Evtl. bevorstehender Jobwechsel beim Mann - brauche mal euren Input bitte

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  • Hallo miteinander,


    ich habe noch nicht oft hier geschrieben, mehr still mitgelesen, aber jetzt brauch ich doch mal ein paar Ratschläge von rabigen Müttern, gerne auch Mehrfach-Müttern.


    Mein (Bald-)Mann hat einen neuen Job angeboten bekommen. Er ist relativ unzufrieden mit seinem alten Job, fühlt sich unterfordert, der Lohn ist nicht grade prall und es sind keine Entwicklungschancen innerhalb der Firma in Aussicht. Dennoch ist es ein recht sicherer Job, Stresslevel gut auszuhalten und fast immer pünktlicher Feierabend. Arbeitsweg 10 Minuten mit dem Rad.


    Der neue Job ist fast das ganze Gegenteil. Vom Geld her wäre es dumm überhaupt zu zögern, es wären 80% mehr!! Wir haben nen großen Kredit für unser Haus aufgenommen und könnten die zusätzliche Kohle gut brauchen. Der Knackpunkt sind die Arbeitszeiten, nicht sehr familienfreundlich. Ich bin eigentlich der Typ "Lieber nicht so viel Stress auf Arbeit und weniger Geld (so lange es grade so reicht), dafür mehr Freizeit". Nun steht aber die Entscheidung für/gegen ein drittes Kind im Raum. Mit unseren jetzigen Gehältern ist ein drittes nicht drin, vor allem da ich für mich beschlossen habe, dass ich beim dritten - wenn es ein drittes gibt - unbedingt länger als 1 Jahr zu Hause bleiben wöllte. (Was sicher auch mit reinspielt: Unser Jüngster wird in ein paar Tagen 1 Jahr, das heißt mein Arbeitsbeginn steht unmittelbar bevor und ich fühle mich üüüüberhaupt nicht bereit dazu. Außerdem stillen wir noch viel, bin also sicher auch bissl Opfer meiner Hormone...)


    Kurz gesagt, ich wollte mal fragen inwieweit ihr die Arbeitsbedingungen meines Mannes für vertretbar und Familien-zumutbar findet.


    Für den neuen Job spricht:
    - mehr Zufriedenheit beim Mann (hoffentlich ;))
    - es gibt eine Früh- und eine Spätschicht (keine Nachtschicht); er könnte immer die Kinder relativ spät in die Einrichtung bringen bzw. zeitig abholen - beim alten Job sind unsere Arbeitszeiten sehr ähnlich und da wir nur 1 Auto haben, bleibt das Bringen und Holen an mir hängen
    - wesentlich mehr Geld und Dienstwagen


    Dagegen spricht:
    - 1h Arbeitsweg (eine Strecke)
    - jedes zweite Wochenende arbeiten, ca. von 13:00 bis 19:00 Uhr - dafür entsprechend Ausgleich in der Woche
    - Arbeiten auch Feiertags im Wechsel mit einem Kollegen, Details weiß ich noch nicht (der Gedanke Weihnachten alleine zu sein bricht mir grade das Herz)
    - der Chef war früher schon mal der Vorgesetzte meines Mannes und er ist nicht grade vertrauenswürdig
    - Hält unsere Beziehung das aus?? Man kommt im Alltag zwischen Kindern, Haushalt, Arbeit doch eh kaum dazu die Partnerschaft zu pflegen und das würde perspektivisch doch nicht besser werden... :S


    Ich weiß einfach nicht, ob ich das gewuppt bekomme, so oft mit beiden Kindern (oder irgendwann mal mit dreien) alleine zu sein... Wenn ich Abends beide Kinder ins Bett bringen muss, stresst mich da jetzt schon; meist übernimmt der Papa die Große. Wir haben unsere Eltern in der Nähe, aber die sind alle noch Vollzeit arbeiten und wären frühestens in drei, vier Jahren eine Entlastung.


    So und nun bin ich gespannt, was meint ihr dazu? Seid ihr vielleicht ähnlich oft ohne euren Partner? Wie schafft ihr das? Bin mal gespannt auf eure Meinungen...

    One day, I would like to turn on the News and hear "There's peace on earth".


    C. mit #female 06/2010, #male 06/2014 & #female 02/2017

  • Ich persönlich finde ja, dass Zufriedenheit mit dem eigenen Job immens wichtig ist.


    Was für mich wichtig wäre: Wie verlässlich ist die 1 Stunde Fahrtweg? Je nach Gegend werden das mit Berufsverkehr gerne mal 1 1/2 Stunden pro Weg. Und dann kommt es an einen Punkt, wo ich persönlich das nicht mehr erträglich finde.


    Wie sind denn seine Chancen, in annehmbarer Zeit einen anderen Job zu finden, der ihn auch zufriedener macht und auch etwas mehr Geld bringt, aber bessere Arbeitszeiten hat?


    Und was genau heißt unzuverlässiger Chef? Auch das finde ich extrem wichtig. Denn der tollste Job kann zur Qual werden, wenn man sich immer über den Chef ärgert...

    Immer auf Fettnäpfchensuche...


    Chaosqueen mit Chaosprinzessin ( #female 3/13)

  • Danke für deine Antwort!


    Die 1h Fahrtweg ist relativ verlässlich. Hier im Osten sind die Autobahnen meist nicht so voll wie z.B. im Ruhrgebiet.
    Wir wohnen allerdings im ländlichen Raum und die Chance, einen anderen guten Job zu finden sind nicht grade groß. Er sucht ja schon ne Weile. Hat sich auch mehrmals intern beworben, leider ohne Erfolg.


    Der Chef ist ein Schlitzohr, ich mag ihn persönlich gar nicht. Wir haben aber auch aus der Vergangenheit gelernt und würden gewisse Sachen (z.B. Mehrarbeit) im Vertrag absichern lassen...

    One day, I would like to turn on the News and hear "There's peace on earth".


    C. mit #female 06/2010, #male 06/2014 & #female 02/2017

  • Also ...


    Der Knackpunkt wäre bei mir:

    "der Chef war früher schon mal der Vorgesetzte meines Mannes und er ist nicht grade vertrauenswürdig"


    Da würde ich mal nachdenken, inwieweit, das vertrauenswürdig greift und wie wichtig mir das wäre ...
    Ansonten ... mein Mann verlässt morgens um 7 Uhr das Haus und kommt selten vor 19 h nach Hause.


    Ich denke nicht, dass du nicht Weihnachten alleine zu Hause sitzen wirst, da es bestimmt auch Kollegen gibt die keine
    Kinder haben, die wollen dann lieber Silvester frei haben und arbeiten gerne an Weihnachten.


    Ansonsten, werden die Kinder ja auch größer.
    Und deinem Mann sollte es schon ermöglicht werden, einem Job nachzugehen, der ihn zufrieden macht.


    Was sagt dein Mann dazu ?
    Es ist übriges schwer so aus der Ferne was zu empfehlen. Ich schreibe jetzt so aus dem Bauch heraus ...

    Einmal editiert, zuletzt von flughexe ()

  • Ich finde auch den Arbeitsweg sehr lang und kenne viele, die froh sind, wenn er sich endlich wieder verkürzt. An Feiertagen habe ich auch mal gearbeitet und es hat mir sehr viel ausgemacht, dann nicht frei zu haben. Anderen war es nicht so wichtig.Wie sieht es denn dein Mann?

  • Mein Mann ist auch ein wenig hin- und hergerissen. Tendenz geht aber in Richtung neuer Job. Er sieht hauptsächlich das zusätzliche Geld (momentan verdient er bei 40 Wochenstunden weniger als ich mit 35, das wurmt ihn etwas ;)) und die neue Herausforderung.


    Es gibt wohl noch 1 Kollegen, mit dem er sich bei Wochenenden und Feiertagen abwechseln würde. Ob der Familie hat, keine Ahnung... Auf jeden Fall wird der auch mal im Urlaub sein, oder mal krank...


    Ja, der Chef bereitet mir auch Bauchweh. Das sieht mein Mann aber wieder ganz entspannt. "Zur Not mach ich es 1 Jahr und dann such ich halt wieder was Neues..." Klar, aber die Arbeit liegt hier auch nicht auf der Straße rum und sein Lebenslauf ist eh schon so schrecklich zerstückelt. :(

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    C. mit #female 06/2010, #male 06/2014 & #female 02/2017

  • "der Chef war früher schon mal der Vorgesetzte meines Mannes und er ist nicht grade vertrauenswürdig"
    das in Kombination mit Arbeit am Samstagnachmittag (!) und nur einem Kollegen, mit dem man sich abwechselt:
    NeverEver!
    Nicht in der Familienkonstellation wie bei Euch.


    Ich teile mir die Wochenenden auch mit meinem Chef (Freitag Nachmittag und Samstag Vormittag), aber wir haben eine Vertretung für etwa 3-4 Wochen im Jahr, so dass wir zeitgleich in den Urlaub gehen können. Sonst sind es 26 Samstage im Jahr, das ist hartes Brot (alles schon gehabt!). Und da ist noch niemand krank geworden, dann wirds noch mehr.
    Mein Chef ist sehr darauf bedacht, die "Last" möglichst gleichmäßig zu verteilen und sorgt auch mal für das eine oder andere Goodie (hab zum Überstunden abfeiern jetzt einige lange Wochenenden von Mittwoch Mittag bis Montag früh). Hier ist es auch traditionell so, dass ich gerne Heiligabend arbeite, dafür lieber Silvester frei habe. Da bin ich mir mit dem Chef zum Glück sehr einig #super


    Aber mit einem Schlitzohr, dazu unzuverlässig als Chef, würde ich mich auf soetwas nicht einlassen.


    Um sich Schichtmäßig die Klinke in die Hand zu drücken, muss man der Typ dafür sein. Wir brauchen nicht viel Paarzeit, bei uns geht das ganz gut. Aber wir sind da auch deutlich anders als die Durchschnittsfamilie.

    • Offizieller Beitrag

    Wieviel hat denn der nicht vertrauenswürdige Chef in der Firma zu sagen? Also ist er der Firmeninhaber? Dann würde ich davon abraten.

  • Falls dein Mann für den neuen Job entscheidet, würde ich mit dem dritten Kind min. 1 Jahr warten, bis alles sich einspielt.


    Wie kam dein Mann damals mit dem Schlitzohr-Chef klar? Dass du ihn nicht magst ist ja nebensächlich, schliesslich muss dein Mann ihn dann täglich aushalten.


  • Ja, der Chef bereitet mir auch Bauchweh. Das sieht mein Mann aber wieder ganz entspannt. "Zur Not mach ich es 1 Jahr und dann such ich halt wieder was Neues..." Klar, aber die Arbeit liegt hier auch nicht auf der Straße rum und sein Lebenslauf ist eh schon so schrecklich zerstückelt. :(


    Wenn sein Lebenslauf schon so zerstückelt ist, ist so eine Einstellung ziemlich gefährlich. Wer soll ihn denn einstellen, wenn alle denken, nach einem Jahr, wenn wir ihn gerade eingearbeitet haben, ist er wieder weg.

  • Ich fände den Fahrtweg viel zu lang - 2 St. täglich im Auto gegen 20 min mit dem Rad - das ist ja schon eine starke Verschlechterung. Dass er negative Erfahrungen mit dem neuen Chef gemacht hat, würde für mich den Ausschlag geben, diese Stelle nicht anzunehmen.


    Hagendeel

  • Aus aktuellem Anlass: bei meinem mann ist grad das halbe Team ausgefallen, er muss mit zwei Kollegen 24/7 abdecken.
    ich hab ein 4Monatebaby da und kann nimmer. wenn er da ist, muss er sich von seinen 24~30stundenschichten erholen, das stresst uns alle drei.


    ich hatte auch schon Kollegen, die an nicht -freien Brückentagen immer ganz spontan dolle krank geworden sind...muss ja auch alles aufgefangen werden.


    doofe Chefs können einem das Leben komplett versauen, das sollte man nicht unterschätzen.
    Ist es “nur sein ego“, oder braucht ihr wirklich das Geld?


    Ich drücke euch die Daumen, dass ihr die für euch stimmige Lösung findet

  • Der Knackpunkt wäre bei mir:


    "der Chef war früher schon mal der Vorgesetzte meines Mannes und er ist nicht grade vertrauenswürdig"


    Da würde ich mal nachdenken, inwieweit, das vertrauenswürdig greift und wie wichtig mir das wäre

    Das geht mir auch so, kommt aber dann auch auf den jeweiligen Punkt an:
    Bezieht sich das "Schlitzohrige" nur auf die Arbeitsvertrag? - Dann den unbedingt nochmal von enem Fachanwalt gegenlesen lassen.
    Oder geht es um die alleinige Firmenführung des Chefs, ohne jemanden, der ihn kontrolliert? - Dann besser nicht, falls der Gelder veruntreut oder das Gehalt zu spät überweist oder so.


    - es gibt eine Früh- und eine Spätschicht (keine Nachtschicht); er könnte immer die Kinder relativ spät in die Einrichtung bringen bzw. zeitig abholen

    Das finde ich einen Pluspunkt, wenn das realisierbar ist und nicht nur auf dem Papier steht. Es klang bei dir aber auch schon nach viel Mehrarbeit, sodass ich nicht sicher bin, ob dieser Punkt wirklich valide ist oder nur theoretisch da.



    LG,
    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • 80 Prozent mehr Gehalt plus Dienstwagen???


    Wow! Wie kommt das denn? So viel mehr Verantwortung? Hört sich irgendwie komisch an, wenn ich das sagen darf. Stimmt das Gehalt des alten Jobs nicht?

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Mein Mann hatte auch schon ein Angebot mit doppeltem Gehalt, Dienstwagen und rotem Teppich und Blümchenduft.
    Hat er nicht gemacht, weil die Firmenphilosophie und der Standort nicht passten.


    Ist es Schmerzensgeld oder guter Lohn für gute Arbeit?

  • Ich finde die tägliche Wegstrecke zu lang. Ich bin täglich 1 h auf der Autobahn (30 Min hin, 30 Min zurück). Das ist gut machbar.
    Gestern bin ich bei einer Freundin gewesen, die 1 h entfernt wohnt. Gleiche Strecke, nur halt noch weiter. Kann man mal machen, ist aber nichts, was ich mir jeden Tag geben wollen würde. Noch dazu, wenn Familie im Spiel ist.

  • Ich wäre da auch zögerlich und würde nicht zugreifen.



    Mir wäre diese Chefsache zu heikel,
    mich würde eine Std Arbeitsweg abschrecken
    mich würden längere Arbeitszeiten abschrecken.


    Nicht schlimm find ich hingegen die Vorstellung von Wochenend- und Feiertagsarbeit. Das haben wir hier auch und ich find es nicht belastend.


    Wir haben 3 Kinder und teilen uns eine 100%Stelle. Das ist in unserem Job möglich und wir haben zugeschlagen.
    Finanziell langt es grad so. Wir können uns die Dinge leisten, die wir für unser Wohlbefinden brauchen. "Luxus" darüber hinaus ist nicht drin. Wir wüssten durchaus, was wir mit mehr Geld anstellen könnten ;) , finden gemeinsame Zeit und eine gute familiäre Einbettung für die Kinder aber viel wertvoller.


    Ich denke, objektiv kann man da nicht entscheiden und raten. Es ist immer eine Frage der subjektiven Prioritätensetzung.
    Ich würde an eurer Stelle die einzelnen Pro- und Contrapunkte mal priorisieren. Jeder für sich, und dann abgleichen und ins Gespräch kommen.

  • Ach, und noch schnell hinterhergeschoben:
    Du fragtest nach der Alltagsorganisation allein mit mehreren Kindern.
    Diese Herausforderung hab ich grad oft, weil ich Elternzeit hab, mein Mann die 100%allein wuppt.


    Meine Erfahrung: Was notwendig ist, klappt auch :) .
    Vor der Geburt von Nr 3 konnt ich mir niemals nicht vorstellen, wie ich die 3 Kinder abends allein ins Bett kriegen soll, hab mir den täglichen Ritt zum KiGa, Einkaufen mit 3 so kleinen Kindern .... echt herausfordernd vorgestellt.
    Erfahrung nach der Geburt: Alles halb so wild und gut machbar. Mein gefühltes Streßlevel ist nicht höher als bei 2 Kindern. Für die heiklen Situationen haben wir ganz gute Lösungen gefunden.


    Keine Ahnung aber, ob ich mich zu weit aus dem Fenster lehne, wenn ich behaupte, dass das bestimmt generell so ist? #gruebel
    Ich bin da eher der Typ, der den Schritt von null auf ein Kind riiiiesig fand, dann aber ohne große Aufregung Kind 2 und 3 in unseren Alltag integrieren konnte.