive gesundheitliche schäden mit übergewicht bis zu 300 kg erleiden. trotzdem meine ich nicht, dass man essen per se problematisieren muss, selbst wenn mal "fressphasen" dabei sind und man sich im urlaub jeden tag ein eis isst oder sonst wie "eskalation" geschieht.



    dein junge ist noch sehr klein. in der pubertät ist es wirklich prio 1, eben NICHT "den mut zu anderen wegen" etc. zu leben, sondern MIT den anderen möglichst eng eingebettet zu sein. das finde ich auch nicht immer gut oder so, aber es ist eben dran. es ist ebenso dran wie es wohl für manche dran sein mag, sich völlig altersunentsprechend und ästhetisch problematisch stark sexualisiert zu kleiden ("hotpants") oder zu schminken.



    übrigens würde ich bei GESUNDEM vorleben darauf vertrauen, dass eine exzessphase folgenlos verkraftet werden kann. das ist ja beim sohn der TS gegeben. soziale integration ist gut, andere hobbys vorhanden, der junge ist gut in der schule (und dafür muss man in dem alter schon ein wenig interesse an der außenwelt mitbringen, sonst gehts nicht).


    reglementierung finde ich insofern immer schwierig, als dass man dann selbst eben nicht reglementieren lernen kann. und als dass für so einen jugendlichen die kriterien (zu recht!!!) intransparent und willkürlich erscheinen. wenn ich sage "erst die HA, dann die sonstigen schulpflichten, dann zocken", dann ist das nachvollziehbar und ergibt sinn. wenn ich sage "es wird nur 1 h gezockt", dann kommt das aus meinem persönlichen kriterienkatalog und es gibt für die sinnhaftigkeit dessen keinen anhaltspunkt. plus, die jugendlichen sind schon so alt, dass es ohne deren einsicht nicht bzw. nicht mehr lange geht. mein sohn schlägt über die stränge. aber er erkennt auch, wann er das macht. und würde trotz wenig bock auf schule dieselbe nie aus dem prio-raster verlieren.



    lg patrick

    • Offizieller Beitrag

    Ja, mein Sohn ist klein, da ist die Medienerziehung noch nicht dran, und wenns um Zocken geht wird der Papa da eher Vorbild sein können (der zockt manchmal), ich mach das einfach nicht.
    aber ich weiß wie es ist vieles nicht haben zu können, was andere haben und damit leben zu müssen. War nicht immer lustig! Versteh ich auch total aber als ich dann noch älter war war ich dankbar, nicht einfach "mitgerannt" zu sein.
    Ich war als Musikerin in meiner Sportklasse die totale Ausnahme und der "Freak". Heute bin ich froh, es durchgezogen zu haben.


    Ich finde dieses "ich MUSS das haben um dazuzugehören" ganz ganz ganz schlimm und schrecklich!
    Da weigert sich wirklich alles in mir. Und "das ist eben so" ist mir da zu einfach.
    Noch hab ich da keine Lösung aber hoffe, dass mir in den nächsten 10 Jahren da was einfällt.

  • Das ist echt ein Dilemma.
    Aber ich fürchte auch, dass man den Kindern heutzutage zumindest den Zugang auch zu solchen Themen ermöglichen sollte, damit sie in geschütztem Rahmen ihre eigenen Erfahrungen machen können.


    Mein 10-jähriger hat ein Tablet (das wir bei Bedarf herausgeben) und spielt auch Clash of Clans zusammen mit Klassenkameraden. Aber er darf hier zu Hause max. 1/2 h am Tag "zocken".
    Whats app habe ich bisher aber noch verhindert. Das lässt sich aber durch die Alterssperre auf dem Tablet auch nicht laden.


    Ich mache mir bei ihm allerdings auch wenig Sorgen, denn er liebt es draußen mit seinen Kumpels zu spielen, geht 2 x in der Woche zum Training etc.
    Allerdings erkenne ich schon die Tendenz, dass er allein in der Wohnung nur sehr wenig Ideen hat, sich zu beschäftigen (er liest z.B. überhaupt nicht gerne). Deswegen sind wir da schon sehr streng mit der Herausgabe des Tablets.
    Und er übernachtet gern bei seinen Kumpels, wahrscheinlich auch, weil er da abends noch länger fernsehen kann. Das ist für uns jetzt aber auch kein Grund diese Übernachtungsbesuche einzuschränken. Aber klar muss man da in gewisser Weise auch loslassen und mit der Ungewissheit leben, was sie dort so schauen oder spielen. Denn inwieweit die Eltern der Freunde da einen verantwortungsbewussten Umgang pflegen, ist auch nicht immer einfach einzuschätzen.

  • Ich bin da auch recht locker, was Konsole und Co betrifft.
    Mein Sohn wird im Dezember 9 Jahre alt und spielt schon seit einer geraumen Zeit Minekraft, allerdings nicht online.
    Für mich besteht da wenig unterschied zum Legobauen. Er baut tolle Sachen, denkt sich hochkomplexe Bauwerke aus und verwirklicht sie dann.
    Es gab eine Phase, da war er jeden Tag ne Stunde am Tablet und hat Minekraft gespielt, jetzt spielt er es nur nur selten.


    Ich erinnere mich an meine eigene Kindheit, ich hatte einen Gameboy. Der war 4 Wochen lang hochinteressant und ich habe Tag und Nacht gedaddelt. Dann nahm das ab und ich hatte ihn irgendwann nur noch dabei, wenn wir Auto gefahren sind oder es sonstige Anlässe gab, bei denen es langweilig werden konnte.


    Bei meinen Kindern halte ich es so: Nicht verbieten (dazu zock ich zu gern selbst mal Mariocart oder Zelda), aber auch nicht anbieten.
    Die einzige Einschränkung die wir haben ist, dass unter der Woche nicht gespielt werden darf. Das ist aber nur desshalb so, weil mein Sohn ADSler ist und sich viel zu sehr in diese Spielwelten vertieft und die Schule drunter leidet. Wäre das nicht so, hätte ich da auch keine Einschränkungen.
    Wenn Freunde da sind, dürfen sie auch ab und zu mit denen zocken, das ist doch auch klasse, wenn man sowas mit nem Kumpel mal machen darf. Gegen Mama oder Papa spielen kommt dem nicht gleich.
    Aber, ich schränke das zeitlich ein, wenn ein Kumpel da ist. Egal ob die das cool finden oder nicht, die sollen auch noch was anderes machen als zocken.


    Und genau so halte ich es auch mit der Freizeitgestaltung: Ich biete es nicht an, aber ich verbiete es nicht, biete dafür aber jede Menge anderer Aktivitäten an: Brettspiele, Kochen, basteln, Bücherrei, Fahrrad fahren, Schwimmen, Wandern... wir sind recht aktiv und machen sehr viel als Familie. Die Kinder sollen wissen: Zocken ist ein netter Zeitvertreib, aber eben nur eines von vielen tollen Dingen die man machen kann.


    Zu deinem "Problem"...
    boah... irgendwie schnürt es mir da die Kehle zu....
    Ich empfinde das als höchst schwierig und einen echten Balanceakt.
    Die Frage, wieviel man was mitmachen muss um "drin" zu sein und in wie weit man einfach sein eigenes Ding durchzieht, muss jede Familie für sich beantworten.
    Ich würde bestimmt keinen neuen Fernseher kaufen, nur damit das Kind es leichter hat.
    Eventuell ist Minekraft ne gute Alternative, wo er mit den Kindern aus seiner Klasse zocken kann, ohne dass ihr gleich für hunderte von Euro irgendetwas einkaufen müsst.


    Zu den Besuchskindern... ich habe die Erfahrung gemacht, dass die das oft ganz cool finden, wenn hier mal ein anderes Programm läuft, als sie es von zu Hause kennen.
    Stockbrot am Lagerfeuer, Wasserspielplatz, Zauberschleim oder was auch immer. Das gefällt oft den Großen noch.
    Ich mach oft ne Ansage: Jetzt könnt ihr 20 Minuten an der Konsole zocken und dann machen wir was gemeinsam.
    Vielleicht muss dein Sohn sich nur trauen, Kinder einzuladen. Vielleicht finden die es ja ganz gut, was aktiv mit ihm zu unternehmen und nicht nur zu daddeln.
    Ich finde nicht, dass man seine Familienstruktur komplett umkrempeln muss, damit sich die Freunde des Kindes wohl fühlen.
    Im Gegenteil, ich selbst empfand das als Kind immer ganz groß, wenn ich irgendwo war, wo es so total anders lief als bei uns.
    Bei Euch hätte ich mich sicher wohl gefühlt, in so einer Großfamilie, wo es immer was zu tun gibt. Gerade weil ich das selbst nie hatte.
    In gewisser Weise, muss dein Sohn da durch und seine Familie vor seinen Kumpels verteidigen, oder eben einsehen, dass das vielleicht nicht wirklich die superguten Kumpels sind, wenn es nur um den größeren Fernseher geht....

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

  • Clash of Clans war hier ein riesen Thema zum Beginn der 5ten, inzwischen wird es gar nicht mehr gespielt, Minecraft ist im Kommen aber nicht mehr so der Hype wie Clash of Clans. Mini1 (11 J.) spielt beides ausschließlich auf dem Smartphone.


    Sonst haben wir eine WII und dort auch ein paar Spiele mit FSK 12 (Star Wars irgendwas, Tomb Raider...) die ich durchaus mit gemischten Gefühlen sehe aber ganz überwiegend so Spiele wie z.B. Mario Cart.


    Mini1 ist selbst sehr an diesen Spielen interessiert (mini2 nicht ganz so stark) obwohl weder mein Mann noch ich irgendetwas elektronisch spielen. Deshalb ist unsere Situation auch nicht ganz vergleichbar. Ich habe damals erst eine WII (bei einer Freundin die sie nicht brauchte) ausgeliehen, damit ich als Reißleine hatte, die WII zurückgeben zu müssen. Das Zeug hat echt Suchtpotential und es war nicht einfach, einen Umgang damit zu finden, den ich noch o.k. finde. Letztlich hat es soweit gepasst, dass hier als Gemeinschaftsgeschenk eine gebracuhte WII einziehen durfte und inzwischen wird mal phasenweise mehr gespielt, dann aber wochenlang wieder gar nicht, die FSK 18 Spiele werden immer wieder mal thematisiert aber das erkläre ich wirklich gerne immer und immer wieder, warum es das bei uns nicht gibt.


    Ich kann dein Dilemma wirklich gut verstehen. In den Familien, wo ich es weiß gibt es ganz unterschiedliche Ausgangssituation, z.T. ein Elternteil das selbst sehr viel spielt oder wo die Eltern gar nicht spielen, z.T. sehr streng geregelten Umgang, z.T. fast völlige Freigabe. Und ich kenne schon auch die Situation, dass wir Kinderbesuch da hatten, die ausschließlich Konsole spielen wollten. Da bin ich dann ein bisschen nervig und beende das nach maximal 60 min. mit dem Hinweis, dass ich nicht für ihrer völlige Gehirnaufweichung verantwortlich sein will. ;)


    Ich würde an Eurer Stelle Eurem Sohn Zugang zu (weiteren) Spielen verschaffen, damit er ausprobieren kann, wie es sich anfühlt sowas zu spielen auch wenn das nicht so wirklich aus eigenem Antrieb geschieht. Ihr könnt dazu ja im Gespräch bleiben. Ich spiele auch ab und zu mit obwohl ich grottenschlecht darin bin und es mich nicht wirklich amüsiert aber dann weiß ich zum einen, was da wirklich abgeht und die Kinder amüsieren sich königlich mit mir (was mir dann auch wieder Spaß macht :D ).


    Ich finde 11 Jahre und neue Schule einen schwierigen Zeitpunkt, um da eine radikale Haltung einzunehmen. Vielleicht haben hier ja die Spieleerfahrenen Tipps für Spiele die cool aber nicht grausam sind und ihr könnet Euch eine Auswahl (gibt es auch günstiger gebraucht z.B. bei Gamestop) mit einer gebrauchten/ Konsole anschaffen und Euch als Erfahrungsexperiment ein bisschen einspielen. Und dann man gucken, was ihr davon haltet.


    Wenn mein Kind mir die Wahl lassen würde zwischen Minecraft und Clash of Clans würde ich Minecraft wählen. Bei den Konsolenspielen kannst Du ja überlegen, ob ihr das mit dem FSK wirklich so eng nehmen wollt, ich finde jetzt sowas wie Harry Potter nicht so schlimm und den Rätselfaktor ganz interessant, aber mini1 hat auch die Filme alle längst gesehen (nachdem er die Bücher gelesen hatte), das müsste ihr für Euch selbst abwägen.


    Ich denke, ihr könnt zumindest insofern locker an die Sache rangehen, als bei Eurem Kind wohl kaum die Gefahr besteht, dass es süchtig nach diesem Zeug wird. Und wenn er sich das angeguckt hat, kann er ja immer noch entscheiden, dass ihm das zu doof ist (und dann auch besser dazu stehen, als wenn er gar nicht weiß, worum es geht) oder eben einen begrenzten Umgang damit haben, solange das die allereinzigste Beschäftigung seiner Peergroup ist und er dort Anschluß haben will.

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Weil ich gerade noch was in Patriks Posting gelesen hatte...
    Das mit dem PC möchte ich mal ganz fett unterschreiben. Mein Sohn hat gerade "seinen" Laptop bekommen und ich bin total glücklich über diesen Schritt. Er programmiert Scratch, er schreibt Mails etc. Es muss nicht immer nur zocken sein, auch wir nutzen unsere PCs täglich für sinnvolle Dinge und er gehört zum Leben einfach dazu.
    Je "normaler", je "alltäglicher" der Umgang damit ist, desto weniger interessant ist das Thema.
    Mein Sohn geht hin, ruft seine Mails ab, liest auf ner Witzeseite, surft vielleicht noch über ne Kindersuchmaschine zu nem Thema das ihn interessiert und dann ist das Ding wieder aus. Maximal 15 Minuten am Tag, außer er programmiert was, dann auch mal ne Stunde.


    Die Kinder sehen unseren Umgang damit und dass es einfach dazu gehört. Auch mal zu zocken, auch mal auf Youtube einen Film anzusehen etc.
    Warum sie also davon weg halten? Je eher sie merken, dass der Computer nicht unseren Alltag bestimmt, sondern ein Hilfsmittel ist, desto besser. Von den technischen Skills die sie dabei erlernen mal ganz zu schweigen. #stumm
    "Mama, das läuft doch auf Linux, da musst du hier klicken um den Browser zu öffnen!" #super

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

  • Ich will mal in den Raum werfen, dass Sucht nicht entsteht durch das Suchtmittel (weil der Aspekt Sucht hier reingebracht wird). Hinzu kommt, dass viele Dinge Gegenstand einer Sucht sein können. All diese Dinge zu verbieten und sich davon fern zu halten schmälert nicht das Potential eine Sucht zu entwickeln. Zudem haben eigentlich die meißten Menschen eine oder mehrere Phasen im Leben, in dem sie etwas Bestimmtes exzessiv betreiben. Ich will nicht die Existenz von Computerspielsucht leugnen, aber ich denke, dass da Ursache und Wirkung oft falsch eingeordnet wird. Soviel mal zu dem Thema ...


    Du hast viel über eure Herkunft und euren Lebenskontext geschrieben. Naja, dein Sohn ist eben nicht du. Du gibst zwar den Rahmen vor, aber dein Kind ist bald 11 Jahre alt und wird im Laufe seines Lebens immer mehr Entscheidungen für sich selbst treffen. Mag ja sein, dass dein Leben, so wie du es lebst gefällt, aber es ist nicht das einzig Richtige und ich fände es hilfreich, wenn du ihm erlaubst, ein Stück eigenes Biotop in eurem Familienkosmus zu haben. Dass er dir beteuert, er wolle diese Spiele ja garnicht spielen ... naja, du bist seine Mama. Da ist man schonmal hin und her gerissen zwischen Loyalitäten. Und es scheint ja ein unausgesprochenes Verbot zu geben, nämlich "SOWAS machen wir hier nicht, ordentliche Leute lassen ihre Kinder sowas nicht spielen.".


    Patrick und Ohnezahn haben das meiner Meinung nach ansonsten hervorragend erklärt und ich würde auch raten dazu, ihn da mal zu unterstützen, was Neues zu entdecken. Entweder es macht ihm Spaß oder er wird es von selbst recht bald sein lassen.

  • übrigens würde ich bei GESUNDEM vorleben darauf vertrauen, dass eine exzessphase folgenlos verkraftet werden kann. das ist ja beim sohn der TS gegeben. soziale integration ist gut, andere hobbys vorhanden, der junge ist gut in der schule (und dafür muss man in dem alter schon ein wenig interesse an der außenwelt mitbringen, sonst gehts nicht).


    ich klinke mich hier einfach mal ein :)
    Genau so habe ich es bei uns zu Hause erlebt. Bei Mittelsohn war genau so im Alter von 11-12 das zocken DAS zentrale in seinem Leben, nicht mehr wegzudenken und Allumfassend. Es gab viele Auseinandersetzungen deswegen und wir mussten auch reglementieren, wenn auch sehr grosszügig :) ansonsten hätte er sich wohl kaum Zeit genommen zu schlafen.
    Inzwischen hat er einen total guten Umgang damit gefunden, und zwar ER und nicht wir. Er zockt von sich aus nur noch am Wochenende und das schon seit vielen Monaten und ohne Intervention von uns. ER hat gemerkt, dass es ihm viel besser damit geht und so auch den Fokus wieder mehr auf andere Dinge lenken kann. Inzwischen unternehmen er uns seine Freunde täglich ganz viel zusammen, von Badi, Kino, rumhängen, Fussball ist alles dabei. Er zockt natürlich nach wie vor sehr gerne, aber wenn er die Wahl hat, geht er lieber mit den Jungs raus.
    Obwohl wir immer sehr grosszügig mit der zockerei umgegangen, so haben wir aber bestimmt was gespielt werden darf. Obwohl z.B. einige Jungs aus seiner Klasse GTA spielen dürfen, darf er das nicht. Er bekommt auch erklärt warum und wir haben mit ihm das Spiel auch schon zusammen angeschaut.(fieserweise hat sein 18-jähriger Bruder das Spiel) Er kann das nachvollziehen und findet es natürlich trotzdem doof :)


    Meine Meinung, schaffe deinem Sohn die Möglichkeit zu zocken und sieh mal zu, wie er seinen Umgang damit findet. Intervenieren kannst du immer noch, oder aber du gibst schon von Anfang an gewisse Regeln vor. Spiele wie GTA würde ich persönlich in dem Alter nicht erlauben, egal, ob die Freunde das spielen oder nicht.

  • ich schließe mich auch patrick und ohnezahn an und danke mmc für die grundsätzlichen gedanken zum thema sucht #super



    edit: so wie du deinen sohn beschreibst, wird er sowieso genug andere dinge haben, mit denen er sich in der freizeit beschäftigt. da hätte ich nun wenig sorge, dass er nun zum dauerzocker mutiert. mir wäre der anschluss an seinen klassenkameraden das allerwichtigste!!!!!!!

    Susanne mit Kasperle 08/04 , Seppel 01/07 und Gretel 10/10 :) und Überraschungsstar April/2014


    Pippi Langstrumpf:" Es ist unbedingt wichtig für kleine Kinder ein
    geordnetes Leben zu haben. Besonders, wenn sie es selbst ordnen dürfen." :D

    Einmal editiert, zuletzt von sushiba ()