Rechtliche Frage zu: Zahnarzt im Kiga - Einwilligung der Eltern

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  • Liebe Eltern,


    wir wohnen in Schleswig.Holstein. Leider finde ich keine Internetseite, wo ich die Antwort auf meine Frage finde.


    Unsere Tochter ist im Kiga und vor kurzem erfuhr ich durch Zufall, dass demnächst in den Kindergarten ein Zahnarzt kommen würde (was bereits passiert ist).
    Ich habe mich darüber sehr geärgert, da ich vom Kiga über den Termin nicht informiert wurde.
    Meine Tochter erzählte mir, dass die Erzieher gesagt hätten, dass ein Zahnarzt käme und in alle Münder der Kinder kucken dürfe ( X( Erzieher entscheiden und beschließen also über die Eltern hinweg, was sich mein Kind körperlich gefallen lassen möge?!).
    Ich war wohl fälschlicherweise (?!) in der Annahme, dass die Eltern darüber in Kenntnis gesetzt werden sollten/würden, wenn ein "fremder" Mensch in den Mund meines Kindes schauen will.
    Ich will hier nun keine Grundsatzdiskussion führen, wie sinnvoll solche Untersuchungen sind oder nicht.
    Es mag Familien geben, wo das sinnvoll ist, aber darum geht es mir hier jetzt gerade nicht.
    Es hat vor einem halben Jahr bereits eine Zahnarztaktion stattgefunden, wo alle Kinder einen Zahnpass bekamen und binnen eines gewissen Zeitraumes zum Zahnarzt gehen sollten und diesen Pass abstempeln lassen sollten.
    Es interessiert mich nicht, dass ein Zahnarzt kommt, sondern es stört mich, dass wir Eltern weder von den Erziehern mündlich noch schriftlich über diese Untersuchung informiert worden sind.
    Ich dachte, dass dieses eine Einwilligung der Eltern bedarf. Ich habe die Kigaordnung etc alles durchgesucht, ob ich im Vorwege bereits eine Einwillgung unterschrieben habe, aber diese gibt es nicht.


    Ich frage mich nun also, wie es in Schleswig-Holstein aussieht. Braucht der Kiga keine Einwilligung der Eltern? #confused  8I  
    Ich dachte sogar, dass Eltern darauf hingewiesen werden sollten, dass sie bei so einem Termin dabei sein dürften.


    Hat hier jemand genauere Informiationen für mich und oder weiß vielleicht an welche Stelle ich mich über die rechtliche Gesetzmäßigkeit infromieren kann?


    #flehan

  • Ich wohne im gleichen Bundesland und bei uns kommt gar kein Zahnarzt. Auch von anderen Eltern habe ich das noch nicht mitbekommen.
    Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass es Sache des Bundeslandes ist, ob die Eltern vorher informiert werden oder nicht, denn die sind ja nunmal IMMER Sorgeberechtigt und dürfen da nicht übergangen werden. Wenn es dich also sehr stört, solltest du mit dem Kindergarten das Gespräch suchen.

  • Ja, Recht hast du NANA, es ist nur so, dass ich mich schon als "pingel" fühle.
    Als unangekündigt eine Vertretungskraft da stand, die ich nicht kannte, habe ich angemerkt, dass es mir wichtig ist, zu wissen, wer für mein Kind veantwortlich ist, als Grimms Märchen für 2-3 jährige vorgelesen wurde, habe ich mich gemeldet und gesagt, dass mir das nicht recht ist und nun das wieder. Es sind immer Dinge, die nur ich so sehe und kein anderer.


    Daher habe hatte ich überlegt, dass wenn ein neuer Gruppenwechsel ansteht, ich in die Anmedlung/Vertrag einen extra Zettel einlege und darauf hinweise, dass ich über solche Termine informiert werden möchte und eine Einwilligung zu erfolgen hat, oder irgendwie so.

  • Hier in Sachsen ist es so das wir beim Kiga Start einen Wisch unterschreiben müssen zum Thema Zahnarztkontrolle im Kiga, man konnte mit ja oder nein unterzeichnen.


    Bei uns kommt einmal im Jahr der Zahnarzt in den Kiga, den Termin dafür entnehmen wir dem Monatsplan der jeweiligen Gruppe. Hat man den Wisch "negativ" unterschrieben, bekommt man nur eine Mitteilung das man doch bitte zeitnah zu einem Zahnarzt gehen soll, da keine Untersuchung stattfinden konnte aufgrund der fehlenden Einwilligung.

    #yoga Es ist nur eine Phase! #yoga Es ist nur eine Phase! #yoga

  • Bist du denn sicher, dass es ein Zahnarzt war?
    Bei uns kommt manchmal eine Prophylaxe-Frau die mit den Kindern Zähneputzen übt und über den Zahnarzt spricht, da wurde dann auch Zahnarzt gespielt. Meine Kinder dachten danach auch, was sei die Zahnärztin gewesen. Für diese Prophylaxe-Sache braucht unser Kiga keine Einverständniserklärung der Eltern.
    Der zahnärztlichen Untersuchung haben wir bei der Anmeldung zugestimmt, aber die Besuche werden uns nicht angekündigt.

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • Es hieß von meiner Tochter und einer Mutter "ein Zahnarzt kommt". Bei einem Gespräch mit der Mutter, meinte sie, sie habe damit keine Probleme, sie glaube, es ist jemand vom Gesundheitsamt. Außerdem sagten die Erzieher ja, dass der Zahnarzt in alle Münder schauen dürfe.
    Ich hörte auch nur, dass der Zahnarzt immer noch dem Frühstück käme und daher die Zähne immer schnutzig seien.


    Das hörte ich aber nur, als ich meine Tochter im Kiga abgab, im vorbei gehen.
    #warte

  • Bei uns kommt der Zahnarzt auch in die schule.. Unterschrift nein. Nur kurz davor eine Benachrichtigung. Aber Wir müssen hier auch vor schulbeginn ins Gesundheitsamt. Egal ob man alle U Untersuchungen hat und ob man ein Auto hat.. Da muss man hin.

  • Weißt du, es gibt viele Gründe, warum die anderen Eltern nicht "aufmucken". Den einen ist alles egal, solange das Kind nur überhaupt betreut ist, andere finden es schlicht nicht schlimm und manche trauen sich nur nicht was zu sagen. Und eigentlich ist wurscht, ob die anderen was sagen oder nicht, denn DICH stört es nunmal.
    Ich würde wohl abwägen, wie wichtig mir die Sache ist. Wenn du es als großen Eingriff in dein Sorgerecht für dein Kind empfindest und es dir große Bauchschmerzen machst, dann sag etwas. Meist geht es danach besser. Nervt es dich nur, weil es schon die x-te Geschichte ist, die nicht so toll läuft, du aber sonst damit leben kannst, dann lass es. Kosten-Nutzen Rechung quasi :D

  • NRW, Zahnarzt kommt auch (oder eine Prophylaxe?) und zeigt wie man Zähne putzt mit Fridolin und jedes Kind bekommt eine Zahnbürste, Zahnpasta, Becher und alle sind happy.


    ich finde deine Reaktion übertrieben. Vielleicht trittst du in den Elternrat, wenn du mehr "kontrollieren" und mitbestimmen willst.

    Unsere Boygroup: Flitzekind 09/2011, Flitzebaby 02/2013 und Robinson Freitag 08/2014 #herz

  • Eines habe ich noch nicht so ganz verstanden:
    Der Termin war schon?
    Hat der Zahnarzt denn alle Kinder untersucht, was hat Deine Tochter Dir erzählt?


    Bei uns ist es so, wie Georg und Flitzpiepe beschrieben haben:
    Es kommt jemand, der den Kindern Zahnprophylaxe zeigt und sie bekommen Zahnbürsten geschenkt.
    Der Termin stand am Schwarzen Brett, aber wohl nur wegen des Hinweises: "Bitte pünktlich um 9 Uhr da sein" (bei uns gibt es keine festen Bringzeiten).

  • Ich habe meine Tochter an dem Tag zu Hause gelassen, so einen Quatsch mache ich nicht mit.
    Es geht hier rein um den Informationsfluss, der nicht stattgefunden hat.
    Über Ausflüge wird gesprochen, über Essen, das mit gebracht werden darf und was nicht, über Kleidung... aber über eine ärztliche Vorsorge nicht???
    Das geht mir zu weit.


    Ich als Mutter entscheide, wer in den Mund meines Kindes kucken darf. Ich habe keine Kontrolle darüber, wie so eine Untersuchung aussieht und bekomme noch nicht einmal die Auskunft darüber.
    Das kann man übertrieben finden oder nicht, das ist mir wie NANA sagt wirklich wurscht.
    Man kann das ganze unter "Fürsorge und Kontrolle" deckeln, ebenso kann man es aber auch unter "Kontrolle und Ausschluss der Sorgeberechtigten" deckeln. Mir würde noch mehr einfallen, aber das liegt daran, das ich mit einigen Punkten des Systems so meine Schwierigkeiten habe.


    Die Eltern außen vor zu halten, wenn ihre Kinder untersucht werden, das ist für mich eine Verletzung meiner Rechte.

  • Gibts in dem Sinne nicht. Es gibt eine Elternvertretung, die wurde zu Beginn gewählt.

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns gibt es Zahnprophylaxe in KiGa und Schule, dh. zusammen Zähne putzen und so und es gibt einen Besuch beim Schulzahnarzt, der vorher angekündigt wird und man zustimmen muss.


    Da mein Jüngster ein Kariesproblem hat und wir eine wunderbare Zahnärztin, melde ich ihn immer vom Schulzahnarzt ab. Ich will nicht, dass da ein anderer reinkommentiert oder was macht, was L. verunsichert oder verängstigt. Bis jetzt macht er so kooperativ mit, dass ich da nichts riskieren will.


    Was ich sagen will: es kann gute Gründe geben, wieso man nicht will, dass ein Kind eine Zahn-Reihenuntersuchung bekommt bei einem Zahnarzt, dessen Feinfühligkeit oder Qualität unbekannt ist. Ich schreibe dass weil ich unserern Schulzahnarzt zum Beispiel für einen eher mässigen Zahnarzt halte und selber nie dorthin gehen würde. Mein Mann war enimal da, das reichte uns.


    Von dem her: ich finde, sowas muss den Eltern gesagt werden und es muss die Möglichkeit geben, das abzulehnen.

  • Danke dafür. #herzen Daroan


    Meine Tochter hat Schwierigkeiten mit Fremnden und lässt sich selbst von den Erzieherinnen nicht umziehen, wenn etwas ist, daher bin ich davon ausgegangen, dass es für meine Tochter in eine Stresssituation kommen könnte. Das kann ich nicht wissen, aber
    ich möchte mir als Mutter nicht das Recht absprechen lassen, das einfach über mein Kind verfügt wird bzw. das über meinen Kopf hinweg so etwas entschieden wird.
    Wir waren vor einem halben Jahr beim Zahnarzt. Sie lag bei Papa drauf und die Zahnärztin war super lieb und sie hat alles toll mitgemacht und Zähne sind top. Sie hat sogar einen Glitzerring geschenkt bekommen, das war der Renner. Das wär sicher lange davor nicht möglich gewesen und daher möchte ich auch, dass ich entscheide, welcher Arzt in den Mund meines Kindes schaut.
    Ich suche mir schließlich auch selbst den Arzt aus. Wir haben alle schon unsere Erfahrungen mit Ärzten gemacht, der eine ist sozialkompetent, der andere weniger. Wieso soll ich das aus der Hand geben und andere für mich und mein Kind entscheiden lassen?
    Das geht mir einfach zu weit.
    Ich hoffe, dass hier jemand noch genaueres zur rechtlichen Seite weiß.
    Sonst rufe ich morgen mal beim Jugendamt oder Gesundheitsamt an, ob die mir genaueres sagen können.

  • Ich finde es auch wichtig, dass die Eltern informiert werden - allerdings würde ich persönlich mich nicht an einer Zahnuntersuchung stoßen. Es wird ja eh nur geguckt, nichts gemacht (gebohrt oder so). Dass jemand von außen kommt und mit den Kindern Zähne putzen übt und ihnen auch nochmal sagt, wie wichtig das ist, finde ich sehr gut - das hat ja oft eine andere Wirkung auf Kinder, als wenn sich die Eltern und Erzieherinnen jeden Tag den Mund fusselig reden.


    Allerdings - hier lief das immer sehr nett ab, so wie es mir erzählt wurde, die Kinder waren durchweg begeistert von diesen Terminen; aber es gab vor ein paar Wochen hier schon mal einen Schulzahnarzt-Thread, da haben echt viele Raben geschrieben von unfreundlichen und groben Schulzahnärzten, die dann auch noch völlig falsch ausgefüllte Zettel mit nach Hause gegeben haben. da war ich total überrascht - und klar, unter diesen Umständen würde ich das auch nicht wollen.


    Hagendeel

  • Hier, auch SH, kommt einmal im Jahr die Prophylaxefrau, im September zum Tag der Zahngesundheit. Und einmal im Jahr der ZA, Infos stehen bei uns immer an der Elternpinnwand. Wir wissen immer bescheid. Und es wurde mal ein Augenscreening vom Lions Club gespendet. Da wurde vorher eine Einwilligung gebraucht, weil es nicht vom Gesundheitsamt war. Wir wissen aber immer über alle anstehenden Termine, Ausflüge, e.c.t. bescheid.


    Das die sowas machen finde ich nicht schlimm, aber wenn es keinen Informationsfluss geben würde, wäre ich auch genervt und würde das auch sagen.


    Wenn es für deine Tochter Stress ist, vertrust du da den Erzieherinnen? Unsere würde so ein ängstliches Kind selbst entscheiden lassen. Kein Kind muss mit machen.
    Manchmal sind sensible Kinder in ihrere Gruppe selbstsicherer und gehen gerne mit.

    „Indianer sind entweder auf dem Kriegspfad oder rauchen die Friedenspfeife. Geschwister können beides.“
    Kurt Tucholsky

    Einmal editiert, zuletzt von moscan ()

  • In Berlin gibt es in der Kita und in der Schule Prophylaxe mit Zähne putzen üben und Zahnarzt mit Kontrolle. Zu letzterem ist eine Einwilligung erforderlich. Ich habe es abgelehnt, da mir ein vorsichtiges Vorgehen von Ärzten sehr wichtig ist.

  • Zu spät zum Bearbeiten: für dein Bundesland sind diese Untersuchungen in der Kita und dann etwa bis zum 12. Lebensjahr vorgesehen, auch mit dem Auftragen von Fluoridierung, wie es in einem Bericht über die Schuleingangsuntersuchung von 2011 heißt. Verlinken klappt leider nicht. Zur Elterneinwilligung finde ich nichts.

  • Also, heute habe ich dann Fotos gesehen und im Bericht der letzten Woche stand dann drin, das eine Zahnärztin mit Helferin (auch ein veralteteter Begriff) da war. Auf dem Foto sieht man dann, wie sie mit Spiegel etc im Mund eine Kindes hineinschaute.
    Nun suche ich mich gerade durch das Kindergartengesetz hindurch.
    Folgendes habe ich auf einer anderen Seite gefunden, aber mir fehlt noch das passende Gesetz dazu:


    "Nur vereinzelt weisen einige Kita-Gesetze darauf hin dass diese
    Untersuchungen freiwillig sind bzw. eine Einwilligung der
    Elternern forderlich ist, die Erziehungsberechtigten dabei anwesend sein
    dürfen und über die Vorsorgeuntersuchungen informiert werden."