24-Stunden-Kitas

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  • Also ich gehe ja davon aus bzw hoffe, dass die betreuenden Personen keine Fremden fuer das Kind sind. Die Kinder werden ja sonst auch von diesen betreut.


    Ich verstehe uebrigens schon, wenn Esche vielleicht ein wenig hart reagiert - es wird Eltern, die das in Erwaegung ziehen hier teilweise durchaus suggeriert, dass es fuer ein Kind schon furchtbar sein muss.


    Ich sehe das genau wie Du, Corvidae! :)


    Es ist ja eine Betreuung, keine Aufbewahrung, wie das in den 60ern üblich war. Hoffe ich zumindest. Die Qualität der einzelnen Kita muss - wie in jeder anderen Einrichtung auch - immer vor Ort von den Eltern geprüft werden. ;)

    Alles was schön ist, bleibt schön, auch wenn es welkt. Und unsere Liebe bleibt Liebe, auch wenn wir sterben.


    Maxim Gorkij

  • Wenn ich hier von den "armen Kindern" lesen muss, die bedauert werden, dann werde ich aggressiv, ja.


    Ich finde es erschreckend, wie sehr hier einige ihre eigenes Lebensmodell als allgemeingültiges sehen. Es gibt Frauen, die stehen mitsam Kind(ern) komplett alleine da, da gibt es weder einen (getrennt lebenden) Kindsvater noch eine Oma noch sonstwen. Frau will sich evtl. auch nicht immer auf FreundInnen oder lose Bekanntschaften verlassen müssen und auch nicht von ALG II leben. Für diese Frauen wären erweiterte Kitaöffnungszeiten eine Erleichterung.
    Ich finde es extrem unsolidarisch, sich dann hinzustellen und die "armen Kinder" zu bedauern.


    #ja


    Das muss letztlich jede Familie individuell für sich entscheiden, welches Lebensmodell gelebt wird. Und da erwarte ich Toleranz von allen Seiten. Wozu sonst leben wir denn in einer Demokratie?


    Edit: ein ganz interessanter, teilweise kritischer Artikel zum Thema über die 24 h Kitas in den USA, der die Vor - und Nachteile beleuchtet: http://www.psmag.com/business-…our-children-school-93860
    Ob und inwiefern die jetzt mit 24h Kitas in Deutschland vergleichbar sind, bleibt fraglich. Aber der Artikel ist ganz interessant und beleuchtet die finanziell ärmeren Familien in den USA und zeigt eigentlich das klassische Problem des Kapitalismus auf. ;)

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    Maxim Gorkij

    2 Mal editiert, zuletzt von Milch&Schokolade ()

  • Ich war schon vor 35 Jahren in einem Kindergarten mit Übernachtungsmöglichkeit. Das war ein Bahnbetriebskindergarten. Das war ein sehr schöner familiärer Kindergarten.


    Ich finde es auch etwas merkwürdig, dass hier gleich wieder davon ausgegangen wird, dass die Betreuungsqualität in solchen Einrichtungen nicht gut sein könnte. Das ist doch Spekulation. Ich finde das Angebot völlig in Ordnung. Auf die Qualität muss man doch so oder so achten. Bei guter Qualität kann ein solches Angebot für manche eine riesengroße Hilfe sein, die sie auch gut mit ihrem Gewissen vereinbaren können. Und ich bin sicher, keiner wird das "leichtfertig" in Anspruch nehmen.

  • Wie prüfst Du die Qualität einer Kita?


    ....


    Ich vergaß in meinem langen Beitrag, dass 24-Stunden-Kitas nur einen kleinen Teil des Problems lösen.
    Es mussten schon Eltern ihren Job aufgeben weil es für ihre Kinder keine Betreuung mehr gab/gibt wenn sie erstmal eingeschult sind.


    Und: schulische Anforderungen stellen die berufstätigen Eltern vor neue Herausforderungen.




    Edit: der Vater meiner Tochter war zu DDR-Zeiten auch in so einer Einrichtung. Seine Erinnerungen daran sind sehr schlecht.

  • Dass das Ganze schwer umsetzbar sein wird, insbesondere wegen Personalmangel und schlechter Bezahlung, kann ich mir auch vorstellen. Und ich persönlich fände es auch sinniger, erstmal kleinere Schritte zu gehen, die Betreuungszeiten von 8.00-16.00 auf vielleicht 6.00 -18.00 Uhr auszuweiten, mehr Flexibilität zuzulassen, die Schließzeiten in den Ferien zu reduzieren und mehr Hort-/OGS-Plätze zu schaffen.


    Woher die Angst kommt, zur Nutzung solcher Angebote gezwungen zu werden, verstehe ich nicht, es gibt nicht mal den Zwang zum Kindergarten, und so viele 24-Stunden-Kitas wird es mit Sicherheit nicht geben, dass da massig leere Plätze besiegt werden müssen.


    Heutzutage werden Mütter tw. unter Druck gesetzt, ihr Kind in die Krippe bringen zu müssen.


    Ist das tatsächlich so? Von wem unter Druck gesetzt, Arbeitgeber, jobcenter? Oder Umfeld? Hier habe ich das so noch nicht gehört, im Gegenteil.

  • Ich vergaß in meinem langen Beitrag, dass 24-Stunden-Kitas nur einen kleinen Teil des Problems lösen.
    Es mussten schon Eltern ihren Job aufgeben weil es für ihre Kinder keine Betreuung mehr gab/gibt wenn sie erstmal eingeschult sind.


    Das sehe ich auch so. 24-Stunden-Kitas sind eine nette Idee, sehe aber auch Schwächen an der Umsetzbarkeit. Es sind so viele Krippen/Kindergärten mit zu wenig Personal ausgestattet und trotz intensiver Suche bessert sich die Lage nicht. Und der Nutzen, wenn man zwar theoretisch direkt nach dem Mutterschutz wieder in den Beruf einsteigen kann und das auch bis Schuleintritt in (Fast-)Vollzeit, danach kippt das ganze System, ist auch gering. In meinem Umfeld steht der Großteil vor dem Problem: Bekommen wir einen der viel zu wenigen Hortplätze? Ist eine Berufstätigkeit noch möglich, wenn das Kind keinen Platz bekommt? Wie viel können wir organisieren? Wie hoch ist unsere Belastungsgrenze? Wer kann wie viel reduzieren ohne seine Karriere/seinen Job zu gefährden und auf wie viel Geld für unseren Lebensunterhalt müssen wir verzichten? Was ist mit den bis zu 13 Wochen Ferien? Dafür reicht der Urlaub nicht. (Bei uns übrigens im Kindergarten schon eine knappe Geschichte, die Schließzeiten abzudecken.)


    Nicht jeder hat Verwandte oder ein gut ausgebautes soziales Netz, dass die Betreuung auffangen kann oder will.


    Ich würde mich freuen, wenn man sich zuerst auf flexiblere Betreuungszeiten im Krippen- und Kindergartenbereich kümmern würde und natürlich im Hortbereich. Mehr Plätze schaffen, bessere Zeiten, flexibler und eine bessere Betreuung fokussieren. Aber selbst dafür fehlt das Personal. :wacko:
    Und natürlich beim Arbeitgeber angesetzt werden würde. Dort liegt meist das größere Problem. Wenn diese sich nicht besser auf Mütter und Väter einstellen, dann bringt auch der ganze Ausbau der Krippen, Kindergärten und Horte nicht viel.

  • Tja. Es soll ja Eltern geben, die Schichten arbeiten. KrankenpflegerInnen z.B. oder BusfahrerInnen oder Postbedienstete. Für diese Personen wäre erweitete Kitaöfffnungzeiten eine Erleichterung. Gerüchteweise sollen sogar einige aus diesem Personenkreis allein erziehend sein und möchten lieber Vollzeit arbeiten anstatt von ALG II "leben" zu müssen.


    Sorry, ich bin grade sehr irritiert. Wo leben hier einige, im Lala-Land? Wer hat denn heutzutage noch einen 9 - 17 Uhr Job und schon dann wird es mit üblichen Öffnungszeiten schwierig. Es hat auch nicht jede Familie eine Oma zur Verfügung, die regelmässig "einspringt". Schaut doch mal über den eigene Tellerrand, auch wenns schwerfällt ...


    Das sehe ich auch so. Die Kita hier im Dorf macht um 13 Uhr zu! Würden unsere Kinder noch klein sein, ginge das überhaupt gar nicht, da ich 4 Tage Vollzeit arbeite und mein Mann in Schichten. Omas und Opas wohnen alle weit weg. Ich finde das n Witz. Selbst in Kitas mit normalen Öffnungszeiten ist es oft schwierig. Ich arbeite z.Bsp. Do bis 17 Uhr - da haben die meisten Kitas schon zu. Gott sei dank sind unsere Kinder längst aus dem Alter raus, aber für die, die es betrifft, würde ich mir schon wünschen, eine solche Kinderbetreuung zu ermöglichen.

    "Erstens, ich wollte dich nicht wegschicken, sondern töten. Zweitens, weißt Du, wie man Kaffee kocht?" Simon, TWD

  • Eine Kita, die 24 Stunden geöffnet hat, würde die Angehörigen einiger Berufsgruppen sicherlich entlasten.
    Und bei entsprechend geschultem Personal auch nicht schaden - meine Meinung. Schlechtes Personal gibt es, das liegt aber nicht am System sondern an der einzelnen Person.


    Leider ist die Idee nicht zu Ende gedacht, weil die Betreuung der Grundschüler auch gesichert sein muß. Und auch 5. und 6. Klässler haben manches mal ein Problem damit die ganze Nacht alleine verbringen zu müssen.


    Aber ich denke, wir müssen uns ga nicht über diesen vorschlag aufregen - das ist Sommerlochtheater. Im endeffekt heißt es ja doch : "Wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld..."

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Esche, du wirst immer und dauernd aggressiv. Ich erlebe dich gar nicht mehr anders.


    Und jetzt muss ich doch mal schreiben, was ich so selten bis nie tue. Ich würde mir langsam aber sicher mal eine Reaktion der Mods wünschen. Nicht nur in diesem Thread, sondern allgemein, ist der Ton extrem in letzter Zeit und Worte werden im Mund umgedreht das man schon keine Lust mehr hat überhaupt in interessante Diskussionen einzusteigen.


    Ich schließe mich Frau Dechse an, das es echt keinen Spaß mehr macht. Jeder der nicht dem Mainstream im thread nachquakt wird niedergemacht.
    Mir verleidet das die Lust am Forum zunehmend. Schade ist das. :|

  • Flummi, das Jobcenter hat teilweise eine irre Macht.
    Du bist verpflichtet jeden Job anzunehmen, den du kriegen kannst (wenn er den gesetzlichen Bestimmungen entspricht).
    ((Herr D. musste damals darum bitten(!) eine Teilzeitstelle annehmen zu dürfen, satt vollzeit als Praktikant für einen Euro pro Stunde in monatliche wechselnden Betrieben eingesetzt zu werden.))


    Daraus hat sich in manchen Branchen eine Kultur entwickelt, dass Leute eingestellt werden ("erst mal befristet aber mit Aussicht auf eine Vollzeitstelle), dann werden sie verheizt - sie müssen natürlich doppelt ranklotzen, wenn man sie feuert verlieren sie ihren Anspruch auf die Hilfe vom Staat - und dann nach der Befristung nicht übernommen.
    Das wird systematisch so gemacht.


    Das ist jetzt natürlich wieder ein ganz anderes Fass, aber es ist schön, dass derzeit noch berücksichticht werden muss, dass man Kinder hat, die man nicht beliebig in Betreuung geben kann.
    Wenn sich das ändert hat man noch weniger Möglichkeiten einen Job abzulehnen.
    Und ja, natürlich ist man froh wieder arbeiten zu gehen - aber nicht um jeden Preis. Ich würde mit Kleinkind keine 48-Stunden-Woche im 3-Schicht-System machen wollen, selbst wenn ich gesundheitlich dazu in der Lage wäre. Geld ist nicht alles, um Lebensqualität zu haben.
    Ja, ALG2 ist verdammt wenig Geld, und für manche zu wenig, andere kommen knapp hin -
    Aber ich habe die Befürchtung, dass man eben auch als Mutter/Vater jeden Scheißjob (= Job, der für die persönlichen Lebensumstände und -vorstellungen scheiße ist, auch unabhängig von gezielter Abzocke) wird annehmen müssen, weil man das Kind dann ja jederzeit betreuen lassen kann.


    Und man rutscht ja schon in den ALG2 Bezug, wenn man Aufstocker ist, d.h. bei voller Arbeitszeit trotzdem so wenig verdient, dass man unter der Armutsgrenze liegt.
    Hier die Befürchtung von mir: Noch weniger Geld für noch mehr bzw. anstrengendere Arbeitszeit (Schichtdienst ist höllisch anstrengend).
    Immer "flexiblere" (haha) Arbeitnehmer, immer mehr Möglichkeiten Druck auszuüben.

    • Offizieller Beitrag


    Woher die Angst kommt, zur Nutzung solcher Angebote gezwungen zu werden, verstehe ich nicht, es gibt nicht mal den Zwang zum Kindergarten, und so viele 24-Stunden-Kitas wird es mit Sicherheit nicht geben, dass da massig leere Plätze besiegt werden müssen.



    Ist das tatsächlich so? Von wem unter Druck gesetzt, Arbeitgeber, jobcenter? Oder Umfeld? Hier habe ich das so noch nicht gehört, im Gegenteil.


    Dass es diesen Druck gibt kann ich bestätigen. Also ich mein erstes Kind bekommen habe, war von Arbeitgeberseite gar keine Frage, dass ich pausieren kann, bis sie alt genug für den KiGa ist. 3 Jahren später bei Kind 2 war schon einiges an Betreuungsplätzen geschaffen worden und prompt wurde mir nahe gelegt, die Elternzeit um ein Jahr zu verkürzen. Und heute gibt es in unsere Stadt 13 mal soviele U3 Plätze wie vor 10 Jahren und meine Kolleginnen haben Schwierigkeiten, wenn sie mehr als 18 Monate Elternzeit nehmen.


  • Und jetzt muss ich doch mal schreiben, was ich so selten bis nie tue. Ich würde mir langsam aber sicher mal eine Reaktion der Mods wünschen. Nicht nur in diesem Thread, sondern allgemein, ist der Ton extrem in letzter Zeit und Worte werden im Mund umgedreht das man schon keine Lust mehr hat überhaupt in interessante Diskussionen einzusteigen.


    Ich schließe mich Frau Dechse an, das es echt keinen Spaß mehr macht. Jeder der nicht dem Mainstream im thread nachquakt wird niedergemacht.
    Mir verleidet das die Lust am Forum zunehmend. Schade ist das. :|


    Das stimmt doch gar nicht, Tortellini :) Seit ich hier lese, geht es angeblich mit der Qualität des Forums bergab. Hier müssten schon die Staubflusen durch die Unterforen wehen, so häufig wurde der Untergang der guten Sitten schon heraufbeschworen.


    Zum Thema: Hier in Berlin gibt es solche Einrichtungen schon, sie werden überwiegend von so genannten Kreativen genutzt, die beispielsweise erst mittags anfangen (in den ganzen Internetagenturen zum Beispiel) und bis abends arbeiten. Eine Bekannte arbeitet bei der Zeitung, sie fängt erst 14 Uhr an zu arbeiten, holt die Kinder zwischen 20 und 21 Uhr ab. Die Kinder kennen das nicht anders, alle zusammen schlafen am nächsten Tag etwas länger und haben bis nach dem Mittag quality time. Ich verstehe die Aufregung gar nicht, das bedeutet doch nicht, dass die Kinder 24 Stunden am Tag in außerhäusiger Betreuung sind. Man kann mit diesem Angebot flexibler sein, für viele Familien ist das eine gute Möglichkeit, ihr Leben trotzdem gut zu organisieren.


    Und es wird ja niemand dazu gezwungen, nicht wahr? :)

  • Wenn von Arbeitgebern usw. so großer Druck gemacht wird, ist das natürlich schlimm und eigentlich total am Arbeitsrecht vorbei. Und das jobcenter hat oft weniger macht, als es vorgibt. Aber man braucht natürlich erstmal Kraft, Nerven, Zeit und Geld, um sein Recht zu erkämpfen. Und das risiko, zu verlieren, ist auch immer da ...


    Bei 24-Stunden-Krippen sehe ich die Gefahr allerdings tatsächlich nicht, selbst wenn sich da einiges umsetzen lässt, sicher nicht flächendeckend.

  • Ich möchte nicht im schichtdienst arbeiten und auch nicht am Wochenende!
    Wenn diese 24h Kitas salonfähig werden sollen, dann schaffen wir künstlich noch eine Berufsgruppe, die häufig Kinder haben, die im schichtdienst arbeiten muss. Nämlich die Erzieherinnen!
    Was soll das? Das ist unsinnig!


    Wir reden vom demografischen Wandel, es gibt so viele kinderlose Arbeitskräfte wie noch nie. Warum regelt man nicht, dass Elternteile kinderfreundliche Arbeitszeiten bekommen?


    Ich bin dafür, die Familiennahe Dienstleistungen unkomplizierter zu fördern.
    Ich habe mal bei einer Familie als Kinderfrau gearbeitet. Mein Job war es, früh morgens die schlafenden Kinder zu übernehmen, während die Eltern zum frühdienst fuhren. Mit den Kindern zu frühstücken und sie in die Kita zu bringen. Das war bestimmt teuer für die Eltern, da könnte man sinnvoller Weise mehr subventionieren, weil so stundengenaue Kosten entstehen und nicht unnötig Ressourcen gebunden werden. Wie oft erlebe ich dass in Kitas und Horten in den Randstunden nur ein bis zwei Kinder betreut werden...

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Ich habe mich eben gerade auch gefragt, was die Erzieher/-innen mit ihren Kindern machen sollen, wenn sie nachts arbeiten, sollen sie die gleich mitbringen?


    Wenn ich mir die Betreuung in unserem Kindergarten ansehe, wie oft da schon tagsüber Erzieher fehlen, wegen hoher Krankenstände etc., kann ich mir eine Über-Nacht-Betreuung beim besten Willen nicht vorstellen.


    Ist es nicht so, dass Frauen nach der Scheidung jetzt schon keinen Unterhalt mehr bekommen, wenn das Kind bzw. die Kinder im KiGa-Alter sind, weil dann schon erwartet wird, dass sie Vollzeit arbeiten? Ich gehe auch davon aus, dass so der Druck von seiten der Arbeitgeber noch erhöht wird. Es gibt ja schon heute mehr als genug Leute, die gern Teilzeit arbeiten würden (oder Väter, die Elternzeit nehmen wollen) und dann gesagt bekommen, dass sie dann gleich ganz daheim bleiben können.


    Und es gibt auch genug Menschen, die zwei oder mehr Jobs haben, damit sie überhaupt irgendwie über die Runden kommen, denen würden auch 24-Stunden-Kindergärten nicht helfen. Sondern vielleicht doch eher den Druck erhöhen.


    Ich fand Adrasteias Beitrag auch sehr gut.


    Wir arbeiten hier beide etwas reduziert, einer im Schichtdienst, einer daran angepasst, nicht in einem geregelten Wochenrhythmus, ohne Großeltern o.ä. in der Nähe. Glücklicherweise im familienfreundlichen öffentlichen Dienst, da geht das ganz gut. Das ist schon so anstrengend genug für alle Beteiligten, und unser Sohn fragt oft schon am Wochenende, ob am nächsten Tag Kindergarten ist, weil er das gar nicht überblicken kann.


    Für ein Kind, das Familienbett gewohnt ist, geht das doch im Normalfall auch gar nicht, würde ich sagen. Wie oft habe ich hier schon seitenweise Threads gelesen, wenn es um Übernachtungen in KiGa oder KiGa-Reisen mit Übernachtung geht, dass es oft noch zu früh ist für Kinder in diesem Alter... Es mag sein, dass es Kinder gibt, die damit klarkommen, andere werden darunter leiden, weil sie einfach dadurch müssen, obwohl es noch zu früh für sie ist.


    Ich kenne übrigens auch Familien, in denen die Kinder morgens sehr früh aufstehen müssen, weil sie zur Frühbetreuung in die Schule gehen, damit die Eltern rechtzeitig zur Arbeit kommen. Da ist morgens alles durchgetaktet, auch in den Ferien.


    Natürlich ist es schön, dass es solche Angebote gibt, aber Kinder haben doch immer weniger Zeit, einfach nur mal rumzuhängen oder zu spielen, ich denke auch, dass das alles künftig immer mehr zunehmen wird, ob man will oder nicht. Und es wird immer mehr vorgelagert, jetzt schon ins Kindergartenalter.


    Besser fände ich es, wenn man z.B. mit Kindergartenkind/-ern ein gesetzliches Anrecht hätte, auf familienfreundliche Arbeitszeiten oder Teilzeit, meinetwegen auch erstmal nur in größeren Betrieben.


    Ich fände familiennahe Betreuung auch sinnvoller, da würde ich das Geld wirklich eher dorthin stecken. Es wird in so vielen Bereichen absurd viel Geld verschwendet, das könnte man dafür verwenden. Zumal es doch sowieso immer weniger Kinder gibt, da könnte man auch die Qualität der Betreuung verbessern.
    Es hat ja schon jemand geschrieben, gerade in Geringverdienerbereichen ist es doch absurd, wenn der KiGa-Platz mehr kostet, als das Elternteil verdient.


    Edit: Und ungeregelte Schichtdienstarbeit mit der Kita aufzufangen ist für mich etwas anderes, als das Beispiel mit den Kinder, die immer von mittags bis 21 Uhr in den Kindergarten gehen, und dann morgens länger schlafen können. Aber es gibt Leute, die jeden Tag eine andere Schicht haben, da gibt es keine Regelmässigkeit, das könnte man dann durchaus gesetzlich regeln, dass es zumindest für Eltern nur einen wochenweisen Schichtwechsel geben darf o.ä.

  • Ich habe als Tagesmutter mal ein Kind gehabt, bei dem dachte ich oft dass er von einer solchen Kita profitieren würde. Seine Mama war alleinerziehende Altenpflegerin, er war bis 17 Uhr in der Kita, wurde dann in manchen Wochen von mir (oder der anderen Tagesmutter) abgeholt und war dann je nachdem bis 19 Uhr bei mir oder bis 22 Uhr (??) bei der anderen Tagesmutter. In dem Fall kam noch dazu, dass er mittags in der Kita schlafen musste, dann aber zuhause nicht vor 22/23 Uhr einschlafen konnte, auch wenn seine Mutter Frühdienst hatte und er am nächsten Morgen um 5 Uhr aufstehen musste.


    Optimal wären für viele Familien sicherlich "großfamilienähnliche" Lebensverhältnisse, wo quasi immer jemand zuhause sein kann. Wenn man allerdings manchmal liest, wie komisch/unangenehm/stur sich Verwandte verhalten bzw. wie manche Eltern jegliche "Einmischung" in die Erziehung verbitten, ist das wohl nicht für alle Familien/Eltern eine angenehme Vorstellung... und die Realität ist ja sowieso die Kleinfamilie (noch dazu für viele Familien ohne Verwandtschaft in erreichbarer Nähe). Sinnvoll wäre wohl auch, mehr Teilzeit zu arbeiten und Dienstpläne mit Rücksicht auf Familien mit (kleinen) Kindern zu erstellen, aber auch hier ist die Realität oft anders (ob es anders ginge, kann ich nicht beurteilen).

    k. (*1979) mit p. (*02/2006), k. (*09/2008), h. (*12/2010) und f. (*09/2015)