rezidivierendes Hochstapler Syndrom

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  • Zitat

    Nele, danke für den tollen Buchtipp!! Habs mir als Ebook gekauft. Genau sowas wollte ich schon immer mal lesen...


    Ich lese es auch gerade und mir gehen einige Lichter auf ;)

  • Aaaaah die haben mich doch tatsächlich zum Vorstellungsgespräch eingeladen, obwohl es vorgestern noch hieß, sie haben unheimlich viele Bewerber und die Bearbeitung wird lange dauern:D . Hoffentlich mögen sie mich dann auch in echt, und nicht nur meinen Lebenslauf (obwohl der ja mit 31 Jahren und 4 Kindern auch recht ...originell... ist:rolleyes:)


    .... und das, obwohl ich in der Zwischenzeit noch eine andere Stelle gesehen habe, die toll wäre:eek:

  • Danke für den Thread, safira, hab ihn gerade erst gesehen und kann vieles sooo gut nachvollziehen :)


    ich habe auch auf dem Papier einen Lebenslauf, der absolut geradlinig, zielorientiert und echt top aussieht - bin aber für mein eigenes Empfinden da in ganz vieles einfach nur so reingestolpert (ich habe wenige Talente, aber eines kann ich gut: zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein :D ). Für meinen damals echt begehrten Ausbildungsplatz habe ich keine einzige Bewerbung geschrieben, wie ich dazu kam ist echt ne lustige Geschichte... Studium danach hab ich eher aus Langeweile angefangen. Ein Wahnsinnspraktikum während dem Studium hab ich angenommen, weil ich Liebeskummer hatte damals und an den weitest möglich entfernten Punkt auf dem Planeten wollte (war dann in Neuseeland #love ) . Meinen ersten Job nach dem Studium hab ich auch so ausgewählt, weil in der Stadt mein damaliger Freund lebte - landete dadurch aber in einer fachfremden Branche, wo Bezahlung und Aufstiegsmöglichkeiten wesentlich besser waren als in meinem studierten Fach. Usw usw. :)


    Und ich für mich muss auch immer noch auf die Reihe kriegen, das nicht alles kleinzureden mit "ich hab halt immer Glück gehabt/ bin durch Zufall an die Stelle geraten", sondern es wirklich als meinen Verdienst begreifen.


    Seit drei Jahren arbeite ich ja im Betrieb meines Mannes mit und habe seitdem ganz viel Einblick in "kleine Klitschen", also Tabakwarenhändler, Zeitungskioske, Blumenläden etc., ganz bunt gemischt. Und wenn ich dann wieder erlebe, wie die so ihren Laden schmeißen (komplett ohne betriebswirtschaftlichen Sinn und Verstand), dann denk ich mir wiederum, ich bin die Kompetenz in Person :)


    Und dann hat mir neulich eine gute Freundin vor Augen geführt, dass das was ich "nebenzu" als Managerin unseres kleinen Familienunternehmens noch tue (und du ja auch :) ) alles andere als easy peasy ist und ebenfalls ganz viel Wissen, Kompetenz und Organisationstalent in den unterschiedlichsten Bereichen erfordert - und ganz viele Menschen komplett überfordern würde.


    ich drück dir auf jeden Fall fest die Daumen fürs Gespräch - und klar werden sie dich mögen #ja

  • Annie Du motivierst mich gerade sehr mit deinem Schreiben. Ich hoffe, ich werde auch bald so mutig und gehe die Dinge aktiver an, ohne mich zu sehr selbst zu zerfleischen.
    Was bei mir gerade - mit teils noch sehr kleinen Kindern - noch oben drauf kommt ist dieser Gedanke, ob ich dann auch noch eine "gute Mutter" sein kann. Dieses Denken sitzt so tief und es stört. Weil eigentlich reicht es, wenn ich "gut genug" bin. Ich muss nicht "perfekt" sein und mein Mann sorgt sich auch nicht darum, ob er ein guter Vater UND gut im Beruf sein kann. Er MACHT es einfach. Ich zweifle zu viel und das tut nicht gut und ich stehe mir damit im Weg. Das muss ich für mich positiver formulieren... vielleicht leihe ich mir am besten auch deine Leitsätze aus :)

    Naja, es ist halt eine Enwicklung in einem selbst und die braucht seine Zeit (jedenfalls dann, wenn man so wie ich nicht aus sich heraus das Gefühl hat, dass man die perfekte Besetzung für einen Posten ist, obwohl man offenkundliche Defizite hat).


    Als meine Kinder das Alter Deiner Kinder hatten, war ich noch nicht so weit wie heute. Ich musste mich erst entwickeln, aber natürlich spielt auch das Alter der Kind und deren Abhängigkeit von mir eine große Rolle:
    - Es organisatorisch ist ein großer Unterschied, ob sie mit dem Rad allein von der Schule nach Hause fahren und die Haustür selbst aufschließen können oder ob sie um punkt 15 Uhr irgendwo abzuholen sind.
    - Es ist emotional ein großer Unterschied, ob sie nur im Familienbett mit Mama und Papa einschlafen können, oder gern in ihrem eigenen Bett einschlafen und vorher noch etwas lesen, bevor sie das Licht selbstständig ausmachen.


    Daher gib Dir die Zeit, die Du für diese Entwiklung brauchst.


    Das ist jetzt bisschen OT, passt aber trotzdem: ich bin ein Mensch, der gerne viel lacht. Aber wenn ich unsicher bin, lächle ich ständig und ehrlich gesagt finde ich das ungünstig, weil es so ein bisschen ein "ich bin so ein nettes Mädchen-Bild und tue keiner Fliege was, also tu du mir auch nix-Bild" abgibt, welches ich so gar nicht möchte.
    Wie schaut ihr denn so in Situation, in denen ihr Sympathie möchtet, aber selbst unsicher/aufgeregt seid?

    Ich weiß, was Du meinst.
    Ich habe allerdings ansonsten ein eher dynamisches Auftreten im Job, das hilft schon mal. Auch meine Stimme ist recht lebendig. Aber ich fühle mich oft eher klein und mädchenhaft. Ich bin klein, blass, blond. Das empfinde ich irgendwie als Nachteil in manchen Situationen.


    Ich habe mich trotzdem für eine Beförderung beworben und hatte vorletzte Woche ein Meeting, in dem ich meinen Projektstatus von europäischen Reginalmanagern präsentieren musste. Als wäre das nicht aufregend genug, saß da auch mein oberster Chef dabei, der meine Beförderung unterstützen muss (ohne sein Placet geht es nicht) und der mich vorher noch nie hat präsentieren sehen. Ich musste also sehr souverän rüberkommen und wollte keinesfalls aufgeregt oder mädchenhaft-kindlich wirken. Mit einem Coaching habe ich mich sorgfältig auf den Termin vorbereitet und alles lief toll. Der Direktor kam dann sogar zu mir und sagte von sich aus, dass die Präsentation super gewesen sei #top Ich denke, er wird meine Beförderung untertsützen #ja


    Meine Lektion aus der Sache:
    Nur, weil ich etwas an mir als nachteilig empfinde, muss es nicht wirklich auch nachteilig sein.


    Also: Rock das Haus beim Vorstellungsgepräch :D Wann ist es denn genau? Ich möchte gern Daumen drücken...
    Gibt es noch was neues von der anderen Stelle, die Du gesehen hast?


    Meld Dich doch mal mit einem Update, wenn Du magst. Ich hibbele mit Dir...




    LG,
    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Ich schreib mal was von mir.
    Ich bin ja Ingenieurin im Bereich Forschung und Entwicklung, im Zuge meiner Arbeit mache ich auch Dienstreisen weltweit, muss manchmal zu Kunden die Probleme haben und dort vor Ort auf Englisch Probleme lösen von denen ich vorher nur eine wage Ahnung habe.

    Boah, wie toll !!!
    Ich bewundere Dich gerade sehr #respekt


    LG,
    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe