Nachts nicht mehr stillen zur gewichtserhöhung?

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  • Hallo zusammen
    Mein kleiner - 9 monate - hat innerhalb eines monats kaum zugenommen und ist immernoch 69 cm bei 7,3 kg. Er wird tags/nachts gestillt und bekommt seit 5 monaten brei, isst aber nicht motiviert, am liebsten trinkt er an der brust. Nun empfahl mir die ki-ärztin nachts nur noch tee zu geben damit er sich tagsüber die kalorien (und hoffentlich dann eben mehr davon) tagsüber in form von brei holt.
    Was ist eure empfehlung? Ist dies ein versuch wert oder der stress für einen vermutlich zu geringen output zu gross für mich und meinen sohn?
    Freue mich auf eure antworten und hoffe habe diese anfrage am richtigen ort geposted - bin nämlich neu hier in der community.
    Cheyenne mit baby, männlich, 9 monate

  • Muttermilch hat mehr Kalorien als jeder Gemüsebrei. Ich würde das auf keinen Fall machen, ich finde das unlogisch. Er wird doch nicht plötzlich in 12 Tagstunden mehr Kalorien zu sich nehmen als bisher in 24?


    Vielleicht findest du eine Stillberaterin in deiner Nähe? Die sind auch in Punkto Beikosteinführung und Problemen damit geschult. :)

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

  • Muttermilch ist soweit ich weiß innerhalb von 30-60 min verdaut. Es erschließt sich mir also nicht, dass das sein Essverhalten tagsüber ändern soll.
    Wie ernährst du dich denn? Eher gehaltvoll oder sehr kalorienbewusst?
    Also ich denke dein Sohn wird dir sagen, ob er es ok findet nachts nur Tee zu bekommen, versuchen kannst du es ja. Ansonsten vielleicht auch tagsüber Fingerfood probieren, wenn er Brei nicht so mag.


    Und wenn er so gern stillt, könntest du ein bisschen gehaltvoller Essen, das müsste sich auch auf die Milch auswirken.

    Viel Denken, nicht viel Wissen soll man pflegen!

  • Halo,


    Für mich klingt das nicht logisch.


    Dem Kind DIE Nahrung mit sehr hoher Kaloriendichte und der besten Verdaulichkeit verweigern, damit es sich - vielleicht, wenn man Glück hat - zu anderen Zeiten aus schlechter verdaulicher und wenig kalorienhaltiger Nahrung MEHR Kalorien holt ... ?
    Und was, wenn diese - mMn eher unwahrscheinliche - Rechnung nicht aufgeht?


    Gibt es außer der Gewichtsentwicklung andere Probleme? Ist er blass müde, schlapp...? Dann würde ich den Eisenwert checken. Ist er mobiler geworden (Krabbeln, mehr Bewegung beim Spielen...)? Da nehmen viele Kinder mal zeitweise weniger zu.
    Liegt sein Gewicht insgesamt in einem kritischen Bereich oder rauscht er durch alle Perzentilen nach unten? Dann würde ich eher den Auslöser suchen statt an DER Nahrung herum zu experimentieren, die er offenbar problemlos nimmt.


    Und ansonsten weiter Essen anbieten, nach bedarf Stillen und das Kind in seiner Gesamtentwicklung beobachten.

  • Was für Brei bekommt er denn? Da gibts ja auch unterschiedliche Sorten und vielleicht kann man da ja Neues probieren? Mein 1. Kind hat statt Gemüsebrei viel lieber Babyhaferbrei mit Fruchtgläschen/selbstgekochtes Obst gegessen.

  • 1. finde ich es normal, wenn ein 9 Monate altes Baby zeitweise in der Gewichtsentwicklung stagniert. Die nehmen nicht kontunierlich zu, und wenn sie mobil werden, ist das total normal.


    2. Hat MuMi mehr Kalorien als reiner Gemüsebrei, und ist leichter verdaulich. Im Vergleich: MuMi ist quasi Astronautennahrung. Optimal verdaulich, Kalorienhaltig, maximaler Vitamingehalt. Warum man, wenn man zunehmen will, ausgerechnet die nächtliche Astronautennahrung einspart, erschließt sich mir nicht.


    3. Mit 9 Monaten kann dein Kind schon sehr gut Fingerfood essen. Bei meinen Kindern war es so, dass sie nur sehr wenig Brei aßen, weil sie die Konsistenz irgendwann ablehnten. backofenkartoffeln ging dagegen IMMER. Und davon wurden auch raue Mengen gegessen. Eben zum selbst greifen, nicht zum füttern. Mit etwas hochwertigem Öl zubereitet ist das auch kalorientechnisch ne tolle Mahlzeit.

    • Offizieller Beitrag

    Als allererstes und wichtigstes würde ich eine Stillberaterin kontaktieren!


    Und währenddessen so ein paar "Kleinessertricks" probieren:
    Meine schlechte Esserin braucht deutliche Pausen zwischen den Mahlzeiten. Fingerfood oder Brei habe ich ihr deshalb meist angeboten, wenn die letzte Stillmahlzeit eine Weile her war aber noch vor sie richtig Hunger hatte (dann war nämlich hochkalorige Powernahrung aka Muttermilch gewünscht).
    Fingerfood und gerne auch richtig Kalorienreiches mögen manche Kinder lieber als Brei.
    Nachts normal weiterstillen lassen, eher tagsüber für "Stillablenkung" sorgen. Und erfahrungsgemäss ist Essen in Rudeln lustiger: öfter mal mit Freundinnen und ihren Kindern essen?


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Vielleicht hast du einfach ein zartes Baby? ^^


    Meine Tochter hatte ähnliche Maße in diesem Alter. Sie trinkt nur Pulvermilch und schon lange nachts gar nichts mehr.
    Tagsüber isst sie mal viel; mal wenig. Man kann also nicht sagen, dass das nächtliche "Hungern" sie tagsüber reinhauen lässt. ;)


    In diesem Alter war der Brei auch nicht mehr so wirklich interessant; viel mehr mag sie am liebsten Kartoffeln oder Nudeln mit Soße. Ich nehme immer so Spiralnudeln, Muscheln o.ä.; die können die Kinder gut greifen, kauen und schlucken.


    Edit: Meine Kinderärztin hat letztens auch empfohlen, die Mittagsflasche wegzulassen, damit sie mehr vom Mittagstisch isst. Ihr Appetit hängt aber nicht von der Milchflasche ab, sondern davon, ob ihr das Essen schmeckt oder nicht, ob sie gerade zahnt oder Schnupfen hat.
    Ich halte es daher für unlogisch, einem eh schon zarten Kind noch eine zusätzliche Kalorienquelle vorzuenthalten.

    Einmal editiert, zuletzt von Rubikon ()

  • Mein Sohn hat ab 5 Monaten übrigens wie ein Scheunendrescher gefuttert und gestillt und hatte trotzdem ewig lange Größe 80, z.B.
    Der ist auch einfach klein und leicht.

  • Hier war es auch so.
    Solange ich Fröschlein voll gestillt habe und auch noch in den nächsten zwei, drei Monaten, hat er gut zugelegt. Er hat sich sogar von der 3. Gewichtsperzentile, auf der er angefangen hat, auf die 15. Perzentile zubewegt.
    Ab ca. 7 Monaten stagnierte das Gewicht bzw. er nahm nur langsam zu. Gewachsen ist er aber weiterhin. Dann kamen mit dem KiTA-Start auch noch einige Infekte dazu, wobei er oft sogar noch abgenommen hat. Er ist dann sogar unter die 3. Perzentile gerutscht. Gegessen hat er nach und nach immer mehr, und daneben weiter gestillt, und das recht häufig, dafür meist nur an einer Seite.
    Unser Kinderarzt ist recht entspannt. Vor allem, weil ich auf Nachfrage berichten konnte, dass ich selber so ein zartes Kind war, mein Mann war wohl auch eher zart in dem Alter. In meiner Familie waren z. B. alle als Babys bzw. Kleinkinder sehr zart. Und mein Sohn ist fröhlich und fidel, wächst in die Länge, wirkt in keinster Weise eingeschränkt. Inzwischen isst er teilweise sehr große Mengen, stillt immer noch teilweise ausgiebig, und nimmt nicht wirklich schnell zu. Da er ein Mensch ist, der sich gerne und sehr viel bewegt, dürfte er auch einiges an Kalorien verbrennen.


    Was ich sagen will: Das kann schon mal sein, dass ein Kind in dem Alter langsamer zunimmt. Beikost (die weniger Kalorien enthält und mehr Kalorien zur Verdauung benötigt als Muttermilch) wird eingeführt bzw. nimmt größeren Raum ein, die Beweglichkeit erhöht sich.
    Dinge wie den Eisenwert kann man natürlich checken, um etwas organisches auszuschließen. Wenn etwas organisches ausgeschlossen ist, das Kind fit und gesund wirkt, nicht schlapp, kein Durchfall, Haut und Haare sehen gut aus, wenn es munter ist, sich viel bewegt, und wenn dann vielleicht noch das "Zarte" in der Familie liegt, dann sollte man sich einfach daran gewöhnen, dass das Kind einfach so ist. Und ihm bestimmt nicht seine "Astronautenkost" in der Nacht verweigern.


  • Und wenn er so gern stillt, könntest du ein bisschen gehaltvoller Essen, das müsste sich auch auf die Milch auswirken.


    Weiß jemand, ob das tatsächlich so ist? Und gibt es dazu eine Quelle?
    Bisher geisterte mir im Kopf umher, dass es relativ egal ist was die Mutter isst.

  • Soweit ich weiß, hat die Ernährung der Mutter erst Auswirkungen, wenn es bei ihr zu Mangelerscheinungen kommt (Alkohol mal ausgenommen).
    Die mögliche positive Auswirkung kommt dann eher daher, dass die Mutter entspannter ist und der Milchbildungs- und Milchspendereflex sich leichter auslösen lässt.

    Do one thing everyday that scares you - Eleanor Roosevelt
    When you reach for the stars, you may not quite get one, but you won't come up with a handful of mud either - Leo Burnett

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Weiß jemand, ob das tatsächlich so ist? Und gibt es dazu eine Quelle?
    Bisher geisterte mir im Kopf umher, dass es relativ egal ist was die Mutter isst.


    Genau, Charly - da kann man mit sehr gutem Gewissen sagen: das ist Quatsch!


    Der "Gehalt" der Muttermikch verändert sich nur bei extremer Fehl/Mangelernährung.
    Aber Vegetarierinnen, dicke Frauen, dünne Frauen etc haben ganz normale, gehaltvolle, kaloriendichte Muttermilch.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Oh entschuldigt, da habe ich ein Ammenmärchen zur Tatsache gemacht, tut mir leid.

    Viel Denken, nicht viel Wissen soll man pflegen!

  • Unser Sohn mochte bis 10 Monate auch kaum was Essen, mal ein Löffel Brei, Fingerfood hat ihn gar nicht interessiert. Also bis 10 Monate so ziemlich voll gestillt - ich habe eben extra nochmal nachgeschaut: zwischen 6 und 10 Monate lag er, obwohl nur Muttermilch zwischen der 90. und 97. Perzentile. und dann ab 10 Monaten fing er an zu essen, mit 12 Monaten war er auf der 75. Perzentile. er hat zwischen 10 und 15 Monaten nicht zugenommen.


    dein Sohn liegt ja nicht unter der Kurve. da würde ich erstmal weitermachen wie bisher und ihm das geben, was er möchte.


    KÄ sind manchmal komisch mit essen. die Tochter einer Freundin war der KÄ auch immer zu dünn (ich sehe ein fröhliches, sehr lebhaftes Mädchen mit einer Mutter, die auch schlank ist), und die KÄ meinte dann, sie solle ihrer Tochter fettreicher kochen, z.B. Soßen mit ganz viel Sahne. das fand ich auch einen merkwürdigen Rat.

  • Schon mal ganz herzlichen dank für all eure antworten!
    Ich selbst esse also genug und die brei für den kleinen pimpe ich mit getreide, mal avocado, ei, kiri käse und immer kartoffeln oder nudeln zum gemüse, 1EL Öl. Diesen brei - den mittagsbrei - finde ich isst er für seine verhältnisse auch gut (100-120 gr), nachmittagsbrei interessiert ihn nur kurz - ein paar löffel und abends das selbe, wobei er zum brei auch selbstständig fingerfood isst - das mag er, wirklich viel geht da aber auch nicht rein.

  • Mir wurde auch schon geraten abends einen pulvermilchschoppen zu geben vor dem schlafen gehen, die ab 9 monate aber auch 70 kcal, wie muttermilch, wieso sollte ich da wechseln? Abgesehen davon nimmt er auch keinen schoppen wenn ich zuhause bin.

  • Kinderärzte haben zum Thema Stillen/ Flasche geben/ Beikost oft keine richtige Ausbildung, da kommt dann ganz viel an persönlichen Urteilen/ Vorurteilen durch. Nachts abstillen und stattdessen Flasche ist 8I , äh, also nicht sinnvoll, das haben die anderen ja schon geschrieben. Ich hatte auch schlanke lebhafte Stillkinder (allerdings immer um die eigene Perzentile rum), die haben sich irgendwann ganz normal entwickelt gehabt, ohne sonstiges Gedöns.

  • Meine Kinder haben alle nur bis zum Krabbelalter "richtig" zugenommen - der Nichtesser genau so wie die kleine Fressmaschine ;)
    Danach, also so ab 8-10 Monaten, waren die permanent in Bewegung und wurden von kleinen Moppeln zu drahtigen Kleinkindern.


    Da das eine ziemlich normale Entwicklung ist, rechnet man ja mit der durchschnittlichen Gewichtszunahme.


    Und davon ab: Ein hochkalorisches Lebensmittel (Muttermilch) wegzunehmen, damit das Kind mehr Masse zu sich nimmt, die weniger und ebenso viel Kalorien hat, ist eigentlich eher eine Maßnahme zum Abnehmen.
    Mir wurde beim ersten Kind noch gesagt, ich solle es nachts abstillen, weil es dem Kinderarzt zu dick war. (Was ich natürlich nicht getan habe.)

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
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