... heute lag er im Kasten, der Brief mit der Zusage, dass ich für den Quereinstieg ins Referendariat Berufsschule genommen wurde
Und nun geht mir die Muffe, ob ich das wirklich kann und will.
Ich lasse hier jetzt einfach ganz unsortiert und unzensiert meine eher wirren Gedanken da. Vielleichtmag ja jemand was dazu sagen? Nur bitte nicht zerrupfen.
Vorgeschichte:
Ich habe nach dem Ingenieur-Studium 3 Jahre an der Uni und 3 Jahre in der freien Wirtschaft gearbeitet. Dann wurde ich schwanger. Als die Große 1 Jahr alt war, wollte ich in TZ (20 Std.) wieder arbeiten, was mir abgelehnt wurde. Dann kam Kind 2, zeitgleich löste der AG den Standort auf.
Nach gut 2 Jahren kam Kind 3.
Als Kind 3 in den Kiga kam, wurde mir fast zeitgleich ein 400€-Job (fachfremd - einfache Bürosachen) angeboten, der nach 1,5 Jahren auslief (ich wäre aber auch nicht geblieben, es passte einfach gar nicht mit der Chefin).
Nachdem ich nun wg. des 400€-Jobs die beiden großen Mädels im Hort unter hatte (Henne-Ei...ohne Arbeitsnachweis kein Platz, ohne Platz keine Arbeitsmöglichkeit da katastrophale Schulzeiten, da kam der Minijob perfekt), konnte ich mich auf dem freien Markt mit gutem Gewissen umsehen. Auf 2 Bewerbungen bei Ämtern bekam ich Absagen ohne Gespräch (angeblich war TZ lt. Telefongespräch vorher üüüberhaupt kein Problem), bei allen anderen Stellen rief ich vorher an und es wurde mir jedes Mal ganz klar gesagt "keine TZ, keine Chance".
Soweit zur Situation. So wie es aussieht, ist der Wiedereinstieg in TZ quasi unmöglich?!?
Dann sah ich die Ausschreibung zum Quereinstieg im BS-Lehramt, da hatte ich vor 2,5 Jahren schonmal drüber nachgedacht, damals aber wg. "völlig unlösbar mit der Familie" Abstand genommen.
Ich hab mich diesmal also beworben, Gespräch, und heute kam die Zusage und damit irgendwie innerliche Zweifel.
Packe ich das VZ-Referendariat mit 3 Kindern?
Stecken die Kinder dabei zu sehr zurück?
Überlebe ich das von 0 auf 100 (ich war immerhin die letzten 10 Jahre bis auf den 9-Std.-Minijob Vollzeit zu Hause)?
Oder zerreisse ich mich dann zwischen Arbeit, Familie, Haushalt?
Überlebt das der Haushalt und Garten?
Bleibt da noch irgendeine Zeit für mich? Zeitgleich heimkommen ohne kurze Auszeit für mich hat schon mit dem Minijob nicht funktioniert, führt zu null Geduld und schlechten Nachmittagen
Will ich noch 25 Jahre an die Schulferien gebunden sein? (davon ca. 15 Jahre mit eigenen Schulkindern, es geht also eher um die letzten 10 Jahre) - jaja, Luxusproblem....
Hab ich die richtige Art, mit den Jugendlichen umzugehen?
Will ich wirklich nochmal "die Schulbank drücken"? Als ich die Uni damals verließ (abgebrochene Promotion) war mein Gedanke "nie wieder Prüfungen in meinem Leben " .....
Kann ich Kritik halbwegs ab? Ich nehme Kritik leider oft zu schnell persönlich und fühle mich dann richtig getroffen, unsicher. Bei sehr herber Kritik weiss ich manchmal nicht ob und wie ich der Person künftig noch begegnen kann/will . Das passt wohl kaum zu einem Referendariat... Lerne ich das dann oder bin ich da im Referendariat und später in der Schule einfach falsch?
Geplant ist auf jeden Fall, die Kinderbetreuungszeiten auszuweiten (bisher Kiga bis 14 Uhr und Hort 2 Tage in der Woche bis 14 Uhr). Zusätzlich dazu möchte ich eine Kinderfrau/Haushaltshilfe einstellen, die die Kinder nachmittags zu ihren Hobbies bringt und holt, im Haushalt mal etwas mit anpackt wenn nötig (Spülmaschine, ggf. Wäsche waschen + Trockner anschalten), Hausaufgaben unterstützt und auch Abendessen macht und die Kids bettfertig macht (ein Teil des Ref. wird von 17 - 19.30 sein), ggf. Kiga-Schließtage auffängt etc.. nicht prinzipiell jeden Tag aber an den Tagen, an denen ich nachmittags Termine habe.
Dazu dann 1-2 Mal pro Woche eine Putzhilfe.
Mein Mann wird mehr anpacken müssen. Er kann immerhin bei Bedarf Homeoffice machen. Fest einplanbar ist er allerdings nicht, da er auch immer mal ein paar Tage auf Dienstreise ist, die er nicht immer frei terminieren kann.
Mach ichs? Mach ichs nicht und hoffe doch irgendwann eine echte TZ-Stelle zu finden? Oder hab ich nach 10 Jahren aus dem Job sowieso keine Chance mehr in der freien Wirtschaft ? Fluche ich irgendwann über die lebenslange Ferienbindung? Oder fluche ich über die Ferienbetreuungsprobleme bei jedem anderen Job?
Packe ich das?
Will ich das wirklich?
... klingt eher wirr, so wie ich mich im Moment fühle, ich schick's trotzdem ab ...