24-Stunden-Kitas

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  • Gleichzeitig finde ich es wichtig, dass die drei Positionen "Gut/Schlecht für die Eltern", "Gut/Schlecht für die Kinder" und "Gut/Schlecht für die Erzieher" voneinander getrennt werden.


    Aber wieso soll das getrennt werden?
    Es wird bestimmt in Zukunft vermehrt 24h Einrichtungen geben, der Bedarf ist ja da. Aber es wird am Ende nicht immer gut für alle sein, irgendwer macht dabei Abstriche. Für die Erzieher verbessert sich die Situation jedenfalls nicht. Für die Kinder wohl teils/teils. Die Eltern profitieren und die Arbeitgeber und das ist wohl die größte Position und scheinbar die wichtigste, wie es sich anhört.

  • aber man merkt es ja auch schon hier im threat das noch nicht mal kritische anmerkungen "erlaubt" sind. ;(

    Hier werden sehr ausführlich und sehr massiv immer wieder "kritische Anmerkungen" vorgetragen. Andere argumentieren dagegen (was ebenfalls nicht verboten ist). Es ist eine Art Diskussion. Nur weil nicht alle der gleichen Meinung sind, ist es doch nicht in Ordnung, von "nicht erlaubt" zu schreiben. #weissnicht

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Die Erzieher werden freiwillig dort arbeiten. Einige werden für sich entscheiden, dass nachts nichts für sie ist. Dann bleiben sie in den tagsüber-Einrichtigungen. Welche weiterhin die deutliche Mehrzahl stellen werden.


    Nein. Man wird nicht gefragt.
    Auch dann nicht, wenn man wie eine Bekannte z.b. alleinzerziehend mit kleinem Kind ist.


    Der AG legt bei Trägern mit mehreren Einrichtungen fest, in welche Einrichtung man kommt und wenn in dieser Einrichtung lange Dienste (In dem Falle keine Nacht aber sehr spät abends) üblich sind, ist man in der Rotation mit drin.
    Dann hatte SIE das Betreuungsproblem, aber das scheint nicht zu zählen...


    Wie geht es übrigens nach dem Kindergarten weiter? 24-Stunden-Horte? Dann sieht man sein Kind teilweise gar nicht mehr, denn die netten freien Vormittage wird die Schule sicher nicht mitmachen lassen... Und dann? Nach dem Hort? Dann sind die Kinder 10 etwa. Lässt man die dann regelmäßig bis spät abends oder nächtelang alleine?


    Ich bleibe dabei, ich sehe das Ganze sehr kritisch.

  • Natürlich hören die Probleme der Kompatibilität von Arbeit und Kindern nicht mit dem Eintritt in die Schule auf. Aber je größer die Kinder, umso einfacher sind die Zeiten zu überbrücken. Abends mal zwei Stunden alleine ist für einen achtjährigen je nach Charakter zumutbar, für einen zweijährigen indiskutabel. Klar, sieht man seine Kinder weniger, wenn man Vollzeit arbeitet, das ist ja irgendwie trivial.



    Klar, sind die Interessen der Eltern es, die dazu führen, dass man lange Öffnungszeiten braucht, nicht die der Kinder. Aber wie Freda schon so schön schrieb, kann man mit diesem Argument eigentlich jede Fremdbetreuung in Frage stellen.


    Wie überbrückst du denn Schulferien? Was würdest du jetzt machen, wenn du noch kleine Kinder hättest und eben in den Randzeiten arbeitest? Kündigen?


    Wenn du die Nächte nicht machen willst kannst du dir einen anderen Job suchen in einer Einrichtung, in der es keine Nächte gibt. So wie die Krankenschwester die nicht mehr schichten will, eben in die häusliche Pflege geht. Oder sich der Arzt, der nachts nicht mehr will, im Amt anfängt. Du beklagst die Arbeitsbedingungen deiner AE-Kollegin mit Kind und lehnst zugleich die Lösung durch längere Öffnungszeiten ab? Verstehe ich nicht.

  • Bei Schulkindern gibt es ja (hier zumindest) schon tagsüber plötzlich eine "Betreuungslücke", das ist in der Tat ein Problem und wäre für Schichtarbeiter, die von einer 24-Stunden-Kita profitieren konnten, dann auch ein Problem. Konsequenterweise müsste es dann auch die ein oder andere Horteinrichtung für Schichtarbeiter in einer Gemeinde geben und daneben Tages-/Nachtmütter, die ins Haus kommen, gefördert und subventioniert werden. M.E. ist das je nach Region in Einzelfällen auch schon möglich, so eine individuelle Kinderbetreuung über das Jugendamt gefördert zu bekommen. Hier bin ich mir aber nicht so sicher. Ich muss auch ehrlich zugeben, dass ich jetzt im Alter meiner Kinder keine Bedenken hätte, wenn es keine "Fachkraft" wäre, die abends und nachts in Haus käme, sondern es könnte z.B. auch gerne auch unsere liebe Babysitterin machen, die "nur" einen Babysitterkurs besucht hat. Das wäre vermutlich billiger, als beide Kinder in einer Institution betreuen zu lassen. (Und nein, ich möchte hier wahrlich nicht der Ausbeutung von Babysittern das Wort reden, aber zumindest in unserem Fall mit schon ziemlich selbständigen Schulkindern könnte man sicher eine Lösung finden, die von beiden Seiten als "Gewinn" empfunden würde).

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Hallo,


    Ferien: da gibt es hier ganz normal Ferienhort, allerdings nur am Tag.
    Randzeiten: Wir konnten unsere Dienste zum Glück meistens so abstimmen, das es lösbar war, ansonsten haben wir es privat geregelt. Wäre das nicht möglich und mein AG würde nicht mitmachen, dann hätte ich tatsächlich ein Problem.
    Aber ich hätte auch ein sehr großes Problem damit, das zu "lösen" indem ich von ANDEREN verlange, daß sie deswegen NOCH längere Randzeiten schaffen (und damit ihrerseits vielleicht wieder ein noch größeres Betreuungsproblem hätten). Ich würde es wohl eher über privat bezahlte Betreuung regeln, also jemanden, der mein Kind abholt und dann zu hause weiter betreut. Zumal das vermutlich auch bei fairer Bezahlung nicht wesentlich teurer ist als die extremen Randzeiten, aber deutlich individueller.


    Die Bemerkung sinngemäß "wenn es dir nicht passt, dann kündige doch und such dir was anderes" empfinde ich als Hohn.
    Für Erzieher ist "Kündige doch und such dir was anderes" zumutbar?


    Nein, bisher kam außer kein Argument, daß mich davon überzeugt hat, daß eine Kindergarten-Nachtbetreuung außer in Notfällen eine tolle Lösung wäre, eine bessere als z.b. subventionierte Nacht-Mütter.

  • Nein, bisher kam außer kein Argument, daß mich davon überzeugt hat, daß eine Kindergarten-Nachtbetreuung außer in Notfällen eine tolle Lösung wäre, eine bessere als z.b. subventionierte Nacht-Mütter.


    Aber wenn für jede Familie, die nachts Betreuung braucht, eine Nachtmutter benötigt wird, müssen ja noch mehr Menschen nachts arbeiten als bei einer 24h-Kita. Welche Ausbildung hätten denn die Nachtmütter? Dürften sie nachts schlafen, wenn das Kind/die Kinder schläft/schlafen?


    Und weil du geschrieben hast, der Träger kann die Erzieher einsetzen wie er will, gibt es da nicht Rahmenarbeitszeiten, über die man bei der Einstellung auch verhandeln kann?

  • Aber wenn für jede Familie, die nachts Betreuung braucht, eine Nachtmutter benötigt wird, müssen ja noch mehr Menschen nachts arbeiten als bei einer 24h-Kita.

    Das ist allerdings ein sehr berechtigter Einwand. Hier ist es schon sehr schwierig für Normalverdiener, eine flexible Kinderfrau in Randzeiten zu finden. Es gibt leider (oder zum Glück für die Kinderfrauen) eine ganze Menge Familien in der Stadt, die Personal beschäftigen wollen und dafür einiges zahlen können. Geeignete Betreuungspersonen zu finden und zu halten und auch zuverlässig zur Verfügung zu haben dürfte für Einzelpersonen ein nervenaufreibendes und manchmal erfolgloses Unterfangen sein. Krankheit, Urlaub, Unzuverlässigkeit, vor all dem ist man natürlich mit einer institutionellen Einrichtung besser geschützt. Manche Familien können das ohne Probleme abfedern, anderern bräche es das Genick.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Mag mal jemand etwas zu dem Bericht über eine bereits bestehende 24h Kita schreiben? Hier nochmal der Link: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/me…a-12018977.html
    Ich schätze, dass es in den meisten Fällen so ungefähr auch aussehen wird bei den geplanten Einrichtungen. Eben eher keine individuelle Einschlafbegleitung, wechselnde Erzieher...
    Wäre das ok für die, die Bedarf an einer längeren/nächtl. Betreuung hätten?

    Ich kann nur "theoretisch" antworten, da ich aktuell keinen Bedarf an einer solchen Betreuung habe. Zu dieser Einrichtung habe ich auch mal eine Reportage gesehen, da kam die Einrichtung eigentlich eher fast noch etwas "besser" weg als in der (doch eher konservativen) FAZ, dennoch finde ich den Artikel nicht schlecht. Die geschilderte Einrichtung bietet sicher keine "Massenverwahrung" (was sich ja auch in den Platzkosten) niederschlägt. Ich würde, wie oben schon geschrieben, eine Betreuung zu Hause vorziehen, sollte sich das gar nicht realisieren lassen, könnte ich mir diese Einrichtung ab einem bestimmten Alter des Kindes vorstellen. CD zum Einschlafen wäre für meine Kinder ab (etwas höherem?) Kindergartenalter okay gewesen, ab da hätten sie auch mit Schichtwechseln des Personals umgehen können. In einem Alter unter ca. knapp vier Jahren hätte ich da sehr große Bedenken.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Trin, du schreibst:



    Randzeiten: Wir konnten unsere Dienste zum Glück meistens so abstimmen, das es lösbar war, ansonsten haben wir es privat geregelt. Wäre das nicht möglich und mein AG würde nicht mitmachen, dann hätte ich tatsächlich ein Problem.



    und wie würdest du es lösen? Und warum findest du es besser, wenn alle auf ihre eigenen privaten Kontakte und Eigeninitiative angewiesen sind, um das Betreuungsproblem zu lösen?


    Und warum ist es Hohn, wenn sich jemand bei sich ändernden Arbeitsbedingungen, die ihm nicht gefallen, einen neuen Job suchen soll, aber kein Hohn, wenn jemand einen Stelle gar nicht antreten kann, weil der politische Konsens dahin geht, dass Kinder nachts am besten von Muttern betreut werden?


    Ich sehe in deinen Ausführungen nur das ErzieherInnenproblem beleuchtet, nicht das der Arbeitnehmer der anderen Berufsgruppen. Ich weiss jetzt auch immer noch nicht, ob du bereit bist, auf all diese nächtlichen Dienstleistungen zu verzichten. Oder wochenendlichen. Oder auch nur frühabendlichen um acht.

  • Ich kaufe mir übrigens meine Randzeitbetreuung auch selbst. Für 500€ im Monat. Kann ich mir leisten, weil ich ja gut verdiene, weil ich ja immer arbeiten konnte, weil ich ja am Anfang meine städtische Abendkita hatte, mit der ich meinen Job machen konnte. Und nicht seit 15 Jahren pausieren muss, weil man halt als Arzt nachts arbeiten muss und ich das nicht organisieren kann.

  • Zitat

    Die Kita trifft einen Nerv der modernen Arbeitswelt. Sie hat 365 Tage im Jahr geöffnet, auch an Weihnachten. Schließzeiten gibt es nicht. Damit ist die Nidulus in Deutschland eine extreme Ausnahme.

    Zitat aus dem verlinkten Artikel.


    Gemessen daran dass es doch bereits einige 24h-Kitas in Deutschland gibt (mind. 5 allein in HH die ich ergoogeln konnte) scheint diese Kita tatsächlich nicht das zu sein :

    Zitat

    Zitat Aylani:
    dass es in den meisten Fällen so ungefähr auch aussehen wird bei den geplanten Einrichtungen.


    Nebst der Tatsache, dass es -zumindest was ich aus dem artikel entnehmen konnte- dort keinen schlimmen Betreuungsschlüssel gab und doch ein rel. liebevoller Umgang herrschte. Es wurde die bezahlung bemängelt...ja. Und da habe ich natürlich keine Ahnung wie genau die nachtdienste abgerechnet wurden oder was bezahlt wurde ich weiß auch nicht ob Beiträge einer Staffelung unterliegen. was ich dem Artikel auch entnehmen konnte war, dass es die kinder nicht immer toll fanden in der Kita, der eine beschriebene Junge war genrvt wenn er abgeholt wurde wenn der freund da war und der genervt dass er bleiben sollte wenn der freund nicht da war...alles in allem , so finde ich ein rel. normales Verhalten.


    Zitat

    Ihr Sohn sehe das unterschiedlich. Wenn sein Freund Yannic auch da ist, frage er, warum sie ihn denn schon abhole. Manchmal aber habe er die Kita auch gründlich satt

    .


    Für viele Eltern die allerletze Rettung ihren Job machen zu können, niregends war die rede davon das die Erzieherinnen nicht gewertschätz wurden oder gar zu den Nachtddiensten "gezwungen" wurden...



    Zitat

    Eine Alternative sieht sie jedoch nicht. „Die meisten Krankenschwestern bekommen nur einen Job, wenn sie bereit sind, Schicht zu arbeiten. Eine normale Kita geht da nicht.“ Gäbe es die Nidulus nicht, müsste sie nach eigener Einschätzung ihren Arbeitsplatz aufgeben.

    ...tja...ich fürchte eine "private" Nachtmutter ist für diese Mutter rein finanziell nicht drin.


    Zitat

    Yannic und die anderen acht Kinder spielen derweil im Gruppenraum. Einige setzen Duplo-Steine aufeinander. Yannic spielt mit einem Piratenschiff, das auf unsichtbare Ziele feuert. Gesprächig ist er zu dieser Stunde nicht mehr. „Ich bin schon lange hier, Mama muss arbeiten“, sagt er. Und: „Ich freue mich, wenn mich Mama morgen abholt.“ Dann kentert das Piratenschiff unter großem Getöse.


    Das er natürlich lieber bei seiner Mutter ist...ist zu verstehen. Meine Kinder freuen sich auch wenn ich sie abhole.


    Zitat

    „Ich stehe zu dieser Kita“, sagt sie. Es gebe klare Regeln und ein fundiertes pädagogisches Konzept. Zugleich sieht sie die Kehrseite der Medaille. „Wir erziehen Kinder zum Schichtdienst“, sagt Preuß selbstkritisch. Und: „Am Ende nutzen diese Kitas nur den Unternehmen.“


    Ja..und neben den "bösen Unternehmen" noch Polizei, Krankenhäuser und Ärtze, Alten- und pflegeheime, Feuerwehr, ÖPNV - Alles keine Profitkühe der Wirtschaft. Sondern Daseinsvorsorge am Menschen.


    Zur Abschließenden Frage...nein es wäre für mich nicht ok regelmäßig mein Kind 30 h am Stück in einer solchen Einrichtung zu lassen...allerdings nicht weil ich die Einrichtung oder die Art wie sie hier beschrieben wurde (man müsste sich selbstverständlich vorher ein eigenens Bild machen) nicht ok fände sonder schlicht weil ich es nicht "muss" und es auch mir lieber wäre mein Kind zu hause privat betreuen zu lassen wenn meine Bereitschaften evt. mit Abwesenheiten meines mannes zusammen träfen...aber nicht jeder kann das, weder finanziell noch in der Regelmäßigkeit und dann finde ich solche Einrichtungen eine sinnvolle Möglichkeit.


    Kiwi

    • Offizieller Beitrag

    Mag mal jemand etwas zu dem Bericht über eine bereits bestehende 24h Kita schreiben? Hier nochmal der Link: http://www.faz.net/aktuell/wir…in-der-kita-12018977.html
    Ich schätze, dass es in den meisten Fällen so ungefähr auch aussehen wird bei den geplanten Einrichtungen. Eben eher keine individuelle Einschlafbegleitung, wechselnde Erzieher...
    Wäre das ok für die, die Bedarf an einer längeren/nächtl. Betreuung hätten?

    7 Kinder, wenn ich es richtig gesehen habe? Es wird gebadet, es gibt eine Gutenachtgeschichte, die Kinder schlafen gemeinsam (was meine ansonsten von uns eigenhändig einschlafbegleiteten Kinder in der Krippe immer supi-dupi toll fanden, weil es so kuschelig ist)... Yannics Fall mit seinen 40 Stunden am Stück wurde glaube ich ganz gezielt von der AutorIn ausgewählt, als Extrem. Ich habe einen tollen Bericht über eine andere Nachtkita gesehen, leider weiss ich den Sender nicht mehr... Da ging es meistens um 1-2 Kinder, die über Nacht blieben. Die Betreuungspersonen waren selbstverständlich "eingewöhnt" und den Kindern bekannt. Freitags Susi, Donnerstags Michaela...
    Ja, ich könnte mir durchaus so eine Betreuung vorstellen.


    Muss ich zwar zum Glück nicht, da mein Mann und ich in unterschiedlichen Berufsfeldern arbeiten und er deshalb meine Wochenendschichten abdeckt - bei denen ich wie bereits gesagt unter anderem Kinder von Menschen bespasse, die freie Wochenenden in ihrem Berufsfeld haben.
    Du findest das gemein, jemandem zu sagen, dass er/sie bei ihrer Berufswahl auch auf die Arbeitszeiten achten soll, wenn sie ihr wichtig sind, Trin? Ich nicht. Ich fände Bäckerin durchaus einen netten Beruf mit tollen Möglichkeiten - ich bin aber eine furchtbare Eule und würde LEIDEN wie ein Hund bei den Arbeitszeiten. Meine Freundin fands klasse!


    Was in der Diskussion auch noch so mitschwingt und was ich denke, was auch noch an der "Undenkbarkeit" mitmacht: in Diskussionen mit Deutschen habe ich immer den Eindruck, dass sie vom deutschen "Vollzeitkindergarten" ausgehen. Da wird die Nachtkita dann schnell in Gedanken zu: das Kind wechselt jeden Abend das Bett. Aber genau so Randzeitenbetreuung ermöglichen nunmal auch andere Konzepte.
    Könnte ich nicht eine Kita nutzen, die einen echten Ganztag abdeckt (und das heisst hier 10 Stunden ausserhaus, Minimum), würde das massiv an unserer Familienzeit kratzen. Und genau so wäre es mit einer Nachtschicht - die ermöglicht halt auch freie Tage, längere Zeiten frei...


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Zitat


    „Ich stehe zu dieser Kita“, sagt sie. Es gebe klare Regeln und ein fundiertes pädagogisches Konzept. Zugleich sieht sie die Kehrseite der Medaille. „Wir erziehen Kinder zum Schichtdienst“, sagt Preuß selbstkritisch. Und: „Am Ende nutzen diese Kitas nur den Unternehmen.“


    Ja..und neben den "bösen Unternehmen" noch Polizei, Krankenhäuser und Ärtze, Alten- und pflegeheime, Feuerwehr, ÖPNV - Alles keine Profitkühe der Wirtschaft. Sondern Daseinsvorsorge am Menschen.

    Und die FAZ selbst profitiert auch davon, dass Menschen außerhalb der Zeiten 9-16 Uhr arbeiten können und wollen ;) Aber das sind bestimmt alles Männer, jedenfalls nicht Mamis, die FAZ ist ja halt ein bisschen "wertkonservativ", was sich auch an der Auswahl der Zitate zeigen dürfte.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)


  • Aber wieso soll das getrennt werden?
    Es wird bestimmt in Zukunft vermehrt 24h Einrichtungen geben, der Bedarf ist ja da. Aber es wird am Ende nicht immer gut für alle sein, irgendwer macht dabei Abstriche. Für die Erzieher verbessert sich die Situation jedenfalls nicht. Für die Kinder wohl teils/teils. Die Eltern profitieren und die Arbeitgeber und das ist wohl die größte Position und scheinbar die wichtigste, wie es sich anhört.


    Das fragst Du jetzt nicht ernsthaft, oder?
    Weil es unzulässig ist, mit dem Kindeswohl zu argumentieren, wenn es mir eigentlich um mein eigenes Wohl geht. Es ist nicht ehrlich, es ist nicht fair und es entzieht der Diskussion die Grundlage.
    Weil es verschiedene Ansätze fordert.


    Bei der Position der Eltern geht es doch nicht nur um deren Vergnügen. Wie viele Berufe auch Nacht- und Wochenddienste brauchen, nicht um dem Arbeitgeber eine Freude zu machen, sondern weil es auch gesellschaftlich notwendig ist, wurde ja schon aufgezählt.
    Und flexiblere, spätere Arbeitszeiten sind doch in noch viel mehr Jobs notwendig.
    Ich hab schon Probleme, weil ich nicht einmal pro Woche bis 17h bleiben kann, was wichtig wäre, weil da nämlich wichtige Besprechungen liegen, von Nachtdiensten (die ich im Leben nicht freiwillig machen wollte, ob mit oder ohne Kinder) mal ganz abgesehen.
    Es klingt hier teilweise so, als ginge es darum, irgendwelche egoistischen Bedürfnisse der Eltern nach großer Karriere, Selbstverwirklichung und "wegorganisieren" der Kinder zu unterstützen!

  • Ja, ist ein Extrem. Das Extrem wird es bei Alleinerziehenden im Schichtdienst häufiger geben.
    Ich denke es wird vielen zugute kommen, wenn es flexiblere Plätze gibt und ich wünsche allen, die es brauchen einen solchen Platz.
    Es wird auch immer die geben, die darunter leiden. Und für ein Kind in Wachstum und Entwicklung scheint es mir nicht sehr positiv, sich an den Schichtdienst anpassen zu müssen(an dem auch Erwachsene arg zu knabbern haben in den meisten Fällen).
    Und für die meisten Erzieher ist das ebenfalls keine positive Entwicklung.
    Zu dieser Meinung stehe ich, auch wenn es einige unsolidarisch finden.

  • @ Aylani: Schichtdienst wirkt sich für die Kinder unter Umständen negativ aus durch den (zu häufigen) Wechsel von Bezugspersonen im Laufe des TAges. Aber sie sind ja durch solche Einrichtungen gerade nicht den Nachteilen des Schichtdienstes ausgesetzt, denen Erwachsene ausgesetzt sind;ihr Biorhtythmus soll ja gerade nicht durcheinandergebracht werden, indem sie in der Kita zu festen, nächtlichen Zeiten schlafen, anstatt wach durch die Gegend gekarrt zu werden. WAchstum und Entwicklung wird zumindest nicht durch einen durcheinandergebrachten Tag- und Nachtrhythmus negativ beeinflusst.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

    Einmal editiert, zuletzt von Kris ()