Buch über Tod - ich weiß, nicht zum ersten Mal gefragt hier, aber trotzdem

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Liebe Raben,


    ich brauche Eure Anregungen.


    Mein Sohn, 4.5 Jahre stellt seit einigen Wochen immer wieder Fragen á la: Warum stirbt man?


    Ich habe es bisher, so meine ich, halbwegs sinnvoll geschafft, zu antworten.


    Aber: ich habe hier ja kürzlich selbst einen Thread aufgemacht mit der Frage, was Ihr glaubt, was nach dem Tod passiert. Die Frage bewegt mich also selbst. Und zwar schon lange. Ich tue mir mit der Antwort schwer auf seine Frage. Bisher habe ich so in der Richtung geantwortet, dass alles irgendwann anfängt und aufhört, habe Vergleiche mit Blumen gezogen, habe gesagt, dass die alten Blumen Platz machen für die neuen etc. ABer es ist absehbar, dass das irgendwann nicht mehr als Antwort ausreicht. Gläubig war ich als Kind. Da glaubte ich daran, dass man nach dem Tod in den Himmel kommt oder so ähnlich. Durch verschiedene EReignisse in meinem Leben bwz. vielleicht auch einfach durch das Älterwerden glaube ich das aber nicht mehr.


    Deshalb suche ich nach Möglichkeiten, Antworten zu geben, die kindgerecht und authentisch sind. Ich tue mir schwer, die christliche Variante zu erzählen, da ich es ja so nicht mehr glaube. Aber was sage ich nun? Ich glaube, hilfreich wäre für mich - für uns?- ein Buch, das kindgerecht das Thema Sterben und warum man stirbt aufgreift, aber bekenntnisneutral. Gibt es sowas? Oder kennt ihr einfach ein Buch, dass die Frage, warum man stirbt, kindgerecht (und, ich weiß nicht, wie ich es nennen soll - irgendwie positiv, nicht angstmachend) angeht?

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Ohh, genau meine Frage. Und leider kann ich dir da gar nicht helfen, hatte nur überlegt,selbst danach zu fragen, daher hänge ich mich einfach ran. Deine bisherigen Versuche klingen aber gut, das Dilemma mit der christlichen Darstellung habe ich aber genauso.

  • Fakt ist ja, dass wir alle nicht wissen, was genau passiert.
    Weiterhin wissen wir, dass der Körper eines Lebewesens zerfällt und dann als Dünger dient bzw. wieder in den Kreislauf der Natur "zurückgeführt" wird. Der Körper war aber nur die Hülle, die Hülle war nie so wichtig, das war nur die Verpackung des wichtigsten: der Seele.
    Leider wissen wir auch nicht, was mit der Seele passiert. Vielleicht schwebt die in den Himmel, vielleicht bleibt die auf der Erde. Vielleicht kommt die Seele mit einer neuen Verpackung/in einem neuen Körper zurück auf die Welt. Vielleicht als Mensch oder als Regenwurm. Da müssen wir uns wohl alle mal überraschen lassen.


    So, das war die Erklärung meiner Tochter. Vielleicht ist das was für dein Kind.

    Einmal editiert, zuletzt von Fräulein Wunderbar ()

  • Fräulein Wunderbar, wie alt war denn deine Tochter, als du ihr diese Erklärung gegeben hast?

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Wir haben hier für die 4jährige "Ente, Tod und Tulpe" Dort begegnet die Ente dem Tod und er begleitet sie durchs leben. Einmal wärmt die Ente den Tod und am Ende legt sich der Tod zur Ente, weil ihr kalt ist.
    Es werden keine Erklärungen abgegeben, warum man stirbt, aber verdeutlicht, dass der Tod zum Leben gehört.


    Bei uns hat als Erklärung gereicht, dass die Seele jetzt im Himmel ist und die Kinder einen weiteren Schutzengel haben.
    Der Ansatz ist natürlich religiös, aber ein andere Erklärung ist mir für das Alter nicht eingefallen.
    Meine Kinder waren im konkreten Fall damit zufrieden und auch getröstet, dass der betroffene Mensch, der leider lange schmerzhaft leiden musste, nun keine Schmerzen mehr hat.

  • Ich mag Dir "Wie ist das mit der Trauer" empfehlen. Wahrscheinlich noch nicht (oder nur in Teilen) für Dein 4,5 jähriges Kind, aber für Dich selber. Da stehen viele Tipps, Gesprächsanstöße, Erklärungsversuche etc. drin. Vieles rund um Sterben und Tod wird kindgerecht und genau erklärt. Kinder gehen ja eh ohne Scheu und mit einem gewissen "Forschergeist" an alles dran, auch an den Tod.


    Und ganz wichtig: bleib bei Deinen Erklärungen immer ehrlich, absolut! Das heißt ja nicht, dass Du nicht auch christliche oder andere Erklärungsversuche erzählen kannst. Aber mach eben klar, dass Du nicht weißt, was stimmt, dass niemand weiß, was stimmt. Und sag auch, was Du glauben kannst und was Dir schwer fällt zu glauben. Also "Manche Leute glauben..." und "Ich denke..." oder "Ich weiß selber auch nicht..."


    Ich zumindest möchte nicht an den Punkt kommen, meinen Kindern später sagen zu müssen: "Da hab ich mir eine schöne, tröstliche Erklärung für Dich ausgedacht. Sie stimmt nicht und ich glaube auch nicht dran. Ich hab Dich angelogen."


    Gute Gespräche wünsche ich Dir!

    Viele Grüße aus der Tonne! muell_smilie_170.gif diogenes

    So aufgewühlt, wie mein Bett heute morgen war, kann ich es unmöglich alleine lassen!


  • Ich finde das kann man nicht mit Hilfe eines Buches klären. Denn es geht ja nicht darum, was andere glauben, sondern was Du glaubst und was Dein Kind glaubt. Insofern finde ich, kannst Du nur sagen, dass Du unsicher bist und es nicht weißt, dass es aber Leute gibt, die x, y oder z gauben. Und fragen, was er denn glaubt, gemeinsam überlegen...

  • Danke euch für eure Antworten!
    Diogenes, dein Buch hört sich an als ob es mir viel bringen könnte.


    Ja, merin, ich habe auch schon überlegt, ob der Einsatz eines Buches zwecks Vorlesen da viel bringt. INzwischen glaube ich es ist sinnvoller, das Buch von Diogenes zu lesen und für mich selbst was rauszuziehen.


    Ich misstraue mir halt bei diesem Thema ein bisschen selbst. Ich habe Angst, meine eigenen Ängste zu sehr rüberzubringen. Zur Zeit ist Tod für mich ein schwieriges Thema, ich habe bald eine OP vor mir, vor der ich große Angst habe und die gerade sehr viel aufwühlt bei mir, eben auch zum Thema Tod, Erinnerungen etc. Ich möchte aber nicht meinem Kind meine Angst vermitteln. Vielleicht gehe ich da wieder zu sehr von mir aus, aber mir war es als Kind sehr wichtig, Halt zu spüren. Den spüre ich selbst zur Zeit nicht, sondern große Unsicherheit. Das möchte ich meinem Kind als Gefühl im Zusammenhang mit Sterben und Tod aber nicht mitgeben. Hmmm, es fällt mir gerade schwer, es in Worte zu fassen.


    Ich möchte mich aber auch nicht vor einer Antwort drücken, wenn er fragt.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • ich finde auch nicht, dass es ein Buch gibt, was das Thema wirklich erklärt.
    Und wir haben viele Bücher zu dem Thema gelesen.
    Die Erklärung ist die Erklärung meiner Tochter für dein Kind. ;)

  • In so einem Fall würdeich ehrlich sagen, dass für Dich das Thema gerde schwierig ist und das Kind bitten eine andere konkrete Person zu fragen. Deinen Mann oder eine Freundin kannst Du da sicher benennen, oder?
    Ich finde es völlig okay, dass Du nicht zu jedem Zeitpunkt für jedes Thema Ansprechpartnerin sein kannst.

  • Ich habe in meinem Thread darüber die Bücher die wir haben aufgelistet.
    Sind alle bekenntnisneutral. Sie taugen als Anstoss, mein grosser holt sie raus, lässt sich vorlesen und fragt dann konkret.


    Besonders "Und was kommt dann? Das Kinderbuch vom Tod" kommt bei ihm gut an - es ist relativ emotionslos und schildert, was danach alles kommen könnte, was manche Menschen glauben, was nicht, wieso man stirbt und so. Natürlich sind auch die ein oder andere angstbesetzte Seite dabei, ihm macht es z.B, Angst verbrannt zu werden - aber wie gesagt, ein Anstoss zum reden. Auf derselben Seite sind auch Wasserbeisetzungen gezeigt und wir haben dadurch darüber geredet dass es Alternativen gibt.


    Was das verbrennen und Ängste angeht, habe ich ihm meine Angst erklärt, als er fragte. Ich sagte, ich finde die Vorstellung auch blöd, verbrannt zu werden. Meinem Kind ist es wichtig zu wissen was ICH denke und fühle, und er will auch wissen ob ich Angst habe oder nicht. Ich will da nicht lügen und bin wenns geht ehrlich. Man muss ja keine Schreckgespenster malen, aber ich kann ihmn zeigen wie ich mit Ungewissheit umgehe und dass es ok ist Angst davor zu haben. Ich kenne wenig Menschen die sich darauf freuen, genaugenommen keinen.

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

    2 Mal editiert, zuletzt von murkel ()

  • Fräulein Wunderbar, tolle Tochter hast du!


    Hmm, ich merke gerade, dass es mir schon gut tut, einfach diesen Thread geschrieben und eure Antworten gelesen zu haben. Irgendwie hilft mir das, mich zu sortieren. #danke

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Wenn dich das Thema interessiert kann ich dir die Bücher von Elisabeth kuebler-Ross empfehlen.
    Meine Erklärung für meinen damals 3-jährigen war: wenn man stirbt wird man ein engerl u kommt in den Himmel. Dort gibt es ganz viele engerl. Wenn du willst kannst du wieder auf die Erde zurück u wirst als Baby geboren.
    Das hat ihm sehr die Angst vor dem Tod genommen. Engerl ist halt ein anderer Begriff für Seele.

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
    Dann schaue in den Spiegel.

  • Ich weiß nicht, ob ich es sinnvoll finde, die Angst vor dem Tod zu nehmen. Ich glaube nicht. Für mich gehört der Umgang mit dieser Angst zum Leben und Abkürzungen wären irgendwie falsch. Ich könnte auch keine Geschichten über Engel erzählen. Wenn Du selbst daran glaubst ist es wohl okay, für mich wäre es schlicht eine Lüge. Für mich ist auch ein Engel und eine Seele etwas anderes.




    Und Kübler-Ross ist sicher ein guter Tip, grade zu Sterbephasen und dem, was Sterbende sich wünschen. Wenn man sich für die Kulturgeschichte des Todes interessiert ist sie, glaube ich, gut. Zur Psychologie der Trauer (also als die, die dann noch weiterlebt) finde ich die Bücher von Verena Kast hilfreich (Zeit der Trauer z.B.).

    header.jpg
    Kauf & Tausch von Selbstgemachtem... (für Raben ab 100 Posts & 4 Monaten Mitgliedschaft)


    Autor:innenforum, Textarbeit: http://www.federteufel.de

    Einmal editiert, zuletzt von tulan ()

  • Vielleicht ist ja das Buch "Abschied von Opa Elefant" etwas fuer Dich. Das Buch gibt keine Abschliessende Antwort darueber was nach dem Tod passiert, weil eben niemand der lebt die Frage beantworten kann, aber die Elefantenkinder spekulieren darueber, wobei jedes etwas anderes glaubt.


    LG Tina

    Frueher eine Tina & immer noch in den Low-Land's unterwegs ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Mrs.Smith ()

  • ich habe mal ne ganz süße Sendung mit der Maus gesehen zum Thema, ich gucke mal ob ich den Beitrag finde

    -------------------------------------------------------
    Liebe Grüße von Michaela


    Jungsklamotten, selbstgenähtes, Bücher, Spielzeug und noch mehr im
    ♥ Rabenflohmarkt ♥

  • Wir mögen diese beiden hier sehr gerne:


    http://www.amazon.de/gp/product/3895651109/ref=s9_simh_gw_p14_d0_i4?pf_rd_m=A3JWKAKR8XB7XF&pf_rd_s=center-2&pf_rd_r=0J4EHFM49B02GK7364AB&pf_rd_t=101&pf_rd_p=463375173&pf_rd_i=301128


    http://www.amazon.de/Besuch-vom-kleinen-Tod/dp/3551517584/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1344584610&sr=1-1


    Wir mögen besonders das letzte. Ich bin Atheistin, und ich fand es am Anfang auch schwer eine Antwort zu geben, was danach kommt. Dabei hat mir das Buch geholfen. Das Warum man stirbt ist mir leichter gefallen.

    Und dann spaltet ein einziger Tag, das Leben in ein Davor, und Danach.