15 Monate und Langeweile

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Hallo allerseits,


    mein Sohn ist fast 15 Monate und ich habe das Gefühl ihn total zu unterfordern.
    Ich habe das Spielzeug schon in drei Kisten aufgeteilt und wechsel wöchentlich die Kisten, damit er immer wieder etwas Neues zu Spielen hat. Jedoch spielt er so gut wie gar nicht mit dem Spielzeug. Vor einigen Tagen haben wir ein Spielzeugauto gekauft, dass man zurückziehen kann, damit es fährt und eine Sirene geht an, wenn man die Türen öffnet. 2 Tage hat er damit gespielt und nun hat er kein Interesse mehr.
    Statt dessen macht er lieber Blödsinn - also die Dinge die dazu führen, dass wir schimpfen, z.B. mit Gegenständen gegen der Fernseher oder Türen schlagen, uns kneifen und schlagen, an den Haaren ziehen und uns Spielzeug an den Kopf werfen. Zudem will er alles haben, was wir in den Händen halten (außer es ist sein Spielzeug); aber das ist vermutlich normal.


    Ich frage mich nun, ist er unterfordert? Braucht er anderes Spielzeug oder mehr Auswahl? Womit können wir ihn bei Laune und beschäfigt halten? Ich versuche es schon mit Töpfen, Tellern, Schalen, Besteck, Tupperdosen, Bauklötzen usw. Alles interessiert nur kurze Zeit. Vielleicht ist er auch zu klein, aber er tut nie etwas alleine. Nie ist es so, dass ich ein Buch lesen kann und er 'irgendwas' spielt. Er rupft mir das Buch aus der Hand und kaut drauf rum, will es zerreissen...das gilt übrigens für alle Bücher. Gern würd ich mir ein Bilderbuch mit ihm ansehen, aber so richtig begeistert ist er nicht.


    In der Kita hingegen sind alle begeistert und finden, dass er so schön spielen kann...mhm...bei uns nicht.
    Puh, ich bin echt geplättet - ich hoffe jemand versteht mich. Sobald ich ihn aus der Kita nach Hause bringe, meckert und quengelt er und ich finde nichts womit ich ihn erfreuen kann. Bis er dann endlich schläft ist es fürchterlich frustrierend; vermutlich für ihn genauso wie für uns.


    Also, wir sind an einem Punkt an dem wir für alles offen sind. Wir gruseln uns schon vor den Wochenenden, weil wir die wachen Momente mit ihm schön gestalten wollen, es bei ihm aber nicht ankommt. Achja, wir gehen mit ihm auch auf dem Spielplatz. Leider gibt es hier so gut wie keine anderen Kinder, so dass wir da mit ihm alleine sind. Gleiches Spiel: 10 Minuten ist das alles spannend, dreimal rutschen und dann sitzt er nur noch rum und findet alles blöd. #confused

    "Natürlich kann ich das. Ich hab's nur noch nie versucht."
    Oma Wetterwachs - Terry Pratchett


    Und jetzt schreibt sie auch noch...

    • Offizieller Beitrag

    Sorry, das magst Du wahrscheinlich nicht hören, aber: das ist völlig normal!


    Räum den unteren Meter Euer Wohnung "kindersicher" auf und lass ihn entdecken.
    Jetzt im Sommer gibt es nichts tolleres als eine Menge Plastik-, Blech- und Holzgefässen und ein bisschen Wasser.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Kinder spielen nicht mit Spielzeug, hat dir das noch keiner gesagt? Das ist normal. Ist ja auch logisch, sie wollen groß werden und all das lernen was du machst.
    Also zeig ihm wie du kochst, gib ihm einen Kochlöffel, einen Topf, hol mit ihm die Wäsche raus, gib ihm wäschklammern, lass ihn den Schlüssl ins Schlüsselloch stecken usw. usf.
    Klar ist das anstrengend und manchmal gehen die kleinen auch über ihre Grenzen, aber das ist ja auch gut so, sonst würden sie nie voran kommen.

    So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn.

  • Ha, du wirst dich wundern, aber das zu hören beruhigt mich sehr.
    Ich habe schon so gut wie alles weggeräumt. Der Fernseher geht nicht höher (leider) und die Türen kann ich schlecht ausbauen ;)
    Das mit dem Wasser probiere ich mal aus. Er ist wirklich eine Wasserratte, vielleicht hat er daran Freude.


    Kinder spielen nicht mit Spielzeug, hat dir das noch keiner gesagt? Das ist normal. Ist ja auch logisch, sie wollen groß werden und all das lernen was du machst.
    Also zeig ihm wie du kochst, gib ihm einen Kochlöffel, einen Topf, hol mit ihm die Wäsche raus, gib ihm wäschklammern, lass ihn den Schlüssl ins Schlüsselloch stecken usw. usf.
    Klar ist das anstrengend und manchmal gehen die kleinen auch über ihre Grenzen, aber das ist ja auch gut so, sonst würden sie nie voran kommen.

    Gemeinsam zu kochen habe ich bereits versucht. Das endet damit, dass er weint weil er nicht an den Herd darf, den Ofen nicht aufmachen darf oder den Biomüll nicht bekommt.
    Also kein neues Spielzeug kaufen sondern versuchen Möglichkeiten zu finden zu verstehen, was er neues Lernen will?

    "Natürlich kann ich das. Ich hab's nur noch nie versucht."
    Oma Wetterwachs - Terry Pratchett


    Und jetzt schreibt sie auch noch...

  • Es ist Sommer. Da ist Wasser das "Spielzeug" Nr. 1. Ansonsten: raus an die Luft, in den Park, in den Wald... Es muss nicht unbedingt ein Kinderspielplatz sein. Lass ihn rennen und die Welt erkunden. Dann powert er sich aus und schläft auch besser ein.


    Edit. Und JA, es ist verdammt anstrengend. Davon kann ich ein Lied singen.

  • Ich befürchte (Klein)kinder, die friedlich spielen während die Mutter ein Buch liest, sind ungefähr so häufig wie der gutaussehende, reiche und romantisch veranlagte Mann, der zufällig in die Nachbarwohnung zieht. (So schade das auch ist...)


    Für mich klingt das auch normal.


    Mit anderen Kindern was unternehmen?
    Raus gehen?
    In Haushaltstätigkeiten einbinden?
    Möglichkeiten zur Bewegung schaffen?

  • Ich blase in dasselbe Horn:
    Alles im Kinderzimmer Befindliche ist bei meinen Kindern ziemlich verpönt #flop ,
    Küche, Arbeitszimmer und zur Not auch das Wohnzimmer werden täglich auseinandergenommen 8o .
    Ihr macht also nix verkehrt ;) .
    Außerdem mache ich die Beobachtung, dass (gerade kleinere) Kinder noch sehr kurzfrequentig spielen: 5 Min hier, 5 Min da ... obwohl es spannend ist.
    Und: Dass sie Anderes spannend finden als wir Großen. Das kann dann frustrieren, wenn man sich Zeit nimmt, Angebote macht und irgendwie nix entsteht ...
    Statt auf gemeinsames Spiel setz ich eher auf gemeinsame Erlebnisse, wenn ich (auch für mich schöne ;) ) Zeit mit den Kindern verbringen will: Wir gehen in den Garten, den Wald, in die Eisdiele, ins Schwimmbad. Pflücken Erdebeeren. Oder beplanschen uns und die Pflanzen mit dem Wasserschlauch. Oder wir backen. Oder kochen gemeinsam ein Überraschungsessen für den Papa. Oder wir bauen eine Bude. Oderoderoder...


    Luftballons, Wasserbomben, Malkreide, Fingerfarben, Luftschlangen fallen mir noch ein. Das fanden (und finden noch) meine Kinder interessant ...

    • Offizieller Beitrag

    Mit meinem Grossen war ich in dem Alter eigentlich immer unterwegs, anders war er nicht auszuhalten...


    Die Kleine ist das Gegenteil, die hat in dem Alter schon locker eine Viertelstunde allein gespielt - was für 15monatige sehr viel ist, finde ich.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Meine Kinder konnten sich in dem Alter noch am ausdauerndsten mit klettern und anderen motorischen "Übungen" beschäftigen. Gibt es da genug Möglichkeiten bei euch? Diverse Hocker und Schemel (zB auch der berühmte Ikea-Lernturm-Hocker), die unteren Regalfächer, Leiter usw. Die Kleine hatte dann sogar einen Dreiecksständer zum Geburtstag bekommen. Daran hat sie sich auch gut ausprobiert.


    Was meiner Beobachtung nach aber ganz wichtig ist: nichts erwarten! Also nicht dem Kind die Sachen hinstellen und "jetzt Turn mal, Schatz", das wird nix. Die Sachen stehen halt rum und wenn die Erwachsenen augenscheinlich beschäftigt sind (sitzen und lesen zählt in Kinderaugen nicht als Beschäftigung), werden sie halt erkundet. Ich denke, das Beschäftigt sein ist ein wichtiger Punkt! In der Krippe herrscht ja zB auch immer ein allgemeines Gewusel. Ich glaube da können sich viele Kinder viel besser auf sich besinnen, als wenn sie den Eindruck haben Jemand steht permanent für sie zur Verfügung.


    Edit: ach ja, damit kein falscher Eindruck entsteht - lange zufrieden gespielt haben meine in dem Alter natürlich trotzdem nicht! Aber ich könnte mal Wäscheaufhängen zB. Und der Tag geht plötzlich ganz fix rum, wenn man eeeiigentlich ganz viel machen wollte aber nicht dazu kam, weil man dauern das Kind irgendwo runterpflücken musste...

    "Konzentrier dich auf die kleinen Dinge und mache die gut!"

    Einmal editiert, zuletzt von Woran ()

  • Was auch immer gut geht: Verschiedene Gefäße bereitstellen und Körner, Samen oder Kerne oder was du sonst zum verkippen hast (gern auch verschiedene Größen, vielleicht auch grieß oder mehl) zum umkippen.
    Macht im nachhinein viel arbeit, aber ich hatte immer mindestens 15 bis 20 min Zeit (allerdings war das so herllich dass ich dann am liebsten zugeschaut hab :))

    So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn.

  • Zitat

    Kinder spielen nicht mit Spielzeug, hat dir das noch keiner gesagt? Das ist normal. Ist ja auch logisch, sie wollen groß werden und all das lernen was du machst.
    Also zeig ihm wie du kochst, gib ihm einen Kochlöffel, einen Topf, hol mit ihm die Wäsche raus, gib ihm wäschklammern, lass ihn den Schlüssl ins Schlüsselloch stecken usw. usf.
    Klar ist das anstrengend und manchmal gehen die kleinen auch über ihre Grenzen, aber das ist ja auch gut so, sonst würden sie nie voran kommen.


    Kochen helfen ging hier ganz gut
    Google mal nach Spielturm und Montessori
    Man man ja auch Aufgaben erfinden. Ich lasse zB Öl oder Gewürze reinschütten - habe ich dann aber vorportioniert in der Tasse. Oder Quark für den Dip rühren.
    Oder Nudeln in den Topf schütten aus der Tüte (Wasser kommt bei uns danach aus dem Wasserkocher)


    Und ja, ganz viel Bewegung anbieten.

  • Ja hier hatte ich bei der Ältern eine Box mit Linsen...und so Becher zum herumschütten...das war immer der Renner...aber Aufräumerei Ende nie.

  • Wir waren immer viel draußen. Tierpark, Freilicht museum, Wald o.ä.
    Zuhause war mitmachen angesagt, Wäsche helfen, aufm sraubsauger reiten usw.


    Meine kleine wird bald drei und kann sich seid kurzem mal für 10min allein beschäftigen.

    Wie ein Quadrat in einem Kreis,
    eck ich immer wieder an.....




  • Ich mach die Tür auf und dann geht er eh schon von selber auf die Terasse bzw. in den Garten. Muss nur oft checken ob er noch da ist. Das ist mäßig entspannend. Der Garten ist offen und neulich hat er sich samt Hund vom Acker gemacht. Wir gehen regelmäßig spazieren, ganz bewusst darf er entscheiden wo es lang geht und wielang er am Ameisenhaufen sitzt. Das hilft sehr wenn er schlecht drauf ist. Ansonsten wird im Haus auch viel "Blödsinn" anggestellt. Wobei er das sicher anders sieht, für ihn ist das entdecken.... alles was ich innerhalb von Minuten aufgeräumt habe kratzt mich nicht.
    Er stapelt gern die Glasflaschen und Gläser rum. Geht auch eigetnlich nur selten was kaput....
    Ich schick dir viel #yoga

    An angel opened the book of life and wrote down my babys birth,
    then she whispered as she closed the book: "Too beautiful for earth".




  • Muhahaha das ist das alter wo meine schon geschirrspueler aus undeinraeumen (zwar nicht immer in der richtigen reihenfolge aber ist ja egal wenn schmutziges in den sxhrank kommt)

  • Ich würde so viel möglich rausgehen. Fahrradtour, Spielplatz, Schwimmbad/Planschbecken, Freunde besuchen, Purzelturnen etc.


    Drinnen fällt solchen Kleinstkindern schnell die Decke auf den Kopf und sie können nicht so ausprobieren, wie sie möchten.


    Mein Großer fing erst so mit 2 Jahren wirklich an, auch mal mit Kinderspielzeug zu spielen. Da wurde Lego, Puzzles, Bücher und Co. interessant. Davor hat er immer nur unser Haus auf den Kopf gestellt.

  • Uns geht es draußen auch am Besten!
    Drinnen: Lernturm. So kann er mir wirklich beim Kochen zusehen und helfen. Klar, erfordert erhöhte Aufmerksamkeit und eine gewisse Toleranz, aber ich glaube ohne könnte ich Kochen ganz vergessen..
    Aber mit nun 18 Monaten guckt er auch schon mal ein paar Minuten Bücher an. Wimmelbücher vor allem. Oder er setzt sich mit einem Ladekabel aufs Bett und macht keine Ahnung was damit.

  • Unser Kleiner hat in dem Alter Spielzeug völlig ignoriert und spielt auch jetzt mit fast drei Jahren überwiegend nicht mit Spielzeug.


    In dem Alter fing er intensiver an, bei Haushaltstätigkeiten mitmachen zu wollen:
    - auf einem Hocker stehend dreckige Wäsche, die ich ihm anreichte, in die Waschmaschine werfen
    - die halbe Wohnung mit einem feuchten Lappen abwischen
    - Pflanzen gießen
    - Gemüse aus unserem Gemüseregal holen, von mir geschnittenes Gemüse in einen bereit gestellten Teller legen, Biomüll in eine Papiertüte füllen
    - helfen beim Wäsche abhängen: Socken in die Sockenschublade bringen, Unterhosen in die Unterhosenschublade etc.


    Ansonsten hat er gerne Bücher- und CD-Regale ausgeräumt, Kleiderschränke ausgeräumt, Getränkekisten ausgeräumt, kistenweise Kabel inszipiert, viel mit Wasser gematscht, Kastanien und Bohnen mit verschiedenen Gefäßen umhergeschüttet, auf dem Boden nackig mit Händen und Füßen Bilder mit Fingerfarbe gemalt.


    Nicht nur deshalb, aber auch um Chaos und Sauerei noch bewältigen zu können, waren wir sehr viel draußen.

  • Fröschlein ist gerade so ähnlich. Er kann zwar mal eine kurze Weile spielen, manchmal sogar mit Spielzeug, lieber aber mit Alltagsgegenständen. Bücher vorlesen fängt auch gerade erst an. Inzwischen kann man einige Bilderbücher wenigstens ansehen, also er zeigt auf das, was ihn interessiert, und man erzählt es ihm. Einzige Ausnahme ist das Buch "5 freche Frösche". Da darf ich ihm - gerne mehrmals hintereinander - den Inhalt vorsingen. Und die Löcher in den Seiten findet er interessant.
    Alle Aktivitäten interessieren ihn aber meist nur kurz. Ich habe auch den Eindruck, dass er besonders gerne "Blödsinn" macht, also etwas, wo er weiß, dass er das nicht soll, wenn ich gerade z. B. etwas lese. Das geht momentan nur, wenn er schläft, oder beim Stillen.
    Relativ gut geht es, wenn er mir "helfen" dar. Z. B. mir Wäschestücke aus der Tasche anreichen, die ich zusammenlege. Oder gemeinsam wischen. Oder parallel kochen, also mit seinem kleinen Pfännchen und einem Kochlöffel ähnlich herumfuhrwerken, wie ich das tue.

  • Ich kenne auch kein Kind in dem Alter, das schon ausdauernd mit Spielzeug spielen kann; ich denke also, du unterforderst ihn nicht, sondern dass ihn das eher total überfordert.


    Kann er denn schon draußen ausdaurnd laufen? Möglichst die ganze Zeit rausgehen ist mit so kleinen Kindern das, was nach meiner Erfahrung am besten funktioniert, und dann geht in der Wohnung auch nicht so viel kaputt und schimpfen muss man auch nicht ... also raus in den Park, Matschpfützen untersuchen, Stöckchen sammeln, Ameisen beobachten....nach seinem Tempo (man selbst steht ja eher rum dabei)...


    ich fand diese Phase toll (und vermisse sie manchmal ein bisschen) ....


    Hagendeel