Zwischen kindlicher Autonomie und elterlicher Führung

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  • Guten Morgen liebe Raben,


    ich tue mir mit meinem knapp 7jährigen Sohn unheimlich schwer die Balance zu finden zwischen seiner Autonomie und unserer elterlichen Führung. Es gibt aktuell ständig Situationen, da stellt er sich gänzlich taub wenn es um das geht, was wir/ich sagen bzw. setzt sich einfach über konkrete Anweisungen hinweg.


    Z.B. Neulich kam er verkehrsbedingt später mit seinem Papa heim als erwartet und es war von vornherein klar, dass er noch duschen muss. Als er endlich heim kam, rief ich ihn (ich war mit der Tochter oben im Bad, sie saß in der Badewanne), dass er gleich kommen soll zum duschen. Er rief zurück "nein, noch nicht", schnappte sich sein Fahrrad und fuhr davon. Ich rief aus dem Fenster hinterher, dass er jetzt sofort zurück kommen sollte, aber er fuhr einfach weiter. Er erzählte dann seinem Papa, der noch beim Auto war, ich hätte ihm erlaubt noch Fahrrad zu fahren. Der nahm ihn aber mit zurück, weil er das zeitlich zu spät fand.


    Oder auch bei Kleinigkeiten. Mein Mann hat ein Seil gekauft, das er benötigt um die Hängehöhle der Kleinen am Balken zu befestigen. Mein Sohn wollte es mit nach draußen nehmen. Ich habe gesagt, dass ich das nicht will, weil es dann dreckig wird und ich nich so ein dreckiges Dind an der Decke möchte. (Er hat mehrere Seile im Garten) .Später habe ich festgestellt, dass er es doch genommen hat, mit zum Nachbarsjungen und dort ensprechend durch den Dreck und über die Bäume gezogen. Ergebnis: Seil aufgefluselt und verdreckt, also unbrauchbar für meine Zwecke.


    So geht es ständig. Es gibt ein konkretes "nein", aber es scheint ihm gänzlich egal, wenn er aber Lust drauf hat. Oder ich sage, es wird aktuell nicht im Keller/Gästezimmer gespielt, weil dort die Sachen fürs Baby lagern. Dann hat er Besuch und wenn ich es nicht merke, weil ich vielleicht am kochen bin, schleichen sie sich runter und spielen dort (mein Sohn hat ein ziemlich großes Zimmer und das Wohnzimmer wurde beim spielen bereits "verwüstet") und die ganzen Sachen fürs Baby (KiWa, Hängewiege, etc.) sind natürlich durcheinander, Sachen umgeworfen, Kissen auf dem Boden. Und ich kann dann wieder aufräumen, teilweise neu waschen.


    Wenn ich ihn frage, warum er das macht, obwohl ich ihm es verboten habe, zuckt er nur die Schultern, meint weiß nicht, dreht sich um und will weggehen.


    Mich nervt das ganze, weil ich immer viel härter reagieren muss, als ich das eigentlich will.


    Oder er entscheidet wie heute morgen spontan, dass er keien Lust auf Sport hat und lieber zu Hause bleiben will. Allerdings war er den ganzen Morgen schon gelangweilt und wenn er Langeweile hat, dann ist er unausstehlich. Er nörgelt, quengelt, ärgert die kleine Schwester, nervt uns alle, rennt rum, hat überschüssige Energie. Also haben mein Mann und ich entschieden, dass er trotz Unlust zum Sport geht, weil ihm das körpelich gut tut. Aber der Aufstand seinerseits, der dann folgte, war spektakulär.


    Ist das alles normal, muss man sich damit abfinden? Ich hab echt Sorge, dass das immer schlimmer wird.

    Es ist unbedingt wichtig für kleine Kinder, ein geordnetes Leben zu haben.

    Besonders wenn sie es selbst ordnen dürfen.


    - Pippi Langstrumpf -

  • Ich bin da mittlerweise strenger geworden, als ich erwartet hätte. Beim seil hätte ich darauf bestanden und es weggelegt, oder wäre mit anderen seil in den garten und hätte das gute zurückverlangt. Beim zimmer wäre ich auch gleich hinterher, bzw hätte am ende von beiden ein aufräumen verlangt, auch fürs wohnzimmer. Gerne mit hilfe von mir, zb alles zeugs aus dem wohnzimmer in eine kiste tun und ins kinderzimmer stellen zum wegräumen.


    Beim fahrradfahren dagegen, kann ich verstehen, das es sein weg ist, um runter zu kommen. Das könnte man lenken, zb er soll lieber in den garten ect. Aber dem kind soziale ruhepausen zugestehen, nach einem langen tag, das ist mir wichtig, also lieber nicht gleich duschen lassen. Langeweile, die ins ärgern mündet, das ist furchbar anstrengend. Ich denke, da ist es an den eltern, die athmosphäre zu verbessern und es nicht persönlich zu nehmen. Vorlesen hift hier gut oder alle kinder und erwachsenen voneinander trennen und ruhige pause machen.

  • Ich bin streng was Absprachen angeht...
    Wenn ich dem Duracellmädchen sage, sie soll duschen kommen, dann erwarte ich, dass sie entweder duschen kommt ODER und da ist die Autonomie, sie bespricht mit ihr ihre Vorstellungen und dann können wir verhandeln Kompromisse eingehen etc.
    Einfach sein eigenes Ding durchziehen ist nicht...


    Das handhabe ich hier schon immer, doch jetzt (ja sie ist auch sieben) versucht sie öfter einfach ihr Ding zu machen. Das ist zwar anstrengend das auch durchzusetzen, aber ich finde es extrem wichtig im sozialen miteinander, dass man sich abspricht, bespricht, verhandelt Kompromisse eingeht usw.

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

    • Offizieller Beitrag

    Wie reagierst du? Ich werde da ziemlich sauer. Hier gibt es keine Verbote "aus Prinzip", sondern begründet. Aber die müssen dann auch eingehalten werden.


    Bei uns ist der Kleine so ein Spezialist, der gerne trotz Ansage seinen Stiefel durchzieht.
    Meine Reaktion: Ich werde sauer und zeige das auch. Ich erkläre warum. Ich zeige alternative Handlungsmöglichkeiten fürs nächste Mal auf. Und ich thematisiere es immer mal wieder (also nicht das, was er konkret gemacht hat, sondern wieso es doof ist, sich nicht an Vereinbarungen zu halten). Durchaus auch mal negative Konsequenzen für ihn: Das er eben irgendwas nicht darf, da ich mich nicht auf ihn verlassen kann.


    Und natürlich (wichtig!!) - ich freue mich auch, wenn es klappt, wenn er sich an eine Vereinbarung hält.


    (Ich hab den Eindruck, es wird besser - aber eigentlich trau ich mich kaum, das zu schreiben - Murphy und so....)

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

    ---

    demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen

    Willy Brandt, 1969

  • Das hat für mich überhaupt nichts mit Autonomie zu tun, sondern mit Zusammenleben, mit Respekt und mit Verantwortung für das eigene Handeln. Tatsache ist, dass man als Eltern dafür sorgen muss, dass das Kind versorgt ist, seine Gesundheit schützen, seine Bildung sicherstellen, soweit es die Umstände zulassen. Das würde ein Kind überfordern.
    Also gilt im Zweifelsfall das Wort der Eltern in Dingen, die die Gesundheit und da Wohlergehen der Kinder angeht, und zwar das Wohlergehen im größeren Kontext, und nicht das Wohlergehen JETZT in dieser Sekunde.
    Nicht grundlos sind Kinder nicht mündig.


    Von daher finde ich, dass es an den gebrachten Beispielen wie das mit dem Duschen gar nichts zu diskutieren gibt.


    Zudem geht es um angemessenes Verhalten in einer Gruppe.


    Würde sich ein Erwachsener so verhalten, würde man das auch nicht akzeptieren, da es ihm i.d.R. BEWUSST ist, was er da tut. Und Dein Sohn verhält sich bewusst so. Er entscheidet sich gezielt dafür, sich gegen Absprachen und gegen Deine Befugnis zu entscheiden zu verhalten.


    Für mich gäbe es da nichts zu diskutieren. Ich würde diese Dinge schlichtweg durchsetzen und ggf. bei Interesse mit dem Kind im Gespräch sein darüber, warum bestimmte Dinge nicht oder jetzt nicht gehen, auch darüber, dass jeder Mensch damit konfrontiert ist, dass er manchmal Dinge tun muss, die er gerade nicht angesagt findet usw.


    Seine Autonomie würdest Du dann einschränken, wenn Du ihm vorschreiben wolltest, dass es alles, was Du kochst, probieren muss, oder wenn Du ihm vorschreiben wolltest, welchen Hobbies er nachgehen darf, vor allem dann, wenn nichts dagegen spricht.
    Natürlich gibt es individuelle Grenzbereiche, die jeder anders entscheiden würde, aber um solche Grenzbereiche geht es hier ja nicht.


    Ich war da von jeher sehr klar, und wir fahren alle sehr gut damit.

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


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    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Wie ich reagiere? Ich werde sehr sauer. Mit der Rad-Geschichte hab ich ihn echt angeschrieen. Ich kam ihm nicht hinterher (bin aktuell 3 Tage vor ET und zudem war die Kleine in der Wanne). Habe dann gesagt, dass ich sein Rad für 2 Tage wegschließe, weil er nicht einfach zu ignorieren hat, wenn ich den Tag draußen für beendet erkläre. Es war 20.30, noch nicht geduscht, nächsten Tag Schule, etc.


    Beim Seil habe ich das Ding natürlich sofort reingeholt und ihm deutlich gesagt, dass es nicht geht, dass er sich so über das hinweg setzt, was ich sage.


    Bei ihm ist es oft so, dass er so derart demonstratives Desintesse signalisiert, an dem, was ich zu sagen habe (wenn es für ihn unangenehm wird), dass es mich zur Weißglut bringt. Ich bin deutlich, klar, formuliere unmissverständlich. Er versucht oft heimlich, solche Ansagen zu hintergehen. Er will einfach sein Ding durchziehen. Neulich gab es z.B. Süßigkeiten für ihn und seinen Besuch. Später wollte er noch mehr. Das war 1/2 Std. vor dem Abendessen. Ich habe mit Begründung abgelehnt. Später habe ich gesehen, dass er sich dann doch heimlich die Sachen geholt hat und die zwei sie aufgegessen haben, inkl. alle Einwickelpapiere im Garten liegen zu lassen. Wenn ich ihn drauf anspreche, auch streng und richtig sauer, dann hab ich immer das Gefühl bei ihm, er läßt das jetzt halt mal so über sich ergehen und nächstes Mal macht er es genauso wieder, wie er es eben will.

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    - Pippi Langstrumpf -

  • bin aktuell 3 Tage vor ET

    Ich kann mir vorstellen dass das auch eine Rolle spielt bei seinem Verhalten, er das auch irgendwie verarbeiten muss dass sich nochmal was verändert in euerer Familie. Aber ich kenne das auch: in dem Alter versuchen sie mehr Autonomie, vehementer: was passiert wenn ich mich widersetze, einfach nicht mitmache, wie konsequent sind meine Eltern. Ich finde das auch heftig und reagiere unterschiedlich - mal sauer, mal habe ich selber mehr Nerven und Verständnis und kann das dann auffangen und umwandeln, wenn ich schnell genug bin.

  • Ja, ich wäre auch sauer, aber andererseits schwanke ich zwischen verprügeln wollen und lachen müssen. Was das bedeutet, weiß ich noch nicht...

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  • Mein Partner und ich hatten kürzlich ein Gespräch, in dem uns bewusst wurde, dass wir in unserer eigenen Reflexion und Reaktion stärker zwischen Absprachen und Anweisungen unterscheiden sollten. Anweisungen sind bei uns wirklich wichtigen Dingen vorbehalten, beim Kleinen primär Situationen, wo größere Gefahren drohen, beim Großen schulischen Angelegenheiten. In den übrigen Bereichen bemühen wir uns, Absprachen zu treffen.


    Hinsichtlich des Duschens z. B. gibt es bei uns keine Anweisungen, sondern Hinweise, Bitten oder auch Absprachen. Es kann nicht mehr passieren, als dass das Kind eben dreckig bleibt. Und das Seil hätte ich gleich weggelegt, damit es nicht zweckentfremdet werden kann.

  • Mein Partner und ich hatten kürzlich ein Gespräch, in dem uns bewusst wurde, dass wir in unserer eigenen Reflexion und Reaktion stärker zwischen Absprachen und Anweisungen unterscheiden sollten. Anweisungen sind bei uns wirklich wichtigen Dingen vorbehalten, beim Kleinen primär Situationen, wo größere Gefahren drohen, beim Großen schulischen Angelegenheiten. In den übrigen Bereichen bemühen wir uns, Absprachen zu treffen.


    Hinsichtlich des Duschens z. B. gibt es bei uns keine Anweisungen, sondern Hinweise, Bitten oder auch Absprachen. Es kann nicht mehr passieren, als dass das Kind eben dreckig bleibt. Und das Seil hätte ich gleich weggelegt, damit es nicht zweckentfremdet werden kann.

    Für mich gibt es einen Grad der Verschmutzung, den ich nicht tolerieren kann. Zumal der Knilchi bei uns im Bett schläft, zumindest einen Teil der Nacht. Das Seil hatte ich weggelegt. Aber er wusste wo es war und hat es sich geholt. Ich will auch nicht alles wegschließen müssen. Ich finde, dass ein Kinduch akzeptieren muss, dass es Sachen nicht nehmen darf, obwohl sie erreichbar sind.

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    - Pippi Langstrumpf -

  • So, ich hab nochmal nachgedacht über meine Reaktion von verprügeln wollen (was ich niemals täte) und lachen müssen.


    Zum einen denke ich, dass es hilfreich sein könnte, wie ja auch schon geschrieben wurde: Nochmal gucken, ob man sich bei allem wirklich so getroffen fühlen muss oder sich auch mal locker machen kann, fünfe gerade sein lassen, bei Dingen, bei denen echt nix passieren kann, und zwar schon vorher. Das senkt schonmal den Stresspegel und die Häufigkeit der Ärgernisse.


    Tja, und dann würde ich wirklich Konsequenzen leben. Ist das Kind zu dreckig für's Bett, muss es halt woanders schlafen. Als Beispiel. Klar ist das nervig. Und vermutlich kommt es gar nicht dazu, sondern eher dazu, dass dann doch noch geduscht wird, leider ist es dann zu spät für's Vorlesen. Lässt sich schlecht an Einzelbeispielen aufziehen und muss man immer schauen.


    Dann würde ich mir überlegen, wer besser mit ihm reden kann. Vielleicht kann Dein Mann nochmal mit ihm reden, wie wichtig es ist, sich an Absprachen zu halten, warum es wichtig ist usw. Und zwar so mit ihm reden, dass er ihn erreicht. Vielleicht dabei nochmal mit ihm durchspielen, wie das ist, wenn er sich nicht daran hält, die Idee durchspielen, wie es wäre, wenn er sich an Absprachen nur nach Lust und Laune halten muss usw.


    Gleichzeitig freu ich mich auch über die Frechheit, die dahinter steckt. Sein Umgang mit Autoritäten ist herrlich autonom. Natürlich muss sich das innerhalb einer Familie in vernünftigen Bahnen bewegen, aber versuch auch mal, es von diesem Punkt aus zu sehen.


    Edit: Vielleicht schreib ich auch Mist, dann vergiss es einfach.

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    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

    Einmal editiert, zuletzt von Fiawin ()

  • Hatte das alles konsequenzen?
    Dreckig bedeutet hier: dann bitte in deinem bett.
    Süßigkeiten aufgegessen - da gäbs von mir erstmal keine neuen.
    Sowas in der richtung.
    Wenn er bloß eine tirade bekommt - aber keine auswirkungen für ihn hat - dann ist logisch, das er weitermacht.

    Nichts ist so gewöhnlich, wie der wunsch außergewöhnlich zu sein (Shakespeare)

  • Hmm...


    Es macht mich rasend, das nur zu lesen. Soviel erstmal. Ich würde es keineswegs tolerieren.


    Allerdings: wie Du beschreibst, ist es so ein massives Missachten Deiner Ansagen und Forderungen, dass ich schauen würde, warum er das tut. Das finden wir nicht in diesen Situationen, ich würde vermuten, woanders ist es im Argen. Vermutungen zum Beispiel:


    1. geht ihr im Allgemeinen altersgemäß mit ihm um? Darf er eigene Entscheidungen in seinem sinnvollen autonomen Bereich treffen, wird nicht massiv interveniert, wo es nicht mehr altersgemäß und für ihn schon sehr ärgerlich ist (Wahl der Kleidung, sein Körper, seine persönlichen Sachen usw.) sodass er sich ärgert und dann gar nicht folgen will, egal um was es geht


    2. wie redest Du mit ihm? (zu viel Gerede, "zutexten", Beleidigungen, Beschimpfungen.....)

  • Hatte das alles konsequenzen?
    Dreckig bedeutet hier: dann bitte in deinem bett.
    Süßigkeiten aufgegessen - da gäbs von mir erstmal keine neuen.
    Sowas in der richtung.
    Wenn er bloß eine tirade bekommt - aber keine auswirkungen für ihn hat - dann ist logisch, das er weitermacht.

    Er wurde auf jeden Fall noch unter die Dusche gestopft. Der Verschmutzungsgrad war nach den Aktionen des Tages enorm. Er schläft ja auch zunächst in seinem Bett ein, wandert aber irgenwann im Lauf der Nacht zu uns rüber. Da ist er dann so müde bzw. nicht richtig wach, dass ich ihn dann nicht wegen Dreck abweisen würde.


    Ja, Konsequenzen hat das schon. Ich hab dann ne Zeitlang nix Süßes mehr im Haus gehabt.

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    - Pippi Langstrumpf -


  • Fortsetzung:


    3. vielleicht kannst Du momentan nur ganz wenig Zeit mit ihm verbringen und hast Anschluss an seine innere Welt verloren? Redest Du mit ihm auch mal so, hörst Du ihm zu, wenn er von der Schule/Freunden erzählt.... oder besteht Eure Kommunikation hauptsächlich aus Ansagen und Verfolgung des Tagesablaufes?


    Gibts andere Probleme?
    Du musst es nicht beantworten, das sind Anreize zum Nachdenken.


    Ich möchte nur kurz anmerken, dass Konsequenzen logische Folgen des unerwünschten Verhaltens sind. Keine Süßigkeiten für Nicht-Hören ist eine Bestrafung.

  • Die Sache mit dem Seil hätte ich so gelöst, dass er dann eben von seinem Geld ein neues Seil kauft bzw. etwas von seinem Geld dazu gibt, wenn er das der kleinen Geschwister dreckig gemacht hat, obwohl er genau wusste, dass er es nicht nehmen darf. Wenn er kein Geld hat, muss er eben sparen ....


    und mit dem Zimmer im Keller, in dem die Babysachen lagern - wieso räumt denn er selbst das nicht wieder auf (mit Hilfe natürlich, aber trotzdem - da hätte ich ihn ordentlich mit anpacken lassen, am besten natürlich mit den Besucherkindern zusammen, falls die noch da gewesen wären - die sind ja nun auch nicht mehr drei und müssten ja auch wissen, dass das nicht richtig war) - sondern du?


    Bei uns funktioniert ganz gut die Regel: Was ich mit Absicht, obwohl ich weiß, dass ich an diesen Gegenstand / in dieses Zimmer nicht ran soll, dreckig mache, unordentlich mache ,kaputt mache, runterschmeiße - das mache ich wieder sauber, ordentlich, heil (soweit das geht, wenn es nicht geht und ein sehr wichtiger Gegenstand war, muss ich ihn ersetzen bzw. meinen Teil dazu beitragen, dass er ersetzt werden kann) und hebe es wieder auf. Das kann man auch gut mit allen Kindern besprechen und gilt dann eben auch für alle. Und das geht für mich eher in die Richtung von "logische Konsequenz", ich finde das besser als Süßigkeiten-Verbot oder sowas.


    Ja, und ich würde natürlich auch überlegen, wie viel Zeit du grad mit ihm allein verbringst, ob ihr zu zweit auch Schönes unternehmt oder einfach so zusammen seid; wenn bald dein Baby kommt, ist das ja nochmal wichtiger.


    Hagendeel

  • nene das wird besser. und willkommen im club. mit dem sport hätte ich es genauso gemacht. manchmal muss man die kleinen zu ihrem Glück zwingen. meiner macht auch gerne worauf er gerade lust hat. er hört auch besser auf seinen Vater wie auf mich, weil der strenger ist und dann rumschreit. ist für mich aber keine Lösung, ehrlich gesagt. ich versuche mich auf die Sachen zu konzentrieren wo er kooperativ ist. das sind ganz viele. zb. kommt er immer pünktlich nach hause..also zur abgemachten zeit. auch sonst ist er ein toller junge. hat viele freunde, ist sportlich, warmherzig, lustig, hilft mir wenn es nötig ist. nöö da akzeptiere ich es auch mal wenn er nicht gerade hört. aber wie gesagt es wird besser. meiner ist jetzt 8,5.

  • vergessen: duschen war auch immer ein Kampf. insbesondere wenn er abends müde ist. wenn er sehr müde ist lass ich es auch mal bleiben.
    aber auch da: ist schon viel besser geworden.
    aja: und dann sieht er glaube ich auch schon dass er hier sehr viele Freiheiten hat. und wenn nicht mache ich das mal wieder zum Thema. ;-).
    viele seiner freunde sind genau gleich wie er. halt wilde jungs. werden von den Eltern aber bestraft, zb. mit Hausarrest.

  • das mit den Süßigkeiten kenne ich auch. oder chips, oder eis. dann gibts ne weile nichts mehr. und die Papierchen werden aufgeräumt. ansonsten gibts nachher kein tv. da bin ich allergisch dagegen. ist aber auch besser geworden. ev. war es wirklich ne autonomie-phase?

  • und die Papierchen werden aufgeräumt. ansonsten gibts nachher kein tv


    Wo ist denn da der Zusammenhang, außer dass man zeigt, wo der Hammer hängt?

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