Quereinstieg Lehramt/Referendariat Berufsschule

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  • Also, es könnte sein, dass eine größere Anzahl Schulleiter anwesend sind, die dann Fragen stellen. Am Anfang kann man etwas über sich so erzählen. Dann bekommt man ein Angebot von einer Schule.

  • Schulamt Köln? PN mir mal, welche Abteilung, welcher Sachbearbeiter.


    Ich baue von meiner Stammschule (Gym) gerade für meine Sprachförderschätzchen Kooperationen mit den umliegenden Berufskollegs auf (Berufsschule gibt es nicht mehr, mach dich lieber mal schlau, damit du kein Fettnäpfchen erwischst, wir können auch gerne mal telefonieren)... und bin absolut begeistert. Dieses Projekt (wer hat's erfunden? NRW!) gab es ja noch nicht, als ich Abi gemacht hab, das ist so obergenial geworden ich glaub, im nächsten Leben möchte ich am BK Lehrerin sein. (ich weiß, es hat auch Schattenseiten, aber echt, bevor ich in "irgend"eine Grundschule ginge...)

    • Offizieller Beitrag

    Definitiv sogar :D


    Wechsel Perspektive: Die haben da eine Frau sitzen, die bisher sehr erfolgreich in der (mehr oder weniger) Privatwirtschaft unterwegs war - an Stelle eines Schulleiters würde mich interessieren, wie sie sich ins Kollegium einfügen kann, wie realistisch sie die Arbeit in der Schule beurteilt, wie sehr ich den Eindruck habe, dass sie es wirklich machen will und das nicht nur eine "secondbest" Lösung ist.


    Schulamt? Keine Ahnung. Meine Erfahrung mit der darüberliegende Behörde sind bestenfalls mau.


    Edit: Ich würde vermuten, dass sie nochmal deine bisherige Ausbildung durchgehen, um zu schauen, wie sie sich aus Blickwinkel der Schulen "verwursten" lässt, evtl. auch noch mal einen Blick drauf, was vielleicht noch fehlt. Und dann mit dir besprechen, was du dir besser vorstellen kannst - eher Berufsschule oder eher Grundschule - das muss ja von beiden Seiten passen.


    Aoife: Es gibt keine Berufsschulen in NRW mehr? Aber ein Berufskolleg ist doch eine ganz andere Sache? Hier zumindest sind die viel allgemeiner aufgestellt und die SuS machen keine Ausbildung. Schmeißt ihr dann die mit und ohne Ausbildungsplatz zusammen?

  • Aoide: Es gibt keine Berufsschulen in NRW mehr? Aber ein Berufskolleg ist doch eine ganz andere Sache? Hier zumindest sind die viel allgemeiner aufgestellt und die SuS machen keine Ausbildung. Schmeißt ihr dann die mit und ohne Ausbildungsplatz zusammen?

    Es ist noch viel endgeiler. Es gibt über hundert verschiedene Vollzeitausbildungsgänge und es gibt an die 300 unterschiedliche Teilzeitausbildungsgänge im Dualen System, es gibt verschiedenste Fachschulklassen und Ausbildungsvorbereitung und IFK und teilweise inklusiv, zielgleich und zieldifferent, alle möglichen Varianten, um alle möglichen Qualifikationen dazu- oder nachzuerwerben das in verschiedenen Fachrichtungen und Spezialisierungen, zum Teil vieles davon unter einem Dach. Ein superausgeklügeltes System, das zumindest hier in der Stadt großartige Möglichkeiten bietet und für jeden Schüler, jede Schülerin ist nahezu alles gut erreichbar. Um die 30 BKs in der Stadt verteilt. Dazu gibt es ein jährlich aktualisiertes Verzeichnis in Buchform, das den Dschungel erleuchtet (und das ein mittelintelligenter Mensch sogar versteht), in allen Stadtteilen regelmäßig "Orientierungs-Bildungsmessen" und ich fuchse mich grade vertieft ein, damit ich die Vorberatung machen kann (kein Gymnasiallehrer hat das bislang auf dem Schirm) und dann die Kandidaten meiner IFK und Ex-IFK gut mit Fragen ausgerüstet zu den entsprechenden Bildungsberatungen schicken kann. Also, bitteschön, "Zusammenschmeißen" klingt mir viel zu abschätzig.

    • Offizieller Beitrag

    Nur nochmal zum Verständnis: da sitzen dann die Auszubildenden neben denen, die einen Schulabschluss machen? Und die ganze Berufsspezifika wie Immobilienrecht und so?

  • Ich bin mir nicht sicher, ob alle Beruflichen Schulen in Berlin davon betroffen sind, aber einige haben die klassischen Fächer aufgelöst und unterrichten in Lernfeldern, orientiert an Fragestellungen und Projekten. Die Fachlehrer werden dann einem oder mehreren Lernfeldern zugeordnet und arbeiten mit Lehrern anderer Fachrichtungen in einem Lernfeld zusammen. Ob das evtl. das Klausuraufkommen reduziert, kann ich nicht sagen.

    Trillian falls Berufsschule interessant wird, würde ich mich zumindest oberflächlich schlau machen was sich hinter dem Stichwort "Lernfeld" verbirgt.

    Wir haben neben AllgeU nur noch Lernfelder, quer durch die verschiedensten Berufsgruppen.

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

  • Nur nochmal zum Verständnis: da sitzen dann die Auszubildenden neben denen, die einen Schulabschluss machen? Und die ganze Berufsspezifika wie Immobilienrecht und so?

    Aber nein. Die Leute, die eine Ausbildung im Bereich Gesundheit machen, gehen z.B. zum BK X. Da gibt es dann Fachklassen für angehende Zahntechniker, MTAs, PTAs, TierpflegerInnen, PhysiotherapeutInnnen und so fort. Schön sortiert. In den Vollzeitausbildungsgängen, z.B. zum Bademeister oder Orthopädieschumacher sind die dann an, sagen wir, 3 Tagen die Woche und 2 in der hauseigenen Werkstatt. In den Teilzeitausbildungsgängen (=sog. "anerkannte Ausbildungsberufe", duales System) haben die 2 Wochen Blockunterricht und sind dann 4 Wochen in den Ausbildungsbetrieben, also da, wo er oder sie die Lehre macht. Blockunterricht jeder schön in seiner Klasse. Manchmal haben vielleicht die PTAs und die MTAs zusammen Englisch und Mathe. ... Und die, die in einem BFS oder einer AV einen Abschluss nachholen, sitzen in eigenen Klassen. Eine davon ist velleicht inklusiv...


    Das BK, wo ich heute morgen eines meiner Schätzchen untergebracht habe, hat zum Sommer allein 5 Klassen der Ausbildungsvorbereitung für zugewanderte SchülerInnen mit noch unzureichenden Deutschkenntnissen. 5 verschiedene Niveaustufen. Das sind Schulen mit 3000 SchülerInnen, und die sind halt nicht alle gleichzeitig in den Klassenräumen, s.o.

    • Offizieller Beitrag

    Okay - so weit ich es bisher verstanden habe, unterscheidet sich das nicht groß von unseren Berufsschulen. Oder ich steh auf dem Schlauch.

    Wir haben hier an der Schule Schüler in Ausbildung - je nach Lehrbetrieb haben die fixe Schultage oder Blockunterricht. Dann haben wir Schüler in der Berufsfachschule, die erwerben einen MSA mit beruflichem Profil. Und dann haben wir noch Auszubildende, die den FH-Abschluss machen.

    Plus VABO-Klassen für Zugewanderte. Und berufliches Gymnasium.


    Knapp 2000 SuS.


    Wir sind ein kaufmännische Berufsschule. Daneben gibt es noch technische, soziale, etc.


    Das System ist an den Gymnasien gut bekannt, das Abitur auf einem beruflichen Gymnasium ist eine gute Alternative für SuS, deren Schwerpunkt nicht gerade im sprachlichen Bereich liegt. Und eine gute Option für gute Realschüler, die den höheren Schulabschluss machen wollen.


    Etliche unserer Gymnasiasten sind dann als Berufsschüler wieder bei uns.


    Oder reden wir gerade aneinander vorbei. #gruebel


    Edit: Wieso muss man da die Berufsschulen auflösen?

  • Wir reden tatsächlich aneinander vorbei. Euer Systemist ähnlich. Und geht eben auf den Schulversuch in NRW in den 1980ern zurück. Dass das als Option an den Gymnasien gut bekannt ist, ist beneidenswert, das ist hier nicht so. Jedenfalls nicht dem "gemeinen" Gymnasiallehrer", den Beratungslehrern schon, aber die Klassenlehrer beraten zumeist nur Richtung "muss mehr tun" "schafft es nicht" und so. :( Das ist absolut ausbaufähig.


    Berufsschulen hat niemand aufgelöst, die Systematik ist aber erweitert worden und die Standorte sind z.T. ausgebaut, z.T. zusammengelegt worden. Die Berufsschulen sind im Kollegkonzept aufgegangen. Die Ausbildungsgänge, die früher an Berufsschulen waren, heißen heute "Berufsfachschulgänge"

    • Offizieller Beitrag

    Hast du mal nach "kein Abschluss ohne Anschluss " geschaut? Das ist hier das Stichwort. ( hier örtlich gemeint). Hast du Infos dazu, dass das System aus NRW übernommen wurde? Ich weiß nur von dem Hamburger Beschluss für die damals noch Wirtschaftsoberschulen. ( sorry fürs OT)

  • Das haben wir hier auch an Gymnasien, Die Widerstände der gymnasialen Elternschaft i9m Land sind so groß, dass es total eingedampft wurde. Ist echt ein Witz. Dabei studieren nur 40 % der Abiturienten...

    • Offizieller Beitrag

    Echt? Krass. Das ist hier allgemein akzeptiert, keiner hat ein Problem damit. Okay, Lehrer mit der Umsetzung. Anderes Thema.

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

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    demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen

    Willy Brandt, 1969

  • #laolaHallo liebe Forengemeinde, insbesondere auch Latie:),


    ich habe mich in erster Linie wegen dieses Threads im Forum registriert und hoffe ihr verzeiht es mir wenn ich ihn wieder aufgreife.

    Das oder so ähnlich wie Latie geschrieben hat trifft auch auf mich zu, nur dass ich derzeit noch vor der Entscheidung stehe ob ich den Schritt wagen soll oder nicht. #hilfe

    Ich würde gern mal meine jetzige Situation anreißen in der Hoffnung ihr könnt mir einen Rat geben:


    Ich bin 34, verheiratet und komme aus Sachsen. Wir haben einen festen Wohnsitz hier und befinden uns gerade in der Endphase des Hausbaus.


    Nach meinem Abitur habe ich in Dresden an der TU Wirtschaftspädagogik studiert. Nach dem Studium gab es aber fast keine Möglichkeit in Sachsen eine Ref-Stelle zu bekommen...ich hätte in ein anderes Bundesland gehen müssen, aber der dortige Abschluss wurde zur damaligen Zeit in Sachsen nicht anerkannt. #cryingDa der Plan vom Haus schon stand war das also keine Option. Ich bin in die "Wirtschaft" gegangen und nun schon 8 Jahre in einem größeren Unternehmen tätig wo ich nicht wirklich was auszuhalten habe (wenn man das ehrlicherweise so schreiben kann). An sich gibt es keine Möglichkeiten mehr hier im Job weiterzukommen und die 2 Stunden insgesamt jeden Tag Fahrtweg ohnehin nicht ganz so toll.


    Einen anderen Job wollte ich eigentlich schon eher, aber dann wurde ich auf Umwegen schwanger mit meiner Tochter und ging ins sofortige Beschäftigungsverbot. Jetzt bin ich noch 30 Stunden arbeiten, aber ab nächsten Monat wieder 40.

    Eigentlich sollte rasch ein weiteres Kind folgen, aber die künstliche Befruchtung hat dieses Mal nicht auf Anhieb geklappt. Ein erneutes BF wollte ich eigentlich über den "alten" Arbeitgeber noch abfackeln. #tuppern


    Wie auch immer suche ich eine neue Herausforderung und gerade in Sachsen werden ja Lehrer gesucht.

    Bei der LASUB habe ich mich bereits vorgestellt und erfahren wie sich ein Einstieg gestalten würde. In meinem Fall würde das Fach Wirtschaft angerechnet werden mit Didaktik und ich müsste ein zweites Fach studieren. Bewerben würde ich mich für die Berufsschule und das Gymnasium.

    - 3 Monate Vorbereitungsdienst

    - 2 Jahre lang 3 Tage Unterricht (mit 16 Stunden eigenem Unterricht) und 2 Tagen Studium Zweitfach (wahrscheinlich Biologie)

    - 1 Jahr Vorbereitungsdienst


    Zuerst hatte ich mir das aus dem Kopf geschlagen weil ich dachte das wird nix mit Kind und wird man verbeamtet?

    Nun aber seit Januar die Gewissheit dass man verbeamtet wird - finanziell keine Frage, würde ich sofort machen.

    Auch im Vorbereitungsdienst würde ich mit E 13 eingruppiert und würde mich finanziell nicht viel schlechter stellen (Stelle ist ja 77%).


    Was mich am meisten reizt ist die Herausforderung und die durchaus schönen Aussichten.#freu

    Ich habe einfach keine Lust mehr irgendwas zu arbeiten und das Gefühl zu haben es ist egal ob ich zur Arbeit komme oder nicht. Ich möchte einfach etwas sinnvolles machen was mich erfüllt.

    Wie arbeitsaufwändig sowas ist ist mir durchaus bewusst. Im Studium hatte ich ein 2 monatiges Praktikum am BSZ Wirtschaft und habe dort auch unterrichtet. Mir ist also durchaus bewusst dass Lehrersein nicht "Feierabend ab 14 Uhr" bedeutet.

    Am Anfang meiner Arbeit habe ich auch für einige Jahre ein internationales Team in London betreut und auf englisch mehrtägige Seminare gegeben, diese auch vorbereitet, Ergebnisse kontrolliert usw. Das hat mir viel Spaß gemacht.


    Aber die 3 Jahre werden sicher kein Spaziergang. Kann man sowas schaffen mit Studium nebenbei?#gruebel

    Wenn ich mich jetzt bewerbe würde es auch erst im November losgehen, da ist der Bau definitiv geschafft, meine Tochter 2 1/2 Jahre. Die Großeltern wohnen mit im Haus und können sicher auch ab und an helfen.

    Mein Mann geht leider Schichten arbeiten (Früh und Spät).

    Kann man es trotzdem schaffen ohne dass das Kind zu sehr leidet (Haushalt muss mein Mann mit anpacken dann)? An sich könnte man ja während der Freistunden auch die Zeit nutzen um vorzubereiten und am Abend wenn das Kind schläft.


    #hilfeWie seht ihr das? Vor allem Leute mit Erfahrung?
    Ist das zu packen?

  • Hallo Simmychen,

    ich arbeite ja an der TUD an einem Didaktik-Lehrstuhl und bin dadurch auch in die Seiteneinsteigerqualifizierung involviert.

    Grundsätzlich ist das machbar; du darfst aber nicht unterschätzen, dass die Qualifizierung - bis auf wenige Bereiche, z.B Erziehungswissenschaften - einem grundständigen Studium entspricht, was du neben dem Berufsalltag und der Familie packen musst. Je nach Fach/Standort studierst du auch mit den grundständigen Studierenden (in DD ist das z.B. bei Mathe so), in anderen Bereichen gibt es extra auf den Seiteneinstieg zugeschnittene Seminare, das ist dann m.E. nach schaffbarer.

    Viel mehr mag ich hier öffentlich nicht schreiben, weil es doch auch Interna betrifft. Wenn du Fragen hast, dann lieber per PN.

  • Ich bin vor drei Jahren in Sachsen quer eingestiegen ins Lehramt. Ich schreibe gerne mehr, aber heute ist es mir schon zu spät ?

    Räubermutter mit Räubersohn (01/2006), Rumpelkind (06/2013) und Räuberhund (09/2011)



    “We don’t stop playing because we grow old; we grow old because we stop playing.” (G.B. Shaw)
    G.B. Shaw
  • Ich finde 16 Stunden Unterricht an drei Tagen ziemlich heftig für jemanden, der noch keine Routine mit Unterrichten hat. Kannst du das eventuell mehr reduzieren oder über einen längeren Zeitraum strecken?

    Mirjam mit Clown (2006) und Spaßvogel (2008) und Quatschkopf (2010)

  • Danke für eure Antworten!


    @dovrefjell: habe dir eine PN geschrieben


    @Räubermutter: Ich würde mich sehr freuen wenn du noch etwas darüber schreibst


    @mira76: Ja, das ist wirklich heftig. Aber an sich kommt es darauf an was man für Lernfelder unterrichten muss. Hier kommt es sicher auch auf die Zuarbeit der Schule an. Habe ich beispielsweise 3 Klassen Einzelhandelskaufmänner im 1. Lehrjahr und unterrichte alle 3 Klassen parallel ist es ja etwas anderes als 16 Stunden in 16 Klassen zu unterrichten.

    Soweit ich weiß kann man in den 2 Jahren wenig kürzen. dann im Vorbereitungsdienst ist meiner Meinung nach Teilzeit möglich.