24-Stunden-Kitas

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  • Trin...ich habe nicht "draufgehauen". Tut mir sehr leid wenn du das so empfindest. Vielleicht magst du erläutern wo du das Gefühl hattest ich würde (speziell bei Dir) " draufhauen". Denn es ärgert schon, dass hier in schöner Regelmäßigkeit dijenigen die der 24 h Kita eben nicht ablehnend gegenüberstehen der Aggression und des Draufhauens bezichtigt werden, während entsprechend harrsche Wertungen eben aus der ganz anderen Richtung kommen. Sehr schade, aber das sollte hier eigentlich das Thema sein.


    Edit:
    Ich freue mich jedenfalls sehr, dass meine Kinder in eine Kita gehen (und gingen) bei der die Erzieher und Erzieherinnen begeistert und motiviert hinter der Sache stehen und nicht völlig desillusioniert sind, diese positiver einstellung macht sich sicher auch in der art und Weise der tollen Betreeung merkbar...das das deutlich teuerer ist als viele andere Kitas ist so. Würde diese Kita ein 24 h - Konzept anbieten wäre das einfach nur toll. Ich bin gerne bereit das zu zahlen, würde mir aber sehr wünschen dass diese Möglichkeit eben auch für eltern da wäre die soetwas schlicht nicht zahlen können.


    Edit 2: Nein Gini fatelerweilse gibt es hier gar keine Staffelung, bist Du nicht ALG II-Empfänger zahlst Du voll, dass ist sicher nicht fair!


    Kiwi

    2 Mal editiert, zuletzt von Kiwi ()

  • Hallo,


    Wenn solche Kitas als Allgemeinversion überall kommen und nicht gerade in einer "nur Aufbewahrungsversion", dann sind diese Randzeiten vermutlich noch deutlich teurer als die Kernzeiten. Ob sich gerade die armutsgefärdeten Familien das leisten können? Wieviel bleibt dann noch vom Lohn, lohnt sich das arbeiten dann überhaupt noch?


    Und ob sich die Eltern dann tatsächlich vor ihrer Zeitungsrunde aufmachen und ihr Kind 3 Uhr wecken und 4 Uhr im Kindergarten abgeben? Oder um das zu vermeiden die ganze Nacht den (höheren) Satz bezahlt?
    Ich fürchte, wer sein Kind alleine lässt in der Hoffnung, daß es durchschläft, bis man wieder da ist, der wird es nicht eher wecken, durch die halbe Stadt in den 24-Stundenkindergarten bringen und dann erst Zeitung austragen o.ä. gehen.


    Hier bezahlt man bis zu einem Einkommen bis 30.000 € gar keine Kita-Gebühren und auch danach ist es eher moderat (Höchstsatz (ab 80.000 €) für einen U3 45-Stundenplatz ca 420 €), warum sollte es eine solche Staffelung nicht auch für Randzeiten geben. Sind in anderen Kommunen die Beiträge nicht sozial gestaffelt?


    Ich finde es als Angebot gut auch wenn ich es nicht gebraucht hätte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass so etwas die Norm wird und Menschen unter Druck setzt.

    Liebe Grüße Gini und Töchter (*2006, *2008 und *2012)

  • Trin:
    Sind denn das aber tatsächlich "Sonderlösungen"?
    Mich würden da tatsächlich mal Zahlen interessieren!
    Ich meine, so rund 23% aller Familien bestehen aus Alleinerziehenden plus Kindern. Ist jetzt nicht sooo wenig.
    Und wieviele Berufsgruppen gibt es, in denen 24 Std-Bedarf besteht? Wie viele, in denen man mit den 5-Tage-Kernarbeitszeiten nicht klar kommt?
    "Sonderlösung" hört sich so marginal an. Ich glaube, die Gruppe ist größer, als es auf den ersten Blick scheint ...

  • Genau - es sind keine Sonderlösungen. Ist hier im Freundeskreis komplett normal und deswegen spannt man ja dieses irrsinnige soziale Netz, damit jeder irgendwie zum Arbeiten kommt. Da werden Kinder über den Zaun gerreicht, zwischen geparkt und ja auch mal nachts schlafend durch die Gegend getragen. Funktioniert fast immer mit viel Humor und gegenseitigen Verständnis. Wir haben echt Glück mit den benachbarten Familien. Andre haben das nicht.
    Viel einfacher wäre flexible Betreuung, weil wenn 4 Eltern direkt nach jeder Begrüßung erstmal die Termine abgleichen und Verabredungen treffen, hat das eine sehr unfreiwillige Komik.


    Berufsgruppen, die es betrifft:
    - Angestellte im Hotelbetrieb / Mann in der Gastro
    - AE => Versicherungsbüro mit Serviceorientierten Öffnungszeiten
    - Schulsozialarbeiter mit erhöhtem Bedarf an abendlicher Verfügbarkeit insbesondere der Schulanfangs-und Endzeit / Eventmanagerin
    - Vertriebsleiterin / Architekt


    Ganz normale Menschen, studiert und auch nicht, in ganz normalen Familienverhältnissen mit ganz normalen Kindern und einem ganz normalen Familienleben

    Life is a mountain - ride it like a wave

  • Hier bezahlt man bis zu einem Einkommen bis 30.000 € gar keine Kita-Gebühren und auch danach ist es eher moderat (Höchstsatz (ab 80.000 €) für einen U3 45-Stundenplatz ca 420 €), warum sollte es eine solche Staffelung nicht auch für Randzeiten geben. Sind in anderen Kommunen die Beiträge nicht sozial gestaffelt?


    Gini, die Gebühren sind von Kommune zur Kommune sowas von unterschiedlich, da kann man gar nichts vergleichen. Es gibt Gegenden (und ganze Bundesländer), wo die Ü3-Betreuung komplett kostenlos ist. Und dann gibt´s Städte, wo alle die gleichen Sätze zahlen, ganz egal, ob knapp über H4 oder 5 Kinder oder alleinerziehend oder 100k Einkommen p.a.. Und dann gibt´s Städte, wo man in der höchsten Einkommensklasse (und da kommt man schon mit 1,5 bundesdeutschen Durchschnittsgehältern hin, die Anzahl der Kinder in die Familie bleibt dabei völlig unberücksichtigt) für U3-Vollzeit an die 800 und irgendetwas zwischen 300 und 400 für den Kiga zahlen darf. Die Mindestgebühr (es gibt keine Befreiung) sind übrigens irgendetwas um die 120 Euro für einen reinen Vormittagsplatz.
    Wie viel da eine 24h-Kita kosten soll, will ich gar nicht so genau wissen.


    am Rande: Und die Personaldecke ist trotzdem dünn und im Winter werden teils Gruppen zugemacht und schon lange händeringend Erzieher gesucht - es finden sich aber keine. Und ob sich freiwillig welche finden, die dann Nachtschichten schieben - irgendwie glaub ich das nicht so recht. Imho kann man das Thema "Dauer der Betreuungszeiten" nicht losgelöst vom Thema "Betreuungsqualität/Bezahlung der Erzieherinnen/Personalschlüssel" betrachten, denn zumindest in der Gegend hier sind die Verhältnisse größtenteils echt schlimm zur Zeit. Ich bin ehrlich froh, daß ich bald keine Kindergartenkinder mehr habe (und unserer Kiga gehört noch mit zu den besten, die hier vor Ort vorhanden sind, weil vieles durch die Persönlichkeiten der Erzieherinnen aufgefangen wird, aber das geht auch nur bis zu einem gewissen Maß).

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

    • Offizieller Beitrag

    Interessant finde ich diesen Bericht:
    http://www.blick.ch/news/schwe…e-so-teuer-id3926440.html
    Sorry, für die schlechte Quelle (Blick) aber in der NZZ stand in etwa das selben, nur finde ich den auf die Schnelle nicht.
    Fazit ist, das im vergleich mit anderen Europäischen Staaten die Krippenkosten (für die Betreiber) etwa ähnlich hoch sind (kaufkraftbereinigt) Der Unterschied liegt vor allem bei der Beteilung des Staates, bzw. der Kosten der an die Eltern übertragen wird. Da steht die Schweiz etwas einsam da mit sehr hoher Elternbeteiligung.


    Interessant in diesem Zusammenhang finde ich, dass man hierzulande zwar auch Krippen stark ausbaut, aber die Zufriedenheit bei Eltern, wie auch bei den Krippenangestellten höher wirkt.
    Ich dachte bisher, dass in D einfach weniger pro Krippenplatz bezahlt wird, und das auch die Unzufriedenheit und die schlechten Zustände wie manche schildern erklärt. Aber so einfach ist es anscheinend nicht. Oder zumindest würde das nur in manchen Gegenden eine Erklärung bieten.

  • Wir zahlen 188 Euro für einen 5- Stunden -Platz bis 12.30 Uhr. Ermäßigung gibt´s nur für knapp über H4 oder falls man mehrere Kinder gleichzeitig im Kindergarten hat. Kommt dann Essen hinzu, zahlt man für einen 6-Stunden-Platz fast 300 Euro. Würden wir 100 Meter weiter ziehen, wären wir in einem anderen Bundesland und müssten 0,0 Euro bezahlen.


    Wenn das ganze System umgekrempelt werden würde, die Haupt-Betreuungszeit nicht nur auf die Morgenstunden reduziert wäre, sondern flexibler buchbar, wenn auch die Qualität sich verbessern würde (auch für die Erzieherinnen und ihre gesundheitlichen Bedingungen in dem Job), dann könnte ich mir schon vorstellen, daß es auch mit 24 -Stunden - Kitas funktionieren könnte. Aber solange es nicht gewährleistet ist, daß wirklich eine individuelle Betreuung möglich ist, kann ich mir das nicht vorstellen.

  • Aber wie anders kann die betreuung bei schichtarbeitern von öffentlicher seite gewährleistet werden? Hier gibt es solche kitas, die nacht- und wochenendbetreuung ist die ausnahme, aber dass die möglichk2it besteht macht es den schichtlern halt möglich, ihre arbeitszeiten einzuhalten, auch wenn oma mal nicht kann oder mama auf dienstreise ist, während papa seine nachtschicht als busfahrer fährt.


    mehr arbeiten tun die leute nicht, nur zu anderen zeiten.


    An der bereitstellung soöcher randbetreuungszeitwn kann ich erstmal an sich nichts schlechtes finden. Man kannn sich als elter sicher fragen, ob der job das richtige ist, aber das ist ja ein anderes Thema


    Danke.
    Es geht doch nicht darum, dass Eltern ihre Kinder 24h in die Kita geben. Sondern dass sie 24h lang die Möglichkeit haben, während ihrer Arbeitszeit Betreuung zu bekommen.
    In meinem Beruf würde ich davon deutlich profitieren (wobei ich die Nächte nicht bräuchte, "nur" längere Öffnungszeiten am Nachmittag, dafür eben Vormittags statt morgens hin.
    Was ist denn z.B. mit einer Krankenschwester? Muss die ihren Beruf an den Nagel hängen, wenn sie Kinder hat? Was ist mit alleinerziehenden Krankenschwestern?
    Nicht jeder hat Partner, Ex, Oma, Tante oder sonstwen zur Verfügung.
    Und außerdem, ich denke immer, für ein Kind ist es doch viel mehr Kontinuität und Sicherheit, wenn es bei Nachtschicht der Mutter am selben Ort aufgehoben ist, wie tagsüber. Statt bei Nachtdiensten vielleicht von Tante zu Oma zu Babysitter weitergereicht werden...

  • Auch bei uns würden flexible Betreeungszeiten v.a. Auch für Grundschulkinder den Alltag für alle (inkl. Kinder) den gesamten Alltag mächtig entstressen. Nachtdienste bei mir können bisher durch den Joe aufgefangen werden, aber mal bis Abends (und wenn es nur bis 17:00-18:00 Uhr wäre) wären super.


    Kiwi

  • ... aber wenn schlechte Qualität bei Kitas beanstandet wird, kann doch die Lösung nicht sein "weniger Kita".
    Sondern die Lösung muss sein, dass dieses Land sich endlich mal über seine Prioritäten im klaren werden muss.
    Es kann nun mal nicht angehen, dass "Kinder haben" für viele "Armut" bedeutet. Dass die Betreuungsschlüssel so niedrig sind.
    Dass Geburten, Kinderbetreuung und Bildung (bis hin zu Bafög) die Punkte sind, die in Deutschland irgendwie nichts kosten dürfen.
    Es ist für so viele Dinge Geld da, aber für alles das, was wirklich der Bevölkerung zugute kommen würde, ist keins da.


    Ich tu jetzt mal, als wäre der Staat eine Person.
    Die sagt gerade: Hey, wir brauchen dringend Kinder. Wie kriegen wir die Frauen/Familien dazu, Kinder zu kriegen.
    Dann stellt sich heraus, dass Eltern entweder eine ordentliche Grundsicherung brauchen, wenn einer zuhause bleibt, oder gute Betreuungsmöglichkeiten, wenn beide arbeiten gehen sollen.
    Und was macht dieser Mensch? Nee, Kinder haben ist die eigene private Entscheidung, Dein persönlicher Luxus. Wir sind nicht bereit, in Kitas und Horten anständige Betreuungszeiten, Betreuungsschlüssel und Konzepte zur Verfügung zu stellen. Wenn Du sowas willst, musst Du in private Einrichtungen gehen, und pro Kind ein "normales" Gehalt bezahlen (Also, bei einem Kind wird damit die Berufstätigkeit der Mutter zum Hobby, bei zweien lächerlich). Also, am besten bleiben die Mütter doch zu Hause. Wie? Was mit dem Gehalt ist? Wieso, Frauen sind doch eh in Hilfsberufen und verdienen nichts, oder? Und haben einen Vollzeitverdiener als Mann?
    nicht alle? Es gibt Familien, in denen zwei Gehälter gebraucht werden? oder Alleinerziehende? Oder Frauen, die arbeiten WOLLEN? Wie jetze.
    Also, wenn die Frauen zuhause bleiben wollen, brauchen sie Ersatz für ihr Gehalt? Na gut, ein Jahr, okay? Dann können sie doch wieder arbeiten gehen, ja?
    Wie, dann brauchen wir gute Betreuung?
    Nee, dann sollen die Frauen doch lieber zuhause bleiben. So drei Jahre braucht so ein Wurm doch die 24h Gegenwart der Mutter eh, oder? Wie, Geld? Ähm, Betreuungsgeld? 100,- pro Monat? Wie, das ist kein Ersatz für ein Gehalt? Naja, besser als 700,- Netto verdienen und 600,- für den Kitaplatz bezahlen, oder?
    Außerdem sind das doch Rabenmütter, die arbeiten gehen.
    Elterngeld für drei Jahre? oder länger? Nee, dann sollen sie doch arbeiten gehen. Die Kinder brauchen doch eh Frühförderung. Und wir brauchen doch die Arbeitskräfte. Und das sind doch eh nur Assis und alternative Glucken, die zuhause bleiben. Also, Frauen, geht arbeitetn.
    Wie, Teilzeit? Arbeitsschutz? Gehälter von denen man leben kann? Gute Kitas?
    Solche Karriereweiber sollen mal die Klappe halten...
    Hey, ich hab ne Idee- Ich stell das alles schön kontrovers in den Medien zur Diskussion, dann hauen sich die Leute mit unterschiedlichen Lebensentwürfen die Köpfe ein, sind abgelenkt, und keiner kommt auf die Idee, dass man sich vielleicht zusammen raufen und gemeinsam für eine verbesserte Situation der Eltern kämpfen könnte...



    Ich persönlich bin dafür, dass SOWOHL die Finanzierung für Familien, bei denen ein Elternteil zuhause bleibt, verbessert wird, ALS AUCH die Möglichkeiten zur Betreuung deutlich verbessert werden. Dazu gehören dann wieder Kitas mit langen Öffnungszeiten, dazu gehören Horte mit langen Öffnungszeiten, kurze Schließzeiten.
    Dazu gehört für mich Elterngeld für drei Jahre.
    Dazu gehört für mich gesamtgesellschaftlich eine anständige Entlohnung der Menschen, und ein weggehen von langen Arbeitszeiten für wenige bei hohen Arbeitslosenzahlen (und von dem Trend, gut ausgebildete Fachkräfte durch angelernte Leute zu ersetzen) und stattdessen eine Aufteilung der (ja anscheinend zur genüge vorhandenen) Arbeit auf eine größere Zahl von Menschen, die dafür unter menschenwürdigen Bedingungen arbeiten.
    Ein menschenfreundlicher Arbeitsmarkt ist wahrscheinlich automatisch ein deutlich elternfreundlicherer Arbeitsmarkt...

  • Hallo,


    Aktuell: Wir arbeiten krankheitsbedingt nicht selten mit etwas über der Hälfte der so schon knapp bemessenen Leute.
    Das heißt, teilweise mit deutlich über 30 Kindern. Auf EINE Erzieherin. Klar, Hort und keine Krippe, trotzdem - hat schon mal wer mit 3 Kindern Hausaufgaben gemacht, Streit geschlichtet, Bastelangebote gemacht... usw.?


    Hilfe? Woher denn...? Und wovon bezahlt?
    In den Kindergärten ist das nicht besser.
    Am Personalsschlüssel würde sich mit großer Wahrscheinlichkeit nichts ändern (da die Kidnerzahl sich nciht ändert sondern nur anders verteilt ist), er müsste nur noch mehr gestreckt werden.


    Also teilen wir die tagsüber anwesenden Kinder, der "Nachtkollegin", die dann vielleicht 5 oder 10 kleine Kinder gleichzeitig zu Bett bringen, trösten, kuscheln... darf (sagte ich schon mal, daß ich Zwilingsmütter bewundere, die das täglich ohne durchdrehen hinbekommen? Vor Drillingsmüttern möchte ich einen Kniefall machen!) tagsüber auch noch auf die verbleibenden auf, denn wie gesagt, an der Gesamtkinderzahl nach der sich der Personalschlüssel richtet, ändert sich ja nichts.


    Ne, so lange es offenbar noch Gemeinden/Einrichtungen gibt, die nicht mal sinnvolle finanzielle und pädagogische Konzepte tagsüber hinbekommen, bleiben meine Zweifel daran, daß sie nun wie ein Wunder wunderbare, austgerechnet für die Nacht Kinder- und Familienorientierte sicher finanzierte (was auch das Gehalt der Betreuer/Betreuerinnen betrifft) Konzepte hinbekommen.
    Und so lange ich erlebe, welchen Druck auch jetzt schon AG in Branchen machen, in denen solche späten Dienste nicht wirklich nötig sind (Ich finde, wer vergisst tagsüber einen Blumenstraß zu kaufen, kann bis morgen warten oder einen von der Tankstelle nehmen, da muss nicht die Mutter eines Kleinkindes bis sonstwann im Laden stehen und ihr eigenes Kind dafür wegorganisieren - nur ein Beispiel) , glaube ich nicht, daß die dann sagen: "Ach wissen sie, wir lassen das mit dem Spätdienst für sie.."


    Kommen wird es. Aber ich gebe zu, ich bin froh, daß meine Kinder inzwischen so groß sind, daß ich sie nicht in eine Nachtbetreuung nach den hier üblichen Standarts geben muss.

  • Zitat

    Trin...ich habe nicht "draufgehauen". Tut mir sehr leid wenn du das so empfindest. Vielleicht magst du erläutern wo du das Gefühl hattest ich würde (speziell bei Dir) " draufhauen"


    Du hattest mich zitiert und dann mit einem "Aber bitte..." einen Abschnitt eingeläutet, in dem es darum ging, daß irgendwer angeblich keine Kinder bekommen solle (hatte ich das irgendwo geschrieben?) , was von "armen Kindern " (stammt auch nicht von mir), daß mit Esche hart ins Gericht gegangen wurde (ich habe mich nirgendwo auf sie bezogen) usw.


    Usw.

  • Ich war das. Ich habe ganz am Anfang spontan die armen Kinder geschrieben, weil ich mir genau das vorgestellt habe was z.B. Trin oder Adrastaia(sorry, falls falsch geschrieben) schildern.
    Tut mir leid, ich möchte niemand abwerten oder mein Lebensmodell aufzwingen, das ist wirklich gar nicht meine Art. Das wurde hineininterpretiert.


    Wie gesagt, ich arbeite im Schichtdienst, aber eben nur am Wochenende/Feiertage, weil es betreuungsmäßig anders nicht geht. Dafür machen wir einige Abstriche.
    Aber selbst wenn es möglich wäre würde ich meinen Kinder nicht zumuten, sich an meinen Schichtdienst anpassen zu müssen. Zum Beispiel im Extremfall: eine Woche 4:30 Uhr aufstehen und zur Kita bringen bis mittags, am Wochenende dann einen Tag morgens einen mittags in die Kita, anschließend eine Woche mittags bis abends 21:30 Uhr in die Kita, das bis dahin alles ohne einen Pausentag, dann mal ein Wochenende frei, anschließend die nächste Woche Übernachtung in der Kita wegen Nachtdienst. Das kann ich mir für kein Kind gut und gesund vorstellen. Deshalb mein Bedauern. Oder findet jemand diese Betreuungszeiten echt ok für kleine Kinder im Alter von 1-6 Jahren?


    Es fällt mir sehr, sehr schwer vorzustellen, dass das Modell umgesetzt werden kann, ohne dass die Qualität leidet. Oder es wird so teuer, dass man sich tatsächlich überlegt, ob man wirklich einen Großteil seines verdienten Geldes für die Betreuung ausgibt.

  • Nun ja ...
    das schon mehrfach benutzte Bild des umbedingt um 22 Uhr zu erwerbenden Blumenstraußes trifft den Nagel aber nicht auf den Kopf.
    Sicherlich kann man die Supermarköffnungszeiten und zunehmende Sonntagsarbeit kritisieren. (Tu ich auch ;) )
    Und dennoch bleiben daneben aber viele, viele Berufe, die einfach nicht mit Arbeit von Mo bis Fr von 9-16 Uhr funktionieren. Und die nicht einfach so "wegfallen" können.
    Und, ja: Ich finde es an der Zeit, ins Gespräch darüber zu kommen, wie dies kinderkompatibel zu leisten ist.


    Die Argumentation "Aber es funktionieren doch nichtmal die Basics" find ich nicht falsch. Und es müssen da Lösungen her, keine Frage.
    Aber dennoch entschuldigt die eine Baustelle nicht, dass man an anderer Stelle die Augen schließt.
    Ich befürworte nicht, jetzt Hals über Kopf ein neues Modell einzuführen. Finde es aber an der Zeit, dass wir gesellschaftlich an dieser Stelle in Überlegungen und eine sensibilisierte Wahrnehmung eintreten.

  • Weil der Satz missverständlich sein kann... Das "Also teilen wir die Kinder der Nachtkollegin auf..." oben war (noch) fiktiv gemeint, Es ist (noch...) nicht Realität.

  • Interessant in diesem Zusammenhang finde ich, dass man hierzulande zwar auch Krippen stark ausbaut, aber die Zufriedenheit bei Eltern, wie auch bei den Krippenangestellten höher wirkt.
    Ich dachte bisher, dass in D einfach weniger pro Krippenplatz bezahlt wird, und das auch die Unzufriedenheit und die schlechten Zustände wie manche schildern erklärt. Aber so einfach ist es anscheinend nicht. Oder zumindest würde das nur in manchen Gegenden eine Erklärung bieten.


    Liegt es vielleicht daran, dass es Tendenzen in die Richtung gibt: Was billiger ist, ist weniger wert?
    Wenn die Angestellten einen vergleichbaren Lohn erhalten und ähnliche Qualifikationen haben, der Hauptunterschied aber in den Kosten besteht, die auf die Eltern zukommen könnte man zwei Tendenzen erwarten: Die Gruppe, die mehr bezahlt ist kritischer und hat höhere Ansprüche. Oder die Gruppe, die mehr bezahlen muss sieht die Kinderbetreuung als wertvoller an?


    Das ist nur eine Überlegung und keine verallgemeinernde Sicht auf die Schweizer oder Deutschen oder sonstwen.

    LG, Junia


    mit #male 05, #male 06, #male 08


    Ps: Ich hab einen neuen Nicknamen. Bitte nicht outen, danke.

  • Du hattest mich zitiert und dann mit einem "Aber bitte..." einen Abschnitt eingeläutet, in dem es darum ging, daß irgendwer angeblich keine Kinder bekommen solle (hatte ich das irgendwo geschrieben?) , was von "armen Kindern " (stammt auch nicht von mir), daß mit Esche hart ins Gericht gegangen wurde (ich habe mich nirgendwo auf sie bezogen) usw.


    Usw.


    Ok...ich habe dich zitiert und bin dann mit einem "Aber bitte" um dem Argument das eben nicht alle Berufsgruppen in der Lage sind sich so zu organisieren wie von Dir beschrieben und gefragt ob diese denn dann keine Kinder haben dürfen...alles nachfolgende war nicht dein Zitat sondern auf den allgemeinen Tenor bezogen... Damit warst nicht Du gemeint...was in meinen Augen auch klar ersichtlich war. Wenn dass bei Dir nicht so ankam , tut mir das leid, ich habe damit nicht Dich gemeint, ich war davor ausgegangen das durch einen Zeilenumbruch zu trennen wäre deutlich genug. Es war nicht meine Absicht das Gefühl zu erzeugen "draufzuhauen".


    Ansonsten sehe ich das ganze so wie Kysira und würde mir deutlich mehr Wahlfreiheit wünschen.


    Kiwi

  • Auch bei uns würden flexible Betreeungszeiten v.a. Auch für Grundschulkinder den Alltag für alle (inkl. Kinder) den gesamten Alltag mächtig entstressen. Nachtdienste bei mir können bisher durch den Joe aufgefangen werden, aber mal bis Abends (und wenn es nur bis 17:00-18:00 Uhr wäre) wären super.


    Kiwi


    Das ist hier in Berlin aber normal: Frühhort vor Schulbeginn und Späthort von 16-18 Uhr. Durch den gängigen Betrieb abgedeckt. Bis 16 Uhr ist Kernhortzeit mit der eigenen Erzieherin, danach routierende Besetzung. Manche Kinder gehen auch lieber in den vorgelagerten Kinderclub (das ist ein freiwilliges Zusatzangebot).


    Ich persönlich arbeite derzeit privat für eine Familie in der Randabdeckung ihres Vorschulkindes. Mal bis 19/19.30 Uhr, mal abends, mal im Krankheitsfall, inkl. abholen von der Kita, Abendbrot usw. Kostet die Familie natürlich etwas, aber dafür ist hier ja die Kita ab 3 Jahren kostenfrei.

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -

    Einmal editiert, zuletzt von Miamaria ()