Hilfe!! Papa in Not!... :(

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  • Du überschätzt deine Tochter da maßlos und unterstellst ihr eine Raffinesse, die ein so kleines Kind noch gar nicht haben kann. Wie sollte sie bitte in der Lage sein, zu erfassen, dass sie jetzt "Aua" rufen muss, damit sie ihren Papa in schlechtem Licht dastehen lassen kann? Sie hat es wahrscheinlich gesagt, weil sie bisher die Erfahrung mit euch gemacht hat, dass ihr mit etwas nicht weiter macht, wenn es ihr weh tut. Dabei ist nichts Berechnendes, Schockierendes. Sie ist nicht zur Mini-Schauspielerin mutiert, die euch gegen die Welt ausspielt. Sie greift auf ihren Mini-Erfahrungsschatz zurück, das ist alles.


    Ein Messer... #haare Bist du immer so dramatisch?


    Natürlich liebt ihr sie nach wie vor. Aber schockiert zu sein... DAS finde ich schockierend, dass euch das so mitnimmt.

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

  • Wattwurm
    Ja, OK, kann sein, dass sie es nicht so gemeint hatte. Ich neige aber doch dazu zu denken, dass sie sich durch diese Worte einen Vorteil schaffen wollte und es daher absichtlich war.



    klar wollte sie sich einen Vorteil verschaffen, aber trotzdem ist das ein normales Verhalten von Kleinkindern und es ist kein manipulatives Lügen.

  • wie soll denn ein Kind mit 2 Jahren schon wissen, was Lügen bedeutet, also wofür man lügt? schon wissen, dass da fremde Leute sind, die etwas über euch/ deinen Mann/ ihren Papa denken? denn nur wenn sie das weiß, macht es für sie Sinn in dieser Situation zu lügen. Das kann ich mir absolut nicht vorstellen.
    Selbst unser 4jähriger Sohn sagt ihn manchen Situationen noch "falsche" Wörter, weil ihm so schnell nichts anderes einfällt. (z.b. war neulich eine Hose "zu kalt" weil er sie unbequem fand)

  • Meinen Sohn habe ich in dem Alter bevorzugt mit geschlossenem Fenster ins Bett gebracht...


    Er schrie gerne, wenn ich der Meinung war, dass es nach dem ausführlichen Abendessen und noch nem Snack und Milch und überhaupt nach dem Zähneputzen nicht noch Schokolade geben sollte:


    "Das darfst du nicht - da muss ich doch verhungern! Wenn du mir nichts zu essen gibtst, dann muss ich sterben. Immer muss ich Hunger haben..."


    Nein, das Angebot eines Snacks mit anschließendem erneuten Zähneputzen hat nicht geholfen. Ich glaube nicht, dass er mich bewusst ärgern wollte, für ihn war es so dramatisch.


    Corva
    mit Großtochter (5/2000),
    auch-schon-ganz-groß-Sohn (6/2004)

  • Es tut mir leid, dass es dem Papa peinlich war, aber es ist leider völlig normal. Kinder haben eine recht rohe Form der Gefühlsausbrüche, die sind wir Erwachsenen nicht mehr so gewohnt. Wir haben uns das abtrainiert.
    Vielleicht wäre es ein Weg sich danebenzusetzen und zu sagen: Du bist wütend, das sehe ich. Ich würde dich gern trösten/beruhigen, ich setz mich jetzt hier hin und warte bis du soweit bist.
    Das geht zumindest ohne zeitlichen Stress meist ganz gut.
    Dem Kind "nur" zu zeigen, dass man der stärkere ist und dann noch vielleicht mit Missachtung zu strafen verwirrt euer Mädchen wahrscheinlich nur und auf lange Sicht wird es sie wohl eher abstumpfen, statt dass sie lernt ihre Gefühle zu sagen in einem ordentlichen Ton.
    Aber lass dir auch gesagt sein, die Wut und die Scham erstmal in was sinnvolles umzuwandeln ist für die Erwachsenen echt schwer. Und ich würde behaupten für den absoluten Großteil der Erwachsenen. Einfach weil wir gewohnt sind dass Mitmenschen "funktionieren".

    Viel Denken, nicht viel Wissen soll man pflegen!

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Hallo Glitzer,
    wer sagt das? Habe hier noch NIE ein Kind sich so (mit solchen Worten) wehren hoeren...


    Du hast ja auch erst Pupsis ersten Frustanfall erlebt.


    Ich kenne eine Menge Kinder, die das tun (übrigens kann ich mich aus meiner eigenen Kindheit noch gut erinnern, dass solche Wut/Frust auch WIRKLICH weh tut, ganz real: im Bauch, im Hals...), mein Grosser hat jeweils so panisch geschrien, dass ich ständig Leute abwimmeln musste, meine Kleine ist ein typisches "Aua"-Kind.


    Ich sehe auch täglich Väter mit zappelnden und schreienden Kleinkindern unterm Arm - und da holt niemand die Polizei.


    Ich würde deshalb auch raten: beruhigt Euch, das ist eine normale Phase und wird wie jede andere Phase vorbei gehen...


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ja, OK, kann sein, dass sie es nicht so gemeint hatte. Ich neige aber doch dazu zu denken, dass sie sich durch diese Worte einen Vorteil schaffen wollte und es daher absichtlich war. Na, das mal so dahingestellt, ist die Wirkung ja vernichtend.



    Wir reden aber hier von ner Zweijährigen, richtig?
    Weder manipulieren sie noch sidn sie berechnend. Die leben noch viel zu sehr im hier udn jetzt.
    bweußtes Lügen oder ähnliches kommt erst weit nach dem 6. Lebensjahr.
    Klar, sie woll die Socken nicht anziehen, also teilt sie es deinem Mann mit ihren Worten mit.


    Dein Kind kann ca. 50-100 Worte sprechen (so mal grob übern Daumen). Sie nutzt für Situationen die sie nicht möchte einfach Worte die sie gut kann.


    Was ihr dann drauß macht (bewußtes manipulieren und lügen etc.) finde ich schon heftig.
    Klar, man ist erstmal etwas geschockt, was aus so nem Zwerg kommen kann, aber hey freu dich da kommen noch ganz andere Kaliber ^^

  • Ich kann zwar keine Tipps und keinen Trost bieten... aber mich selber als Beispiel, wo heutzutage vermutlich schon längst die Polizei samt Jugendamt vor der Tür gestanden hätte...


    Wenn ich früher Mist gebaut habe oder ganz extrem einen Bock- und Wutanfall bekommen habe, dann wurde ich immer auf mein Zimmer geschickt.
    Und was mach ich? Ich stell mich ans gekippte Fenster und schrei raus "Ich bin eingesperrt! Ich muss hier verhuuuuungern! WÄÄÄÄH!" #pfeif Und wenn das Fenster zu war, hab ich zusätzlich noch mit den Händen gegen gehauen um die Dramatik noch zu verdeutlichen ^^
    Da war ich ca. 3
    Und nein, ich wurd nie eingesperrt und ich hab auch nie hungern müssen... das war damals einfach nur eine trotzige Handlung ohne wirklich zu wissen, was ich da eigentlich zu den Nachbarn rüber schrei.

  • Mein Mann hat das so erklaert:


    1. "Mama~!" - Klar, die Mama muss her, weil sie immer die bessere Wahl und in der Situation eine Alternative ist.


    2. "Angst!" - Dieses Wort hat sie in ihrem Wortschatz neu. Seit ca. 2-3 Wochen. Und in den letzten Tagen ist sie oefters an "sortieren" vor wem oder was sie Angst hat und vor wem oder was nicht. Wenn sie "angst haben" sagt, dann wuerde normalerweise Mama oder Papa sie auf den Arm nehmen und sich um sie kuemmern und sorgen.


    3. "Tut weh!" - Sie begreift immer mehr was es wirklich heisst und wie es sich anfuehlt. Vor ein Paar Tagen ist sie von einer Rutsche die Leiter runtergefallen, weil sie sich zu sehr auf ein anderes Kind konzentriert hatte und nicht mehr sich selbst unter die Fuesse geguckt hatte. Jetzt wenn sie eine Rutsche hochsteigt und wieder nicht aufmerksam ist, erinnert sie Papa daran, dass sie runterfallen und sich weh tun kann. Sie hoert dann auf ihn und passt wieder auf. Aber auf jeden Fall hatte sie es jetzt wohl verstanden, dass wenn sie sich weh tut Papa sofort zu ihr kommt und sie troestet.


    Deshalb mit der obigen Kombination versucht sie in Papa Mitleid zu erwecken und sagt es mit Absicht. Das versteht mein Mann sehr wohl. Allerdings muss man dem zustimmen, dass diese Worte so einige Missverstaendnisse hervorrufen koennen. Und mein Mann ist einfach in Panik geraten... Wie kann den schon ein Aussenstehender das alles wissen? Es kommen 100% andere Gedanken in die Koepfe der Leute, da bin ich mir sowas von sicher. Die Situation war fuer ihn nicht nur peinlich oder unangenehm. Er hat einfach panische Angst davor, dass andere es missverstehen koennen und irgendwie handeln. Wie soll ich ihn troesten? Ich bin selbst ratlos...

  • Meine Tochter gehörte auch zu denen, die in höchsten Tönen Aua schrie, wenn ihr was nicht passte...


    Es hat mich wahnsinnig gemacht, aber ich war da nie verletzt...


    Das ist etwas, was zum Beispiel mein Mann auch häufiger äußert, also verletzt zu sein, vom Verhalten eines Kindes, aber er arbeitet daran, diese Konflikte nicht persönlich zu nehmen

  • "Aua" war bei uns auch oft im Spiel - das war ein Zeichen für "Das ist jetzt WIRKLICH schlimm!"


    Versuch, dran zu denken, dass 1. die Impulskontrolle noch nicht da ist und 2. auch die Möglichkeiten, Gefühle auszudrücken, noch eingeschränkt sind.


    Corva
    mit Großtochter (5/2000),
    auch-schon-ganz-groß-Sohn (6/2004)

  • ich finde das Verhalten eurer Tochter völlig normal, weder lügt sie noch "plant" sie so was noch ist sie berechnend. Euer Kind lebt im hier und jetzt, sie schaut weder nach vorn, noch zurück. Sie will etwas bestimmtes nicht, also rebelliert sie mit den Möglichkeiten die ihr zur Verfügung stehen.
    Ich bin schon ein wenig Verwundert warum euch das so aus der Bahn wirft. Ich bin viele Jahre meines Lebens nur so einkaufen gegangen ;)
    Warum macht ihr euch so Gedanken darüber was andere denken könnten? Wenn du bei anderen so ein Verhalten siehst, schliesst du dann auch daraus, dass das Kind Hilfe von Dritten braucht? Denkst du dann, die schauen nicht gut zu ihrem Kind? Oder denkst du, das Kind ist schlecht erzogen?
    Ich verstehe einfach nicht wie ihr der Meinung seid, euer Kind mache das absichtlich, und noch weniger verstehen kann ich, dass dein Mann Zeit braucht um ihr das vergeben zu können #weissnicht Gerade nach so einem Tobsuchtsanfall brauchen die Kinder doch viel Nähe, nämlich um zu spüren, dass man sie noch genau so lieb hat wie vorhin.

  • Davon abgesehen, dass ich es sehe wie die Mehrheit hier, nämlich dass ein noch 1-jähriges Kind gar nicht absichtlich und mit Hintergedanken lügen kann, ging mir auf Anhieb etwas anderes durch den Kopf. Wäre es denn möglich, dass ihr wirklich etwas wehtat? Dass ihr zum Beispiel der Fuß eingeschlafen ist, sie Wachstumsschmerzen hat, Zahnschmerzen o.Ä.? Es kann ja auch ganz woanders wehgetan haben als am Fuß, kleine Kinder können das oft noch gar nicht lokalisieren. Vielleicht überlegt Ihr mal in die Richtung, indem Ihr die Äußerung ernstnehmt und überlegt, was der Auslöser gewesen sein könnte.
    Wäre ja auch für Deinen Mann eine Möglichkeit, einfach nachzufragen, was denn wehtut. Ob er mal streicheln soll oder ein Pflaster draufmachen. Oder den Krankenwagen rufen. ;) Ein bisschen Humor entspannt solche Situationen hier oft ganz schnell.


    Das mit dem absichtlichen Lügen kommt erst sehr viel später. Mein Großer wird jetzt sieben und selbst ihm sehe ich sofort an, wenn er flunkert. Lügen kann ich das noch nicht einmal nennen.


    Wenn das Aua für etwas anderes steht, dann fände ich auch da wichtig, den Grund herauszufinden und zu verbalisieren. Es persönlich zu nehmen wäre ziemlich unkonstruktiv. Meine drei sind übrigens auch immer für einen Schocker in der Öffentlichkeit gut. Mit der Zeit wird es einfacher, bei sich und beim Kind zu bleiben und die Leute drumherum zu ignorieren. #yoga

    "Guck mal, hier ist ein bisschen Grün für Deine Kaninchen."
    "Mama, die essen nur Blau!"

  • Und wäre barfuß nach Hause gehen eine Option gewesen?
    Dein Mann soll sich da nicht so viele Gedanken machen, kleine Kinder reagieren manchmal so, wenn sie eigentlich noch ihre Sache zu Ende machen wollen. Aber Absicht steht da bestimmt nicht hinter, das kann ein Kind in dem Alter noch gar nicht abschätzen. Kann dein Mann vorher ankündigen, dass sie los wollen, das sich eure kleine darauf einstellen kann und evtl. noch zu Ende spielen kann?
    Legt euch ein dickeres Fell zu und setzt den Fokus in solchen Situationen auf eure Tochter und nicht auf die aussenstehenden Menschen. Kann eure Tochter schon erklären, wenn man nachfragt, wovor sie Angst hat, was ihr weh tut? Auf die Situation eingehen und hoffen, das sich diese auflöst.
    Wenn dein Mann in Panik verfällt, übertragt sich das ja auch auf eure Tochter, das ist natürlich och ungünstiger.
    In solchen Situationen versuchen einen klaren Kopf zu bewahren und kreativ werden.

    „Indianer sind entweder auf dem Kriegspfad oder rauchen die Friedenspfeife. Geschwister können beides.“
    Kurt Tucholsky

  • Wäre ja auch für Deinen Mann eine Möglichkeit, einfach nachzufragen, was denn wehtut. Ob er mal streicheln soll oder ein Pflaster draufmachen. Oder den Krankenwagen rufen. Ein bisschen Humor entspannt solche Situationen hier oft ganz schnell.

    Gute Idee, danke! :)

  • Von wegen aua schreien


    Wir hatten hier nachts schon die nachbarn klingeln - passt gut ins euer alter. In der zeit bis ca 3,5 hatte kind so ne art nachtschreck. Also aufwachen - aber nicht richtig und brüllen. Nichts half ausser nach einer zeit wirklich richtig wach machen. Bei diesen bemühungen brüllte sie durchaus auch : aua, das tut weh, lass mich mama, aua....


    Ich verstehe das es deinen mann argert, aber trotzdem er ist der erwachsene. Zeit für ihn sich seine gefühle zu verdeutlichen und damit fertigzuwerden und das definitiv ohne bezug aufs kind.

    Life is a mountain - ride it like a wave

  • Also meine Nichte hat in solchen Situationen immer wieder Hilfe, hilfe und Aua, aua geschrien. Kommt mal wieder runter, ihr habt ein knapp 2jähriges Kind, das aus Emotionen heraus reagiert und nicht bewusst lügt

  • jaga, ich hab jetzt nicht alles lesen können, aber "Aua!" wird in dem Alter tatsächlich sehr oft gesagt, wenn etwas unangenehm ist.
    So kleine Kinder können noch nicht differenzieren, ob etwas körperlich weh tut, oder ob es zB weh tut, dass die Mama nicht da ist, oder dass man müde ist oder dass man was tun soll, das man nicht will.


    "Aua!" ist ein Wort, das ein so kleines Kind halt schon erfassen kann, und dann auf Passendes anwendet.
    Ähnlich wie bei vielen Kleinkindern irgendwann jedes Tier "Hund" oder "Wauwau" ist. #ja


    Ich kann total gut verstehen, dass deinen Mann das erschreckt hat, und dass er vermutlich auch sehr verletzt ist.
    Aber eure Tochter hat nur versucht mitzuteilen, dass ihr etwas sehr unangenehm ist, und - mit ihren beschränkten Mitteln - instinktiv versucht sich dem zu entziehen, bzw. ihrem Gefühl Ausdruck zu verleihen.
    Mein Sohn ist ja auch fast zwei, und hier kommt es sehr häufig vor, dass er zum Papa will, wenn die Mama grade was gemacht hat das doof ist - oder auch nur wenn er mich mit etwas Doofem in Verbindung bringt, ohne dass das tatsächlich so ist.
    Wenn er nachts aufwacht, schlecht geträumt hat, und ich spreche ihn an, dann weint er in 99% aller Fälle nach dem Papa. Und umgekehrt.


    Als Eltern muss man aber durch sowas durch.
    Dein Mann ist der Erwachsene, und so lange er weiß - weil er sich davon überzeugt hat - dass es seiner Tochter körperlich gut geht und das was er gerade mit ihr macht ihr nicht seelisch schadet (und mit ihr zB den Supermarkt zu verlassen, wenn es an der Zeit ist gehört sicher nicht dazu...vielleicht wenn sie oft noch bleiben will und man immer sehr heftig reagiert und nie auf ihren Wunsch eingeht) ist alles gut.
    Dann kann man auch Umstehenden, wenn sie überhaupt was tun, erklären, was mit dem Kind los ist.
    "Sie will nicht gehen, und sie ist müde, deshalb ist das gerade sehr schlimm für sie." Das kann man sich auch selbst "erklären" und es hilft beim runterkommen und klar sehen.
    Ja, sehr unangenehm ist es trotzdem, je nach Mensch und Situation. (Mir wäre es sehr unangenehm.)
    Trotzdem hilft es sich zu sagen, dass man selbst, im Gegensatz zum Kind, die Situation überblickt. Man ist nicht ausgeliefert, auch wenn es sich vielleicht so anfühlen kann.
    Das Kind hingegen IST ausgeliefert, und grade wenn es sich so aufregt braucht es oft einen Erwachsenen, der wieder einen festen Rahmen gibt. #knuddel

  • Hallo Glitzer,
    wer sagt das? Habe hier noch NIE ein Kind sich so (mit solchen Worten) wehren hoeren...


    Echt? Ich kenne das sowohl beruflich als auch privat von ganz vielen Kleinkindern.
    Da kann Aua heißen: Mir tut irgendwas weh,. Klar.
    Aber genau so gut: auch "Das DU XY willst und ich nicht und du DEINEN Willen über meinen stellst, tut mir weh!". Nur ausdrücken können sie das noch nicht so differenziert - und mal ehrlich, können wir das, wenn wir richtig Wut haben?


    Wenn dein Kind jetzt schon bewusst lügen könnte, um sich in der Öffentlichkeit einen Vorteil zu verschaffen, wäre sie in ihrer geistigen und emotionalen Entwicklung ein echtes Wunderkind *zwinker* Denn bewusstes Lügen kommt SEHR viel später, da gibt es noch einige Entwicklungsstufen dazwischen (magische Phase, Ich wünschte es wäre so-"Lügen usw.)


    Klar ich verstehe, daß man erst mal erschrocken ist.
    Ich war auch nicht angetan, als mein Vierter tagelang immer wieder vor der Schule der Geschwister laut weinte und schrie, ich würde ihm immerzu so furchbbar weh tun und ich solle doch bitte bitte heute nicht wieder so böse zu ihm sein wie gestern... Jeden Tag. Über Wochen. Mit geringen Variationen, die nicht zu meinen Gunsten waren.
    Mein Vergehen? Ich bestand darauf, ihn im Kindersitz anzuschnallen ehe wir losfuhren. Natürlich OHNE ihm weh zu tun, ich wartete, bis er sich setzte. Aber angurten an sich war für meinen kleinen Freigeist offenbar "schmerzhaft" genug und das mutte er erst mal rauslassen.


    Aber ich denke, der einzige Weg ist wirklich, selber runterfahren, sich bewusst machen, daß sie ein in der Situation hilfloses völlig überfordertes Kleinkind ist und keine manipulative Göre. Schau dein erwachsener Mann ist mit der Situation überfordert, weiß nicht, wie er reagieren sollte - wie soll es dann einem so winzigen Kindlein gehen?


    Solche Anfälle überschwemmen die Kleinen wie die Flut eines gebrochenen Mega-Staudamms - selbst wenn sie es KÖNNTEN, hätten sie gar keine Zeit, sich so was wie bewusste Lügen auszudeknken, ihr ganzes Denken und Fühlen ist sozusagen von der Situation "überschwemmt" udn sie ertrinken emotional in den Fluten iherer Gefühle. DAS ist schon schmerzhaft genug, um Aua zu schreien.


    2-3 Strategien zurechtlegen schadet sicher nicht, auch wenn die Situationen beim nächsten mal meistens so sind, daß es nicht passt. Dann hilft nur gelassen bleiben, entweder abwarten bis es vorbei ist oder wenn das nicht möglich ist, Kind ruhig und gelassen hochnehmen und gehen.


    Alles Gute euch.