24-Stunden-Kitas

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Mein AG hat eine Kita mit Schichtdienst (Früh-/Spätdienste in der Klinik)- Angebot, aber die wöchentliche Betreuungszeit ist m.W. gedeckelt. Es gibt also nicht die Möglichkeit, das Kind morgens um 5.30 Uhr zu bringen und abends um 21.30 Uhr wieder abzuholen. Am Wochenende wird keine Betreuung angeboten, da dürfen Eltern jüngerer Kinder aber m.W. auch nicht ungefragt eingeplant werden.


    so ähnlich erzählenes freunde, die nach schweden ausgewandert sind und dort grade ihr viertes kind bekommen haben (will sagen: betreuungserfahren sind. :D) sie ist krankenschwester, er arzt in einer klinik. abgesehen davon, dass er der arztberuf dort deutlich familienkompatibler findet (man findet es dort eher normal, dass er auch zeit für die familie haben möchte ;) ) bekommen sie die betreuung nur für die zeit, für die sie sie aus arbeitsgründen auch brauchen. sie müssen also ihre jeweiligen dienstpläne vorlegen und bekommen während ihrer arbeitszeit betreuung. mal nett shoppen oder zum arzt oder so - dafür gibt es keine betreuung. die kitas haben also lange geöffnet und dennoch von allen die familienzeit sehr hoch gehalten.

  • [quote='Georg','index.php?page=Thread&postID=1333860#post1333860']Mein AG hat eine Kita mit Schichtdienst (Früh-/Spätdienste in der Klinik)- Angebot, aber die wöchentliche Betreuungszeit ist m.W. gedeckelt. Es gibt also nicht die Möglichkeit, das Kind morgens um 5.30 Uhr zu bringen und abends um 21.30 Uhr wieder abzuholen. Am Wochenende wird keine Betreuung angeboten, da dürfen Eltern jüngerer Kinder aber m.W. auch nicht ungefragt eingeplant werden.


    so ähnlich erzählenes freunde, die nach schweden ausgewandert sind und dort grade ihr viertes kind bekommen haben (will sagen: betreuungserfahren sind. :D) sie ist krankenschwester, er arzt in einer klinik. abgesehen davon, dass er der arztberuf dort deutlich familienkompatibler findet (man findet es dort eher normal, dass er auch zeit für die familie haben möchte ;) ) bekommen sie die betreuung nur für die zeit, für die sie sie aus arbeitsgründen auch brauchen. sie müssen also ihre jeweiligen dienstpläne vorlegen und bekommen während ihrer arbeitszeit betreuung. mal nett shoppen oder zum arzt oder so - dafür gibt es keine betreuung. die kitas haben also lange geöffnet und dennoch von allen die familienzeit sehr hoch gehalten.[/qoute]
    Aber wann schlafen die Eltern denn, wenn sie aus der Nachtschicht kommen? Das kann ich mir nicht so recht vorstellen

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • wegen diesem thema hatte ich fast schon mit meinen brüdern und deren anhang stress..
    ich selbst will nicht nachts in einer kita sitzen,da könnt ich ja auch im heim arbeiten,was ich aus diesen gründen nicht mache..
    und die bezahlung müsste stimmen,was sie sicher nicht tun wird.und ich frag mich auch wohin dann mit meinem kind,denn auch wenn ich teilzeit arbeite bekäme ich ja auch nachtschichten aufgebrummt..mein partner arbeitet schicht im heim,wir müssen auch viel absprechen und planen weil ich auch teils von 12 uhr am mittag bis acht am abend aus dem haus bin wegen teamsitzungen..dafür habe ich einen tag frei..nun auch noch nachts arbeiten,nein dann wäre ich krankenschw.geworden o.ä wenn ich das gewollt hätte..
    klar für schichtarbeiter wäre eine 24 st.kita gut,aber für die kinder?? ich habe soviele kinder die es sich echt schwer in der kita tun..und es kann ja auch nicht immer die gl.person da sein jeden abend,ganz viele kinder benötigen aber doch gerade da eine konstante person..
    und ganz ehrl.würde meine kita umrüsten ich würde mich ganz schnell bewerben und auch einen job machen der mir viell.mal nicht passt,ich will mein kind näml.nicht in eine 24 st.kita geben,die kita kann noch so gut sein,ganz oft geht es nicht so wie es das einzelne kind grad braucht..da reichen für mein kind 5st.kita auch,und schonmal garnicht nachts..

  • @Leslie:
    Es müssen ja nicht beide gleichzeitig Nachtdienst machen. Offenbar ist es organisatorisch möglich, die Schichtpläne an Familien anzupassen. Der AG hat in Familien freundlichen Unternehmen die Pflicht, Arbeitszeiten den Bertreungszeiten anzupassen. Mir ist klar, dass das nicht überall geht. Man könnte ja mal da anfangen, wo es möglich ist, ohne Menschenleben zu gefährden.

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • wenn ich an das hohe stresslevel denke die viele erzieherinnen kolleginnen jetzt schon haben, kann ich mir kaum eine beduerfnisorientierte ,qualitativ hochwertige nachtbetreung vorstellen.
    die bezahlung duerfte kaum besser werden,da viele eltern gar nicht genug verdienen,den teuren umbau der raeumlichkeiten und dann noch hoeheren lohn fuer die erzieherinnen zu bezahlen....
    also muss das hundertprozentig staatlich subventiniert werden.wenn die plaetze erst da sind muessen sie auch genutzt werden,kann mir gut vorstellen das einige arbeitgeber berufen fuehlen jetzt auch schichtarbeit zu fordern wo es bis jetzt noch nicht ueblich ist.....


    sehe das ganze mit sorge.


    besser faende ich die ministerin wuerde das geld als anreiz fuer tageseltern uebernacht betreuung anzubieten, benutzen.

  • Hallo,


    Zitat

    Der AG hat in Familien freundlichen Unternehmen die Pflicht, Arbeitszeiten den Bertreungszeiten anzupassen. Mir ist klar, dass das nicht überall geht. Man könnte ja mal da anfangen, wo es möglich ist, ohne Menschenleben zu gefährden.


    Das heißt aber auch, wenn dann 24-Stunden-Betreuung möglich ist, dann werden/können die AG eben auch 24-Stunden-Bereitschaft erwarten, ohne Sorge haben zu müssen, daß sie als nicht familienfreundlich gelten (wobei das vermutlich sowieso für die wenigsten AG etwas ist, was ihnen sehr wichtig ist) .


    Talpa,
    WENN ich schon mit nachts arbeiten müsste und keine andere Betreuung für das Kind hätte, dann wäre es mir aus Gründen der Familienzeit z.B. lieber, mein Kind könnte zu Hause schlafen, ich könnte es ins Bett bringen und dann zum Dienst gehen, wenn eine "Nacht-Mutter" kommt und könnte es morgens selber wachkuscheln und zum Kiga bringen, als daß ich es am Abend schon im Kindergarten abgebe und nachmittags nachdem ich geschlafen habe, wieder abhole.
    Meinem Mann war das z.B. immer sehr wichtig, wenn er Nachtdienst hatte.


    Genau so wäre es mir beim Frühdienst lieber, jemand käme morgens ins Haus und mein Kind könnte betreut weiterschlafen bis der Kiga öffnet als daß ich es gegen 4 Uhr wecken oder schon abends in den Kiga bringen und nicht mal die Nacht als Kuschelzeit habe.
    Bzw. genau so Spätdienst:
    Regelmäßig nachts 22.30 Uhr abgeholt werden, dürfte für die wenigsten Kleinkinder die optimale Lösung sein. Bleibt also nur übernachten.
    Mir wäre es dann lieber, jemand betreut das Kind nach der Kigazeit zu Hause und ich komme abends ins Familienbett und habe es dann morgens bei mir als daß es im Kiga schlafen würde (und dann die ganze Woche morgens, geholt wird, wenn de anderen spielen kommen - oder da bleibt und wir sehen und gar nicht).


    Alle paar Tage einen Wechsel zwischen 4 Uhr aufstehen und los müssen und dann wieder erst 22.30 Uhr aus dem Kiga abgeholt werden - das hätten selbst meine extrem flexiblen Kinder wohl nicht mitgemacht.


    Das würde für mich z.B. für eine Tages- bzw. "Nachtmutter" sprechen.


    Die Bezahlbarkeit mal außen vor.

  • Zum Thema hab ich mir noch keine endgültige Meinung gebildet.
    Bei uns wäre es aber toll wenn alle Kindergarten zwischen 12 und 14 Uhr geöffnet hätten. Wir scheinen da in einer anderen Welt zu leben.

    Hebt man den Blick sieht man keine Grenzen #rose

    • Offizieller Beitrag

    Dir, Trin - mir wäre vielleicht anderes wichtig...
    Und genau darum geht es doch: ein Angebot. Und ja, ich höre schon wieder, dass es dann Zwang etc gibt - aber ich bin auch der Meinung, dass in kaum einem Land der Welt die Arbeitnehmer soviele Rechte und Schutz haben. Es ist durchaus möglich, sich zu wehren.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Und dass dann plötzlich die riesige Zwangswelle in Richtung Nachtarbeit ausbricht, während die Arbeitgeber aktuell alle familienfreundlich sind (weil sie müssen) ... #gruebel
    Deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen und sind nicht meine Befürchtungen.
    WENN irgendwann 24StdKitas kommen, dann in einem Umfang, der garantiert nicht ermöglicht, dass alle auf diesen Zug aufspringen.
    Und ist es nicht so? Ein AG bietet einen Job an. Unter bestimmten Konditionen Mann / Frau kann sich drauf bewerben. Wenn sie die Konditionen erfüllen kann. Warum sie das dann kann oder warum nicht, ist dem AG doch erstmal egal? #confused
    Wenn es also um einen Tageskernzeiten-inkompatiblen Job geht, ist doch jedem und jeder freigestellt, sich um diesen Job zu bemühen und Kinder dann auch zu Randzeiten betreuen zu lassen. Oder eben nicht.


    Ich möchte Talpa zustimmen:
    Es geht ja nicht darum, dass jede von uns die Betreuungsmöglichkeiten für sich sinnvoll und nutzenswert finden muss. Sondern darum, dass sie für MANCHE Familien sinnvoll und nutzenswert sind.
    Ist doch aktuell genauso. Die einen finden Familienbett juhu, die anderen total unvorstellbar. Also gibts Familienbetten und andere Schlaflösungen. Und jeder wählt, was zu ihm passt. Perfekt, wenn es wählbare Alternativen gibt, oder?

  • Kann das sein, dass über die Hälfte der 'gegnerinnen' hier selber Erzieherinnen sind, die sich (verständlicherweise) nicht verschlechtern wollen im Job?

  • :D , dieser Verdacht beschlich mich auch schon ...
    Wenn es so wäre, fänd ich das traurig.
    So sehr ich Verständnis dafür habe, dass niemand am eigenen Ast sägen will und eben auch schlechte Arbeitsbedingungen täglich wahrnehmen muss,
    so sehr dürfte man doch dann aber auch die Not einiger Eltern registrieren und ein Gespür dafür haben, dass die aktuelle Betreuungssituation vielerorts nicht den eigentlichen Bedarf abdeckt.
    Und wenn ich mir vorstelle, dass diese "Gegnerinnen" dann vielleicht die sind, die meine Kinder über Nacht betreuen: :huh: ... muss nicht sein ...

  • Da sich die ARbeitgeber hier soweit ich das sehe aktuell überhaupt nicht an die Kitazeiten gebunden fühlen, kann ich mir nicht vorstellen, warum dann bei besseren Betreuungszeiten ein "ZWang" zur Mehrarbeit entstehen sollte. Das ist aktuell ganz allein das Problem der betroffenen Familien, wie sie sich mit den eingeschränkten Öffnungszeiten organisieren, insofern würden erweiterte Öffnungszeiten vor allen Dingen diesen Familien nutzen.
    Zum besseren Verständnis: ich rede von einer Großstadt in der westlichen Bundesrepublik, die für "westliche Verhältnisse" sicher ziemlich gute Betreuungszeiten anbietet, aber nicht mit Berlin und dem Osten vergleichbar. Diese Betreuungszeiten sind aber fast in allen Einrichtungen maximal zwischen 7:30-17 Uhr und für Schulkinder ist es sehr schwierig, überhaupt solche Betreuungszeiten zu bekommen. Ein flächendeckendes Angebot für Schulkinder und ein Angebot für Randzeiten vor 7:30 und nach 17 Uhr würde vielen Familien schon sehr helfen, auch denen, in denen einer Vollzeit und der andere nur Teilzeit arbeitet. Denn auch da kommt es in vielen Familien immer mal wieder vor (wenn auch nicht täglich), dass diese Betreuungszeiten an einzelnen Tagen überschritten werden. Die meisten organisieren sich dann privat, was ja auch meist geht, aber würden es vermutlich stressfreier finden, wenn das Kind an diesen Tagen dann einfach eine halbe STunde später abgeholt werden könnte.


    Ein 24-Stunden-Angebot brauchen deutliche weniger Familien, aber es gibt sie, die das brauchen. Das muss nicht mal regelmäßig sein, ich hätte zum Beispiel an einigen wenigen Tagen im Monat große Probleme, wenn ich alleinerziehend wäre. Bis auf diese Dienstreisen ab und an ist mein Job sehr familienfreundlich. Ich finde es gut, dass Familien ein Angebot gemacht wird, anstatt sie in existenzielle Nöte zu treiben.
    Es gibt bestimmt Familien, die die Betreuung in einem organisierten Rahmen wie einer 24-STunden-Kita vorziehen und je nach Alter und Charakter ziehen das ggf. auch die Kinder vor; ich persönlich würde jedoch eine solche Tages- bzw. Nachtmutterlösung, wie Trin es beschreibt vorziehen; also eine Nachtmutter bzw. dann wohl eher Kinderfrau, die zu mir nach Hause kommt, so dass die Kinder hier schlafen könnten. Es wäre daher ganz wichtig, auch solche Lösungen zu fördern und zu subventionieren (meines Wissens wird das auch je nach Gemeinde getan, aber Deutschland ist ja in diesem Bereich so unglaublich "vielfältig" im nicht ganz positiven Sinne, so dass man das kaum allgemeingültig sagen kann).


    So viel ich weiß, ist es in anderen Ländern wie Finnland und wohl auch in ganz wenigen bestehenden Einrichtungen in Deutschland so, dass der Zugang zu 24-Stunden-Kitas sehr begrenzt ist. Eltern müssen Dienstpläne vorlegen und einen Bedarf nachweisen. Soweit ich die Familienministerin verstehe, und ich schätze sie als relativ pragmatische, den Familien zugewandte Ministerin, geht es ihr auch nur um ein Notfall-Angebot, das in ganz kleinem RAhmen irgendwann in jedem Ort vorhanden sein sollte, und so ein Notfall-Angebot sollte es m.E. tatsächlich geben. Sie kann ja ohnehin nur eine Art Anschubfinanzierung des Bundes für Modelleinrichtungen gewähren, das ist ja ansonsten keine Aufgabe des Bundes.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Und dass dann plötzlich die riesige Zwangswelle in Richtung Nachtarbeit ausbricht, während die Arbeitgeber aktuell alle familienfreundlich sind (weil sie müssen) ... #gruebel
    Deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen und sind nicht meine Befürchtungen.
    WENN irgendwann 24StdKitas kommen, dann in einem Umfang, der garantiert nicht ermöglicht, dass alle auf diesen Zug aufspringen.


    diese vielbeunkte "Zwangswelle" ist mE ein Schreckgespenst... hier auf dem Land kann ich meine Kinder nicht mal bis 18:00 betreuen lassen, Krippenplätze sind noch immer absolute Mangelware, da kommt man noch nicht mal halbwegs auf den Bedarf und Kinder unter 2 Jahren in eine solche abzugeben wird nachwie vor "öffentlich" geächtet, da entblödet sich auch der Bürgermeister nicht auf einer öffentl. Diskussion nachzufragen warum -o-Ton: "Frauen die keine Lust haben sich um die eigenen Kinder zu kümmer eigentlich welche kriegen, früher war es doch auch kein Problem"...


    Jetzt in entsprechenden Ballungszentren eine Möglichkeit zu schaffen, die ganz sicher eine Menge Geld kosten wird (was auch nur richtig ist) wird zum einen wahrscheinlich eh in der Planungsphase stecken bleiben und erst recht nicht zu irgendwelchen "Zwangsnachtschichten" junger Eltern führen...das halte ich für ein absolutes Pseudoargument.


    Ich würde es übrigens als "Schichtdienstler" auch netter finden wenn eine "Nachtmutter" meine Kind bei mir zu hause betreut, aber das ist doch finanziell für die meisten noch deutlich unrealistischer als 24h-Stunden Kitas.


    Ein bekanntes Ärzteehepaar schafft das ganze im Übrigen nur mit Au-pair-Mädchen, aber das muss man auch erst mal räumlich wuppen können und da waren auch schon Mädels bei die zurückgeschickt werden mussten weil es nicht machbar war denen die Kinder anzuvertrauen...




    Kiwi

  • Wie sieht denn das in der tatsächlichen Praxis in Ländern aus, in denen das möglich ist?


    Ich vermute, daß dort, wo es möglich ist, es nur für einen geringen Prozentsatz der Kinder genutzt wird. Es wird kaum so sein, daß 1. viele Kinder länger als Ganztags (8? Stunden) in der Betreuung sind und 2. weit mehr als ein geringer Prozentsatz überhaupt zur Nachtbetreuung abgegeben wird.


    Aber kann die Nachtbetreuung denn dann kurzfristig genutzt werden? Z. B. für Dienstreisen?


    Hier können die Betreuungszeiten nicht so flexibel gehandhabt werden. Die Betreuungszeiten werden hier am Anfang des Kitajahres festgelegt, mit Spielräumen. Und die Mittagsschlafplätze sind dann vergeben.

  • Es müssen ja nicht beide gleichzeitig Nachtdienst machen. Offenbar ist es organisatorisch möglich, die Schichtpläne an Familien anzupassen.

    Nein, müssen sie je nach Arbeitgeber nicht unbedingt. Aber wenn ein Elternteil fast den ganzen Tag arbeitet, der andere die ganze Nacht und beide auch noch irgendwann schlafen wollen, wo bleibt dann die ach so wertvolle gemeinsame Familienzeit? Ich kenne solche Familien, wo beide Eltern Schicht arbeiten müssen aufgrund ihrer Jobs und sich meistens die Klinke in die Hand geben. Den Eindruck von entspanntem Familienleben erwecken die aber nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Cogi: bei uns in der Schweiz sind die Betreuungszeiten sowieso viel individueller. Man bucht die benötigte Zeit, in der Regel tageweise.
    Aber bei uns sind, so mein Eindruck, auch viel mehr individuelle Arbeitspensen möglich.
    Ich kann mein Kind also auch nur 2 Tage in eine Krippe geben und es einen Tag zur Oma geben und 3 Tage arbeiten, beispielsweise.
    Das heisst einen vollen Krippenplatz wird oft auf 3 Kinder aufgeteilt.

  • Die Idee, bestimmte Öffnungszeiten wieder zurück zu schrauben finde ich auch nicht realistisch. Wie soll das politisch umgesetzt werden? Wir haben die Laden Öffnungszeiten rechtlich liberalisiert, nun entscheiden die Inhaber und der Markt. Ob man persönlich das für nötig hält spielt doch keine Rolle.


    Oder reden wir generell über zukunftsmodelle für unsere Gesellschaft? Dann wäre ich für ein bedingungsloses grundeinkommen und schon würde sich wohl auch weniger Bedarf an sehr flexibler Kinderbetreuung ergeben, da einige Mütter oder Väter dann zu Hause blieben.

  • Ja, ich bin eine der Gegnerinnen und Erzieherin.


    Klar, ich wil nicht nachts arbeiten, aber ich sehe eben vor allem die Kinder.
    Ich verstehe meine, Job als Bildungsarbeit. Ich bin kein Aufpasser, sondern unterstütze die Kinder darin, sich die Welt anzueignen.
    Aber nachts bildungsarbeit? Nein, das ist dann tatsächlich "nur" aufpassen, wobei das garantiert nicht so locker flockig ist... Und nach der Nacht, können die Eltern das Ausgeschlafene Kind abholen u d einen gemütlichen Vormittag genießen.
    Ich halte das auch volkswirtschaftlich für unsinnig.
    Das muss mir erst mal ein Volkswirt vorrechnen, dass sich das wirklich trägt....
    Aktuell sind sämtliche Berliner kitaplätze teurer, als das was die Elternbeiträge bringen. Selbst der Höchstsatz deckt Nicht einmal die Hälfte der Kosten. Volkswirtschaftlich begründet man das mit dem Mehrwert, den die Eltern erwirtschaften, wenn sie arbeiten und, dass Bildung auch Kapital ist. Aber ich bezweifle, dass wir als Volkswirtschaft es tragen können, vom teuren Personal schlafende Kinder zu betreuen und unter Umständen "Folgeschäden" wie Bindungsschäden, Burnout usw. In Kauf nehmen.


    Die wochenkrippen in den 60ern wurden doch durch die Ergebnisse der Bindungsforschung aufgegeben...

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"