Bundesjugendspiele

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  • Zitat

    Nein, das hast Du ja jetzt ganz selektiv zitiert.Ja, ch glaube, dass viele Schulen schlecht auf die BJS vorbereiten. Wofür ja die BJS nichts können. Aber ich sehe auch, in wie vielen anderen Fächern die Schulen es nicht schaffen, ihre Schüler so vorzubereiten, dass sie alle ein befriedigendes Ergebnis erzielen können. Scheint ein Systemproblem zu sein, das sich nun nicht nur an diesem einen Sportereignis manifestiert. Nun ausgerechnet dieses Sportereignis abzuschaffen außerhalb einer generellen "Systemkritik" sehe ich nicht ein.


    Ich wollte nicht alles zitieren, darum das, was für mich deine Kernaussagen sind - zumindest wie ich sie verstanden habe.


    - viele Schulen bereuten die Kinder schlecht auf die BJS vor.


    - An Asreileth sinngemäß: Es ist nicht schlimm, wenn durch die BjS die Note deutlich schechter wird, schließlich geht es um eine Leistung, die nicht erbracht wurde.


    Zusammengefasst ergibt es aber nun mal, daß die Leistung nicht erbracht wurde, weil die Kinder offenbar an vielen Schulen nicht gut genug darauf vorbereitet wurden.


    Die Matheolympiade kann auch nichts dafür, wenn in einer Schule schlechter Matheunterricht erfolgt. Aber ich fände es genau so falsch, die Matheolympiade für alle zur Pflicht zu machen (inkl. öffentlicher Auswertung und Vorführung) und in die Note einfließen zu lassen - und sich als Schule darauf auszuruhen, dass die, die da schlecht sind und darum eine schlechtere Note bekommen, schließlich Nachhilfe nehmen könnten, statt am eignen Unterricht etwas zu ändern ODER/UND zu akzeptieren, daß Kinder eben in IHREM Tempo, auf IHRE Weise lernen - und das ab Besten, wenn sie NICHT vorgeführt bekommen, wie schlecht sie doch sind.
    Aber DA hätten vermutlich mehr Leute Verständnis für den Frust.
    Aber da sie freiwillig ist, ergibt sich das Problem nicht.


    Und warum sollte man ein "Ereignis" das offenbar zeitlich und pädagogisch völlig überholt ist, nicht dazu geeignet ist, das Fach "Sport" auch nur ansatzweise zu repräsentieren und daher einen echten Leistungsnachweis zu erbringen, daß Kinde rmit gesundheitlichen Einschränkungen und gehandicapte Kinder in Zeiten der Inklusion benachteiligt - und noch dazu bei vielen Kindern sogar genau das Gegenteil des erwünschten Effektes erzielt (eben statt Sport macht Spaß offenbar eher "Sport ist doof und ich bin total unsportlich) nicht abschaffen oder wenigstens grundlegend modernisieren?

  • Und wenn er aufgrund dieser schlechten Erfahrungen in dem Fach nun kein Mathegenie, Mathelehrer oder sonst einen Beruf bekommt der viel mit Mathe zu tun hat dann ist das kein Beinbruch, es gibt andere Möglichkeiten, andere Berufen bei denen man wenig Mathe braucht.


    Wer aufgrund der BJS (und dem Sportunterricht generell) nie wieder Sport macht, weil er eh schon ein Muffel war und dadurch noch weniger Bock drauf hat der hat mit gesundheitlichen Schäden zu rechnen, kein Sport zu machen bedeutet Bewegungsmangel und dass das ein Problem heutzutage ist mit Diabetes, Herzinfarkt usw. ist wohl bekannt. Deshalb finde ich die Schulen schon auch in der Pflicht den Kindern den Spaß daran nicht zu nehmen, nein den Spaß daran zu fördern und das eine Vielzahl an früheren Schülern daran keinen Spaß hatte sondern noch weit schlimmeres kann man hier und auch anderswo lesen. Das ist jedenfalls nicht der richtige Zeitpunkt um Frustration und Niederlagen zu lernen.


    Und wenn jemand in Bio und Chemie nicht gut ist kann keine überdurchschnittlicher Arzt werden und die Seuchen der Menscheit besiegen. #angst


    Dann doch bitte gleich eine Peditition zur abschaffung der Noten, sonst werden die schlechteren demotiviert #angst


    Ich habe nie beiden Spielen was gerissen, Spaß hatte ich trotzdem #super

    Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben.


    Johann Wolfgang von Goethe

    Einmal editiert, zuletzt von Hemera ()

  • Zitat


    Nein, das hast Du ja jetzt ganz selektiv zitiert.Ja, ch glaube, dass viele Schulen schlecht auf die BJS vorbereiten. Wofür ja die BJS nichts können. Aber ich sehe auch, in wie vielen anderen Fächern die Schulen es nicht schaffen, ihre Schüler so vorzubereiten, dass sie alle ein befriedigendes Ergebnis erzielen können. Scheint ein Systemproblem zu sein, das sich nun nicht nur an diesem einen Sportereignis manifestiert. Nun ausgerechnet dieses Sportereignis abzuschaffen außerhalb einer generellen "Systemkritik" sehe ich nicht ein.


    Ich wollte nicht alles zitieren, darum das, was für mich deine Kernaussagen sind - zumindest wie ich sie verstanden habe.


    - viele Schulen bereuten die Kinder schlecht auf die BJS vor.

    Nein, genau das war nicht die Kernaussage, sondern die Einleitung zu meiner "Kernaussage": das ist ein Fehler im System Schule (andere mögen es auch nicht als Fehler empfinden, sondern die häusliche Vorbereitung, etc. als ganz normal), dass die Schule es nicht schafft, alle Kinder zu befriedigenden Ergebnissen in allen Fächern zu bringen.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Ich finde den Artikel ganz gruselig.


    Zum einen kann ich wie gesagt die schöne Theorie: Schlechter Schüler, toller Sportler weder aus meiner Schulzeit noch aus meiner beruflichen Erfahrung bestätigen.


    Zum anderen WARUM muss das Leben schon im Schulalter immerzu ein Wettbewerb sein?
    Als ANGEBOT für die, die sich gerne messen wollen - bestens.
    Aber warum verpflichtend für die, die sich lieber in IHREM Tempo entwickeln, die nicht scharf darauf sind, sich ständig zu messen? (Das müssen nicht nur die Schwachen sein, eine Freundin hat es angebröselt, daß sie immer zu irgendwelchen Schulwettkämpfen sollte, weil sie GUT war. Sie hatte einfach keine Freude dran und hat sich nur lange nicht getraut, den Lehrern zu widersprechen)


    Wegen "später mal"? Bringen wir unseren Kindern auch schon exerzieren bei, weil sie mal Soldat werden könnten oder wie man über persönliche Schicksale hinwegsieht - braucht man ja heute in vielen Branchen auch...?


    Wer keinen Bock auf einen Vormittag in der Sonne rumsitzen, ab und zu unterbrochen von rennen oder werfen und dann öffentliche Urkundenverteilung hat, ist also ein lästernder Couch-Potato bzw,. Mama hat nur keinen Bock mal mit dem Kind an die Luft zu gehen?
    Komische Theorie...


    Am Lagerfeuer erzählen meine Kinder eine Menge. Vom Urlaub, von der Klassenfahrt, von den Pfadfindertreffen, von Alltagsdingen vom Erlebnis mit den freunden ... aber die Sport"feste" waren da noch nie Thema. Ich glaub also nicht, daß wir ohne Pflichtwettkampf weniger zu erzählen hätten. Warum sollte das in 30 Jahren andes sein?
    Und ich kann mich außer an "heiß oder Regen, langweilig, Sonnenbrand..." an die Sportfeste meiner Schulzeit an nichts erinnern, hab also diesbezüglich auch nichts zu erzählen. Aber vielleicht ist das ja bei den BJS auf magische Weise anders?


    Ne, mich überzeugt an dem Artikel nichts vom Sinn der BJS.


    Hemera:


    Bei einer Petition für die Abschaffung der Noten generell bin ich sofort dabei. Denn ja, sie können massiv demotivieren (wenn ein Kind extrem fleißig geübt hat, sich in Deutsch z.B. von 20 auf 10 Fehler verbessert - sich das aber in der Note nicht zeigt, die bleibt bei 6 - das ist nur ein Extrembeispiel). Motivation und Anerkennung geben, kann man auch ohne Zahlen unter den Tests wunderbar.


    Bei meinen Kindern an der Schule hat es bis Klasse 7 bestens phne Zensuren funktioniert und ich bin sicher, es hätte auch bis zum Schluss so funktioniert. (kollidiert nur leider mit den Ansprüchen der Bildungsagentur... *seufz*)

  • Zitat

    Nein, genau das war nicht die Kernaussage, sondern die Einleitung zu meiner "Kernaussage": das ist ein Fehler im System Schule (andere mögen es auch nicht als Fehler empfinden, sondern die häusliche Vorbereitung, etc. als ganz normal), dass die Schule es nicht schafft, alle Kinder zu befriedigenden Ergebnissen in allen Fächern zu bringen.


    Um so falscher empfinde ICH es, diesen Systemfehler den Kindern aufzubürden und ihnen durch so einen Test und die damit verbundene öffentliche Bewertung das Gefühl zu geben, der Fehler läge bei IHNEN (unsportlich, zu wenig geübt, wenn die Werte doch für angeblich mit ganz wenig Aufwand für ALLE ach so einfach schaffbar sind...)


    (Ich wusste nicht mal dass die BJS notenrelevant sind - um so schlimmer das ganze Ding!)

  • Zitat


    Nein, genau das war nicht die Kernaussage, sondern die Einleitung zu meiner "Kernaussage": das ist ein Fehler im System Schule (andere mögen es auch nicht als Fehler empfinden, sondern die häusliche Vorbereitung, etc. als ganz normal), dass die Schule es nicht schafft, alle Kinder zu befriedigenden Ergebnissen in allen Fächern zu bringen.


    Um so falscher empfinde ICH es, diesen Systemfehler den Kindern aufzubürden und ihnen durch so einen Test und die damit verbundene öffentliche Bewertung das Gefühl zu geben, der Fehler läge bei IHNEN (unsportlich, zu wenig geübt, wenn die Werte doch für angeblich mit ganz wenig Aufwand für ALLE ach so einfach schaffbar sind...)

    Naja, das wandte sich ja gegen deine Argumentation, in anderen Fächern würde es keine mangelhafte Vorbereitung geben. Wenn es also an manchen Schulen diesen Systemfehler gibt, dann wahrlich nicht nur im Bereich der BJS. Warum soll es also ausgerechnet hier nicht akzeptabel sein, dass unbegabte Kinder schlechter abschneiden als begabte, in Mathearbeiten ist es das aber leider?
    Ich weiß übrigens nicht, ob die Werte für ALLE ohne Aufwand ganz einfach schaffbar sind? Hat das hier jemand geschrieben? ich war es nicht, denn wie gesagt, ich weiß es nicht. Bzw. ich gehe sicher davon aus, dass es nicht für ALLE ohne Aufwand einfach schaffbar ist, eine Siegerurkunde zu bekommen. Aber ich finde das auch nicht schlimm und vermittele das auch meinen Kindern, dass es nicht schlimm ist #weissnicht

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

    Einmal editiert, zuletzt von Kris ()

  • Dann doch mal andersherum: es haben hier ja viele geschrieben, die sehr unter dieser Show gelitten haben oder deren Kinder es tun.-
    Aus den unterschiedlichsten Gründen. Das kann man ja erstmal so stehen lassen.
    Und nun frage ich, was spricht für die BJS in ihrer jetzigen Form?


    Ja, es gibt manchmal Dinge, da müssen Menschen durch, weil generell der Sinn und Nutzen überwiegt. Die Vorteile die Nachteile wieder wettmachen.


    Wie verhält es sich da bei den BJS? Welche positiven Effekte gibt es, die man nicht durch guten Unterricht, freiwillige Turniere und Feste auch haben könnte? Was spricht dafür, dass es das Leiden der anderen wettmacht?

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Mosch, so kannst du vielleicht bei Erwachsenen argumentieren, aber bei Kindern? Ich sehe es auch nicht als ein reduzieren an, wenn man die individuellen Voraussetzungen einfach ganz unaufgeregt berücksichtigt. Das ist weniger stigmatisierend, als immer wieder das eigene Versagen vorgeführt zu bekommen, obwohl man eigentlich gerade persönliche Bestleistungen erbracht hat.



    Und ansonsten ist es gang und gäbe bei Behinderungen einen Ausgleich zu bekommen, auch im erwachsenenleben. Das ist für mich tatsächlich selbstverständlich

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    Martin Luther King, Jr.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • ringelblümchen du hast recht Inklusion und bewertungtabellen der bjs passen nicht, und klar anders wäre es besser, und ja in allen bereichen Trin und dass man daran etwas ändern sollte auch ja...dann aber auch nach der schule, im beruf
    es nutzt aber grad nichts den kindern das fern zuhalten, was sie leider aushalten müssen...und das wäre auch meine Erklärung an meine kinder, wenn sie keinen bock darauf hätten
    ich möchte nicht dass meine kinder, oder überhaupt jemand gedemütigt wird, deswegen finde ich es durchaus auch meine Sache, das zu verhindern ohne alles in frage zu stellen, was dieses System gerade so bietet...ich muss meine kinder stark machen, dass sie sich nicht gedemütigt fühlen und sorry schon garnicht durch bjs...


    lg doris

  • Ich schrieb ja schon, dass mein Sohn den Tag "gut" fand, ebenso seine Freunde. Ein schöner Tag an der frischen Luft mit Sport ist ein positives Erlebnis für viele Kinder (und Erwachsene).
    Für viele Kinder ist dieses Ereginis zudem auch noch mit Erfolgserlebnissen verknüpft. Es ist zudem kein großer individueller organisatorischer Aufwand für einzelne Kinder nötig und es nehmen auch Kinder teil, die sich vielleicht freiwillig nicht zu Wettbewerben anmelden würden, aber am Ende des Tages doch Gewinn aus der Teilnahme ziehen (hat Spaß gemacht, waren erfolgreich).
    Sollte jedoch tatsächlich das Leiden an diesem Tag überwiegen und auch nicht durch die Art der Organisation gemildert werden, dann kann man von mir aus gerne eine ganz andere Organisationsform für diesen Tag finden. Freiwilliges Turnier finde ich aus den o.g. Gründen nciht so geschickt, aber vielleicht etwas mit mehr "Fest"-Charakter.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Einen Tag an der frischen Luft kann auch anders gestaltet werden. Ich denke, es gäbe viele andere Szenarien, die dein Sohn auch gut finden würde, die aber eventuell auch die anderen genießen könnten.
    Ich habe noch nichtmal was gegen etwas Wettbewerb, aber warum liegt der Fokus hier so auf den schlechten? Das kann doch eigentlich nichtmal im Sinne der richtig Guten sein?


    Ich habe es vorhin schonmal gefragt: warum nicht eine Urkunde für die besten fünf der Klasse? Oder die 15 besten des Jahrgangs? Das wäre für mich ein ganz anderer Fokus. Da bekäme dann nämlich die Mehrheit keine Urkunde (und nicht wie bei meiner Tochter nur zwei nicht). Und die allerbesten würden gebührend gewürdigt. So kenne ich es auch von den anderen Wettbewerben. Oder vom abi etc.


    Ja dobe, ich kann dafür sorgen, dass mein Kind nicht doof behandelt wird- zB indem ich eine Entschuldigung schreibe.


    Und just for the Record: meine andere Tochter findet die BJS ok. Keine Ahnung wie sie abschneidet aber sie stört sich nicht dran. Aber sie hätte auch mit einem anders gestalteten sporttag keine Probleme

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    Martin Luther King, Jr.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Ergänzung an dobe: in meinem erwachsenenleben wird übrigens durchaus Rücksicht genommen auf meine Behinderung, insbesondere auch im Beruf. Das finde ich auch viel eher erstrebenswert, das Leben für alle gut zu gestalten, als die Kinder möglichst früh abzuhärten

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Vielleicht habe ich eine schräge Wahrnehmung, aber ich empfinde meine
    Tochter nicht als unsportlich: sie geht 2x die Woche zum
    Leichtathletiktraining, einmal die Woche schwimmen, liebt lange
    Radtouren, Wanderungen, hüpft fast tgl. ausdauernd auf dem Trampolin,
    läuft super auf der Slackline... Das alles bis jetzt mit Freude dabei.


    So,
    jetzt sitzt sie da und bekommt keine Urkunde und fühlt sich sportlich
    wie eine Niete. Sie war sogar glücklich während der Spiele und hatte das Gefühl es gut gemacht zu haben und die Urkundenvergabe hat ihr Gefühl nachhaltig kaputt gemacht. Ist doch total bescheuert, oder habe ich einen
    Denkfehler? Das ist doch kein positives sportliches Erlebnis.

  • ebura, auch wenn hier keiner unter den bjs litt, hätte ich ein Kind, dem es damit auch nach Gesprächen mit mir, beschissen ginge, würde ich in der tat einenentschuldigung schreiben


    den fokus auf die schlechten gerichtet, haben wir nie empfunden, das ist unnötig


    lg doris

  • Einen Tag an der frischen Luft kann auch anders gestaltet werden. Ich denke, es gäbe viele andere Szenarien, die dein Sohn auch gut finden würde, die aber eventuell auch die anderen genießen könnten.

    Ja, das glaube ich auch, sein Herz hängt da jetzt nicht an dieser speziellen Form.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Ergänzung an dobe: in meinem erwachsenenleben wird übrigens durchaus Rücksicht genommen auf meine Behinderung, insbesondere auch im Beruf. Das finde ich auch viel eher erstrebenswert, das Leben für alle gut zu gestalten, als die Kinder möglichst früh abzuhärten



    vollkommen einverstanden...unabhängig davon ob eine Behinderung vorliegt oder nicht, fande ich es wichtig das leben für alle erstrebenswert schön zu machen...da ich das nicht kann immer, versuche ich zumindest meinen kindern immer und immer wieder zu sagen, dass sie gut sind wie sie sind, und es unwichtig ist ob sie super in mathe sind oder in Sport...sie können etwas ...


    und das ist der grund weswegen mir die bjs nicht wesentlich erscheinen, ebenso die dadurch eventuell beeinflusste sportnote, oder nur ein 4 in deutsch für jemanden der Probleme mit der Rechtschreibung hat und und und


    "Misserfolge sind die besten erzieher, sie mobilisieren deine wahren gaben und rufen dich auf sie zu deinen schätzen zu machen" so ein wenig


    lg doris

  • Ich hätte kein Problem damit, wenn die Vergleichstabellen einfach an der jeweiligen Schule angepasst würden und Schüler mit Behinderung dann eben entsprechend nach ihren Möglichkeiten beurteilt würden.


    Warum aber kann man als Klassenlehrer, Sportlehrer, Schule nicht einfach besonderen Wert darauf lege, die Leistungen der guten Hochleister zu würdigen und gleichzeitig auf individuelle Leistungen von weniger guten Sportschülern einzugehen, sie zu loben und zu "ehren"? Sicher, wenn man es von Anfang an nicht schafft, eine Atmosphäre des "Wir sind alle verschieden, haben unterschiedliche Stärken und Schwächen und das ist gut so" zu schaffen, dann wird das eventuell auch nix. Aber das müsste doch heutzutage gerade wegen Inklusion etc. inzwischen schon anders sein...?

  • Hallo,


    Kris (Sorry, meine Zitierfunktion spinnt irgendwie...)


    Zitat

    Naja, das wandte sich ja gegen deine Argumentation, in anderen Fächern würde es keine mangelhafte Vorbereitung geben

    .


    Das hatte ich nirgendwo geschrieben. Natürlich gibt es auch an Schulen andere Fächer, die schlecht unterrichtet werden bzw. wer mich kennt, weiß, daß ich das gesamte Vermittlungs-System fragwürdig finde.


    Aber es gibt in keinem anderen Fach ein derart groß aufgezogenes: "Ich bereite schlecht vor, mache dann ein riesen öffentliches Spektakel für die Leistungsbforderung und vermittle den Kindern, daß SIE nur zu leistungsschwach sind".


    Und wenn doch, würden wohl die meisten denken, daß sich sich die Eltern zu recht beschweren, wenn dadurch die Noten deutlich schlechter werden. Denn Die Vermittlung generell ist nun mal Schulsache. Und wenn die Hälfte der Kinder nicht die Mindestanforderungen erreicht - wie bei den BJS, wo wohl die Hälfte? mit einer "Ich war da"-Bescheinigung heimgeht - kann man nicht davon reden, daß die Schule dieser Veantwortung gerecht wird. In einem anderen Fach würde man es der schule auch nicht duchgehen lassen, wenn die Hälfte der Klasse im Test, der wie hier beschrieben sogar bis zur Hälfte der Halbjahresnote ausmacht, nur ein "war anwesend" erreichen würde.


    Dobe, wenn das mit den Misserfolgen stimmt, warum lassen wir dann nicht generell alle Kinder viel zu schwere Arbeiten schreiben, so dass sie permanent 5er ud 6er abfassen? So differeneziert natürlich, so dass es auch den guten gelingt, immer wieder echte Misserfolge zu haben, denn warum sollten die nicht auch ihre wahren Gaben mobilisieren dürfen?


    Allgemein:


    Welchen Vorteil hat denn so ein riesiges Pflicht-Ding, in dem viel Geld steckt (hier wird extra das große Stadion gemietet, Busse angemietet usw. - was man für DAS GEld an tollen Sportmaterialien anschaffen könnte, die ÖFTER genutzt werden können ...) gegenüber einem fröhlichen Sporttag mit großer Bandbreite und wirklich freudbetontem Sporttreiben oder freiwilligen Wettkämpfen?


    - frische Luft? Kann man auch anders haben, ohne daß am Ende sich jemand als Looser fühlt.
    - Gemeinschaftserleben? Da hab ich aus dem stand mindestens 10 bessere Ideen, wie man echte Klassengemeinschaft schaffen und stärken kann.
    - Wettbewerb? Gibt es so schon genug im Leben, ich sehe keinen Sinn darin, Kinder zum Wettbewerb zu VERPFLICHTEN, die gar keinen bock drauf haben? Warum nicht einfach für die, die sich messen WOLLEN?
    - reelle Einschätzung der allgemeinen Sportlichkeit eines Kindes? Glaubt jemand daran?
    - Freude an der Bewergung wecken? An einem Tag der zum großen Teil aus rumsitzen und warten und zum kleinen Teil aus Pflichtübungen besteht?
    - tolle Erinnerungen schaffen? Scheint hier bei vielen eher das Gegenteil der Fall zu sein.


    Was ist also so toll daran, was man nicht auch anders (Echter Sport udn Spieltag, freiwilliger Wettbewerb...) haben könnte?

  • (...)
    Das tust du aber auch, indem du sagst; JEDES Kind kann mit etwas Training die Werte schaffen. Sprich wer es nicht schafft, ist entweder zu faul zum üben oder - eben doch ein sportlicher Versager.
    Hier im Strang haben Leute von ihren sogar Leistungssport treibenden Kindern geschrieben, die die Werte nicht erbringen... (...)


    Ja, hört sich richtig an, wobei du die Option, dass man statt Faulheit vielleicht einfach kein Interesse an der Sache hat. JEDER hat Internetzugriff und damit die Möglichkeit, einen Trainingsplan zum Beispiel zum Laufen zu finden. Alle Informationen sind frei verfügbar. Das einzige, was noch gemacht werden muss, ist, die Zeit für das Training zu investieren. Und wenn man das nicht möchte, dann ist man ganz einfach dämlich, wenn man sich am Ende beschwert, dass die, die es getan haben, bessere Ergebnisse erzielen.
    Und da Sport nun mal nicht gleich Sport ist, werden Marathonläufer Probleme haben, ein MMA-Match zu gewinnen, und begabte Kletterer gewinnen vielleicht keinen Hürdenlauf.


    (...)
    Wer keinen Bock auf einen Vormittag in der Sonne rumsitzen, ab und zu unterbrochen von rennen oder werfen und dann öffentliche Urkundenverteilung hat, ist also ein lästernder Couch-Potato bzw,. Mama hat nur keinen Bock mal mit dem Kind an die Luft zu gehen?
    Komische Theorie...
    (...)


    Und anscheinend keine, die hier im Thread realistisch vertreten wird. Aber siehe oben: Ich beschwer mich doch nicht, dass ich nicht gewinne, wenn ich gar kein Interesse habe.



    Und Ebura, wenn die persönliche Bestleistung nun mal nicht besonders gut ist, dann kann man sich ja selber drüber freuen (was meinst du, was ich stolz war, als mein potthässliches Stofftier fertig genäht war), aber man muss nun mal auch verstehen, dass man halt nicht gewonnen hat und vielleicht auch einfach nicht kann. Und ab wann soll man Kindern das erklären? Kurze Anekdote: Ich hab in einem Würfelspielturnier (King of Tokyo) gespielt, an dem auch ein kleiner Junge teilgenommen hat. Er hat einen schlechten Zug gemacht und ist rausgeflogen. Weil er aber halt erst 10 war, durfte er im Nachhinein halt seinen Zug zurücknehmen, ich aber meinen nicht mehr, den ich unter vollkommen anderen Voraussetzungen gemacht habe (nämlich der Annahme, dass ich einen Gegner weniger habe), mit dem Ergebnis, dass ich durch meinen eigenen Zug verloren habe. Waren noch der Junge und sein Vater übrig, welcher sofort aufgegeben hat, damit sein Sohn sich über seinen Gewinn freuen kann. Was zum Teufel ist das für eine Lernerfahrung? So wird er im Spiel nicht besser, so dass er vielleicht mal selber gewinnen kann. Welche Motivation hat ein Kind, sich zu verbessern - sei es sportlich, geistig, sozial oder was auch immer - wenn es, egal, was passiert, einen Pokal und eine Ehrenurkunde (oder, im Falle des eben beschriebenen Turniers, auch noch ein Preisgeld) bekommt? Das ganze Leben ist Wettbewerb von allen Seiten, und man muss irgendwann lernen, damit umgehen zu können.

  • Zum Thema Inklusion:


    Ich habe ja die Urkunden geschrieben und die Inklusionskinder hatten andere Tabellen, bzw. andere Voraussetzungen für die Punktezuordnung (die aber ja aus dem PC kam). Das Mädchen mit der höchsten Punktezahl auf ihrer Ehrenurkunde war z.B. ein Inklusionskind. Eine so horrende Punktzahl hätte kein gesundes Kind je schaffen können.


    Also das ist ein Irrglaube, dass da keine Rücksicht drauf genommen wird, bzw. nicht anders bewertet wird.

    LG von Sosh - dem weiblichen Viertel unserer Familie #yoga