Hilfe!! Papa in Not!... :(

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  • Hallo Glitzer,
    wer sagt das? Habe hier noch NIE ein Kind sich so (mit solchen Worten) wehren hoeren...



    Ich schon. Ich habe unsere Kinder nie gehauen oder sonstwas und mein Mann auch nicht. Die Begriffe *schlagen, hauen etc* kennen sie also erst seitdem sie etwas größer sind und es zu kabbeleien zum Beispiel in der Schule gekommen ist. Und ich erinnere mich, dass unsere Jungs die Begriffe dann auch völlig falsch eingeordnet haben. Zum Beispiel, wenn man sie vor sich herschiebt als sie im Kindergartenalter waren, dass sie dann gesagt haben *schubs mich nicht* Oder auch dass sie tatsächliche Lappalien deutlich herber benannt haben. Heute zum Beispiel beobachtet klein wirft mittle einen Wasserball zu und trifft ihn recht unglücklich im Gesicht. Schimpft dieser er sei mit dem Ball *geschlagen* worden. Ich stand direkt dabei und ähnliches ist definitiv nicht geschehen. Gerade kleinere Kinder formulieren da manchmal definitiv noch nicht so genau. Außerdem habe ich beobachtet dass ebenfalls gerade kleinere Kinder eine ganz andere Wahrnehmung haben. Und tatsächlich anders reagieren je nachdem wie das Umfeld reagiert. Will meinen, größere kleine Kinder lassen sich gern verunsichern oder stärken je nach Reaktion der anderen, wie sie selber mit einem stolpern zum Beispiel umgehen


    Zu deinem Fall jetzt
    Ich würde meinem so kleinen Kind nicht unterstellen es habe absichtlich gelogen. Ich denke sie fand schlicht die rechten Worte nicht zum ausdrücken was sie empfindet. Ich würde ihr da entgegen kommen. Sagen *schatz ich verstehe du willst noch nicht gehen. Magst du noch einmal dies und das tun und dann gehen wir nach Hause und tun dies und das was du magst/kochen wir MIttagessen/holen wir Mami von der Arbeit ab etc pp?* Versuchen abzulenken oder mama anzurufen ist ne super Idee.


    Ich muss gerade etwas in mich hineinschmunzeln. Als mein großer 3 war hatte er öfter so Wutanfälle. Wenn jemand im Bus vor ihm den Halteknopf drückte weigerte er sich, rauszugehen. Ich mit Kinderwagen mit Newborn baby brother hatte dann einen kleinen Wutzwerg,d er sich mit aller Kraft an jeder Stange festzuhalten versuchte um nicht aus steigen zu müssen und schrie Dinge wie *DU BIST GEMEIN; LASS MICH!!!!! Positiv daran, wir waren schnell stadtbekannt und niemand kam mehr auf die Idee, das könne nicht mein Kind sein. #pfeif

    Glück kann man nicht kaufen, Glück wird geboren

  • Hallo, da bin ich wieder!


    Zwei Sachen zuerst:
    Erstens, entschuldige ich mich fuer das Untertauchen und das spaete Antworten!
    Zweitens, grosses Dankeschoen an alle, die sich mit diesem Thread auseinandergesetzt hatten und es mehr oder weniger erfolgreich nachvollziehen oder verstehen konnten - es aber zumindest mal versuchten :) .
    Auch Dankeschoen fuer die "schoenen" Geschichten, die einen irgendwo aufheitern :) .




    Wie es uns jetzt geht:
    Da der Zwischenfall nun einige Tage herliegt, haben wir uns einigermassen eingekriegt. Als ich den Thread gestartet hatte, war das alles noch sehr frisch und hoch-emotional und daher kamen die Komentare, ob wir immer so dramatisch waeren...


    Papa und Pupsi vertragen sich sehr gut, am Wochenende waren wir alle zusammen unterwegs, haben im Park gespielt und Spass gehabt - also alles gut.




    Feedback an Raben, die geantwortet hatten:
    Geholfen hatten Antworten mit Geschichten und Ideen falls so etwas wieder vorfallen sollte. Auch die Sichtweise, dass es ja eigentlich beruhigend sein sollte, dass jemand um das Schicksall des Kindes besorgt sein sollte und vielleicht sogar die Polizei rufen sollte, war erfrischend und macht Sinn!


    Was mich brennend interessiert ist (Frage an rosabraunes_Zebra und Peppersweet), ob die Kleinen in Euren Geschichten wieder die gleiche Art von Wutanfaellen hatten, nachdem Fremde wirklich eingeschritten sind und sie der Mama wegnehmen wollten?
    Ich meine vielleicht ist es nur gut, wenn die Situation eskaliert und das Kind dann sieht wohin es fuehren kann?




    Und dann nochmal zum Thema Luegen und Absicht und ueberhaupt.



    Vielleicht sollte man sich fragen - was sind denn ueberhaupt Luegen? Meine eigene Definition (die ich hier niemandem aufbuergen moechte): Entstellung der Tatsachen, um einen bestimmten Zweck zu erreichen. Bitte Achtung - meine Definition ist ohne jegliche Wertung! Wer eine bessere hat, kann sie ruhig mitteilen :).



    Hat mein Mann Pupsi geschlagen / gezwickt / grob angefasst - in irgendeiner Weise weh getan? Nein -> also ist es in meinen Augen eine Entstellung der Tatsachen. Hat mein Mann Pupsi angeschrien / boeses Gesicht gemacht - in irgendeiner Weise furchteinfloessend gewirkt? Nein -> also ist es in meinen Augen eine Entstellung der Tatsachen.
    Und ueber den Zweck der Aktion sind wir nun alle der gleichen Meinung denke ich - Aufmerksamkeit, Sorge, Durchsetzung des eigenen Willen.


    Also wenn das nicht manipulativ und mit Absicht ist, dann weiss ich auch nicht! #confused


    Vielleicht stoesst es einigen hier so auf, weil die Woerter "manipulativ" und "mit Absicht" immer irgendwie negativ besetzt sind und das Kind dann in einem Licht erscheinen lassen, wo es mit seinen nicht mal 2 Jahren boesartig plant sich an dem Vater fuer das Anziehen der Socken zu raechen indem es lautstark den Vater der Kindesmisshandlung bezichtigt.


    Also ich muss jetzt wirlich lachen - wer hat denn sowas gesagt?! Woher soll Pupsi wissen was Kindesmisshandlung ist, ob es ueberhaupt etwas schlechtes und strafbares in unserer Gesellschaft ist? Woher soll sie wissen, dass andere Leute ausser ihrem Papa auf ihre Schreie auch reagieren koennten?? Ich glaube, das kann sie sich im Traum nicht vorstellen! Das zeigen doch sehr schoen die Geschichten von rosabraunes_Zebra und Peppersweet - die Kinder haben eine ganz andere Absicht (Absicht ist da!) und das Einschreiten von Fremden ist eine totale Ueberraschung fuer sie.


    Trotzdem bleibe ich dabei - die Kinder benutzen ihre ihnen zur Verfuegung stehende Mittel, um ein Ziel zu erreichen, dass zu ihrem Vorteil ist. Ganz ehrlich, ich kann es nicht verstehen warum einige, die geantwortet hatten es nicht genauso sehen... :S



    Manchmal habe ich das Gefuehl, die Kinder werden als unschuldige Engelchen dargestellt, aber das ist doch nur ein Wunschdenken der Eltern (inklusive meines Mannes und ich glaube er versteht es selbst). Ich glaube der Mensch ist in seiner Natur manipulativ, er ist ein Lebewesen, das nach Wegen sucht die Umgebung und die Umstaende (inklusive sich selbst) zu seinem Gunsten zu veraendern. Und alles, was in der Natur eines Lebewesens liegt, unterliegt meiner Meinung nach niemals einer Wertung. Wir sind halt so, punkt. Aber ich schweife ab...



    Nun zur Rektion meines Mannes. Seine Gefuehle waren wie schon beschrieben: erschrocken oder sogar panisch, enttaeuscht, unfair behandelt, traurig, peinlich, irgendwo wuetend.
    Sein Handeln war wie folgt: Er hat sich Pupsi geschnappt (nicht hart angefasst oder aehnliches) und hat den Ort verlassen. Er hat ihr erklaert wie er sich fuehlt (nicht angeschrien) und dass falls sie sich so verhaelt, dass er mit ihr doch nirgendwo hingehen kann. Er hat sie (in der Ergo Babytrage) nach hause getragen, dabei aber auf ihre Kitzelspielversuche nicht reagieren koennen / wollen.


    Ich weiss nicht was daran auszusetzen ist. Genauso wie die Tatsache, dass er gefuehlsmaessig die Situtation verarbeiten musste und dafuer Zeit gebraucht hatte (bezieht sich auf meine Worte "braucht erstmal Zeit, um sie ueberhaupt erst verzeihen zu koennen") und Pupsi nicht gleichzeitig mit Gelaechter und sorglosem Spielen bespassen konnte.



    Ok, ich habe es nocheinmal versucht zu erklaeren. Wenn es immer noch nicht angekommen ist, dann gebe ich auf. Und dann bin ich und mein Mann halt ueberdramatisch, verbuenden uns gegen unsere Tochter, sind nun boese auf sie und was auch immer...



    Zum Schluss moechte ich noch eins sagen. Ja, es ist unser erstes Kind und ja, wir erleben alles neu und versuchen zu lernen mit den Situationen umzugehen. Fuer den aktuellen Fall wuerden wir jetzt wissen, was wir in der Zukunft besser machen koennen. Dafuer - danke auch an alle fuer die Tipps hier.
    Dabei regt es mich immer wieder auf, wie die "Erfahrenen" immer sagen "Also wenn ihr JETZT schon so reagiert, dann wartet mal ab" und "Es kommt noch viel Schlimmeres!". Das ist alles sowas von pauschal und klingt so herablassend... Ja, was kommt denn noch Schlimmeres ganz genau?? Erzaehlt doch mal eure schlimmsten Alptraumgeschichten, DAMIT wir uns richtig vorbereiten koennen. Denn sonst denken wir "ja, es kommt da was - was wissen wir auch nicht" und wenn's wirklich da ist, dann sind wir wieder geschockt, suchen Rat und bekommen die gleichen Reaktionen - ihr sollt doch nicht so geschockt sein und ihr duerft euch nicht verletzt fuehlen und .....
    Fehlende / schlechte Vorbereitung - OK ist erstmal angenommen. Dabei wird aber auch immer gesagt jedes Kind ist anders und reagiert anders. Ich meine, es ist auch unmoeglich ALLE moeglichen Situation vorherzusehen und fuer alles eine passende Strategie zu haben. Und wenn man dann unvorbereitet getroffen wird und Rat sucht, dann ist man irgendwie doppelt enttaeuscht und fuehlt sich von aller Welt verlassen.



    So das war's jetzt.
    Danke fuer die Aufmersamkeit! #danke

  • Ich glaube der Mensch ist in seiner Natur manipulativ, er ist ein Lebewesen, das nach Wegen sucht die Umgebung und die Umstaende (inklusive sich selbst) zu seinem Gunsten zu veraendern.


    das ist dein ernst gell? ich seh das ganz anderst. aber ich glaube dass du auch noch den ganz ganz vielen postings, der sehr vielen raben, die auch schon ältere Kinder haben ,nicht von deiner Meinung abweichst. so erübrigt sich für mich eine weitere Diskussion. meine Kinder zb. sehe ich nicht als Manipulativ. es gibt ein paar Kinder in unserem Umfeld die ich so sehe aber es sind sehr wenige. ob dass nun Charakter ist oder Erziehung sei dahingestellt.

    • Offizieller Beitrag

    Puh, ich tue mich gerade sehr schwer etwas zu antworten, von dem ich das Gefühl habe, dass Du es auch annehmen kannst....


    Ganz unabhängig von Deiner Wortwahl: Du unterstellst einer 2jährigen ein Denken, wie sie es schlichtweg nicht haben! Bitte, mach Dir doch die Mühe und beschäftige Dich mit frühkindlicher Entwicklung.
    Nein, Kinderchen sind keine Engelchen - aber auch noch keine lügenden, manipulativen Wesen (das würde ja eben voraussetzen, dass sie erstens das Konzept "Lüge" verstehen und zweitens dass sie in der Situation die Kontrolle über ihre Handlungen und Äusserungen hätten - und beides ist nicht der Fall)


    Aber Du wolltest konkrete Geschichten, nicht noch mehr von unserem Psychogeschwurbsel... also gut, ich biete: eine gute halbe Stunde in der Halle des hiesigen Hauptbahnhofs, in einer Lautstärke, die ein dezentes Hintergrundklingeln in den Ohren verursacht, ich durfte mich auf ca 5 Meter nähern, näher machte es noch schlimmer.... die herbeigeilte Bahnhofspolizei zog augenzwinkernd wieder ab, die meisten Zuschauer auch.... im Gegensatz zu anderen Gelegenheiten, in denen sich manche Leute bemüssigt fühlten mich anzuschreien, ich solle mich um das arme, verängstigte Kind kümmern... oder Feierabendverkehr, vollbesetztes Tram und die Option ins Schneetreiben rauszugehen (was mit Anfassen und damit noch viel mehr Geschrei verbunden war) oder drin zu bleiben und ein "unansprechbares Gesicht" zu machen....

  • Guten Morgen,
    ohne (zumindest jetzt) was zum Rest zu sagen noch eine Idee:


    Bei uns hilft Humor und Sarkasmus. Neben das Kind setzen, möglichst entspannt, und abwarten. Sagen:
    - Sag mal, in welchem Trotzfilm steckst Duuuu denn gerade?
    - Oh jaaaaaaaa, lass uns das Jugendamt anrufen, dir werden zu Unrecht Socken angezogen, das kommt Kindeswohlgefährung nahe!
    - Ja, weil du ja schon nahezu, also fast, also täglich... Äh... Noch nie geschlagen wurdest, da verstehe ich den Stress toooootal!


    Alternativ daneben setzten und mitbrüllen
    aaaaaahhh, auuuaaaa, mein Kind trooooooootzt!!!


    Mag total unpädagogisch sein, aber es hilft deinem Mann vielleicht einfach in der Situation: er steht darüber und ist nicht mehr so gefangen, er bekommt Abstand durch den Humor und sieht, dass es eigentlich gerade nichts dramatisches ist und die Umstehenden verstehen auch, dass alles in Ordnung ist- denn das macht ihm ja Sorgen.


    Dingsda

    Das Posting spiegelt meine Gedanken wieder, Rechtschreibung und Grammatik hingegen sind frei erfunden.

  • Talpa: ich glaube sie meinte das ironisch mit den Beispielen. es kamen ja schon ganz viele (auch von mir). ansonsten hast du gut geschrieben was ich auch denke. und: mir macht das echt etwas sorgen mit deinem mann: solche Worte wie: dann kann ich mich mit dir (du böses kind) ja nicht mehr in der Öffentlichkeit blicken lassen..ich meine ich sagte dass sicher auch x-mal...aber so wie du das schreibst..sind das nicht nur Worte. ev. ist das auf kindheitserlebnisse seinerseits zurückzuführen.

    • Offizieller Beitrag

    Sonja, ich kriege auch Beklemmungsgefühle, wenn ich mir vorstelle, wie ein 2jähriges die Welt nicht mehr versteht, weil Papa nicht mehr mit ihr spielen (sich kitzeln lassen) will... und ich frage mich ganz ernsthaft, WER da gerade in der "Trotzphase" ist... Ironie? Glaubst Du wirklich? Nein, ich fürchte wirklich, dass es Jagas Ernst ist.


    Dingsda: "auslachen" vertragen(vertrugen) meine Kinder sehr schlecht in so Situationen. Sich selbst zu entspannen finde ich sehr hilfreich, aber vielleicht eher im Stillen für sich solche Sachen denken. Meine hätten da durchgedreht.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • ... vielleicht macht es wirklich Sinn, dass Du Dich mal mit Deinem Mann hinsetzt und ein wenig die Hintergründe beleuchtest - warum genau diese Situation so schlimm für Euch/ihn war.
    Warum war er genau von der Situation so getroffen, aber auch was könnte überhaupt im schlimmsten Fall passieren. Mit dem Ziel, dass er einfach nächstes Mal nicht so überwältigt ist von seinen Emotionen und Ängsten (?) und es dadurch schafft, besser auf sie einzugehen.


    Talpa: Da müsste man einfach schauen, wie es in der Situation ist. Manchmal klappt das ganz gut, stelle ich fest, dass ich frage, was ich noch tun könnte: Meinst Du, ich sollte Dir jetzt noch eine rote Lampe auf den Kopf setzen, damit jeder sieht, wie du leidest?
    Manchmal hilft das gar nicht /wäre undenkbar, weil das Kind sich dann auch völlig nicht-ernstgenommen fühlt. Kann wohl nur der Papa/die Mama beurteilen. Vielleicht reicht es für seine Angst/Befürchtungen/Beklemmungen auch, einfach die anderen potentiell zuguckenden mit einem flapsigen Kommentar abzufertigen - bei mir sehr gerne ein "Sie müssen verstehen, ich prügel mein Kind von morgens bis abends" - wenn sie dazu merken, dass ich ruhig bin und etwas schief grinse hilft mir das manchmal einfach, mich nicht so doof zu fühlen, ohne dass es meine Tochter/meine Neffen doof dastehen lässt.


    Dingsda

    Das Posting spiegelt meine Gedanken wieder, Rechtschreibung und Grammatik hingegen sind frei erfunden.

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  • Vielleicht sollte man sich fragen - was sind denn ueberhaupt Luegen? Meine eigene Definition (die ich hier niemandem aufbuergen moechte): Entstellung der Tatsachen, um einen bestimmten Zweck zu erreichen. Bitte Achtung - meine Definition ist ohne jegliche Wertung!


    ...und genau da ist der Fehler!
    Dir/Euch gelingt es nicht, Euch wirklich in die Sichtweise und die Gefühle des Kindes hineinzuversetzen. Ihr seht und interpretiert das Verhalten aus der Erwachsenenperspektive und verhaltet Euch selbst wie kleine Kinder (sich von einer Aussage einer zweijährigen verletzt fühlen, auf die kindlichen Maßnahmen zur Beziehungsbereinigung nicht reagieren...).


    Das Kind hatte große Not mit den Socken. Warum auch immer. Aber es hatte Not, sonst hätte es nicht so geschrien.

  • Für mich is Liebesentzug


    "Genauso wie die Tatsache, dass er gefuehlsmaessig die Situtation verarbeiten musste und dafuer Zeit gebraucht hatte (bezieht sich auf meine Worte "braucht erstmal Zeit, um sie ueberhaupt erst verzeihen zu koennen") und Pupsi nicht gleichzeitig mit Gelaechter und sorglosem Spielen bespassen konnte."


    ne Sache mit der ich ganz schlecht umgehen kann. Ich habe deswegen den Kontakt mit einer Freundin und ihren Kindern abgebrochen. Ich kann mir vorstellen, dass das für Euch schwer annehmbar ist, was ich hier schreibe. Aber vielleicht mit ein bißchen Abstand, könnt ihr Euch in die Lage Eurer Tochter versetzen und einfach mit ihr mitfühlen? Sie wehrt sich mit ihren (wenigen) Mitteln gegen eine Handlung von Erwachsenen. Daraufhin reagieren diese kalt und abweisend. Ich empfinde das als hochmanipulativ von der großen Seite.


    Nun gut. Mein Menschenbild ist anders. Meine Kinder sind defintiv nicht manipulativ. Und wir Eltern auch nicht.


    Noch eine Anekdote zum Eingreifen Fremder:
    Wie schon erwähnt haben bei uns nachts die Nachbarn geklingelt. Wir haben die Tür aufgemavcht und uns für den Lärm entschuldigt (danach wurde immer sofort das Fenster geschlossen wenn es wieder losgeht) Sie haben und angesehen, dass die Situation anders war, als das Geräusch. Am nächsten Tag ist mein Mann hoch und hat sich für ihr Engagement bedankt. Er ist ja selber in vielen Kinderschutzfällen dabei und daher war uns klar, sowas muss man kommentieren. Das ist sehr unüblich, dass wirklich jemand geht und nachfragt.

    Life is a mountain - ride it like a wave

  • Hallo jaga,
    ich kann verstehen, das euch die neue Situation überrascht hat aber interpretiert da nicht soviel rein. Wenn mein großer sich morgens nicht waschen will, wir aber dringend los müssen schreit er auch jedes Mal "Au" wenn ich ihn wasche und ich bin sicherlich nicht grob, er hat da nur einfach keine Lust zu. Euer Kind lügt mit Sicherheit nicht mit dem Hintergedanken manipulativ oder sonst was zu sein, es ist einfach nur ein Zeichen von Trotz. Außerdem kann es in dem Moment die Reichweite auch gar nicht nachvollziehen. Bleibt entspannter und überlegt euch wie ihr beim nächsten Mal reagieren könntet, denn es so leid es mir tut das zu sagen, es wird bestimmt nicht das letzte Mal sein. Und macht euch um die Leute um euch rum doch keinen Kopf; die, die selber Kinder haben, kennen solche Situationen und meiner Meinung nach, kann man die Situation von außen auch meist recht schnell einschätzen ( gerade jetzt auf eure Situation bezogen; wenn ich ein Kleinkind sehe was dann laut " Au" schreit und ich dann sehe, das Papa versucht, ihm die Socken anzuziehen, schmunzel ich, weil ich diese Situationen zugut kenne).


    Und den einzigen Hintergedanken, den man dem Kind in solch einer Situation unterstellen kann ist, das es sein Ziel erreichen möchte. Es möchte euch sicherlich nicht schaden oder weh tun! Mein 4,5 jähriger ist grad auch in einer ' Lügenphase', immer wenn er weiß, das er was gemacht hat, das er nicht soll, lässt er sich die tollsten Geschichten einfallen. Wir versuchen ihm dann zu erklären, was am Lügen blöd ist aber das kann er auch nicht immer nachvollziehen, wie soll das dann ein zweijähriges Kind können?

    "Believe in yourself or nobody will believe in you" (Mark Feehilly)

  • schön, dass du aus den geschichten einiges mitnehmen konntest.
    schade, dass du nicht auf ratschläge reagiert hast, die vorschlugen, dass ihr beide mal als erwachsene schaut, was bei euch zu so übertriebenen reaktionen führt. das finde ich nämlich immer noch den großen knackpunkt. du stellst eure reaktion als normal, erklärbar und natürlich dar.
    auch wenn dein menschen- und kinderbild ein sehr negatives ist, erklärt sich für mich noch nicht die heftige emotionale reaktion. mir macht das ein komisches gefühl :S

    ****Glitzer mit der schnecke (05/06), dem bär (11/08 ), dem hulk (06/13) und findus (04/17) #love ****

  • Hat mein Mann Pupsi geschlagen / gezwickt / grob angefasst - in irgendeiner Weise weh getan? Nein -> also ist es in meinen Augen eine Entstellung der Tatsachen. Hat mein Mann Pupsi angeschrien / boeses Gesicht gemacht - in irgendeiner Weise furchteinfloessend gewirkt? Nein -> also ist es in meinen Augen eine Entstellung der Tatsachen.


    Umgedreht wird für mich ein Schuh daraus: Hat Pupsi das Sockenanziehenwollen als übergriffig und verletzend erlebt - ja. Hat der Wille ihres Vaters in dieser Situation erschreckend auf sie gewirkt - ja. Wahrheit ist ein sehr subjektives Konzept, und in Pupsis Augen war die Situation so, dass Pupsi litt.
    Hat Pupsi erfasst, dass der Vater gar nichts Doofes will? Nein. Weil Pupsi eben nicht den Überblick hat, den du Pupsi hier unterstellst. Hat der Vater Pupsi da abgeholt, wo Pupsi war, hat er Pupsis subjektiv empfundene Not verstanden und rechtzeitig darauf reagiert? Nein, hat er nicht. Das kann passieren, das passiert wohl jedem Eltern mal in irgendeiner Weise. Das hinterher argumentativ zu untermauern mit der Prämisse einer Weltsicht, die Pupsi eben noch nicht hat, finde ich allerdings wirklich schwierig. Es liegt einfach keine Entstellung der "Tatsachen" seitens Pupsis vor, weil Pupsis Weltsicht die Tatsachen (Papa möchte die Socken anziehen) eben nicht als harmlos und nicht furchteinflößend einordnet, sondern als übergriffig und unverständlich. Ihr wertet die Tatsachen anders als Pupsi. Und ihr seid hier diejenigen, die kognitiv in der Lage sind, Pupsis Weltsicht auch sehen zu können, Pupsi kann den Transfer nicht leisten.

  • Pony Hütchen: ja ich verstehe was du meinst. natürlich wäre es mir auch peinlich gewesen und ich wäre getroffen...vorallem beim 1. kind. danach hätte ich aber reflektiert. wieso geht mir das so nahe. und: das ist ein nicht mal 2-jähriges kind...und meine Wut wäre ganz schnell wieder verraucht.
    das ist wohl bei den meisten hier der fall. ich kann übrigens meinen Kindern nie lange böse sein. auch meinem mann nicht. wir sind alle so in der Familie. wir schreien zwar manchmal rum...auch nicht toll...aber danach ist wieder gut. ich konnte mich anfangs auch nicht in meine Tochter reinversetzen. war auch nicht ganz so einfach...aber ich habe an mir gearbeitet und jetzt geht es super. und unsere Beziehung ist nun viel viel besser geworden. da ich sie vom herzen verstehe.
    aber bei der threadstarterin habe ich nicht das Gefühl dass sie das für nötig hält. hmmm...

  • Was mich brennend interessiert ist (Frage an rosabraunes_Zebra und Peppersweet), ob die Kleinen in Euren Geschichten wieder die gleiche Art von Wutanfaellen hatten, nachdem Fremde wirklich eingeschritten sind und sie der Mama wegnehmen wollten?
    Ich meine vielleicht ist es nur gut, wenn die Situation eskaliert und das Kind dann sieht wohin es fuehren kann?


    So ein Wutanfall ist doch nichts was sich ein so kleines Kind vornimmt und dann durchzieht, das passiert ohne groß weiter über die Konsequenzen nach zu denken und ich bin sicher das würde wieder passieren, auch wenn man mal ein Exempel statuiert hat und Fremde eingreifen hat lassen. Die nächste Situation ist dann in einer anderen Umgebung, aus anderen Gründen und es passiert eben wieder.

  • es gibt hampelkinder am tisch, die fallen einmal vom stuhl und sitzen dann eben ruhiger. für eine mahlzeit/tag/woche...
    und es gibt hampelkinder, die fast täglich vom stuhl fallen, weil sie einfach nicht aus der situation lernen. zumindest nicht so schnell.


    es gibt auch kinder, die sich morgens nicht anziehen wollen. eltern schleppen diese kinder dann gerne im schlafi in den kiga :(
    einige kinder ziehen sich fortan schnell angst, weil sie angst haben, dass das nochmal passiert.
    einige ziehen sich erst recht nicht mehr an, weil sie den vorgang nicht kapieren und gerne wiederholen möchten.
    und dann gibt es auch kinder denen es wurscht ist.


    also nein, eine eskalation ist keine rosskur ;)

    ****Glitzer mit der schnecke (05/06), dem bär (11/08 ), dem hulk (06/13) und findus (04/17) #love ****

  • Ribisel: Danke, das hast du wunderbar in Worte gefasst! #top


    jaga: Was noch alles "Schockierendes" passieren kann oder wird? Dein Kind könnte euch im Überschwang der Gefühle (Wut, Verzweiflung, Überlastung) schlagen (und zwar fest!), anspucken, beschimpfen, sagen, dass es euch hasst oder dass es am liebsten tot wäre. Das waren so die Momente, in denen ich stark schlucken und mir vor Augen halten musste, dass es immer noch nur ein Kind ist (auch mit 7) und nicht begreift, WAS es damit sagt und in mir auslöst. Bei Kindern jeglichen Alters brennen einfach mal die Sicherungen durch und dann greifen sie zu den äußersten Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen. NICHT mit Berechnung, wie kann ich Mama jetzt am meisten weh tun?, sondern aus Verzweiflung und mit diesem explodierenden Feuerwerk im Kopf. Ich glaube, es gibt noch genug Erwachsene, denen das passiert, aber die sind dann zumindest im Nachhinein in der Lage, darüber nachzudenken, es zu relativieren und sich zu entschuldigen. Bei Kindern, selbst bei meinem Großen jetzt mit fast 8 und sicher auch noch weit in die Pubertät hinein, kann ich das nicht erwarten und darf ihnen auch keinen Strick draus drehen oder ihnen ein schlechtes Gewissen machen, "was HAST du der Mama da angetan! Ich bin schockiert und muss dir erst irgendwie verzeihen." :S Und nein, ich bin keine Heilige, die dann sofort mit Heititei einen auf schön Wetter macht. Ich sage dann im Idealfall schon auch, dass mich das verletzt hat, und sicher nicht ohne Wut oder Enttäuschung in der Stimme. Den Impuls dieses Liebesentzugs hab ich auch, aber ich weiß noch, wie schrecklich ich es als Kind fand, wenn meine Eltern so reagiert haben. ;( Das will ich nicht für meine Kinder, das entspricht auch nicht meinem Menschenbild, deshalb gehe ich nach dem reinigenden Gewitter mit gutem Beispiel voran und entschuldige mich zuerst bei meinem Kind, dass ich so doof reagiert habe (zurückgeschrien, einfach weggegangen, trotzig nicht auf Versöhnungsversuche eingegangen etc.).

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

    Einmal editiert, zuletzt von Fürchel ()

  • Mir hat es immer geholfen, wenn ich die Perspektive von meiner: "mein Kind blamiert mich gerade in der Öffentlichkeit" zu der meines Kindes: "die Welt um mich herum ist anders als ich will, die Schwerkraft hindert mich, es klappt nicht, wie ich mir das vorstelle" - und schon habe ich gesehen, dass mein Kind dieses Trotzanfall nicht hatte, um mich zu ärgern, sondern weil es daran litt, dass die Welt ist, wie sie ist. Und dann war ich wieder voller Sympathie für mein Kind #knuddel.


    Du unterstellst deinem Kind ein Maß an Vorausplanung, (manipulativ: wenn ich das mache, dann...), dass sie einfach noch nicht hat. 2jährige meinen noch, sie wären unsichtbar, wenn sie die Augen zu machen, sie leben im hier und jetzt und da ist das Anziehen von Socken halt auch mal "schmerzhaft".

    #rose Sohn (2/92), Sohn (2/97), Tochter (8/01)


    "Das Vorhandensein eigener Kinder, unabhängig von ihrer Zahl, stört die Reinheit des theoretisch-pädagogischen Denkens erheblich"
    G. Laub

    Einmal editiert, zuletzt von Unicorn / Garden ()

  • Sorry, aber dieses Bild was Du von der Psyche eines Kleinkindes hast ist einfach absurd.


    Ich unterschreibe bei Talpa, ich bekomme Beklemmungen, wenn ich das hier lese.

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009