24-Stunden-Kitas

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  • Und nach der Nacht, können die Eltern das Ausgeschlafene Kind abholen u d einen gemütlichen Vormittag genießen.


    Bei all deiner Argumenmtation stößt mir dieser Satz auf und scheint mir -leider-auch oft symptomatisch. Wäre das so schlimm? Wäre das für dich als Erzieherin so schrecklich wenn die Eltern nach der nacht einen entspannten und gemütlichen Vormittag mit dem Kind verbringen würden??? Warum?
    Das man evtl. für die Nacht nicht eine ausgebildete Erzieherin einsetzten müsste find ich auch. Auch dass nicht alle Erzieherinnen laut Juchheisassa rufen bei der Vorstellung das ihre Arbeitszeiten damit auch in den "Schichtdienst" gingen mag ich nachvollziehen, auch das das eine teure Nummer ist. Das aber die Kosten eines Kitaplatzes den elternsatz (oftmals weit) übersteigen ist doch keine Überraschung und auch nicht verwerflich ich kann bis heute nicht verstehen warum es ein solches NoGo zu sein scheint in eine adäquate und sinnvolle Betreuung zu investieren, warum hier echt für JEDEN Schrott Geld da ist, warum ein selbstaändiger seine Scheisskarre fast komplett abschreiben kann, aber die Betreuungskosten nur bis zu einem bestimmten Betrag steuerlich geltend gemacht werden können...


    Kiwi

  • Kiwi, das ist die Auto-Lobby... Was ich wichtiger als 24h-Kitas fände, wäre Betreuung im Krankheitsfall. So etwas scheint es in den Nordländern ja zu geben? Die Krankheiten bringen uns hier immer total aus dem Konzept.

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • Leslie: Demnach geben die Eltern ihre Kinder dann nur deshalb in eine Betreuungseinrichtung, damit sie dort "Bildung" erfahren?
    #gruebel


    Nun ja. Aus "Laien- und Muttersicht": Natürlich ist Bildung ein immens wichtiger Bestandteil innerhalb der Betreuung. Vielseitige Bildungsangebote, "Räume und Athmosphären" in denen Kinder sich selbst "bilden" finde ich schon auch grundlegend.
    Jedoch: Primär besucht mein Kind aus 2 Gründen eine Betreuungseinrichtung: Ich möchte ihm Kontakt zu Gleichaltrigen ermöglichen. Ich möchte es gut betreut wissen, während ich arbeite.
    Ich fänd es schwierig, wenn es eine Einrichtung gäbe, die NUR "Randzeitenverwahrung" anbietet. Das würde auch auf mich pädagogisch fragwürdig wirken.Aber als ergänzende Möglichkeit finde ich es nur bedürfnisorientiert im Blick aufs Kind. Wenn eben die Alternative wäre, dass besagtes Kind sonst zwischen wechselnen Betreuungspartnern hin- und herjongliert wird.
    Man streicht ja auch nicht die Mittagspause, weil dies "bildungsfreie Zeit" ist. Pausen gehören eben mit zum Lebensrhytmus dazu und sind Voraussetzung, dass überhaupt gute Bildung stattfinden kann. Auch nächtliche, lange Pausen #weissnicht.
    Solang also niemand Tagbetreuung durch Nachtbetreuung ersetzen will und es stattdessen um "Ergänzung" geht, sehe ich keinen Widerspruch zum Bildungsauftrag ...

  • Rosarot:
    Gibt es auch in D punktuell. Dann von der Wirtschaft selbst initiiert. VW in Wolfsburg bietet sowas z.B. an. Die genauen Konditionen kenne ich nicht. Aber im wesentlichen können die Angestellten von VW -zeitlich begrenzt- eine "Feuerwehrkraft" nach Haus kriegen, die bei den kranken Kindern bleibt.Das sind ausgebildete Pädagogen. Das ganze ist auf ein oder zwei Tage begrenzt, schafft den Eltern aber wenigstens Luft, in Ruhe Betreuung zu organisieren, wenn das Kind länger zuhaus bleiben muss.
    Vor einiger Zeit hab ich darüber gelesen und fand das spannend.
    Natürlich ist auch hier wieder die Frage, ob man sowas "flächendeckend" finanzieren könnte. Und ob Kinder nicht krank besser bei den Eltern aufgehoben sind.
    Aber: In echten Notfällen finde ich so einen "Backround" gut. Niemand wird ja gezwungen, ihn in Anspruch zu nehmen. Jeder VW-Mitarbeiter verfügt selbstverständlich über die gesetzl. geregelte Anzahl an Kindkrank-Tagen ..

  • Also machen es Unternehmen (Krankenhaus, Automobilindustrie) selber, die es dringend brauchen (Fachkräftemangel) und da beschwert sich keiner, sondern findet es familienfreundlich?

  • #ja ,
    exakt so ist die öffentliche Wahrnehmung in meinen Augen.
    Und ich teile diese Einschätzung ...


    Edit: Hintergrund ist ja nicht nur Fachkräftemangel, sd. manchmal sogar die Überzeugung, dass "betroffenes Klientel" genau die Zielgruppe ist, die man haben will: relativ jung, noch motiviert, Ausbildungsmäßig auf dem aktuellen Stand, Fexibilität gewohnt und mit entsprechender Betreuung auch willig, diese umzusetzen ...


  • Bei all deiner Argumenmtation stößt mir dieser Satz auf und scheint mir -leider-auch oft symptomatisch. Wäre das so schlimm? Wäre das für dich als Erzieherin so schrecklich wenn die Eltern nach der nacht einen entspannten und gemütlichen Vormittag mit dem Kind verbringen würden??? Warum?
    Das man evtl. für die Nacht nicht eine ausgebildete Erzieherin einsetzten müsste find ich auch. Auch dass nicht alle Erzieherinnen laut Juchheisassa rufen bei der Vorstellung das ihre Arbeitszeiten damit auch in den "Schichtdienst" gingen mag ich nachvollziehen, auch das das eine teure Nummer ist. Das aber die Kosten eines Kitaplatzes den elternsatz (oftmals weit) übersteigen ist doch keine Überraschung und auch nicht verwerflich ich kann bis heute nicht verstehen warum es ein solches NoGo zu sein scheint in eine adäquate und sinnvolle Betreuung zu investieren, warum hier echt für JEDEN Schrott Geld da ist, warum ein selbstaändiger seine Scheisskarre fast komplett abschreiben kann, aber die Betreuungskosten nur bis zu einem bestimmten Betrag steuerlich geltend gemacht werden können...


    Kiwi


    Unterschreib

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Nein, müssen sie je nach Arbeitgeber nicht unbedingt. Aber wenn ein Elternteil fast den ganzen Tag arbeitet, der andere die ganze Nacht und beide auch noch irgendwann schlafen wollen, wo bleibt dann die ach so wertvolle gemeinsame Familienzeit? Ich kenne solche Familien, wo beide Eltern Schicht arbeiten müssen aufgrund ihrer Jobs und sich meistens die Klinke in die Hand geben. Den Eindruck von entspanntem Familienleben erwecken die aber nicht.


    Diesen Verlust "wertvoller Familienzeit" kenne ich in erster Linie von Familien, die eben keine oder kaum familienergänzende Betreuung in Anspruch nehmen.
    Ich bevorzuge deshalb für uns die drei langen Betreuungstage - weil sie uns dafür zwei komplette Familientage freihalten.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    Natürlich würde ich mein Kind auch NACHTS gerne bei einem Profi wissen! Nicht nur bei einer "Aufpasserin"...


    Allerdings bin ich auch froh, dass unsere Krippenprofis zwar durchaus ihren Bildungsauftrag sehen, aber in einem gesunden Mass - die einzige Hortfrau, die vom "ich kümmere mich jetzt mal um die armen, vernachlässigten Kinderchen aus bildungsfernen Familien und bringe ihnen Kultur bei"-Groove beseelt war, ist verständlicherweise nicht wirklich meine Freundin geworden...


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin och auf einen anderen zu diesem Thema interessanten Artikel gestossen:
    http://www.20min.ch/news/kreuz…b-in-den-Ausgang-25485177


    Ziemlich weit unten kommt ein Satz, der interessant ist im Zusammenhang, dass dann alle zu Nachtarbeit gedrängt werden:
    "Einige Kitas stellten den Nachtbetrieb jedoch wieder ein, weil die Nachfrage zu klein war. "


    Ich finde es super, dass es anscheinden Ideen gibt, auch Eltern "Verschnaufpausen" zu ermöglichen, die eben kein grosses Beziehungsumfeld haben.

  • Und nach der Nacht, können die Eltern das Ausgeschlafene Kind abholen u d einen gemütlichen Vormittag genießen.


    Wir haben das längere zeit so gemacht. Ich hatte jeden 2. Dienstag 24h Dienst, mein Mann hat unsere Tochter Di Nachmittag abgeholt, nachts betreut, ich bin Mittwoch morgens nach Hause gekommen, er ist zur Arbeit gegangen. OK, dadurch, dass mein Mann da war, antürlich ohne 24h Kita. Aber, mein Punkt ist, ist habe es sehr genossen, diese geschenkten Vormittage mit meiner Tochter zu haben, dann einen langen gemeinsamen Mittagsschlaf und Nachmittags konnten wir wieder was zusammen machen. Ich habe sogar mehr Dienste gemacht, als notwendig, eben weil dieser Tag für uns beide wirklich schön war.

  • Kann das sein, dass über die Hälfte der 'gegnerinnen' hier selber Erzieherinnen sind, die sich (verständlicherweise) nicht verschlechtern wollen im Job?


    Ich bin keine Erzieherin, kann´s allerdings mehr als gut verstehen, daß sich eine Erzieherin nicht um Schichtdienste reißt.


    Und jetzt mal am Rande, weil die Kranktage angesprochen wurden: würdet Ihr wirklich ein 3-4jähriges Kind mit MD oder MOE jemandem zur Betreuung überlassen, den Ihr nicht kennt, den das Kind nie vorher gesehen hat und der "feuerwehrmäßig" ins Haus kommt? Meine Kinder hätten dabei schlicht nicht mitgemacht.

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Um schichtdienste reißen sich viele nicht, das ist dann aber ein arbeitsrechtliches Thema, oder?
    In vielen Berufen muss man sich nach den Bedarfen der Kunden / Klienten richten und kann nicht von 8 bis 17 arbeiten. Wenn sich Bedarfe ändern kann man sich natürlich drüber ärgern und das blöd finden.
    Und Konsequenzen ziehen und was weiß ich.


    Das ist aber eine andere Argumentation, als sie hier die ersten Seiten lang vorherrschte......

  • Ne sicher nicht, aber meine 7jährige hätte das auf jeden Fall verkraftet und wurde auch schon stundenweise in jüngeren Jahren durch die Nachbarn betreut, wenn hier keiner den wichtigen Termin verschieben konnte. Idealerweise kennt Kind die Feuerwehr. Das ist doch alles ne Frage der Umsetzung.


    Von 1-3 J waren meine Kinder sehr elternfixiert und da waren wir sehr eingeschränkt. Jetzt aber geht das immer besser und besser und alle möglichen flexiblen Betreuungsangebote wären ein Segen. Was es gibt hier nutzen wir ja auch, daher ist es Klagen auf hohem Niveau.


    Ich kenne Erzieher, die würden das machen. Es gibt doch für alles Lebensphasen. Ich fand früher Nachtschichten supertoll, habe mit Vorliebe an Feiertagen gearbeitet. Es muss doch nicht alles für immer in Stein gemeißelt bleiben.

    Life is a mountain - ride it like a wave

  • asreileeth:
    Nein, ich würde das nicht tun. Genauso wenig, wie ich Übernachtbetreuung in Anspruch nehmen würde. Obwohl ich in einem Beruf arbeite, in dem es eine 7-Tage-Woche gibt und Termine über den Tag verstreut von morgens, ca. 8 bis abends, 22 oder 23 Uhr.


    Und dennoch find ich es gut, wenn es solche Möglichkeiten: Feuerwehrkräfte, 24 Std kita gibt. Denn: Menschen und Familienkonstellationen, Schwerpunktsetzungen und Arbeitssituationen sind unterschiedlich. Nur weil ICH das so nicht nutze, ist das Konzept ja nicht überflüssig oder "schlecht".
    Es sagt - kurz auf den Punkt gebracht- schlichtweg nix aus, was ICH macheb würd. Denn andere machen es anders.


    ... uns schon aus finanziellen Gründen heraus wird kein Konzept damit rechnen, dass ALLE potentiell Betroffenen auf diese Lösungen zurückgreifen.

  • Mal zusammengefasst:
    Gruppe 1 findet 24-Stunden-Kitas nicht kindgerecht. Unter anderem die Erzieherinnen.
    Gruppe 2 findet 24-h Kitas gut + notwendig und fühlt sich persönlich angergriffen.
    Als nächster Schritt wird den Erzieherinnen ihr Expertentum abgesprochen und Eigennutz unterstellt.


    Könnte man denn nicht einfach über die Argumente nachdenken? Den eigenen Standpunkt hinterfragen?

  • Mal zusammengefasst:
    Gruppe 1 findet 24-Stunden-Kitas nicht kindgerecht. Unter anderem die Erzieherinnen.
    Gruppe 2 findet 24-h Kitas gut + notwendig und fühlt sich persönlich angergriffen.
    Als nächster Schritt wird den Erzieherinnen ihr Expertentum abgesprochen und Eigennutz unterstellt.


    Könnte man denn nicht einfach über die Argumente nachdenken? Den eigenen Standpunkt hinterfragen?


    Hervorhebung von mir, Frage: Wer spricht den Erzieherinnen wo genau das Expertentum ab? Und wer unterstellt "Eigennutz" ?


    Sorry, Alusra, dass ist ein sehr fragwürdiges Fazit das Du hier ziehst... #weissnicht


    Kiwi

  • Sorry, Alusra, dass ist ein sehr fragwürdiges Fazit das Du hier ziehst... #weissnicht

    Ich finde auch, dass diese "Zusammenfassung" der Diskussion hier nicht gerecht wird. Zumal es sich hier nicht um "Gruppen", sondern um Individuen handelt, die alle ganz unterschiedliche Blickwinkel mitbringen und unterschiedlich gewichten.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Öhm, ich finde diese "Zusammenfassung" auch irgendwie nicht gerade zielführend, alsura #confused .


    Ich finde z.B. durchaus, dass so ein Angebot für bestimmte Berufsgruppen (z.B. auch Musiker, Theaterschauspieler - die können nämlich nicht mal einfach die "Schicht" tauschen), Sinn machen würde, wenn es eine hohe Qualität hat (es gibt ja solche Angebote durchaus auch schon). Ich glaube nämlich durchaus, dass für nicht wenige Kinder im Moment deutlich schlechtere Lösungen praktiziert werden und dass eine solche Betreuung nicht kindeswohlgefährdend ist, wenn bestimmte Vorgaben dabei eingehalten werden.
    Trotz dass ich überhaupt nicht persönlich betroffen bin und mich deshalb auch persönlich mitnichten angegriffen fühle.


    Gegenargumente wie "zu teuer", "zu schlechte Qualität", "schädlich für die Kinder" sind mir sehr verallgemeinert, da wir Details ja gar nicht kennen.


    Was ich sehr gut nachvollziehen kann, ist das Argument, dass es schon an der heutigen Betreuungsform vielfältige Verbesserungsanforderungen gibt, die sicher mehr Kindern zugute kommen würden, wie z.B. einen besseren Betreuungsschlüssel, bessere Bezahlung der Erzieher, bessere Ausbildung, in vielen Regionen erweiterte Öffnungszeiten (z.B. standardmäßig von 6:30 Uhr - 17:30 Uhr), das würde sicher viel mehr Eltern und Kindern helfen. Deswegen finde ich die Initiative der Frau Schwesig #hammer , zumal sie auch beim Thema KiTa-Streik, der so viele Eltern betroffen hat, beharrlich geschwiegen hat.

    Freda mit dem Jan-Feb-Mär-Trio (01/05 + 02/08 + 03/12) #love


    Ich kaufe und verkaufe im Rabenflohmarkt

    Einmal editiert, zuletzt von Freda ()

  • @ Freda: doch, Frau Schwesig hat sich schon immer mal wieder öffentlich geäußert im Tarifkonflikt, aber jedes Mal darauf aufmerksam gemacht, dass sie halt im Bund nicht Tarifpartner ist. Was ja stimmt. Allerdings könnte man natürlich darüber nachdenken, da mal etwas zu ändern?! (aber das ist eine andere Diskussion).

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)