Warum tut ein Lehrer so was oder gibt es irgendeinen Nutzen der mir leider verborgen bleibt?

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  • Merin, das verstehe ich so, dass damit keine Demütigung gemeint war, sondern vermutlich einfach so passiert ist, weil Lehrerin im Korrekturmodus.
    Wenn es trotzdem so ankommt, kann man eben etwas drüberkleben.


    Aber wenn es einem wichtig ist, die Rückmeldung zu geben, kann man ja die Lehrerin drauf ansprechen.

    [align=center]Klar bin ich konsequent. Aber doch nicht immer.[/align]
  • Jaja, das verstehe ich schon auch so. Aber was soll das mit der "absolut übezogenen Wahrnehmung"? Das ist das, was ich als "habt Euch mal nicht so" interpretiert habe. Auch ein Versehen kann ja demütigen.

  • die wahrnehmung, dass alles, was lehrer tun, grundsätzlich zur demütigung gedacht sein muss.

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

  • Hm, sagen wir mal so: Wenn die Lehrerin an sich ein gutes Verhältnis zu ihren Schülern hat und sie motivieren kann, dann sollte eine noch so blöde Korrektur eigentlich keine Erniedrigung sein.


    Als Lehrer wäre mir eine freundliche Rückmeldung bezüglich der Ausmaße meines Handelns schon wichtig. Dann würde ich mich beim Kind entschuldigen und ihm erklären, warum ich es so gemacht habe oder warum es mir passiert ist.


  • Ich muss dir ganz ehrlich sagen, dass ich durchaus finde, dass Lehrer Fehler machen dürfen, gerade wenn es um Emotionen geht. Sicherlich ist es normal, dass man sich im richtigen Leben an einem schlechten Tag mal im Ton vergreift.
    Dennoch kann ich eine Korrektur auf einem Heftumschlag leider nicht als versehen deuten. Da unterstell ich, dass ich mir dabei was gedacht haben muss. Wenn man sich bei so einer Handlung die nichts überlegt, zweifel ich ganz klar am pädagogischen Konzept in dieser EINZELSITUATION.


    Ich habe selber viele Jahre in der beruflichen Bildung Jugendlicher gearbeitet und denke, wenn ich soetwas rot korrigiert hätte, dann nicht aus Versehen. Sorry.


    Ich denke dein Lehrer hat sich bei dir entschuldigt. Super. Klar ist es wichtig auch zu zeigen, dass ein Mensch Fehler macht, find ich pädagogisch auuch wertvoll und richtig. Unterschreib ich 100%. Aber das ist in diesem Fall wohl nicht passiert, oder?


    Ob Lehrer strenger beurteilt werden als andere kann ich nicht sagen. Sicherlich wird von ihnen ein hohes Maß an persönlicher und pädagogischer Kompetenz gefordert. Das finde ich allerdings auch richtig. Ich gehe davon aus, dass sich hier im Forum viele engagierte und wirklich gute Leher tummeln. Dennoch gibt es leider auch viele Lehrer die sich nicht so sehr mit Ruhm bekleckern. Der größte Teil meines Bekanntenkreises besteht aus Lehrern und da gibt es einige (wenn auch nicht die Mehrheit), die wirklich häufig Kommentare loslassen, an denen man merkt, dass vieles was in deren Unterricht passiert mit Machtausüben zu tun hat. Und das geht in meinen Augen garnicht.


    Es ging mir auch garnicht darum Lehrer im allgemeinen schlecht zu machen oder anzugreifen. Trotzdem finde ich, dass auch Lehrer sich elterlicher Kritik aussetzen müssen und dazu auch Stellung beziehen sollten.

    Liebste Grüße


    Wilma

    Einmal editiert, zuletzt von Wilma ()

  • "Die Lehrer" ist auch schon eine Verallgemeinerung. Und das nervt mich gerade. Ich werde mit dieser Formulierung in eine Schublade gesteckt, bzw. zu einem Verhalten gerechnet, das ich nicht an den Tag gelegt hatte. Ich habe nirgends geschrieben, dass ich den Threadtitel verallgemeinernd finde, ich habe nirgends "die Eltern" geschrieben usw. Sondern, dass gewisse Dinge leider "häufig" vorkommen.


    Ich beobachte schon länger, dass solche Threads irgendwie immer ähnlichenden . Daran bin ich bestimmt auch selbst beteiligt. Ich merke nämlich mit fortschreitendem Alter eine zunehmende Gereiztheit bei diesem Thema. Und das liegt daran, dass solche Threads im Grund genau das widerspiegeln, was auch im RL passiert. Ich versuche es mal zu beschreiben.


    Ich merke es auch an mir selbst, dass ich manchmal anfange, in Schubladen zu denken. Noch gelingt es mir (hoffentlich) meistens, da irgendwie wieder rauszufinden. Es ist aber tatsächlich so, dass es ganz schön kränkend ist, wenn man, zusammen mit vielen Kollegen, versucht, seine Arbeit gut zu machen und dann immer wieder mit abfälligen Äußerungen über Lehrer konfrontiert wird oder mit harten Urteilen von Leuten, die diesen Beruf nicht erlernt haben. Oft gelingt es eben nicht, den BEruf so gut zu machen wie man gerne würde. Gründe gibt es viele: man ist selbst nicht immer in Hochform. Man muss ein neues FAch unterrichten (fachfremd z.B.). Manche Klassen sind schwierig. Die Arbeitsbedingungen sind oft schwierig. Nicht alle Schüler interessieren sich ausgerechnet für das Fach, das man unterrichtet. Manche Schüler schreiben schlechte Noten, was mir persönlich leid tut, aber was nicht unbedingt an meinem Unterricht liegen muss. Und dann wird man mit Verhaltensweisen konfrontiert, die z.T. echt unsagbar sind. Schüler, die einem ins Gesicht sagen, in einem Ausbildungsbetrieb würden sie sich besser / respektvoller verhalten, "weil es ja dann wichtig" ist. Eltern, die Mails an Lehrer richten, in denen sie nicht einmal eine Anrede wie "sehr geehrte" o.ä. reinschreiben und auch im Rest des Mails durch ihren Tonfall deutlich machen, was sie vom Lehrer halten. Eltern, die auf Elternabenden fragen, wie es denn sein kann, dass Lehrer schon kurz nach den Ferien krank sind. Eltern, die Lehrern vorwerfen, es liege an ihrem Unterricht, wenn die Schüler sich nicht für das Fach interessieren. Ich frage mich ernsthaft, nicht rhethorisch, ob Angehörige anderer BErufsgruppen (ausgenommen Fußballspielern) so häufig mit so vielen Verurteilungen konfrontiert werden oder mit der Theorien darüber, wie sie ihre ARbeit besser machen könnten. Sollten hier Leute mit anderen Jobs sein, die das glauben, mich interessiert das wirklich (würde ja vielleicht auch trösten).


    Dass man da als Lehrer versucht ist, über "die Eltern" zu reden... finde ich verständlich. Dass man mal im Kollegium auch Luft über "die Eltern" ablässt, auch. Das kann durchaus reinigend wirken. Aber das zu einer grundsätzlichen Einstellung zu machen, finde ich problematisch und letztendlich vermiest es mir ja auch die Freude an der Arbeit.


    Dass man als Schüler oder Eltern auch über "die Lehrer" ablästert... ebenso verständlich. Das gehört dazu.


    Aber ich finde, man muss eben aufpassen, dabei nicht gewisse Grenzen zu überschreiten. Dann verhärten sich nämlich nur die Fronten und die Leidtragenden sind letztlich alle, insbesondere die Kinder / Jugendlichen.


    Es macht mich traurig, dass es in einem Forum wie diesem, das ich echt klasse finde, dass es also nicht einmal hier möglich ist, ohne Polarisierungen und Verallgemeinerungen auszukommen.


    Nochmal: ich glaube, keine der hier anwesenden Lehrerinnen wollte mit den ERklärungen, wie ein Fehler wie der, um den es hier ging, zustandekommen kann, gutheißen, was passiert ist, sondern einfach die Möglichkeit in den Raum werfen, dass es nicht böse gemeint war. Und ich finde, das sollte möglich sein, ohne dann wieder gleich vorgeworfen zu bekommen, man wolle irgendwas kleinreden oder fände es auch noch gut, ständig mit dem Rotstift an allem rumzukorrigieren.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Die Einzigen, die wieder verallgemeinern, sind die hier anwesenden Lehrer.


    Hä? Wo habe ich das getan?


    Aber gut, ich bin ja auch kein Lehrer, sondern Lehrerin :) Wahrscheinlich galt diese Verallgemeinerung nicht mir. 8o

    [align=center]Klar bin ich konsequent. Aber doch nicht immer.[/align]
  • Zum Lehrerbild: Der Lehrerberuf ist wirklich, wirklich anstrengend. Selbst wenn man ihn nicht so gut macht. Deshalb würde ich gerne den Kritikern, Eltern, oder auch einfach Interessierten die Möglichkeit geben, einmal ein oder zwei Vormittage 5 Stunden Unterricht zu halten. Und vielleicht noch eine Klassenarbeit nach Wahl zu korrigieren.


    Das ist das eine.


    Das Andere ist natürlich, dass man sich bewusst sein muss, was man bei Schülern alles anrichten kann. Ich kann aber auch aus Erfahrung sagen, dass das auch passieren kann, wenn man völlig gut meinend und sogar angeblich pädagogisch wertvoll handelt. Deshalb ist Feedback so wichtig. Denn wir Lehrer müssen auch aus unseren Fehlern lernen.


    Über Korrektur mit oder ohne Rotstift und ob im Text oder nur neben dem Text wurde seit Jahrzehnten schon gestritten. Die älteren Kolleginnen haben z.B. gesagt, Korrektur IM Text ist ein No Go. Tja, nun sind die Verbesserungen, die dann gemacht werden, aber oft noch schlimmer, wenn die Korrektur nicht ganz deutlich IM Text gemacht ist. Da gibt es Vor- und Nachteile.
    Die Farbe Rot steht ja nicht prinzipiell für Erniedrigung. Sie soll einfach schnell sichtbar machen, wo Mängel sind. Die Frage ist aber auch, wie geht man damit um, dass es Mängel gibt. Man muss vermitteln, dass Fehler wichtig sind, um daraus zu lernen. Dass Fehler, und seien es noch so viele, nicht einen Menschen ausmachen. Dass JEDER Schwächen und Stärken hat.


    Und insofern finde ich Attribute wie "Beruf verfehlt" und "Totalausfall" schon heftig. Andererseits sehe ich auch, dass man sich als Eltern mal Luft machen muss, wenn man sowas erlebt. Aber das sollte man auch so reflektieren, dann ist das völlig ok und man kann vielleicht einigermaßen sachlich dem Lehrer(der Lehrerin) einfach erklären, was das beim eigenen Kind ausgelöst hat.


    Noch schnell hinterherschieb: Nein, ich bin nicht der Meinung, dass das auf dem Umschlag nötig ist. Klar ist das daneben. Aber ich kenne den Korrigiermodus auch und kann mir prinzipiell vorstellen, dass sowas passiert, obwohl es saublöd ist.

  • Also für meine Berufsgruppen (die Ergotherapeuten) gibt es auch genug verallgemeinernde Attribute.


    Mich juckt das gar nicht. Und deshalb kann ich auch gar nicht verstehen, dass man sich darüber ärgert.


    Ist doch klar, wenn jemand hier schreibt "Alle Et s sind emotionale, esoterische Basteltanten", dass das auf mich nicht zutreffen muss. Usw.


    Also ich verstehe das Problem leider nicht.
    Nichts für Ungut.


    Im Übrigen hätte ich das gleiche auch geschrieben wenn das ein ET, Sozialarbeiter, Erzieher, Ferienlagerbetreuer, Trainer usw. mit dem Heft/Geschriebenen des Kindes gemacht hätte.

    Liebste Grüße


    Wilma

    Einmal editiert, zuletzt von Wilma ()

  • Freilandrose: eiskalt erwischt! ^^


    Ich finde es immer wieder wichtig, dass wir uns hier in einem Elternforum befinden und dass nur einige der Eltern eben zufällig auch Lehrer sind.


    Vornehmlich ist dies für uns ein Raum in dem wir uns über "die Lehrer" austauschen und gemeinsam schauen wo wir stehen, was wir erwarten können, was nicht, wie es uns damit geht und was wir dann daraus machen.


    Auf der anderen Seite ist hier auch ein Raum in dem ganz locker und mit viel verständnisvoller Rückmeldung ein(e) Lehrer(in) über Eltern, die ihr/ihm das Leben schwer machen. Ohne, dass sich Eltern davon auf den Schlips getreten fühlen und Verallgemeinerung unterstellen.


    Wenn Menschen FEhler machen und Lehrer auch nur Menschen sind, dann ist es auch wahrscheinlich, dass sie ihren Beruf verfehlt haben, dass sie einen Totalausetzer haben, dass sie Menschen in Schubladen stecken und vergessen sie rauszuholen, dass sie einfach Mist bauen.


    Und dann darf man das hier besprechen, ohne dass alle Lehrer(innen) damit gemeint sind.


    EDIT: Diese Sonderstellung ist einfach nicht nötig. Der Erzieher, Therapeuten, Ärzte, Bürkauffrauen, Krankenschwestern, Kfz-Mechaniker, Reinigungskräfte, Schwimmmeister und wie sie alle heißen, haben alle einen anstrengenden Job!

  • Naja, auf Lehrer geht es aber deshalb, weil jeder jahrelang selbst Erfahrungen mit ihnen gemacht hat. Da schwingt einfach immer viel Projektion mit.


    So viel Zeit, wie man selbst als Schüler mit Lehrern erdulden musste, hat man ja mit anderen Berufsgruppen im Leben nicht zu tun. Selbst Erzieher sieht man vielleicht 3 Jahre. Ich denke schon, dass das etwas anderes ist.

  • Wilma: :) #schäm (auf jeden Fall merke ich, dass ich ins Bett gehöre. Meine Güte da fehlen ja ganze Satzteile #pfeif )


    krebbel: und die Wurzel des Übels ist für mich einfach das System. Wenns im Kiga nicht stimmt und es dem Kind schlecht geht, dann ist die Lösungssuche viel freier als im Schulsystem.


    Wenn mein Arzt mich schlecht behandelt, dann suche ich einen neuen, usw.


    Ich glaube, dass Menschen die Wahl haben müssen, damit sie gesund für sich entscheiden können. Und das ist in vielerlei Hinsicht im Schulsystem einfach nicht drin.


    Jemand der nicht in Abhängigkeit ist, kann frei und gut für sich sorgen. Jemand der abhängig ist, kann das nicht.

  • Krebbel, und dann kommt noch hinzu, dass man sich die vielen "normalen" Lehrerstunden mit netten, gut vorbereiteten Lehrern nicht merkt - aber jeder kann von der einen Stunde berichten, wo sich die sonst nette Chemielehrerin im Ton vergriffen hat.
    Die negativen Erlebnisse werden ja viel tiefer und viel länger im Hirn gespeichert als die positiven und neutralen.

    [align=center]Klar bin ich konsequent. Aber doch nicht immer.[/align]
  • Jaja, das verstehe ich schon auch so. Aber was soll das mit der "absolut übezogenen Wahrnehmung"? Das ist das, was ich als "habt Euch mal nicht so" interpretiert habe. Auch ein Versehen kann ja demütigen.


    ICH empfinde das als übertrieben. Ja. Du verallgemeinerst jetzt auch.

  • Freilandrose: stimmt nicht! 8o Ich kann mich sehr gut an richtig wundervolle lustige und tolle Unterrichtsstunden erinnern! Ich habe meine Grundschullehrerin geliebt! Und danach kann ich mich auch an richtig tolle Sachen erinnern, die ich gelernt habe, an kuriose Sachen und lustige Sachen. Ich für mich kann sagen, dass ich mich _auch_ an Sachen erinnere, die nicht so gut waren, aber eben nicht nur.

  • und dann kommt noch hinzu, dass man sich die vielen "normalen" Lehrerstunden mit netten, gut vorbereiteten Lehrern nicht merkt - aber jeder kann von der einen Stunde berichten, wo sich die sonst nette Chemielehrerin im Ton vergriffen hat.
    Die negativen Erlebnisse werden ja viel tiefer und viel länger im Hirn gespeichert als die positiven und neutralen.

    Aber das gibt es, glaube ich, auch in jedem sozialen Beruf.
    Ist also der normale Maßstab.

  • @ nez perce


    mal vorweg: Ich habe großen Respekt vor dem Lehrberuf - vor allem weil er sehr wichtig ist;-)
    Aber für Deine Gereiztheit hab ich jetzt allerdings nicht so das Verständnis. Es gibt viele Berufe, die anstrengend sind und bei denen man mit gesellschaftlichen Klischees und Vorurteilen zu kämpfen hat. Ich will jetzt mal gar nicht auf die Mitarbeiter der städt. Müllabfuhr und Putzfrauen eingehen.... #augen
    Ich selber hab übrigens in der Politik gearbeitet und kann Dir glaubhaft versichern (ich hab auch genug Lehrer in der Familie ;) ) Politiker haben es schwerer als Lehrer, dafür braucht man wirklich ein dickes Fell - Ihre Reputation bewegt sich oftmals im Bereich knapp vor Schwerverbrechern...
    Politiker sind Lügner, Betrüger, korrupt und sie verdienen zu viel.
    Auch Juristen haben es bspw. nicht leicht ... ich sach nur "Rechtsverdreher" usw.
    Und Pfarrer dürfen sich auch einiges anhören... zum Beispiel, dass sie faul sind und nur sonntags arbeiten müssen #hammer
    Ein Feund von mir hat übrigens eine Werbeagentur und darf sich dann auf Partys schon mal anhören, er würde den Kapitalismus zum Siegeszug verhelfen (ist also mithin verantwortlich für alle Übel seit der Vertreibung aus dem Paradies...) und er würde die Menschheit verdummen, weil Werbung ist ja nur blöde #pfeif