24-Stunden-Kitas

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  • Und man kann mit der arbeit nachts leben. Das tun sehr viele, darum verstehe ich die aufregung nicht so ganz.

    Klar, kann man, aber wer will das schon? Es ist erwiesen, dass Schichtdienst deutlich negativ auf die Gesundheit wirkt und die Lebenserwartung durch Schichtdienst verkürzt ist.
    Ein Artikel von vielen:http://www.focus.de/gesundheit…er-altern_id_4247716.html


    Und jetzt sollen schon kleinste Kinder flexibel sein und sich an die Arbeitswelt anpassen, mal bis 22.00 Uhr in die Kita, mal ab morgens um 5.00 Uhr. Immer mal Nächte dort verbringen. Wenn ich überlege, wie ich mich nach mehreren Tagen Frühdienst mit 5.00 Uhr aufstehen fühle(mittags wie ausgekotzt), dann frage ich mich, wie es den Kleinen dabei geht.


    Ich habe fast 10 Jahre in 3 Schichten gearbeitet. Es hat mich sehr krank gemacht und den Nachtdienst lasse ich seit dem sein. Vielleicht habe ich Pech mit einer schlechten Konstitution, aber ich habe schon viele daran verzweifeln sehen.


    Ich bin dafür, dass nur an den allernötigsten Stellen nachts gearbeitet werden sollte. Leider geht der Trend in die andere Richtung.

  • Trin, würdest du auch nicht (gut) schlafen, wenn du nachts nur ein fremdes Kind betreuen musst? Falls du bei einem Kind schlafen würdest, bis zu wie vielen Kindern würde das denn deiner Meinung nach gehen?


    Ich denke, die 24h-Kita ist sicher nicht für alle Kinder geeignet (die Tagsüber-Kita ja auch nicht), aber ich würde mal davon ausgehen, dass es für viele Kinder bei entsprechender Qualität in Ordnung wäre. Der Mittagsschlaf in der Kita ist ja auch kein Problem. Und die Übernachtungsmöglichkeit sorgt ja auch gerade dafür, dass die Kinder eben nicht 22 Uhr nach Hause fahren müssen oder 4 Uhr aufstehen müssen, um 5 Uhr in der Kita zu sein.


    Da die meisten Kitas sowieso normale Kitas bleiben werden, gehe ich mal davon aus, dass es kein Problem sein wird, sich als Erzieher eine Stelle ohne Nachtschicht zu suchen. Bei entsprechender Vergütung finden sich sicher trotzdem genug Erzieher, die zu Nachtschichten bereit sind.

  • Liese, so etwas ist doch nicht von der Kinderzahl abhängig. Nein, ich würde bei einem fremden Kleinkind nicht gut schlafen. Weil ich nie weiß, wann es wach wird, was es dann braucht, ob es vielleicht leise aufsteht und die Mama suchen geht, ob... . weil ich nach nächtlichen Störungen generell schlecht wieder reinschlafe und in Nächten, in denen "irgendwas anders ist" oft gar nicht richtig.


    Und mit mehren Kindern, bei denen die Wahrscheinlichkeit groß ist, daß sie mich brauchen... ?


    Wie viele Mütter sind hier mit EINEM kleinen Kind nachts am Limit?


    Warum um alles in der Welt muss man irgendwelche Windungen finden, um nachzuweisen, daß ein Dienst nachts weniger wert ist als einer am Tag???


    Ich finde die Idee:


    "Wir wollen, daß die Kinder auch nachts betreut werden, aber zahlen wollen wir dafür nur ein Minimum, darum drehen und wenden wir es so, daß am Ende rauskommt, daß es ja eigentlich gar keine richtige Arbeit ist, weil man zwischendurch mal einnicken kann" ziemlich... daneben.


    Wie ich schrieb - die Erzieherinnen sollen mehr leisten (und Nachtarbeit IST eine Leistung, die den Auswirkungen haben wir als Familie von Anfang an mitzutragen), aber als Dankeschön mit weniger Geld rausgehen, weil es ja irgendwie doch gar keine echte Arbeit ist.


    Stell dir vor eine Angstellte im Handel soll nun rund um die Uhr Dienst machen, damit die Kunden auch Nachts einkaufen können.


    Weil aber nachts eher seltener Kunden zu erwarten sind, kann sie ja aber doch bestimmt zwischendurch immer mal einnicken, man kann ihr ja eine Pritsche hinstellen. Sie wird im Schlaf schon irgendwie merken, wenn ein Kunde was will, ein Anruf eines Händlers reinkommt oder Ladendiebe sich einschleichen wollen.
    Damit ist es keine echte Nachtschicht und hat keine Auswirkungen auf den Biorhythmus und überhaupt, ein bisschen Bereitschaftslohn reicht dafür ja.
    Also bekommt sie für die Nachtschicht nur Bereitschaftsgeld und geht am Ende mit weniger Geld als vorher heim.


    Den Ausbau dazu soll sie auch noch begeistert und erfreut und mit vielen Ideen, wie man es für die Kunden toll und bequem machen kann, mitgestalten.


    ICH hätte großes Verständnis dafür, wenn sie denen, die das wollen deutlich einen Vogel zeigt und sagt: Ihr spinnt ja.


    Aber die ach so sozialen und solidarischen Erzieherinnen sollen - mal wieder - so etwas hinnehmen und möglichst noch selber tatkräftig an der Umgestaltung dazu mitwirken?


    Ehrlich, ich fasse es nicht, daß selbst hier bei den Raben, bei denen ich bisher dachte, daß sie eine hochwertige Kinderbetreuung zu schätzen wissen, solche Iden kommen.
    Und wenn schon hier, dann sehr viel mehr anderswo. Was wiederum meine Befürchtungen nicht mindert sondern schürt.

  • Sorry,aber der überwiegende Teil derer die die Idee befürworten haben jetzt mehrfach klargestellt, dass es ihnen nicht darum geht Erzieherinnen zu versklaven und für diese Arbeit nicht bezahlen zu wollen, dennoch wird dieses Schreckgespenst immer wieder von Dir hochgehalten , Trin. Das ist nun wirklich extrem anstrengend.


    Wie das sonst läuft bei meinen Bereitschaften...da ist mein Mann da. Wäre er das nicht hätten wir ein Problem.


    Ich hätte es nicht so krass ausgedrückt wie janos, aber im Grunde hat sie schon recht, viele machen es sich sehr einfach zwar Dienstleistungen nachts zu fordern eine mögliche Betreeung der Kinder derer die diese erbringen aber abzulehnen.


    Kiwi

  • Irgendwie dreht es sich im kreis.... Es müssen si vieke leute nachts arbeiten; deren duenstleistungen alle wie sekbstverstandlich in anspruch nehmen, aber eibe betreuung fur deren kinder darfs nicht geben? sie sollen weiter wie bisher schauen wie sies organisiert bekommen?


    Nach welchem tarif nachts gezahlt werden würde ist doch komplett von hinten aufgezäumt. Ich wollte nur mal gerade rücken, dass eben längst nicht alle berufsgruppen nachts gut bezahlt werden. Und viele von denen durchaus verantwortungsvolke jobs haben.

  • Die ursprünglichen Bedenken der Zweiflerinnen gingen ja eher in die Richtung, das die Übernachtungen für die Kinder auch nicht so toll wären.


    Finanzierbarkeit ist meist ein eher schwaches Argument, denn was wichtig ist, dafür findet sich idR auch Geld. Aber ich muss sagen, ich halte es auch für realistisch, dass die Arbeitsbedingungen hinterher mies sein werden. Schon weil die Erzieherinnen mir bisher wenig werhfähig erscheinen.


    "Andere arbeiten auch zu schlechten Bedingungen" halte ich allerdings für ein ausgesprochen schräges Argument. Ich kenne das von der Arbeit - "andere stehen auch um 4h auf, um zum Termin anzureisen." Ja, aber notwendig wäre das nicht, man könnte es auch komfortabler lösen. Kostet halt nur Geld, gelle. Müssen sich nur genug Leute für einsetzen.

  • Susan, ganz viele arbeiten nachts weil der bedarf nachts da ist. Man kann naturluch nachts auf tanke bus und restaurant verzichten. Ist aber einschrankend fur alle. Willst du das?

  • Janos, nochmal fürs Protokoll:
    Ich bin Erzieherin, habe bereits spätabends und nachts gearbeitet (nicht nur tagewese sondern wochenweise Rund-um-die-Uhr-Vertretungsdienste).
    Diese Dienste hatte ich als ich praktisch alleinerziehend war.


    In der Tat, ich brauche keine 24-Stunden-Tankstellen, ich brauche meine Amazon-Lieferungen nicht über Nacht, ich muß nicht nachts (!) im Restaurant sitzen oder shoppen gehen.
    Es gibt Menschen, die nachts arbeiten müssen (wie geschrieben, ich gehörte auch schon dazu), aber bisher ist das Abendland nicht untergegangen weil es keine flächendeckenden 24-Stunden-Kitas gab.


    Mir macht Sorge, dass diese 24-Stunden-Kitas ein weiteres Signal in die falsche Richtung sind: nämlich die völlige Unterordnung des einzelnen Individuums unter die Interessen der Wirtschaft. Nichts anderes steht m.E. dahinter. Und nun sollen schon die kleinsten Mitglieder der Gesellschaft nachts auf ihr eigenes Bett verzichten, weil die Arbeitskraft ihrer Eltern sooooo dringend gebraucht wird.


    Sie sind nur so wenige Jahre so klein, es gibt mittlerweile viel zu wenige von ihnen und dafür jede Menge Arbeitskräfte ohne Kinder.
    Ich sehe das Problem einfach nicht, wenn in diesen wenigen Jahren auch mal Rücksicht auf die Bedürfnisse der Kinder genommen wird und damit auf die Bedürfnisse der Eltern.


    Wie steht es im GG?




    Mal sehen, wann das Mutterschutzgesetz aufgeweicht wird. Warum sollten nicht auch Schwangere nachts arbeiten?

  • Hera, ich weiß nicht wo Du wohnst, aber die Norm ist das keinesfalls.


    Es gibt zwei verschiedene Bedeutungen von Norm (wurde zumindest im Ethikunterricht in der 8. Klasse behauptet, der jetzt gerade meine Quelle ist...), einmal "wie es alle machen" und einmal "wie es sein sollte". Ich meinte letzteres.


    Ich finde die Diskussion hier gerade schwierig, da scheinbar viele von wesentlich schlechteren Betreuungsbedingungen ausgehen als ich. Dann funktioniert teilweise Schlafwache natuerlich nicht, sondern es muss wach geblieben werden.

  • Ich kann es mehr als verstehen, wenn Erzieherinnen sagen, dass sie nicht unter solchen Bedingungen arbeiten wollen, wie hier teilweise geschildert werden.
    Das darf auch nicht sein. Ehrlich nicht.
    Gleichzeitig finde ich es wichtig, dass die drei Positionen "Gut/Schlecht für die Eltern", "Gut/Schlecht für die Kinder" und "Gut/Schlecht für die Erzieher" voneinander getrennt werden.
    Und ich finde es wichtig, wenn deutlich wird, dass es Berufsgruppen gibt, die davon eindeutig profitieren würden, dass dann eben nicht pauschal geschrien wird, dass das aber nicht geht, weil es schlecht für die Kinder oder unzumutbar für die Erzieher ist, sondern dass man sich hinsetzen muss, und schauen muss, wie es denn eben so umgesetzt werden kann, dass es ohne Einbußen geht. Und dann wird noch das Argument runtergemixt, dass dann ja die Eltern unter Druck kommen würden - als ob das nicht schon der Fall wäre. Wenn ich überlege, wie viele hier immer wieder schildern, wie besch..... es ist, auch nur überhaupt einen Job finden zu wollen, wenn erstmal Kinder da sind...
    Dass es für die Kinder meiner meinung nach klar Situationen gibt, in denen die Nacht in der Kita einer Rumreicherei vorzuziehen ist, hab ich ja schon geschrieben.


    Man KÖNNTE ja mal in den Ländern schauen, in denen es gut klappt, WIE das da gehandhabt wird. Das wäre meiner Meinung nach das Vorgehen, das am besten funktioniert.

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin froh, dass ich nicht die einzige bin, die das gebetsmühlenartige wiederholen von "aber es könnte auch schlecht umgesetzt werden" etwas ermüdend findet...


    Och, ich bin auch sicher, niemand müsste an seinem freien Sonntag in ein Museum, eine Freizeitinstitution... Dennoch, ich bin sicher, auch ihr tut das gelegentlich... und wo sind dann die Kinder von den Menschen, die Euch und Eure Kinder bespassen? Genau: "wegorganisiert". Und das geht von unserer Familienzeit weg.
    Wenn ich das nicht möchte, sondern alle Wochenenden ausschliesslich mit der Familie verbringen möchte, dann müsste ich mir einen anderen Beruf suchen... Hebamme? Ach nee, doof, diese Geburten sind ja auch oft nachts.... Apothekerin? Mist, Nachtdienst... Zeitung austragen? Ach, ich vergass, frühmorgens...


    Meine Güte, wenn's hoch kommt, hätte eine Kleinstadt wohl ein bis zwei Nachtkitaangebote - da wird es wohl die eine oder andere ErzieherIn geben, die froh um Nachtdienste ist...
    Den Untergang des christlichen Abendlandes heraufzubeschwören wegen dieses Nischenangebotes finde ich etwas verfrüht.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Adrasteia:
    Nein, das Abendland ist ohne 24StdKita bislang nicht untergegangen.
    Aber durchaus der ein oder andere Mensch innerhalb dieses unseres Systems.
    Gern auch Alleinerziehende. Oder Schlechtverdiener, die sich gezwungen sehen, auch Jobs mit unkompatibeln Arbeitszeiten zu übernehmen.


    Ich finde solche Aussagen, wie du sie tätigst, extrem unsolidarisch :S .
    Und wundere mich, dass hier seitenlang über das Wohl oder Unwohl von Erziehern debattiert wird, "alle anderen Schicksale" aber mit solchen Sätzen mit einer Handbewegung vom Tisch gewischt werden.
    Sorry, aber das ist eine Schieflage ...

  • Ich kann Talpa und Kysara nur zustimmen.


    Mir macht Sorge, dass diese 24-Stunden-Kitas ein weiteres Signal in die falsche Richtung sind: nämlich die völlige Unterordnung des einzelnen Individuums unter die Interessen der Wirtschaft. Nichts anderes steht m.E. dahinter. Und nun sollen schon die kleinsten Mitglieder der Gesellschaft nachts auf ihr eigenes Bett verzichten, weil die Arbeitskraft ihrer Eltern sooooo dringend gebraucht wird.


    Es gibt genug Berufe in denen es nicht anders geht. Und die haben nicht mal unbedingt was mit Wirtschaft zu tun, sondern viel mit Grundversorgung (Krankenhäuser, Rettungskräfte, Verkehr, Polizei, ...) oder Kultur. Und ja, da jonglieren die Eltern schon heute mit ihren Kindern (oder können ihren Job gar nicht ausüben).
    Für sie sollte es ein qualitativ hochwertiges, flexibles Angebot geben.


    Ich bin auch der Meinung, dass es noch viele andere, wichtigere Baustellen in Deutschlands Kinderbetreuung gibt. Aber die Angst, dass aus dem Thema 24-h-KiTas eine "Unterordnung des einzelnen Individuums unter die Interessen der Wirtschaft" wird, kann ich nicht nachvollziehen. Den es wird (u.a. auch aus Kosten- und Machbarkeitsgründen) keine Universallösung werden.

  • Sie sind nur so wenige Jahre so klein, es gibt mittlerweile viel zu wenige von ihnen und dafür jede Menge Arbeitskräfte ohne Kinder.
    Ich sehe das Problem einfach nicht, wenn in diesen wenigen Jahren auch mal Rücksicht auf die Bedürfnisse der Kinder genommen wird und damit auf die Bedürfnisse der Eltern.


    Adrasteia...dieses Argument gefällt mir echt am besten von allen...da stehen auch viele Chefs drauf...einfach Leute einstellen die keine Kinder haben, die sind auch tagsüber flexibler und haben keine Kind-krank-Zeiten...wofür überhaupt Krippen und Kitas...die Kinder sind ja nur so kurz klein und es gibt doch genügend Arbeitskräfte ohne Kinder...der Rest...der mit Kindern...hej, der sucht sich ma besten nen reichen Alleinverdiener/-rin oder wählt ein Leben am Existentminimum...dauert ja auch nicht lange, die Kinder sind ja nur so wenige Jahre klein...danach kann man dann ja easy wieder durchstarten und die arbeitswelt steht einem offen...und ganz ehrlich...die eute denen ihr Job wichtig ist...die sollten dann eben auf Kinder verzichten oder sich entsprechen verdrehen bis sie eine private Lösung für ihr Privatvergnügen Kind UND Job gefunden haben...


    Nur mal so ganz kurz am Rande...es geht nicht um flächendeckende 24h-Kitas....es geht auch nicht darum diese aus dem boden zu stampfen sonder v.a. darum die bereits bestehenden staatlich so zu subventionieren dass sich eben nicht nur angestellte bestimmter Firmen diese leisten können und solche die sehr gut verdienen sondern schlicht die die es auch brauchen...


    Und es mag ja sein das einige hier weder am besten Abend Reaturant besuchen, tanken oder Bus fahren wollen etc...aber ihr sollte dringend damit aufhören ins Kino zugehen, eine nette Museumsnacht zu besuchen, oder am Wochenende hin zu wollen, bitte nicht mehr in den Zoo gehen mit den Kindern...oh...achja...auch Schwimmbad am WE...bitte nein...


    Das sit ein derart unsolidarischer Ansatz der hier propagiert wird, dass es mir die Fußnägel hochklappt...


    Kiwi

  • Andrasteia, wenn du das problem der ae mit nachtarbeit kennst - warum sträubst du dich dagegrn dass jemamd das problrm löst und man eben nicht alleine dasteht mit seiner
    jonglage. Ich musste meine kleinen kinder jeweils mit zur übergabe aif die überwachungsstation nehmen weil ich für sonntag morgen um acht keinen babysitter fur eine stunde.gefundrn habe. Es war nur selten notwendig aber ich habe jedesmal gebetet dass.keine reanimation ist wenn ich meinrn vierjahrigen aufm schoss hab und ein kleines om wagen schläft. DAS wollte ich ihnen wirklich.ersparen...


    Es gibt ja auch bereits erzieher die nachts arbeiten müssrn. Eine revolutionäre änderung des berufsbilds ist es nicht.


  • Und ich finde es wichtig, wenn deutlich wird, dass es Berufsgruppen gibt, die davon eindeutig profitieren würden, dass dann eben nicht pauschal geschrien wird, dass das aber nicht geht, weil es schlecht für die Kinder oder unzumutbar für die Erzieher ist, sondern dass man sich hinsetzen muss, und schauen muss, wie es denn eben so umgesetzt werden kann, dass es ohne Einbußen geht. Und dann wird noch das Argument runtergemixt, dass dann ja die Eltern unter Druck kommen würden - als ob das nicht schon der Fall wäre. Wenn ich überlege, wie viele hier immer wieder schildern, wie besch..... es ist, auch nur überhaupt einen Job finden zu wollen, wenn erstmal Kinder da sind...

    Ja, dem kann ich mich voll anschließen. Und natürlich gibt es auch heute schon Menschen, die profitieren würden und sich nicht irgendwie schon "so" organsieren konnten. "So" organisieren können sich doch allenfalls Leute, die Großeltern vor Ort haben, die nicht mehr arbeiten. Die anderen müssen teilweise auf unbestimmte Zeit ihre Berufe aufgeben und sind, wenn nicht verpartnert, dann auf ALG II angewiesen (und ja, es gibt diese Menschen.).

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • ja, und das werden sie, leider..... weil das "helfersyndrom- wie in anderen sozialen berufen auch- so stark ausgeprägt ist.


    aber man merkt es ja auch schon hier im threat das noch nicht mal kritische anmerkungen "erlaubt" sind. ;(

  • Und ums nochmal ein wenig zu verschärfen: die Diskussionen im Genderkacke-Thread drehen sich ja auch viel darum, dass Frau es seltener "zu was bringen" als Männer. Und genau dadurch, dass man diese problematisch Betreuungssituation optimiert, ermöglicht man es Frauen, eben auch auf der Karriereleiter nach oben zu klettern. Weil sie nicht zehn Jahre zurück stecken müssen und dann den Job machen müssen, den man ihnen zugesteht, sondern sie können - wenn sie das wollen - gleich nach dem Wiedereinstieg so arbeiten, wie sie das wollen.


    Die pfeilschnelle Reaktion "dann sollten solche Menschen besser auf Kinder verzichten, wenn sie so egoistisch und karrieregeil sind" habe ich jetzt überhört, weil ich ja weiß, dass meine Kinder gut geraten sind, gerne leben und ich einen genialen Job habe, den ich nicht hätte, wenn ich auf Nacht- und Wochenendarbeit hätte verzichten müssen.


    Ich habe es mir so ausgesucht, mit meinen Kindern ist es gegangen (und sehr profitiert habe ich von einer Kita mit sehr langen Öffnungszeiten in den ersten Kinderjahren, aus der ich meine Kinder immer erst abends um halb neun abgeholt habe. Ich weiß, verantwortungslos und kindswohlgefährdend). Und hätte ich diese Kita am Anfang nicht gehabt, hätte ich sicher nicht die Möglichkeit gehabt, trotz der großen Kinderzahl dahin zu kommen wo ich jetzt bin. Klingt jetzt vielleicht ein wenig schräg, wenns in anderen Argumenten um AE und Existenzsicherung geht, aber ist aus meiner Perspektive eben auch ein elementarer Aspekt, wenn es um die Vereinbarkeit von Beruf (und eben gerne auch Karriere) und Familie geht.

  • Soraya, das Helfersyndrom ist nicht das, was die Kitaöffnungszeiten verlängern könnte. Sondern der politische Wille. Wenn es etabliert werden soll, dann werden auch Wege gefunden werden, das Personal dafür zu rekrutieren. Und ich denke nicht, dass das mit der Peitsche geschieht. Die Erzieher werden freiwillig dort arbeiten. Einige werden für sich entscheiden, dass nachts nichts für sie ist. Dann bleiben sie in den tagsüber-Einrichtigungen. Welche weiterhin die deutliche Mehrzahl stellen werden.