Maßlosigkeit...

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  • ...mir fällt leider kein besseres Wort ein.


    Meine Tochter ist 4 und bei anderen Müttern, die sie gut kennt und zu denen sie Vertrauen hat, eben "maßlos" (2 Freundinnen von mir mit gleichalten Kindern). Und zwar dort, wo sie niemals ein "Nein" hören würde (aus Gastfreundschaft?). So schickt sie sie den ganzen Nachmittag herum "darf ich das haben", "jetzt doch lieber das", "kannst du mir noch hier helfen", "das geben",... Und ich sitz irgendwie daneben, komm selber gar nicht zum Plaudern mit meiner Freundin, die nur herumschurlt...


    Ich weiß dass sie selber noch nicht einschätzen kann, wos mal zu viel wird.


    Ich finde es allerdings ok, meiner Tochter zu sagen "Nein Maus, jetzt will ich mal ein paar Minuten sitzen." Und das akzeptiert sie zu Hause auch meist ohne Drama. Woanders aber tu ich mir schwer, wenn ich sage "Jetzt lass doch mal xy bissl rasten" - die dann aber gleich trotzdem wieder aufspringt. Ich kann doch nicht der Mutter vorschreiben wie sie sich verhalten soll!


    Ich geh aber dort gern hin, es ist auch nicht immer so exterm.


    Was würdet ihr tun? Freundin rumrennen lassen? Tochter immer wieder bitten, sie in Ruhe zu lassen? Gehen wenn ich nimmer zuschauen kann?



    Danke

  • Red doch mal mit der Mutter :) und frage sie wie sie sich dabei fühlt, sage ihr, dass DU es vollkommen okay findest wenn sie als Person auch eine grenze hat und zu deinem kind nein sagt.


    Vielleicht denkt deine Freundin, dass sie, um dir einen Gefallen tun zu müssen, immer aufstehen muss ;).

  • Ich denke du wirst nicht drumherum kommen, deiner Tochter selbst zu sagen, jetzt ist genug, die erwachsenen trinken jetzt in ruhe ihren Kaffee, und Töchterchen spielt solange mit den anderen Kindern. Warum sollte deine Freundin das übernehmen, wenn du das Gefühl hast, dass deine Tochter übertreibt?

    Viele Gruesse vom andern Ende der Welt, Sarah




  • Hilfreiche Tipps habe ich nicht zur Hand #weissnicht - ich finde es zu individuell, was in dieser Konstellation und bei diesem Kind am besten greifen könnte #confused . Alle deine Ideen finde ich vorstellbar.
    Ich wollte aber dalassen, dass ich dies Verhalten von meiner 4jährrigen Tochter gut kenne.
    Im umgekehrte Rahmen aber: Zuhaus hängt sie sehr oft an meinem oder des Mannes Schlapp mit irgendwelchen Fragen, Bitten, Ideen, Forderungen.Unterwegs ist sie deutlich genügsamer und kommt allein / mit Gleichaltrigen zurecht.


    Ich reagiere auf alle Arten, die du aufgezählt hast: Mal lasse ich mich auf sie ein, mal verweigere ich eine Reaktion kommentarlos, mal thematisiere ich mein Missfallen ... #gruebel .

  • Ich bin so jemand, der zu einem Gast nicht "nein" sagen kann. Ganz innendrin aber entsetzlich genervt bin und auf Dauer dann auch keinen Kontakt mehr suche.

    Ich finde es allerdings ok, meiner Tochter zu sagen "Nein Maus, jetzt will ich mal ein paar Minuten sitzen." Und das akzeptiert sie zu Hause auch meist ohne Drama. Woanders aber tu ich mir schwer, wenn ich sage "Jetzt lass doch mal xy bissl rasten" - die dann aber gleich trotzdem wieder aufspringt. Ich kann doch nicht der Mutter vorschreiben wie sie sich verhalten soll!


    Ich vermute, die andere Mutter denkt was ganz Ähnliches, nämlich "ich kann doch - wenn die Mutter danebensitzt (!) - nicht dem fremden Kind sagen, dass es jetzt mal gut ist und ich in Ruhe gelassen werden möchte."
    Ich würde also meinem Kind auf jeden Fall (und wenn's sein muss auch zwanzigmal) sagen, dass jetzt mal Ruhe sein muss, und zur Not tatsächlich auch der Freundin sagen, dass sie wirklich sitzenbleiben kann und deshalb nicht gast-unfreundlich ist.

  • Ich würde unter vier augen mit der freundin reden, was dich stört und deiner freundin dadurch erinnern, das sie nicht über ihre grenzen geht. Gleichzeitig aber auch vorher und währenddessen mit deiner tochter klären, wo deine grenzen liegen. Zb, das du dich in ruhe mit deiner freundin unterhalten möchtest.


    Wenn ihr euch dann alle drei eure jeweiligen grenzen bewusst seid, dann könnt ihr sie auch authentisch vertreten.

    lg quark


    Einmal editiert, zuletzt von quark ()

  • Ich würde meinem Kind schon sagen, dass ich es nicht in Ordnung finde. Merkt man ja dann, ob es das Kind versteht oder nicht. Würde auch die Freundin fragen, wie sie es empfindet und ihr auch mitteilen, dass es in Ordnung ist, wenn sie dem Kind das sagt, wann die Grenze erreicht ist.

    Es gibt eben Dinge zwischen Himmel und Acker, die wir Schweine nicht verstehen."
    Piggeldy und Frederick

  • Wenn ein Kind alleine bei mir zu Besuch ist, vertrete ich meine grenzen selber - wenn ich das gefühl habe ich werde *geschickt*.
    Wenn allerdings die mutter dabei ist, erwarte ich das von der mutter.
    Nicht das sie mir sagt ich soll nix mehr machen - sondern das sie mal ein paar ehrliche, offene worte an die Tochter richtet.
    Warum machst du das nicht? Also der tochter sagen das es jetzt argh viel ist und sie jemanden ganz schön heftig *auf trab hält*?

    Nichts ist so gewöhnlich, wie der wunsch außergewöhnlich zu sein (Shakespeare)

  • Danke für eure echt hilfreichen Antworten!


    Beides ist passiert, 1. hab ich meiner Tochter versucht zu sagen dass genug ist und 2. meiner Freundin dass sie doch bitte ruhig auch mal nein sagen kann. Beide haben es gut aufgenommen, meine Freundin sich sogar bedankt - nur dass halt 2 Minuten später alles gleich war ("Hast du einen Strohhalm?" ... "Gibts nur grüne?"). Ich weiß dass meiner Tochter das gar nicht bewusst ist, wird wohl dauern...


    Interessant von Sahne und katliein, dass sie sowas von der Mutter erwarten - ich war eigentlich der Meinung dass jeder seine Grenzen selber vertreten muss (weil ich ja gar nicht sicher weiß wo die liegen) bzw. es authentischer und wirkungsvoller ist, wenn jemand über sich selber spricht. Wenn ich sage "lass doch mal xy bissl sitzen" komm ich mir irgendwie komisch vor, so als würd ich über sie entscheiden.. wisst ihr wie ich das meine? Und wenn sie dann (gastfreundlich) sagt "ach, ist doch kein Problem" oder so, fühl ich mich unglaubwürdig.
    Trotzdem, da werd ich dranbleiben, dass ich das übernehm!


    Danke nochmal und gute Nacht!

  • ich war eigentlich der Meinung dass jeder seine Grenzen selber vertreten muss (weil ich ja gar nicht sicher weiß wo die liegen) bzw. es authentischer und wirkungsvoller ist, wenn jemand über sich selber spricht.

    adilia, hier bin ich deiner meinung. ich handhabe das auch so.
    solange es mich nicht stört, sage ich nichts, sondern überlasse es der gastgeberin, den wünschen meiner kinder nachzukommen oder eben nicht.


    nur nicht bei einer einzigen freundin, von der ich definitv weiß, daß sie ihre grenzen da einfach nicht gut selbst vertreten kann (wegen unsicherheit im umgang mit kindern, burn out als lehrerin, grade in wackeliger seelischer verfassung etc.). bei ihr übernehme ich das.


    und wenn es MIR zu viel wird, weil ICH auch mal mit der freundin sprechen möchte, dann äußere ich das. aber das ist ja dann auch MEINE grenze, die ich deutlich mache, und nicht die der gastgeberin.


    wie ist es denn, wenn diese freundin mit ihren kindern bei euch zuhause zu gast ist? verhält sich deine tochter ihr gegenüber dann genauso?


    liebe grüße,
    casa.

  • Hm...ich hätte irgendwie keine lust, das kind zu erziehen. Das wäre so eine Mischung aus Gastfreundschaft (klar kannst du das haben, bist ja.mein gast) und dem unwillen, auch novh fremden kindern beibringen zu müssen, was zu fordern in ordnung ist und was zu weit geht. Du schreibst ja selbst, daß dein kind dir maßlos vorkommt, dann zeig ihr das doch auch und erwarte das nicht von deiner freundin, die anscheinend aus Höflichkeit sich zurück hält.


    Würde mein gastkind meine Aufforderung, mich in ruhe tratschen zu lassen ignorieren, wüsste ich mir ehrlich gesagt nur schlecht zu helfen. Mit meinen Kindern kein Problem, da kenn ich die Hebel unliebsames durchzusetzen. Aber fremde kinder? Die dem wunsch der mutter schon nicht nachgekommen sind?

  • Ich tur mich schwer damit andere kinder zu erziehen.
    Und einem gast etwas abzuschlagen ist eine schwere ermessenssache - gerade auch bei einem Kind, das ja auch fremd/ohne Mama ist. Da würde ich eine Menge mehr mitmachen als *normalerweise*.
    Ich gehe aber halt schon davon aus das solange die mutter mit anwesend ist, diese aber auch danach schaut das ihrr Kinder grenzen und regeln woanders nicht komplett *einrennen*.
    Wobei das halt auch eine schwierige frage ist: hat das kind wirklich das bedürfnis nach etwas zu trinken u.s.w. - oder genießt es vielleicht das gefühl das jemand einfach schlecht abschlagen kann, und das kind das einfach nutzt um aufmerksamkeit zu bekommen, die es gerade möchte. Bei letzterem verauche ich einen kompromiss zu finden - aufmerksamkeit widmen, ohne dabei nur noch auf die bedürfnisse des kindes soweit einzugehen, das alle komplett dahinter zurückstehen müssen. Kinder ab kindergartenalter spätestens benötigen ja nicht per se direkte unmittelbare bedürfnisbefriedigung ohne rücksicht auf das drumherum. Da versuche ich dann einerseits dem bedürfnis nach aufmerksamkeit nachzukomen - aber in einem angemessenerem rahmen. Nur das einschätzen - geht bei meinen eigenen kindern oder kindern die ich SEHR gut kenne weiss gott einfacher. Bei gastkindern hätte ich eher bedenken gastunfreundlicn zu sein/zu wirken. Dem kind unrecht zu tun - und es zum aufschieben für ihn echt elementarer dinge zu zwingen.
    Meine kinder kann ich da wesentlich besser einschätzen und micn entsprechend verhalten. Wenn ich merke sie strapazieren ihre umwelt da - und es geht eigentlich mehr um aufmerksamkeit des gegenübers, und nach dem grünen steohhalm kommt xy, und am besten macht der andere nen handstand und tanzt polka dazu - dann sage ich da was und warte nicht ab wo mein gegenüber meinem kind die grenzen setzt.
    Bei gastkindern wäre es schön, wenn die mütter da auch mit einen blick auf ihre kinder und deren bedürfnisse haben und das ganze eventuell etwas sortieren, was für mich schwieriger ist.

    Nichts ist so gewöhnlich, wie der wunsch außergewöhnlich zu sein (Shakespeare)

  • Das Verhalten deiner Tochter stoert dich doch aber. sonst wuerdest du ja nicht hier posten, wenn die Situation so fuer dich in butter waere, oder?

    Viele Gruesse vom andern Ende der Welt, Sarah