Hilfe!! Papa in Not!... :(

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Was mir einfällt:


    Aber warum bloß sollten Leute da was komisches sehen WENN sie sehen, dass dein Mann ja offensichtlich dem Kind nicht weh tut oder das Kind nicht schimpft. Die Leute sehen ja nur ein wütendes brüllendes Kind welches sich mit allen Mitteln wehrt etwas zu tun und einen verzweifelten aber sonst im Verhalten einen normalen Papa.


    So als eine neue Sichtweise...


    Ich verstehe auch, dass deinen Mann das fertig macht. Aber das er verletzt ist von einem 2 Jährigem Kind und verzeihen muss - das verstehe ich nicht.


    Bleibt bei euch, denkt nicht so viel an die Gesellschaft. Ihr seid gute Eltern und ihr liebt Euer Kind. Mehr könnt ihr nicht machen.


  • Deshalb mit der obigen Kombination versucht sie in Papa Mitleid zu erwecken und sagt es mit Absicht. Das versteht mein Mann sehr wohl. Allerdings muss man dem zustimmen, dass diese Worte so einige Missverstaendnisse hervorrufen koennen. Und mein Mann ist einfach in Panik geraten... Wie kann den schon ein Aussenstehender das alles wissen? Es kommen 100% andere Gedanken in die Koepfe der Leute, da bin ich mir sowas von sicher. Die Situation war fuer ihn nicht nur peinlich oder unangenehm. Er hat einfach panische Angst davor, dass andere es missverstehen koennen und irgendwie handeln. Wie soll ich ihn troesten? Ich bin selbst ratlos...


    Zum Umgang mit Außenstehenden: vielleicht hilft es euch wenn ihr euch bewusst macht, dass nichts wirklich schlimmes passieren kann. Selbst wenn Leute das völlig falsch einordnen und denken, dein Mann hat ein Kind entführt und quält es, sind die Möglichkeiten beschränkt. Maximal werden sie die Polizei oder das Jugendamt anrufen, die dann auf die ein oder andere Weise das Verwandtschaftsverhältnis feststellen und den Gesundheitszustand des Kindes als gut beurteilen und sie wieder gehen lassen. Das ist blöd, klar, aber kein Beinbruch oder Schlimmeres. Also selbst wenn die schlimmsten Befürchtungen wahr werden und die Mitmenschen handeln, passiert nichts ganz Schlimmes und er ist um eine Geschichte reicher, die er auf der Hochzeit eurer Tochter erzählen kann.


    Eine Bekannte war übrigens mal mit ihrer Tochter (damals 2) im Ausland wo die Tochter einen bösen Wutanfall bekommen hat. Weil die Mutter weiß ist, das Kind aber einen Vater mit karibischen Wurzeln hat und niemand verstanden hat, was das Kind oder die Mutter eigentlich sagt, dachten Passanten auch, sie hätte das Kind entführt und wollten sie nicht gehen lassen. Als dann jemand das Kind auf den Arm genommen hat (hatte sich schreiend auf den Boden geworfen) und mit ihm weggehen wollte, ist das Kind ganz still geworden, hat panisch die Augen aufgerissen, sich zu ihrer Mama umgedreht und nur noch gesagt "Mama, Mama" woraufhin sie zu ihrer Mama zurück gegeben wurde, die Passanten peinlich berührt verschwanden und Mutter und Kind zurück ins Hotel gingen. Soll heißen: Wenn es wirklich ernst wird, merken Kinder das oft und so mancher Wutanfall verschwindet bevor Umstehende die Polizei rufen können.

  • Ich hatte ähnliche Überlegungen wie peppersweet (aber kein so tolles Beispiel).
    Ich hatte auch oft Angst, die Nachbarn rufen die Polizei, als mein Kind eine "keinesfalls gewickelt werden" Phase hatte. Und dann hab ich mir gedacht: schlimmer wäre, wenn ich mir sicher sein kann es ruft keiner die Polizei. Weil angenommen ich stürze in meiner Wohnung mit Kind auf dem Arm und bin bewusstlos - dann wäre es extrem hilfreich, wenn da irgendwie Hilfe daherkommt!Seitdem fürchte ich mich nicht mehr (eher vor einem "Fehlalarm", weil wer einmal falsch die Polizei gerufen hat tut's wahrscheinlich nimmer, auch wenn's das nächste Mal wichtig wäre).


    Und zu deinem Mann: ist ihm bewusst, dass er mit dem Gefühl der Hilflosigkeit und des ausgeliefert seins so überfordert ist, dass sich das auf seine Beziehungen auswirkt? Ich kenne das von mir, dass ich irgendeine Art von "völlig unpassendem" Verhalten zeige, bei mir ist es tatsächlich auch meist ein "mit pseudo-Hilflosigkeit überfordert sein" ("pseudo", weil eigentlich bin immer noch ich diejenige die theoretisch was an der Situation ändern kann, auch wenn ich's praktisch eben nicht hinkrieg). Was mich ddabei oft am meisten fertig macht ist der Gedanke "und genau dieses Verhalten, das mich ja offensichtlich unglücklich macht, bringe ich meiner Tochter gerade bei."
    Und dann versuche ich, an mir zu arbeiten. Klappt nicht immer und schon gar nicht immer gleich.

  • Also, unser Bärchen (jetzt 2,5 aber sowas macht er schon länger) diskutiert auch gerne lautstark, wenn mein Freund oder ich mit ihm unterwegs sind. Und er spricht sehr deutlich, ist also auch für Fremde gut zu verstehen. Beliebt sind etwa "Wer bist Du?", "Lass mich, ich will meine Ruhe!", "Nicht Du, ich will meine Mama/Papa", "Du sollst mich nicht schubsen / anschreien!" (es ist wohl klar, dass wir ihn nicht schubsen oder anschreien, das hat er aus der Interaktion mit anderen Kindern...).


    Da könnte man als außen Stehender auch schon mal auf die Idee kommen, wir würden ein fremdes Kind ungebührlich belästigen - ehrlich gesagt haben wir darüber aber noch nie nachgedacht, weil es uns eigentlich egal ist, was andere darüber denken (das haben wir nicht geübt, das ist einfach so. Wenn man zu den Menschen gehört, bei denen das nicht so ist, ist es natürlich schwieriger).


    Klar ist jedenfalls, dass Kinder in dem Alter merken, wenn sie mit etwas eine heftige Reaktion hervor rufen. Und das wiederholen sie dann gerne. Nicht aus Berechnung oder Absicht, einfach, weil es natürlich spannend ist, wenn man Papa oder Mama zum schwitzen bringen kann.


    Ihr habt ja schon viele gute Tipps bekommen, aber vielleicht hilft es auch, wenn Ihr Euch vor Augen haltet: je weniger Ihr zeigt, dass Euch dieses Verhalten aus dem Tritt bringt, je weniger Bedeutung Ihr dem beimesst, umso eher wird es sich wahrscheinlich von selbst erledigen.

    Kinder erfordern ein dickes Fell - aber ein ganz weiches

  • Bei der ganzen Thematik ist der Aspekt völlig unbeachtet, was die meisten Menschen denken, wenn sie die geschilderte Situation sehen:


    Glaubt ihr wirklich @ jaga dass die Leute glaubten, der Mann tue dem Kind weh, oder ist gar nicht der Vater?
    Das größte Problem bei Unrecht gegen Kinder ist doch eher, dass viel zu spät wahrgenommen wird und dann oft genug weggeschaut wird.


    Also angenommen, das Kind hätte wirklich bewusst gelogen und wahrheitswidrig behauptet, ihm wäre wehgetan worden. Wo ist denn das Problem? Falls jemand ansprechen sollte (das kommt eher nicht vor) kann man das doch schnell aufklären. Trotzphase ist jetzt auch bei kinderlosen ein bekanntes Phänomen...

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • grad eigentlich keine Zeit...aber eure kleine hat sicherlich nicht absichtlich gelogen!!!!! sie ist noch so klein, sie wollte nicht - papa wollte und da habe nen Konflikt. also sagt sie die Worte die sie kann..... ware sie alter hätte bsie wahrscheinlich gesagt "papa ich möchte von dir keine socken angezogen bekommen, ich vermisse meine mama und möchte zu ihr"


    genau. und: es wird noch ganz viele peinliche Vorfälle geben mit Kindern in der Öffentlichkeit. es ist erst der Anfang. also wie wärs mit #yoga und Tee trinken?

  • Glaubt ihr wirklich @ jaga dass die Leute glaubten, der Mann tue dem Kind weh, oder ist gar nicht der Vater?
    Das größte Problem bei Unrecht gegen Kinder ist doch eher, dass viel zu spät wahrgenommen wird und dann oft genug weggeschaut wird.


    neee also ich sicher nicht. bei einem 2 jährigen kind.

  • Ich sehe das so wie ribisel. Geschlechterrollenzuordnung macht die Situation fuer einen Vater um Welten schlimmer als fuer eine Mutter. Ich finde es total verstaendlich, dass dein Mann unter Schock steht.


    ich nicht. aber ev. haben wir auch schon soviel erlebt mit unseren Kindern? da gibt es tatsächlich ganz viel wo mein mann eher unter schock stehen müsste. zb. war er mal mit meiner Tochter im Spital nachdem sie einen Fahrradunfall hatte (freitag-abend). da kam tatsächlich jemand der abklären musste ob das nicht eine Misshandlung war. danach haben sie sich entschuldigt und gemeint: Freitag-abend haben wir viel kindsmisshandlungen deshalb sind wir da vorsichtig geworden. meine Tochter war aber nicht 2 sondern 9.

  • Ich glaube nicht, dass die Mehrheit der Passanten in der Situation Kindesmisshandlung vermuten würden. Aber dieser Gedanke setzt doch Jagas Mann unter Schock und daran sollten sie arbeiten.


    Es wird noch viele Situationen in Pupsis leben kommen und wenn da bei jedem Konflikt der Gedanke aufblitzt, "andere könnten mir Kindesmisshandlung unterstellen" dann wird's für alle schwer

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber im Endeffekt haben die anderen Menschen doch gar nicht negativ reagiert, oder? Sie haben hingesehen - man kann aber nicht wissen, ob sie bei einer Frau nicht ebenso hinsehen #gruebel Ich würde jetzt nicht von vornerein unterstellen, dass die Blicke geschlechtsspezifisch andere sind.


    Meine Tochter hat auch gerne Hilfe! Hilfe! und AUA! Tut weh! gerufen - wenn ich (oder auch der Papa, die Oma) sie weggetragen haben oder in den Kinderwagen packen wollte - ich fand das immer eher lustig, man sieht doch offensichtlich, dass das Kind nicht wirklich in Not ist. ( Ich glaube, am besten ist, sich da wirklich ein dickes Fell zuzulegen - was andere denken, kann man sowieso nicht beeinflussen, nur was man selber denkt ;) Ich denke, der Papa braucht keine Sorge haben, dass deshalb jemand die Polizei ruft - bei unserer Maus ist das jedenfalls bisher nicht vorgekommen und sie macht das mit dem Hilde! Und Aua tut weh! jetzt auch schon seit ca. 1 1/2 Jahren regelmäßig ;)


    Ich finde ansonsten auch, dass das kein "Lügen" ist sondern ein Ausprobieren von "soziale Grenzen setzen" und einfach protestieren - quasi ein Versuch mitzuteilen: Das möchte ich jetzt nicht! (Ob man das dann so beachten kann oder nicht, ist dann Euch überlassen, wenn der Straßenverkehr zu gefährlich ist oder wir einfach keine Zeit mehr hatten, trage ich meine Tochter halt auch gegen ihren Willen weg.)

    • Offizieller Beitrag

    Heute beim Abgeben in der Krippe: im Treppenhaus (in dem Haus wohnen sehr viele Familien) brüllt ein Kleinkind: "Aua, aua, aua..."
    Ich habe keine Sekunde an Kindesmisshandlung gedacht, sondern eher an: "Na, Papa kaputt? Kind will die Sandalen, es regnet aber und deshalb müssens die festen Schuhe sein?"


    Ein Kind DARF wütend sein, es darf seinen Frust auch laut und unbequem äussern! Wenn sich Erwachsene davon so gestresst oder sogar "verletzt" fühlen, dann sollten die Erwachsenen an ihrer Einstellung arbeiten, nicht das Kind. Wie soll es denn sonst lernen, sich zu spüren und sich und seine Gefühle ernst zu nehmen? Erst kommen die Gefühle, dann kommt die Impulskontrolle - immer schön der Reihe nach mit Dingen, die "das Kind lernen muss".
    Und wirklich, ein zweijähriges Kind "lügt" in so einer Situation nicht absichtlich. Es weiss ja noch nichtmal, dass Papa was anderes denkt wie es selbst. Das wäre doch ein Tipp für Deinen Mann: er soll sich mal vorstellen, dass er eine Idee im Kopf hat und ein Teil von ihm will das einfach nicht begreifen und tut was Anderes - obwohl der Teil doch ganz genau weiss, dass er das soooo gerne machen möchte. Wie unfassbar frustrierend muss das sein?!


    Ich fand, mit einem Tobezwerg der Extraklasse gesegnet, Jan-Uwe Rogges Buch zum Thema super: unaufgeregt und praxisnah und sehr kindbezogen. (Irgendwas mit Wut im Titel - Wut tut gut?)
    Ach ja, mein Ex-Tobezwerg gilt unterdessen als sehr sozial, empathisch und ist absolut gesellschaftskompatibel.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Nochmals ich: mein Sohn hat seinen Papa jahrelang verweigert. wenn ich in den 1. Jahren nicht da war hat er zeter und Mordio geschrieen. klar dass fand mein mann auch nicht so toll...aber dass er jetzt gerade so verzweifelt war. never. übrigens ist mein Sohn jetzt 8 und findet mich schon lange nicht mehr so toll. Papa ist momentan die nr.1. also er liebt mich natürlich immer noch. egal. das war ja nicht das Thema. ich wollte damit sagen dass dies auch noch mit 5 passieren kann. es gibt auch Kinder die erzählen im KiGa von Misshandlungen der Eltern. wieso auch immer? wenn sie nicht genug aufmerksamkeit bekommen, wenn sie gerade wütend auf die Eltern sind. das ist auch die lügenphase. weiss nicht mehr genau von wann bis wann die geht.
    ich will damit sagen: wenn für deinen mann jetzt schon die Welt untergeht wegen so einem kleinen Vorfall dann würde ich dass aber genau anschauen, wenn möglich auch mit psychologischer hilfe. unbedingt!!

  • Ein Kind DARF wütend sein, es darf seinen Frust auch laut und unbequem äussern! Wenn sich Erwachsene davon so gestresst oder sogar "verletzt" fühlen, dann sollten die Erwachsenen an ihrer Einstellung arbeiten, nicht das Kind. Wie soll es denn sonst lernen, sich zu spüren und sich und seine Gefühle ernst zu nehmen? Erst kommen die Gefühle, dann kommt die Impulskontrolle - immer schön der Reihe nach mit Dingen, die "das Kind lernen muss".
    Und wirklich, ein zweijähriges Kind "lügt" in so einer Situation nicht absichtlich. Es weiss ja noch nichtmal, dass Papa was anderes denkt wie es selbst. Das wäre doch ein Tipp für Deinen Mann: er soll sich mal vorstellen, dass er eine Idee im Kopf hat und ein Teil von ihm will das einfach nicht begreifen und tut was Anderes - obwohl der Teil doch ganz genau weiss, dass er das soooo gerne machen möchte. Wie unfassbar frustrierend muss das sein?!


    #flehan

  • Seit ich selbst Kinder habe und auch hier Vieles im Forum gelesen habe, gehe ich schon aufmerksamer durch die Welt. Schaue auf großen Veranstaltungen, wenn ein Kind alleine dasteht und weint oder beobachte im Bus, wie Eltern mit ihren Kindern umgehen.


    Wenn ein Kind schreit, strampelt und "Aua, lass mich!" ruft, schaue ich schon erstmal hin und beobachte kurz. Meistens merke ich dann ganz schnell, dass es sich hier um eine Familie handelt und dass es ein altersgerechtes Verhalten seitens des Kindes ist. Sofern das Kind nicht geschlagen wird, sehe ich dann auch keinen Grund, etwas Schlimmes zu vermuten oder gar einzugreifen.


    Letztens sah ich zwei Schulkinder mit ihren Fahrrädern bei einem Auto stehen, das kurz an der Straße angehalten hatte. Das Fenster war runtergekurbelt und die Kinder sprachen mit dem Beifahrer. Ich kam dieser Gruppe entgegen und habe erstmal aufmerksam geschaut, ob sich da etwas Seltsames anbahnen könnte. War aber nix; im Vorbeigehen sah ich, dass da ein bekanntes Kind auf dem Beifahrersitz saß und die sich eben ganz normal unterhielten.


  • Ein Kind DARF wütend sein, es darf seinen Frust auch laut und unbequem äussern! Wenn sich Erwachsene davon so gestresst oder sogar "verletzt" fühlen, dann sollten die Erwachsenen an ihrer Einstellung arbeiten, nicht das Kind. Wie soll es denn sonst lernen, sich zu spüren und sich und seine Gefühle ernst zu nehmen?


    Hier schließe ich mich an. :)


    Talpa hatte euch ja schonen Literaturtipp gepostet und ich würde euch auch noch empfehlen entsprechende Literatur ( gibt's ja auch Zuhauf im Netz) zu besorgen.


    Es macht die Situationen erträglicher, wenn man weiß, warum sein Kind so handelt und warum dies auch wichtig für seine Entwicklung ist.
    ...und vielleicht ist Papa dann auch etwas relaxter und weniger verletzt wenn er weiß, dass sein Kind einfach an seiner Weiterwicklung arbeitet.


    Hier gibt's doch auch Erste-Hilfe-Tipps:
    http://www.rabeneltern.org/ind…467-erste-hilfe-bei-trotz



    P.S. Wir haben hier auch eine kleine 2,5-jährige, die auch gerne mal "Hilfe" und "Aua" schreit, wenn es an Situationen geht, die ihr nicht passen. Talpa hatte das ja schön beschrieben mit den Schuhen. ;)

  • Ich schließe mich all denen an, die euch ans Herz legen, den ganzen Vorfall nicht allzu hoch zu hängen, weil normal und kommt vor und überhaupt, aber ich kann absolut verstehen, dass Dein Mann schockiert und verletzt ist, wenn er das erste Mal in eine solche Situation geraten ist.
    Das halte ich nämlich auch für normal und kommt vor und überhaupt. Psychologische Hilfe braucht er deshalb bestimmt nicht.


    Abgesehen davon, dass es ihm vielleicht tatsächlich schon hilft, wenn er hier mal querliest und feststellt: Okay, das passiert den Besten unter uns, würde ich mir an seiner Stelle überlegen, wie ich konkret in der nächsten Situation damit umgehen werde, sollte es wieder passieren.
    Kann er sich ruhig hinsetzen und den Wutanfall an sich vorüberziehen lassen, es mit ruhigem Reden versuchen?
    Oder ist ihm eher danach, Socken und Schuhe einzupacken, das Kind zu schultern und den Ort des Geschehens zu verlassen?
    Beides halte ich für völlig legitim, wichtig fände ich nur, wie hier auch schon geschrieben, dass er wirklich verinnerlicht, dass diese "Attacke" sich nicht gegen ihn persönlich als Mensch und Vater richtet, sondern aus Wut und Frust geboren ist und jeden treffen könnte.
    Euer Kind braucht tatsächlich gerade dann die Bestätigung, dass ihr es auch in solchen Momenten liebt, in all seiner derzeitigen Überforderung und Hilflosigkeit, und vielleicht hilft es Deinem Mann, wenn er sich ganz bewusst die beiden Ebenen vor Augen führt, auf der die beiden in einem solchen Moment stehen: das Kind, das nicht in der Lage ist, sein Handeln und die Folgen zu überreißen, und der Vater, dem klar sein sollte, dass sein Kind ihn gerade jetzt in dieser Situation ganz besonders benötigt, um ihm herauszuhelfen.
    Letzteres kann übrigens auch ganz passiv geschehen, indem man einfach da ist und wartet - oft genug führt zu viel Reden und ein zu großer Aktionismus nämlich eher zum Gegenteil des gewünschten Effektes.


    Ich persönlich würde wohl meine Tochter schnappen, an meinem gelassenen Gesichtsausdruck feilen und sie den Tobsuchtsanfall an einem etwas weniger öffentlichen Ort ausleben lassen, wenn möglich.




    (Mir ist es mal passiert, dass ich mit der Tochter in einer ellenlangen Schlange beim Bäcker stand, nur die Fliegen summten, und mein Kind sagte:
    "Mama?"
    Ich: "Ja?"
    Tochter: "Waaaaaauuuu, du gibst mir eine Antwort, Mama, danke, Mama!"
    Das war - peinlich. Doch.)

    Kira


    Be who you needed when you were younger

  • sie hat absichtlich gelogen, in der Oeffentlichkeit und ganz laut!


    Sie wird 2 ! Sie hat ganz sicher NICHT absichtlich gelogen. Solche Phasen gibt es bei Kindern nun mal..da muss Papa durch und ihr müsst euch klar machen dass Euer Würmchen noch echt klein ist. So schlimm finde ich das beschriebene auch ehrlich nicht...rel. normales etwas unkooperatives Kinderverhalten eben.


    Kiwi

  • (Mir ist es mal passiert, dass ich mit der Tochter in einer ellenlangen Schlange beim Bäcker stand, nur die Fliegen summten, und mein Kind sagte:
    "Mama?"
    Ich: "Ja?"
    Tochter: "Waaaaaauuuu, du gibst mir eine Antwort, Mama, danke, Mama!"
    Das war - peinlich. Doch.)


    Kira, mich bringen sie immer mal wieder gerne mit "Danke Mama. Vielen Dank für das Essen." vor Publikum in so eine Situation. Der Text allein ist es nicht, der Überschwang und die tiefe Dankbarkeit in den Augen dazu für eine belegte Semmel zur Mittagszeit und natürlich schön deutlich und laut gesprochen. Ich versuche dann einfach gar niemanden von den Umstehenden anzugucken und würge das mit einem "Bitte. Gerne." ab. (Ich weiss, dass sich meine gar nichts dabei denken, und ich mag ihnen nicht ausschweifend erklären, was daran für mich peinlich ist)



    Ich schließe mich dem Tenor hier an: auch wenn das sicherlich beim ersten Vorkommen ein Riesenschreck war, versucht so gelassen wie möglich damit umzugehen, das ist alles ganz normal und: viele von denen, die so eine Situation mitbekommen kennen das ja auch selbst (leider sagen meist nur die was, die das nicht kennen oder sich nicht erinnern wollen #augen ) Versucht EUREN Weg zu finden, wie ihr gut mit solchen Situationen umgeht, die "anderen" sind dabei sowas von egal.

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Er ist tief verletzt und braucht erstmal Zeit, um sie ueberhaupt erst verzeihen zu koennen. Kann man ihm seine Gefuehle veruebeln?


    Sorry...ich bin ja eigentlich nicht jemand der sich schnell aufregt, aber das macht mich ein bißchen fassungslos...Du fragst allen ernstes ob man ihm das verübeln kann?? Oder ist das ironisch gemeint??


    Ja...kann mann! Wie alt ist dein Mann ?? 5 ??


    Da ist eine 2jährige in der ganz normalen Trotzphase und Dein Mann ist tiefverletzt und du unterstellst deiner 2-jährigen Tochter sich einen Vorteil verschaffen zu wollen?
    Ich bin wahrlich kein "Hardcorerabe" und stelle durchaus Ansprüche an meine Kinder was Benehmen angeht, die hier eineigen aufstossen würden aber einer knapp 2 jährigen diese Dinge zu unterstellen und dann auch noch verstört und beleidigt zu sein finde ich völlig daneben und inadäquat.


    Bitte überdenkt den Vorfall noch mal genau und überlegt mal wo die gefühle bei euch herkommen.


    Kiwi

  • @ Kira udn elena,


    danke für die Stories. Ich hab grad herzhaft gelacht und bin froh, das meine solche Sachen noch nie gebracht haben oder ich es nie so dtl. gehört habe, weil es scheinbar nicht mein Thema ist.


    Ich wünsch euch weiterhin starke Nerven