Hilfe!! Papa in Not!... :(

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  • Ich würde das Verhalten durchaus auch als manipulativ bezeichnen. Aber ich verknüpfe damit auch keine so negativen Emotionen. Und jaga offenbar auch nicht, darum verstehe ich nicht, warum es euch so wichtig ist, ihr das auszureden. Sie hat doch schon erklärt, wie sie es meint. Kleine Kinder sollen doch ausprobieren, wie sie ihre Umwelt beeinflussen (manipulieren) können und wie nicht.


    Die Reaktion des Mannes fand ich auch nicht optimal, aber wenn er sich in dem Moment so gefühlt hat, dann hilft es ja auch nichts, das zu leugnen. Ich würde ihm vielleicht nochmal sagen, dass es nicht nötig ist, sie hinterher zu bestrafen, indem er sauer auf sie ist, weil es eben normales Verhalten ist. Und weil die Wut und Verzweiflung trotzdem echt sind.

  • Das hat mit Wertung überhaupt nichts zu tun. Aber ein Kind in dem Alter ist noch gar nicht in der Lage, so einen "Anfall" zu inszenieren um jemanden zu manipulieren!
    Meine Güte, ich meine mich zu erinnern, dass die TS ganz am Anfang mal schrieb, dass ihre Tochter das Wort AUA überhaupt erst eine Woche vorher gelernt hat. Und nun kann das Kind schon jemanden manipulieren???

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

  • Hallo,


    Ich finde deine Sicht auf dein winziges Kind sehr traurig und beklemmend - noch nicht einmal 2 Jahre hat es Zeit gehabt, die Welt und ihr funktionieren kennen zu lernen und schon wird ihm Manipulation und all so was unterstellt.


    Ich denke, wenn ihr es da nicht schafft euch ein richtigeres Bild vom Kind - von eurem Kind und von Kindern allgemein - zuzulegen, dann werden die nächsten Jahre ziemlich schwierig werden.


    Was wird dann, wenn es in die "Ich erzähle eine Situation so wie ich mir WÜNSCHE das sie gewesen wäre"-Phase kommt? Wo nicht das Kind sondern die Katze "schuld daran ist", daß die Vase vom Tisch gefallen ist, obwohl die draußen war, weil das Kind ganz fest WÜNSCHT so wäre es gewesen, so fest, daß es im kleinen Köpfchen Realität WIRD. Unterstellt ihr im dann etwa auch jedes Mal, daß es lügt, um sich aus der Situation herauszulügen o.ä.?
    Oder in die magische Phase in der so ganz gewiss und sicher den Osterhasen gesehen haben, im Keller ein ganz echtes Wildschein gesehen haben oder einen schlimmen Unfall miterlebt haben... so real in ihrer Phantasie, dass sie es auch nur als Realität erzählen können... Seid ihr dann sauer, wenn ihr in den Keller geht und da kein Wildschein ist oder unterstellt ihr ihm, daß es lügt?


    Wäret ihr dann acuh jedes Mal über das "lügende" Kind derartig entsetzt?! Das wirklich wäre ein trauriges Familienleben...


    Warum sollten wir Familiengeschichten erzählen?
    Deine Sicht auf die Kinder ist für dich doch klar und aus dieser Sicht heraus würdest du MEINE Sicht auf die Situationen und die Kinder sowieso nicht verstehen können. Nur zum dran ergötzen?
    Ich halte Kinder in dem Alter weder für manipulativ noch denke ich daß sie bewusst lügen können NOCH daß sie in dem Alter mitten in einem Wutanfall die emotionale Situation eines Erwachsenen erfassen können.


    Spannend, das kleine Mädchen soll verstehen, warum der Papa so wütend und traurig ist, und sie soll mit noch nicht mal 2 eine derartige Impulskontrolle haben, damit so was nicht mehr vorkommt. Ihm wird unterstellt, daß sie lügt und manipulativ ist. UND sie soll - in einem Alter, in dem man das Konzept Zeit überhaupt erst mal in Ansätzen wahrnimmt, geschweige denn versteht, auch gleich noch erfassen, daß es sonst in Zukunft "nirgendwo" mehr mit ihr hingehen kann. (Was quatsch ist, natürlich KANN er!)


    Das alles soll das winzige Kindchen erfassen, begreifen, verstehen, sich derartig unter Kontrolle haben ...


    Der erwachsene Mann schafft es aber nicht, gelassen zu bleiben, sich in die ganz normale Seelenwelt eines überforderten Kleinkindes hineinzuversetzen, zu verstehen, daß ER manipulativ ist, wenn er dem Kind SEINE Sicht als die einzig richtige und alternativlos darstellt (Kinder können z.B. an den meisten Orten durchaus ohne Sandalen herumlaufen) - und es wird von ihm auch nicht erwartet, es ist normal, daß er es persönlich nimmt und "trotzt". (Während ich das Wort bei Kleinkindern nicht zutreffend finde, scheint es mir hier durchaus passend).


    Wer ist denn der "Große" in dieser Runde?

    Da ich schon seit vielen Jahren mit Kindern arbeite und auch 4 eigene schon recht große habe, bin ich der Meinung, wie ich weiter vorne schon schrieb, entweder hast du aus meiner Sicht entweder einen verdrehten Blick auf Kinder - oder ein Wunderkind, daß mit noch nicht mal 2 schon den geistigen und emotionalen Stand eines mindestens Grundschulkindes hat.


    Ich weiß, wenn man mit einem anderen Blick auf Kinder groß geworden ist, ist es manchmal schwer, umzudenken und die Realität zu sehen. Zumindest in Ansätzen kenne ich das auch und weiß, daß es teilweise wirklich harte Arbeit an sich selbst (NICHT am Kind!) ist.
    Aber es lohnt sich, wirklich. Denn sonst besteht das Familienleben irgendwann nur noch aus Kampf um nicht erfüllbare Erwartungen ans Kind, Enttäuschung über völlig normales altersgerechtes Verhalten und einem Gegen- statt Miteinander als Familie.


    Ich kann dir nur raten, geh den Weg des Umdenkens - nach 18 Jahren Kinder haben kann ich nur sagen, es ist nicht der beste, sondern der EINZIGE Weg, der zu einem schönen, entspannten und gelungenem Miteinander als Familie führt UND für ein gute emotionale Entwicklung des Kindes - das sollte ja ein wichtiges Ziel sein - sorgt.
    Denn Kinder füllen Rollen die ihnen gegeben werden aus - wenn von ihm erwartet wird, dass es verlogen und manipulativ IST; mit einem Jahr schon... dann bleibt ihm ja gar nichts anderes übrig als genau diese Rolle hineinzuwachsen. Und das fände ich schrecklich.

  • ...und genau da ist der Fehler!
    Dir/Euch gelingt es nicht, Euch wirklich in die Sichtweise und die Gefühle des Kindes hineinzuversetzen. Ihr seht und interpretiert das Verhalten aus der Erwachsenenperspektive und verhaltet Euch selbst wie kleine Kinder (sich von einer Aussage einer zweijährigen verletzt fühlen, auf die kindlichen Maßnahmen zur Beziehungsbereinigung nicht reagieren...).


    Das Kind hatte große Not mit den Socken. Warum auch immer. Aber es hatte Not, sonst hätte es nicht so geschrien.


    Danke, lumme.


    Jaga:
    Kinder werden in dem Alter so von ihren Gefühlen übermannt, dass sie nicht mehr handlungsfähig sein können.
    Dann kann das Kind dir nicht mal sagen, dass es die Bananen möchte, wenn du sie ihm unter die Nase hälst. Ganz ehrlich, warst du nie so wütend oder traurig, dass du in dem Gefühl gefangen warst?
    Bei Kindern ist das meistens so.
    Und ich hoffe sehr, dass deine Fragen nach dem Ausgang der Situationen, wo jemand einschreitet und die Kinder wegnehmen wollte, nicht darauf abzielt das als erzieherische Maßnahme zu inszenieren.


    Du hast einen negativen Blick auf dein Kind, wenn du ihm unterstellst, sich durch die Verletzung des Vaters einen Vorteil verschaffen zu wollen. Auch wenn du das Gegenteil behauptest. Dass du einräumst, dass sie die Konsequenzen ihres Handelns nicht einschätzen kann, macht es nicht besser. Da ist auch nix mit wertfrei. Das ist genau das Menschenbild, das in diesem Forum - ich behaupte sogar einheitlich - nicht vertreten ist, obwohl man es sonst überall findet.
    Das Kind muss zurechtgebogen werden, damit es positive Eigenschaften entwickelt, und negative Eigenschaften müssen wegmanipuliert werden.


    Guck vielleicht auch mal drauf, wie man dich als kleines Mädchen gesehen hat.
    Unsere Eltern und Großeltern hatten vor Allem auf Mädchen diesen Blick. Klar, die wollten nur unser Bestes. Und man ging auch nicht davon aus, dass die Mädchen das böse meinen - Frauen sind halt so..

    Schultern entspannen. Jetzt.  

    Einmal editiert, zuletzt von Frau Dechse ()

  • Das hat mit Wertung überhaupt nichts zu tun. Aber ein Kind in dem Alter ist noch gar nicht in der Lage, so einen "Anfall" zu inszenieren um jemanden zu manipulieren!
    Meine Güte, ich meine mich zu erinnern, dass die TS ganz am Anfang mal schrieb, dass ihre Tochter das Wort AUA überhaupt erst eine Woche vorher gelernt hat. Und nun kann das Kind schon jemanden manipulieren???


    Hm, na ok, du hast Recht. Sie kann es jedenfalls noch nicht bewusst falsch einsetzen, da sie ja gar nicht so genau weiß, wie es richtig eingesetzt wird.


    Wenn ich jemanden um etwas bitte würde ich es ja auch nicht als manipulativ bezeichnen, obwohl ich ihn beeinflussen will.

  • Trin, danke, dass du das alles so viel besser in Worte fasst, als ich es kann!!!!!!

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

  • Und ich unterschreibe vollumfänglich bei Fürchel!


    Auch ich bin nicht perfekt, aber ich sehe ein, wen ich den Fehler gemacht habe und gehe dann auf mein Kind zu...


    Und weil du nach Horrorgeschichten gefragt hast: mit 8 beim Kinderarzt den Mörderwutanfall hinlegen, toben, schreien um sich und nach der kleinen Schwester treten....


    Ich bin wirklich recht entspannt in der Öffentlichkeit, aber danach hab ich erstmal geheult.... Und mein kleiner Wüterich heulte sofort mit und fiel mir in die Arme...

  • ma·ni·pu·li̱e̱·ren
    Verb [mit OBJ]
    1.
    (jmd. manipuliert jmdn./etwas) [b]jmdn. oder etwas beeinflussen, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen[/b].
    "Man versuchte die öffentliche Meinung/die Käufer zu manipulieren."
    2.
    geh.
    (jmd. manipuliert etwas) mit undurchschaubarem, zweifelhaftem Vorgehen einen Vorteil erreichen wollen.
    "Die Wahl/Der Wettkampf war manipuliert worden."


    (hervorhebung durch mich)


    vielleicht einigen wir uns einfach mal auf eine definition von manipulieren?


    mir scheint, jaga benutzt 1. und der rest 2. oder?

    Trinity mit DerGroßen (9 jahre) DemGroßen (7) und DerKleinen (3 Jahre) & Mini ( 5/14)

    Einmal editiert, zuletzt von Trinity ()

  • Trinity, das setzt immer noch ein bewusstes Handeln voraus, egal ob 1 oder 2! Und das ist es bei einem Kind in dem Alter definitv nicht.

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

  • Ich wiollte noch ergänzen, was mir in solchen Situationen hilft - habe ich irgendwann hier gelesen:


    ICH bin nict verantwortlich für das Verhalten meines Kindes. Aber ICH bin verantwortlich für mein Verhatlten als Reaktion darauf.


    Das Kind ist eigenständiger Mensch mit Gefühlen und Bedürfnissen, auf die ich keinen Einfluß habe. Es gehört mir nicht. Man kann wie in jeder Beziehung nur bei sich selbst ansetzen.

    Life is a mountain - ride it like a wave

  • Als meine Zweijährige damals noch kein "zw" aussprechen konnte, sondern stattdessen ein "f" sagte....:


    Wie blöd wenn sie erzählte dass Papa sie ganz gern mal (in den Popo) zwickt....! :P


    (nur mal als Einschub)


    Nein, ein Papa (wie auch eine Mama) sollte niiiiiiiiiieeeeeeemals nachtragend sein sondern so schnell wie möglich (nachm ersten Schock) das Kind umarmen und sagen "Ich hab dich lieb!" Tröstet übrigens beide...

  • Wattwurm
    Ja, OK, kann sein, dass sie es nicht so gemeint hatte. Ich neige aber doch dazu zu denken, dass sie sich durch diese Worte einen Vorteil schaffen wollte und es daher absichtlich war. Na, das mal so dahingestellt, ist die Wirkung ja vernichtend... Mein Mann war leider nicht so cool wie Ihr, ist erstmal ueber Pupsi's neue Faehigkeit geschockt und hat Angst vor Reaktion der Mitmenschen. Ausserdem ist er ehrlich und sagt er kann in dem Moment Pupsi nicht mit Liebe auffangen. Er ist tief verletzt und braucht erstmal Zeit, um sie ueberhaupt erst verzeihen zu koennen. Kann man ihm seine Gefuehle veruebeln?


    Bitte bedenkt, dass er ein Mann ist. Realistisch betrachtet - wieviele der umstehenden Menschen wuerden "es kennen"? Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die meisten Frauen, die ein schreiendes Kind in den Armen eines Mannes sehen, erstmal entweder denken "Der macht alles falsch" oder "Kind wird misshandelt". Das ist leider die traurige Wahrheit der heutigen Zeit / Gesellschaft. Kann sein, dass es sich von Land zu Land unterscheidet, aber zumindest hier ist es so...


    Sorry, bis eben konnte ich Dich (und Deinen Mann) ja noch ganz gut verstehen. Aber diese Worte...
    Nein, sie wollte sich keinen Vorteil verschaffen. Kinder in dem Alter benutzen Worte wie "Aua!" oft als Synonym für "Ich will das nicht!", sie KÖNNEN sich noch nicht komplex ausdrücken.
    Und ihr VERZEIHEN? Jetzt im Ernst? Sie kommt jetzt in die Trotzphase, es gehört zu ihrer gesunden Entwicklung dazu, solche Anfälle zu haben. Wie viel Zeit wollt Ihr damit verbringen, ihr "unversöhnlich" gegenüber zu stehen? Klar, eben gabs das noch nicht, sie war das süßeste Kind der Welt, konnte gerade sagen, was sie braucht und brauchte deshalb auch nicht mehr Schreien wie ein Baby. Und plötzlich liegt/steht da dieses brüllende "Monster", von dem Ihr denkt "Ist das MEIN Kind? Wo ist der süße Engel hin?", und ihr seid völlig überrollt und hilflos. Aber das gehört (leider) dazu...


    Ja, ich kann verstehen, dass der erste richtige Trotzanfall einen total umhaut. Ging mir nicht anders, ehrlich. Klar fühlt man sich da völlig hilflos und überrollt. Das geht mir auch heute, vier Jahre nach dem ersten Trotzanfall der Großen, in vielen Situationen immer noch so. Dass ich dann völlig hilflos da sitze, und keine Ahnung habe, was ich noch machen soll, aber wir MÜSSEN nun mal jetzt los/es ist schon lange nach Schlafenszeit/die Medizin ist wirklich verdammt wichtig usw. usf.
    Und ich bin ein sehr impulsiver Mensch, Hilflosigkeit macht mich wütend, und bin dann oft auch verdammt wütend auf die Kinder. Brülle oft auch dann rum, wenn ich nicht weiter weiß, was auch nicht gerade toll ist (das erzähl ich jetzt, um deutlich zu machen, dass ich hier alles andere als aus der Position einer perfekten, entspannten, super pädagogisch souveränen Mutter heraus schreibe).
    Aber VERZEIHEN? Bzw. NICHT verzeihen? Das ist für mich eine Wortwahl, die so gar nicht zur Situation passt.
    Nein, die Kinder wollen uns nicht bewusst verletzen oder manipulieren. Erst recht nicht mit knapp zwei Jahren!


    Ganz ernsthaft, JEDER, der Kinder hat, hat das erlebt. Und so gut wie jeder Kinderlose hat Kinder in dem Alter schon bei Trotzanfällen beobachtet und erlebt, wie die sich benehmen. Die werden den Gesichtsausdruck Deines Mannes gesehen und im Zweifelsfall Mitleid gehabt haben.
    Überhaupt - wenn er ihr erst die Socken anziehen musste, wo waren die überhaupt? Dann müssen sie doch irgendwo drinnen gewesen sein, und nicht unbedingt an einer Supermarktkasse zwischen lauter Fremden? Also irgendwo, wo die Leute vorher mitbekommen haben, dass sie zusammengehören?


    Und jeder, der nicht alleinerziehend ist, wird das kennen, dass die Kinder nach Mama brüllen, wenn Papa was will, was gerade unbeliebt ist, und nach Papa, wenn Mama das tut.


    Es ist einfach so, dass solche Szenen von jetzt an zu Eurem Leben dazugehören werden. Auf der einen Seite gibt es so praktische Tips wie einige hier sagten (Mama anrufen, Ausweis mitnehmen, laut aussprechen sowas wie "Nein, Du hast schon ein Eis bekommen, jetzt gibt es keine Gummibärchen" (das hält mitleidige Omas davon ab, dem armen armen Kind, das nie was Süßes von der bösen Mama bekommt, die Gummibärchen zu schenken) usw.
    Aber ansonsten geht es im Grunde nicht anders, als dass Ihr Euch ein bisschen locker macht, und akzeptiert, dass das zur normalen - notwendigen! - Entwicklung des Kindes dazugehört.

  • Zitat

    Trinity, das setzt immer noch ein bewusstes Handeln voraus, egal ob 1 oder 2


    nee, find ich nicht. ich finde, es ist das gleiche wie die schwerkraftversuche bei mini. er schmeisst seine flasche runter und guckt, ob ich sie aufhebe. er manipuliert (bewegt, beeinflusst) die flasche und manipuliert mich.


    und im medizinischen bereich gibt es das auch: schmerzen bei manipulation. da geht es ganz allein um die veränderung die man vornimmt, oder ein verhalten zeigt, das zu einem anderen führt.


    also, mini schreit um mich zu manipulieren. da kommt es nur auf die definition an. manipulieren meint in dem zusammenhang nicht "mit undurchschaubarem, zweifelhaftem Vorgehen einen Vorteil erreichen wollen" sondern einfach nur "einfluss nehmen".


    langer rede kurzer sinn: ich glaube das ihr aneinander vorbeiredet, weil ihr den gleichen begriff für unterschiedliche sachen benutzt.

    Trinity mit DerGroßen (9 jahre) DemGroßen (7) und DerKleinen (3 Jahre) & Mini ( 5/14)

  • Zitat

    Aber Trinity, wenn das so wahrgenommen wird - was gibt es denn dann dem Kind zu verzeihen?


    okay, hüstel ... natürlich gibt es dem kind dann nix zu verzeihen... äähmm #schäm das hab ich irgendwie überlesen ...

    Trinity mit DerGroßen (9 jahre) DemGroßen (7) und DerKleinen (3 Jahre) & Mini ( 5/14)

    • Offizieller Beitrag

    Mir fällt zu dieser Situation mein Not-KS ein.
    Da lag ich auf einer Liege, 16 Hände, die an mir rissen, Angst, gezuppel, Überforderung, Hektik, Unruhe, Hände zur Sicherheit fixiert...
    ein bisschen wie in einem Thriller, wo ein Mensch an eine Liege gefesselt wird und von Aliens untersucht wird.


    So fühlt sich ein kleines Kind, was sich in Rage brüllt. Überfordert von den eigenen Emotionen, von den Erwartungen an es, von den Händen, die es anfassen... alles das ist ehrliches Leid, nur dass das für Erwachsene so unfassbar wirkt.


    Wenn ich mit meinen Paten unterwegs bin denke ich genau daran. Und verstehe, wie es ihnen geht. Ich erinnere mich dann an die Anesthesitin, die mit ihrer Ruhe zu mir durchdringen konnte.
    Die eine der beiden (gute 4) erklärete nach einem Wutanfall mal, sie habe dann "Quatsch im Kopf" und hat dann mal gemalt, wie das aussieht... Chaos, Überforderung, Wusel. - ja, und das auch mal wegen Socken.


    Und wie rational sind Menschen in Überforderungssituationen?
    Da ists dann eben wichtig, dass einer versucht, ruhig zu bleiben.

  • hi nochmal.


    du schreibst in deiner Antwort auf Seite 6 oder so ja recht ausführlich. Was ich rausgreifen möchte nochmal ist der Punkt sinngemäß*
    klar nutzen Kinder alle Mittel die sie haben um ihr Ziel zu erreichen. Das sei sehr wohl manipulativ in gewisser Weise.


    Das sehe ich im Feinschliff anders. Ja natürlich wollen sie ihre Interessen durchsetzten. Aber trotzdem hinkt die Formulierung. Kinder so round about 1 1/2 bis 2 1/2 kommen in die wie schimpft sich das noch gleich? Trotzphase ist das böse Wort, Autonomiephase glaube das treffendere. Heißt, dein Kind lernt gerade dass es überhaupt eine eigenständige Person mit eigenem Willen ist. Und sofern dass passiert kann allein das schon überfordern. Es ist anstrengend, plötzlich zu entscheiden,w as man will und zu bemerken jetzt kommts, dass das was man will was man gerade entdeckt hat wollen zu können und zu dürfen, dass dies mit dem kollidiert, was andere (Eltern) wollen. Und dass die obwohl an nun gerade so toll seinen eigenen Willen entdeckt hat sich darüber hinweg setzten. Wenn das so einen kleinen Menschen nicht gerade mal völlig verzweifeln lässt, was dann?
    Dein Kind *lügt* nicht es täte ihm was weh damit es seinen Willen kriegt. Es hat nur keine Chance das auszudrücken. Es sitzt im Sand und ist überglücklich. Und dann kommt Papa und macht das Kaputt. Und zieht auch noch die verhassten Socken an. Dein Kind verzweifelt dann und schreit und weint weil es einfach anders nicht kann. Wie soll es denn sonst zum Ausdruck bringen, dass dies (abrupte) übergehen seiner Wünsche gerade mal total furchtbar für es sind. Stell dir vor, du hattest einen anstrengenden Tag. Und abends endlich haust du dich entspannt in die Badewanne, Lieblingsbuch und Musik an. Und dann kommt dein Papa, zieht den Stöpsel, hebt dich aus der wanne und legt dich ins Bett. Verstehst was ich meine? DU würdest protestieren. Deine Privatsspähere und Vorstellung von Entspannung und Abendsausklang sähe anders aus.
    Dein Kind ist noch so klein, es hat keine manipluativen Hintergedanken, es will nur einfach auch Dinge. Nachvollziehbare Dinge. Und kann diese Grenzen einfach noch nicht anders schützen


    Was du anders machen kannst und dein Partner, eben diese Wahren. Ankündigen, anerkennen, ablenken hilft auch oft. Vorher sagen, dass man gleich geht, sagen was danach kommt, im Zweifelsfall etwas locken oder erklären, Kompromisse bieten. Man muss nicht sich nun komplett nur auf die Bedürfnisse des Kindes versteifen (bis in die Nacht im Sandkasten sitzen ) aber ein wenig entgegenkommen und zeigen, dass man das Kind und seine Wünsche auch ernst nimmt ist hilfreich.


    Zu deiner Frage,


    WAS KOMMT DENN NOCH??Schlimme Horrorstories.
    Nun ich hab ja schon etwas erzählt von unserem Großen. Und ja generell erzähle ich gern mal einen Schwank (wir haben viele zu bieten) aber ich weiß nicht genau was du hören magst. Und ich mag auch meine Kindergeschichten mit denen ich Bücher füllen könnte nicht so zum Amüsement oder zum schocken jetzt darlegen.


    Der Punkt ist, mich hat jedes Kind überrascht. Immer wieder. Ständig. Es wird nicht dies oder das auf jeden Fall passieren. Dein Kind entwickelt sich. Und du auch. Manche Dinge passieren absehbar, andere (die meisten) sehr überraschend. Kaum etwas haben bei uns alle KInder getan oder zumindest zwei in gleicher Weise. Die Charaktere unserer Kinder sind völlig unterschiedlich (dafür sehen sie aus ein Ei und dasselbe) Was mich total überrascht hat, ist egal was du tust, die Reaktion deiner Kinder kann völlig anders sein, als du erwartest. Und egal wie lange dein Kind ein bestimmtes Verhalten an den Tag legt, plötzlich kann es ganz anders sein. Dinge, die gefühlt ewig völlig akzeptiert werden, sind plötzlich indiskutabel. In vielen Momenten denke ich *huch* das kann es schon? Oder sogar *liebe Güte ist er groß und reif geworden*.


    Und sehr sehr oft habe ich gedacht
    HILFE sind die LauT!!! Ich staunde wie viel sie sich bewegen, wie viel Bewegung sie brauchen, wie kreativ und lernbegeistert sie sind. Und dann, wie verletzlich und *klein* auf wieder. Worauf ich hin will... wenn dich etwas überrumpelt, schau immer wieder auf dein *kleines* Kind. Egal wie alt es wird. Sieh dich als Hafen. Gib ihm Halt, und wenn es den nicht brauch gib ihm Raum. In der Schule habe ich mal gelesen
    die drei A; Anleitung Anerkennung, Anregung. Damit fahre ich ganz gut. Wenn das Kind schreiend in der Fußgängerzone bockt.Runter kommen, auf Augenhöhe gehen, Verständnis zeigen, cool bleiben. Und nicht alles persönlich nehmen. Mein Wüterrich von früher ist mittlerweile 10. Und schmust jeden Tag noch mit mir.

    Glück kann man nicht kaufen, Glück wird geboren

  • Zum absichtlich Lügen wollte ich noch was loswerden:
    Um Lügen zu können, braucht man etwas, was sich "Theory of mind" nennt. Damit ist gemeint, dass man ein Bewusstsein dafür haben muss, dass der Andere etwas, was man selber weiß, NICHT weiß. Weil er jemand anders ist, und ich ich bin, und unser Wissen unterschiedlich ist.
    Sobald ich darüber bescheid weiß, kann ich andere bewusst täuschen und ihnen bewusst die Unwahrheit sagen - also Lügen.


    Zweijährige haben noch keine "Theory of Mind". Dein Kind glaubt noch, wenn es selber etwas weiß, dann weißt Du und Dein Mann und die Frau da drüben usw. das auch. Sie kann sich noch nicht vorstellen, dass das nicht so ist.
    Das fängt irgendwann mit drei Jahren an, sich rudimentär herauszubilden, so ca. mit 4 Jahren können die meisten Kinder das. Das heißt, 4 Jahre ist das absolute Mindestalter, das ein Kind braucht, um bewusst "lügen" zu können. Und auch, um so etwas wie echtes Einfühlungsvermögen haben zu können, so als andere Seite der Medaille.
    Denn vorher glaubt ein Kind mehr oder weniger "Wenn ich etwas lustig finde, ist es auch für alle anderen lustig". Bzw. "Wenn es mir nicht wehtut, wenn ich das andere Kind haue, dann tut es dem anderen Kind auch nicht weh". Man braucht die "Theory of Mind" also nicht nur, um den anderen täuschen zu können, sondern auch, um zu begreifen, dass ich jemandem mit meinem Verhalten weh tun kann. Dass jemand anders weint, obwohl es mir gut geht. Und dann kann ich Empathie entwickeln.


    Man kann das testen, ob die Fähigkeit vorhanden ist. Der klassische Test geht so, dass man einem Kind eine Schachtel, auf der z.B. Stifte abgebildet sind, zeigt, und vor seinen Augen etwas anderes, z.B. Bonbons, reintut.
    Und dann fragt, "Wenn Papa jetzt reinkommt, und wir zeigen ihm die Schachtel und fragen ihn, was das drin ist, was sagt er wohl?"
    Ein Kind, das bereits die Fähigkeit zur Theory of Mind hat, antwortet "Stifte", weil ihm klar ist, dass Papa ja nicht gesehen hat, dass Mama da Bonbons reingetan hat.
    Ein Kind, das das noch nicht kann, antwortet "Bonbons", weil es selber ja weiß, dass Bonbons drin sind, und sich nicht vorstellen kann, dass jemand anders etwas, was es selber weiß, nicht weiß.