Bundesjugendspiele

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    • Offizieller Beitrag


    Ja, hört sich richtig an, wobei du die Option, dass man statt Faulheit vielleicht einfach kein Interesse an der Sache hat. JEDER hat Internetzugriff und damit die Möglichkeit, einen Trainingsplan zum Beispiel zum Laufen zu finden. Alle Informationen sind frei verfügbar. Das einzige, was noch gemacht werden muss, ist, die Zeit für das Training zu investieren. Und wenn man das nicht möchte, dann ist man ganz einfach dämlich, wenn man sich am Ende beschwert, dass die, die es getan haben, bessere Ergebnisse erzielen.


    Und genau deswegen ist es heutzutage kaum noch so, dass BJS Erfolgserlebnisse für schwächere Schüler beschert. Im Grundschulalter braucht es da nämlich auch interessierte Eltern für, die den Zugang zu solchen Informationen ermöglichen und vor allem auch einen Trainingsort. Je nach Wohnort ist es eben nicht überall möglich irgendwas zu werfen oder irgendwo rein zu springen. Offizielle Trainingsgelände sind in der Regel nur Mitgliedern zugänglich.

  • Hallo,


    Sosh, mein Sohn hat Asthma. Das würde in keiner Tabelle berücksichtigt. Wer aber mal versucht hat, mit Asthma bei massivem Pollenflug zu rennen, egal ob Sprint oder Ausdauer, weiß, was für eine Leistung es ist, die Strecke auch nur duchzuhalten...
    Und was ist sein Selbstbild nach dem jährlichen BJS-ähnlichen "Sportfest"? Ich bin unsportlich. Hat eh keinen Sinn, ich glaub ich hör mit Klettern auch auf.
    Fein, mit einem Sport"fest" eingerissen, was wir ewig lange aufgebaut haben. Das was da steht, zählt - leider - für Kinder oft mehr als das was wir sagen... ...


    So geht es vielen Kindern...


    Mosch:


    Wie schon geschrieben, als durchaus sportliches, aber leider Leichtathletik-unbegabtes Kind einer Sportlehrerin kam ich in den "Genuss" eines durchaus durchdachten und ausgefeilten Privattrainings.
    und obwohl ich im Schwimmen im Leistungsbereich trainierte und in Kraft (sogenannte Grundübungen) Turnen und Gymnastik immer auf 1 Strand kam ich weder im werfen noch in Sprint oder Dauerlauf von meiner 4 runter (5 war damals das Schlechteste...) .
    Nicht alles ist machbar...


    Und gerade deswegen ist es extrem unfair, so zu tun, als könne man die Sportlichkeit eines Menschen in 3 Disziplinen messen - aber dieser Eindruck wird den Kindern irgendwie vermittelt.


    Hier ist es nicht so, daß die Kinder, die mal eben nebenbei etwas trainiert haben, absahnen, sondern die, die entweder seit Jahren im echten Leistungstraining sind (spannend, daß die nicht ausgeschlossen werden, obwohl sie ja ähnliche Vorteile haben wie ein Muttersprachler in Englisch) oder die, denen es "körperlich einfach gegeben ist", ohne zusätzliches üben.


    Schon bei uns war es so, daß die, die die ewigen Sieger waren, sich dafür nicht wirklich groß anstrengten. Die waren einfach "die Guten" (Und fast immer auch in anderen Fächern die Besten...also nix mit dem stolz zum Sieg sprintendem Underdog wie im Kinderfilmchen)
    Und die anderen hatten eh keine Chance.
    Nun kann man sagen: "Das war schon immer so!". aber nicht alles was "schon immer so" war, ist auch gut und schon gar nicht unveränderlich in Fels gemeißelt.

    Das zweite Zitat bezog sich auf den verlinkten Artikel, ich dachte, das wird aus dem Posting klar.

  • .


    Aber es gibt in keinem anderen Fach ein derart groß aufgezogenes: "Ich bereite schlecht vor, mache dann ein riesen öffentliches Spektakel für die Leistungsbforderung und vermittle den Kindern, daß SIE nur zu leistungsschwach sind".


    Hm ja, das "überhöht" bzw. "verteufelt" für mein Empfinden die BJS. Es ist m.e. kein "riesen öffentliches Spektakel" und es vermittelt m.E. den Kindern auch nicht, dass sie zu leistungsschwach sind, jedenfalls nicht mehr, als es jeder durchschnittliche Test tut. M.E. können Kinder damit meist ganz unbeschadet umgehen. Es sind "nur" 3-4 Einzeldisziplinen, die da gemessen werden an einem Vormittag.
    Eingebunden im Idealfall in weitere Spielstationen.
    Aber gut, das hatten wir ja nun hier alles schon, viele sehen das hier ganz anders (wobei es sich dabei auch recht viel um Kindheitserinnerungen handelt, nicht so sehr um die konkrete Umsetzung in der jetzigen Schule der Kinder, oder?). Und wie geschrieben, kann man den Tag von mir aus auch wirklich gerne anders, spielerischer gestalten. Allerdings möchte ich hier nochmal hervorheben, was Sosh geschrieben hat: Es stimmt dann wohl nicht, dass Inklusion bei den BJS kein Thema ist. Vielleicht ist in der heutigen konkreten Umsetzung vielerorts vieles gar nicht so Übel?
    PS.: ich habe übrigens auch Asthma. In der Klasse meines Sohnes haben einige Kinder Asthma. Die Sportlehrerin sieht das und erklärt den Kindern auch, was das konditionell bedeuten kann. Ja, vielleicht bekommen sie dann an manchen Tagen keine gute Urkunde, aber das könenn die Bezugspersonen ins Verhältnis sezten, ist doch nicht schlimm. Wenn ich medikamentös eingestellt bin, kann ich ohne Beschwerden laufen. Wenn das aber zeitweise nicht klappt mit der medikamentösen Einstellung, dann ist es sicher eine Möglichkeit, das Kind an dem Tag zu entschuldigen? Unser Arzt würde da auch sofort ein Attest schreiben.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

    Einmal editiert, zuletzt von Kris ()

  • Hallo,


    Kris: Ich hab ja weiter vorne schon gefragt:


    Welchen Vorteil haben die BJS gegenüber einem gegenüber einem fröhlichen Sporttag mit großer Bandbreite und wirklich freudbetontem Sporttreiben oder freiwilligen Wettkämpfen?

  • Sosh, mein Sohn hat Asthma. Das würde in keiner Tabelle berücksichtigt.


    Es ging in den oberen Posts um Inklusion, darauf habe ich geantwortet.


    Aber um auf den Asthma-Einwand einzugehen: Es können nie alle Nachteile ausgeglichen werden, weder im Sport, noch in Musik oder Deutsch oder Mathe, weder physischer, noch psychischer Natur. Ich finde es Augenwischerei, unser Bewertungssystem an einer einzelnen Veranstaltung aufhängen zu wollen.


    Viel besser fände ich komplett andere Bewertungssysteme, z.B. mit individuellen Zielen und individuellen Verbesserungsmarkern.


    Ich persönlich habe übrigens auch nie das Ende der Fahnenstange gesehen bei den BJS, aber ich hatte eben andere Stärken und das (psychische) Glück, mich darauf konzentrieren zu können und mich von meinen Schwächen nicht runterziehen zu lassen.

    LG von Sosh - dem weiblichen Viertel unserer Familie #yoga

  • Ich hab es oben schon geschrieben. Freiwillige Wettkämpfe sehe ich kritisch, weil sich da viele Schüler, die eigentlich mit Gewinn an so etwas teilnehmen, gar nicht zu einer Teilnahme durchringen. Mein Sohn würde da nicht mitmachen, er mag auch keine Wettkämpfe. Er sieht die Bundesjugendspiele zum Beispiel auch gar nicht als Wettkampf an.
    Also ein verpflichtender Sport- und Spieletag für alle. Von mir aus kann man das durchaus anders gestalten als die jetzigen BJS, wobei ich mir nicht sicher bin, ob die nicht teilweise schon ganz im Sinne eines eher spielerischen Sporttages gestaltet sind. Ausschließlich in diesem Bereich auf Leistungsmessungen zu verzichten, halte ich für falsch, wie oben schon geschrieben, ebenso wie ich es für falsch halte, ganze Fächer wie Musik, Sport, Kunst von der Leistungsmessung und -bewertung auszunehmen. Das ist dann wirklich "ungerecht" denen gegenüber, die dort ihre Stärken haben im Vergleich zu anderen Fächern mit Leistungsmessung und -bewertung und ich sehe auch nicht, wie man das rechtfertigen könnte.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • PS.: Trin, du bist ja für die Abschaffung eines (Noten-)Bewertungssystems in der jetzigen Form, insofern sind deine Gründe gegen die BJS ja auch eine Konsequenz daraus. Meine Haltung unterscheidet sich da etwas und ich sehe daher auch die Leistungsbewertung im Rahmen der BJS anders. Das sind vielleicht auch nochmal Punkte, warum man hier vielleicht nicht so ganz auf einen Nenner kommt.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Hui, Bundesjugendspiele. Was habe ich diese Seuche gehasst als Kind. Ich hatte zwar oft eine Siegerurkunde, aber niemals eine Ehrenurkunde. so sehr ich mich auch angestrengt habe. Das war für mich sehr demotivierend und ich krieg heute noch Bauchkrämpfe, wenn ich an die Urkundenvergabe vor der gesamten Schule denke. #motz


    Meine Tochter war in diesem Jahr zum ersten Mal dabei und hat eine Siegerurkunde. Sie fand es toll (vorallem weil es am Ende für jedes Kind ein Eis gab).




    Und ja, ich wäre auch für die Abschaffung von Noten. Sofort. ;)

    Ich finde, Erwachsene verstehen manchmal nicht so viel vom Leben. Nicht mal Mama.
    Tara aus dem Möwenweg (Kirsten Boie)

  • Hallo,



    Zitat

    Freiwillige Wettkämpfe sehe ich kritisch, weil sich da viele Schüler, die eigentlich mit Gewinn an so etwas teilnehmen, gar nicht zu einer Teilnahme durchringen.


    Ich finde das ist wieder das typische dieses Schulsystems: Weil es einige Kinder geben KÖNNTE, die einen Gewinn daraus ziehen, müssen ALLE durch, auch die, für die der Nachteil größer ist.
    Das werde ich nie verstehen.


    Welchen Schaden hätte ein Kind, daß am normalen Sportunterricht teilnimmt und einfach keine Lust auf Wettkämpfe hat, wenn man das respektiert? Wenn es nur "Ich trau mich nicht so recht" wäre, könnte man es ja ermutigen, motivieren. aber Zwang als DIE Lösung?


    Zitat

    Ausschließlich in diesem Bereich auf Leistungsmessungen zu verzichten, halte ich für falsch, wie oben schon geschrieben, ebenso wie ich es für falsch halte, ganze Fächer wie Musik, Sport, Kunst von der Leistungsmessung und -bewertung auszunehmen. Das ist dann wirklich "ungerecht" denen gegenüber, die dort ihre Stärken haben im Vergleich zu anderen Fächern mit Leistungsmessung und -bewertung und ich sehe auch nicht, wie man das rechtfertigen könnte.


    Spannend ist, daß an der Schule meiner Kinder es keiner "unfair" findet, wenn es keine Noten gibt. In gar keinem Fach. Auch nicht die Guten, die glänzen könnten.
    Weil dort "Erfolg" nicht an einer für alle, unabhängig der "Ausgangsgröße" gleich hoch liegenden Latte gemessen wird, sondern eher als Weg, als individueller Fortschritt. Da ist z.B. die Teilnahme an einem künstlerischen Friedensprojekt, das Engagement für eine Sache wichtiger als die Frage, ob man das Bild ohne zu kleckern so malt, wie der Lehrer es erwartet usw.
    Musik auch, das gemeinsame Erarbeiten eines Musicals zählt genau so viel wie einzeln vorgeführter Gesang und die Rolle des (seiner Meinung nach nicht singen könnenden) nur partiell im Chor mitsingenden Technikers ist genau so respektiert und musikalisch wichtig wie die des Solisten. Der Vortrag über einen Musiker zählt genau so viel wie ein Instrumentalvortrag.
    In Musik würde mein Sohn sicher stimmlich glänzen - ich habe aber echt noch nie gehört, daß er es unfair findet, daß es da keine Zensuren gibt.


    Die Großen sind eher genervt, daß sie sich dank Notenpflicht ab Klasse 8 eher an den Erwartungen des Lehrplans orientieren müssen statt wirklich künstlerisch oder sportlich aktiv zu sein. Obwohl sie gerade im künstlerischen Bereich ziemlich gut sind und Notentechnisch keine Probleme haben. Aber es ist was anderes, etwas auf Note abliefern zu müssen als "Kunst" oder "Musik" zu schaffen. Es macht mehr Spaß sich wöchentlich beim freien Sport ohne Notendruck zu verausgaben als gelangweilt eine eintönige Disziplin für eine Note zu üben, die durch fehlende körperliche Begabung sowieso nie der Anstrengung gerecht wird...


    Sosh:


    Genau, individuelle Entwicklung, Anstrengungsbereitschaft sehen usw.


    Nur scheint mir das bei den BJS eben nicht wirklich das Ziel zu sein.

  • Naja, ich sehe das mit den"Nachteilen" ja nicht so wie du, insofern sehe ich eher die "Gewinnseite", ist doch klar.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • trin, auf deine frage mir´t den Misserfolgen?
    ich habe keine antwort darauf, zumindest keine allgemein gültige...ich habe nur drei kinder, und deren freunde als vergleich und mich selbst...
    und uns alle begleiteten Misserfolge auf unserem weg, in manchen Feldern waren sie hilfreich zur entscheidungsfindung, etwas nicht zu wollen...aber heute abend ist es mir zu spät, um das detailliert auszuführen, wenn du dran Interesse hast, meld ich per pn bitte, das sprengt den rahmen der bjs....


    lg doris

  • Liebe Alle,


    vielen Dank für Eure spannende Diskussion!
    Meine konkreten Fragen wurden ja schon auf Seite 1 beantwortet, vielen Dank!


    Meine Gedanken dazu sind noch nicht "zu Ende gedacht" :)
    nur kurz: meine Kinder können es ganz gut verkraften, da nicht super-top zu sein (anders als wohl "Theodor und Isabelle" ;) , @ Hera).
    Die Ergebnisse werden auch nicht überbewertet, aber es wird schon geschaut, wer was für eine Urkunde hat.
    Aber bei anderen Proben oder Tanzprojekten oder Musikvorspielen oder auch beim ganz normalen Spielen wird auch immer geschaut, wer was wie gut kann. So ist das eben.


    Und wie bei allem anderen schaue ich, ob mein Kind Unterstützung braucht, weil es etwas besser können möchte (Werfen z.B. ;) )
    Und ich versuche meine Kinder aufzubauen, wenn mal etwas nicht so gut gelingt.


    Alles abzuschaffen, wo es Misserfolge geben könnte, halte ich für nicht sinnvoll...

  • Alles abzuschaffen, wo es Misserfolge geben könnte, halte ich für nicht sinnvoll...


    Ich hab auch nicht den Eindruck, dass das verlangt wird.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Ach ja, und man kann (bei uns an der Schule zumindest), beim "Sportfest" mithelfen und sehen, dass es nicht so eine furchtbare Veranstaltung wird wie einige von Euch erlebt haben.


    Das werde ich im nächsten Jahr wohl tun.

  • Klingt gut. :)

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Zitat von »Coccinella«
    Alles abzuschaffen, wo es Misserfolge geben könnte, halte ich für nicht sinnvoll...


    Ich hab auch nicht den Eindruck, dass das verlangt wird.


    Ich lese das bei einigen Posts schon so heraus.

  • .


    PS.: ich habe übrigens auch Asthma. In der Klasse meines Sohnes haben einige Kinder Asthma. Die Sportlehrerin sieht das und erklärt den Kindern auch, was das konditionell bedeuten kann. Ja, vielleicht bekommen sie dann an manchen Tagen keine gute Urkunde, aber das könenn die Bezugspersonen ins Verhältnis sezten, ist doch nicht schlimm. Wenn ich medikamentös eingestellt bin, kann ich ohne Beschwerden laufen. Wenn das aber zeitweise nicht klappt mit der medikamentösen Einstellung, dann ist es sicher eine Möglichkeit, das Kind an dem Tag zu entschuldigen? Unser Arzt würde da auch sofort ein Attest schreiben.



    Hui, ist Doping bei den BJS erlaubt??? Scheinbar... 8o

  • Ja, hört sich richtig an, wobei du die Option, dass man statt Faulheit vielleicht einfach kein Interesse an der Sache hat. JEDER hat Internetzugriff und damit die Möglichkeit, einen Trainingsplan zum Beispiel zum Laufen zu finden. Alle Informationen sind frei verfügbar. Das einzige, was noch gemacht werden muss, ist, die Zeit für das Training zu investieren. Und wenn man das nicht möchte, dann ist man ganz einfach dämlich, wenn man sich am Ende beschwert, dass die, die es getan haben, bessere Ergebnisse erzielen.


    Sach mal, sonst gehts Dir gut? *kopfschüttel* Hier gehts um Kinder u.a. Erstklässler.


    Ich habe mich zum Thema positioniert und mach hier nen cut.


    Sosh, danke für die Info über den Nachteilsausgleich.

  • Hallo,


    Ich denke nicht, daß es darum geht, Misserfolge generell zu vermeiden. Misserfolge gehören dazu, sie zu verarbeiten, auch.


    Ich denke aber nun mal nicht, daß es nun zwingend ausgerechnet die Misserfolge sind, die unsere "wahren Gaben wecken und Schätze daraus machen..." o.ä. und dass man daher extra welche schaffen oder zumindest einplanen müsste (Bei manchen klingt es fast so als wäre das eins der Ziele der BJS).
    Und schon gar nicht, daß man diese Misserfolge öffentlich machen muss.


    Weil immer der Vergleich zur Erwachsenenwelt kommt - wenn ich auf Arbeit eine Erwartung nicht erfülle (egal ob ich nicht dazu in der Lage bin oder ob mein AG mir nicht ausreichend Wissen/Können vermittelt hat, um sie zu erfüllen), dann ermutigt es mich ganz sicher NICHT, wenn ich das dann auch noch öffentlich unter die Nase gerieben bekomme. Das weckt bei mir ganz sicher keine Gaben sondern eher das Gefühl, es einfach sowieso nicht zu können.


    Ich finde, da bietet ein ganz normales spannendes Schulleben mit ausreichend Freiheit zum forschen, experimentieren, Wissen wirklich aneignen und nicht nur vorgefertigt aufnehmen usw. genug Potential, um auch mit Misserfolgen umgehen zu lernen. Und wer mehr davon braucht oder einfach Freude am Wettbewerb hat, kann sich das zusätzlich freiwillig bei Wettkämpfen/Wettbewerben holen.


    Meine Erwartung an eine Sache wie Schulsport"fest" oder die BJS wäre nun mal nicht nicht "Frustrationstoleranz-Training" in erster Linie sondern Freude am Sport vermitteln. Da scheinen sie aber bei vielen Kindern grandios zu scheitern.
    Und warum man etwas, was seinen Zweck nicht erfüllt, nicht verändern, neu gestalten (oder wenn das nicht erwünscht oder möglich ist, ganz abschaffen) sollte, erschließt sich mir nicht. An anderen Stellen ist das der normale Umgang mit pädagogisch überholten Sachen.


    Kris - der Herr Wichtel war im Herbst 4 Wochen in einer Spezialklinik und ist bei einem Spezialisten in Behandlung. Ich denke durchaus, daß er gut eingestellt ist. Aber man kann nicht alles wegmedikamentieren, die Dauermedikation mit der er im Alltag bestens klar kommt, zu erhöhen, damit er zu irgendwelchen Pflichtveranstaltungen den Erwartungen ausreichend schnell rennt, finde ich nicht sonderlich sinnvoll. Und es gibt Kinder, die haben Probleme, die kann man noch weniger medikamentös lösen.


    Und welchen Sinn haben BJS dann für diese Kinder, wenn die sich dann für den Tag krank schreiben lassen??? Gar keinen Sport machen und nur rumsitzen?
    Wären da nicht andere "Spiele" die den Namen verdienen und JEDEM Kind die Möglichkeit bieten, sich SEINEN Kräften gemäß zu engagieren sinnvoller?