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  • Liebe Raben,


    ich studiere Psychologie und sitze gerade an meiner Bachelor-Arbeit. Mein Thema ist Angst / Ängstlichkeit, Schulleistung (Mathe, Deutsch, Englisch) und soziale Beziehungen (in der Schulklasse). Dazu habe ich Gymnasialschüler von der 5. bis zur 9. Klasse, also ca. 10 bis 15 Jahre befragt. Leider ist das alles sehr theoretisch; ich würde gern mehr praktische Erfahrung miteinbringen. Daher die Frage:


    Was würde euch an Zusammenhängen / Fragestellungen interessieren?
    Welche Erfahrungen habt ihr / ihr mit euren Kindern zu diesen Themen gemacht?


    Also nur so als Beispiel: Eine Sache, die ich untersuche ist, ob Außenseiter, in Situationen, wo sie vor der Klasse eine Leistung bringen müssen (Referat, an der Tafel vorrechnen o.ä.) ängstlicher oder aufgeregter sind und deshalb dann vlt da auch schlechtere Noten bekommen.
    Was ich aber leider nicht untersuchen kann (Zeitraum zu klein) ist, wie man solche Kinder unterstützen könnte - von schulischer / Lehrerseite aus... Aber wenn ihr da Anregungen / Erfahrungen habt, nehme ich das auch gerne auf.


    Ich freue mich, über jede Anregung... :)

  • Mich würde interessieren wie sich Angst vor dem Lehrer auswirkt? Und ob eine feste soziale Bindung zu den Mitschülern hilft schlechte Noten zu verhindern.

  • Wirken sich die Sozialbeziehungen in der Klasse auf die Kopfnoten von (un)beliebten Schülern und Schülerinnen aus?
    Haben Klassen mit Mobbing-Vorfällen einen schlechteren Gesamtnotendurchschnitt?
    Gibt es Formen der Wissensprüfung, die Ängstlichkeit mit einbeziehen und dadurch geeigneter sind, Wissen zu testen statt der aktuellen Performance?

  • Erfahrungen:
    mein Kind hat ein Handicap: ADHS. Er ist ein Außenseiter in der Klasse, wird gerne mal gehänselt, alle verbünden sich gegen ihn, Mobbing. Wenn er ausgefragt wird z.B. in Latein Vokabeln oder Mathe an der Tafel oder ein Referat halten muss versagt er regelmäßig wg. der Aufregung/Angst. Seine mündlichen Noten sind sehr viel schlechter als die schriftlichen. Es passiert auch, dass sein Vortrag mit blöden Bemerkungen der Klassenkameraden unterbrochen wird oder gekichert wird, das irritiert ihn sehr und er möchte sich am liebsten verkriechen. Da geht natürlich nichts mehr auswendig und komplizierte Rechnungen schon gleich gar nicht.


    Mich würden Deine Ergebnisse sehr interessieren, da ich sowohl Elternarbeit mache, als auch eng mit der Schulpsychologin zusammenarbeite.

  • Mich würde interessieren wie sich Angst vor dem Lehrer auswirkt?

    Das kann ich leider methodisch nicht erheben, die Lehrer müssen also außenvor bleiben.

    Und ob eine feste soziale Bindung zu den Mitschülern hilft schlechte Noten zu verhindern.

    Werd ich mit rein nehmen. DANKE!

    Wirken sich die Sozialbeziehungen in der Klasse auf die Kopfnoten von (un)beliebten Schülern und Schülerinnen aus?

    Kopfnoten in der Form gibt es an der Schule nicht. Also Sätze zum Verhalten schon, aber keine Noten. Und diese Texte in Zeugnissen gibts nur zum vollen Schuljahr und in diese Zeugnisse hab ich leider keine Einsicht...

    Haben Klassen mit Mobbing-Vorfällen einen schlechteren Gesamtnotendurchschnitt?

    Das werde ich mir auf jeden Fall noch mit anschauen. DANKE!

    Gibt es Formen der Wissensprüfung, die Ängstlichkeit mit einbeziehen und dadurch geeigneter sind, Wissen zu testen statt der aktuellen Performance?

    Das ist interessant. Dazu habe ich gar keine Ahnung; werd ich mal recherchieren und dann vlt in meinen Schlussteil mit aufnehmen, wenn ich was wissenschaftliches finde...


    Jot Dhyan: Vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrung! ADHS ist mir im Zusammenhang mit Angst tatsächlich schon mal untergekommen. Werde auch dazu noch mehr recherchieren...
    Geplant ist, dass ich die Arbeit irgendwie online stelle (wenn sie durch die Korrektur durch ist), da auch eine Schüler_innen, die teilgenommen haben, Interesse an den Ergebnissen angemeldet haben. Ich lasse dir dann einfach auch mal den Link zu kommen. Wird allerdings erst im Herbst so weit sein...

  • Natürlich gibt es andere Formen statt Referaten oder mündlichem Abfragen vor der ganzen Klasse... Ich werfe nur mal die Schlagworte Expertenrunde, Zahnrad, Placemat, Wandzeitung... etc. in die Runde. Wenn ich besonders ängstliche SchülerInnen in der Klasse habe, dann würde ich sie niemals gleich in der großen Runde Referate halten lassen. Kleingruppen, die ich selbst einteile und schaue, dass die ängstlichen Kandidaten eine verlässliche beste Freundin oder so ähnlich an der Seite haben, sind dann immer der erste Schritt.


    Besonders ängstlichen Schülern biete ich auch an, die schriftlichen Arbeiten separat von der "Meute" zu schreiben, damit sie sich nicht bedrängt, gehetzt etc. fühlen.

  • Ohne irgendwas mies machen zu wollen: Deine Fragestellungen/Hypothesen/Forschungstendenzen müssen theoriebasiert entwickelt werden. Hier im Forum explorativ vorzugehen könnte für deine Arbeit gefährlich sein, zumal du ja schon Schüler befragt hast (quantitativ oder qualitativ?). Vor der Befragung hast du ja sicherlich Hypothesen formuliert, nur die solltest du auch behandeln.


    Falls du dazu noch Fragen haben solltest, kannst du mir gerne eine PN schicken.


    Edit: Noch was mehr auf deine Fragestellung bezogenes: Mit den drei Schlagwörtern hast du doch auch schon eine ganz gute Vorlage, z.B. in Richtung (auch wenn mir das thematisch erstmal trivial erscheint): "Inwieweit beeinflussen Emotionen Schulleistungen und die Fähigkeit soziale Bindungen einzugehen?"

    Every time you make a typo, the errorists win.

    Einmal editiert, zuletzt von Mtn ()

  • Zitat von »Falynn«
    Haben Klassen mit Mobbing-Vorfällen einen schlechteren Gesamtnotendurchschnitt?
    Das werde ich mir auf jeden Fall noch mit anschauen. DANKE!


    Das würde mich auch interessieren, Merlin hat in seiner Klasse zwei extreme Jungs drin UND gehäufte Mobbingvorfälle. Die Klasse hängt insgesamt den anderen sehr hinterher.

  • Vielleicht noch die Gruppengröße mit einbeziehen?
    Ich unterrichte ITG in kleinen Gruppen (12-15 SuS), und die Stimmung ist anders als in normalen Klassen (25-30 SuS).
    Noch was: Wie lange sind die Schüler schon in der Gruppe, in der sie Sachen vortragen?
    In ITG werden SuS aus verschiedenen Klassen gemischt, die kennen sich also nicht so gut wie die, die schon länger gemeinsam in einer Klasse sind.

    Mirjam mit Clown (2006) und Spaßvogel (2008) und Quatschkopf (2010)

  • Ohne irgendwas mies machen zu wollen: Deine Fragestellungen/Hypothesen/Forschungstendenzen müssen theoriebasiert entwickelt werden. Hier im Forum explorativ vorzugehen könnte für deine Arbeit gefährlich sein, zumal du ja schon Schüler befragt hast (quantitativ oder qualitativ?). Vor der Befragung hast du ja sicherlich Hypothesen formuliert, nur die solltest du auch behandeln.

    Klar, das weiß ich. Mach ich ja auch. Aber ich bin nicht so der Theorie-Freak. Ich möchte gerne AUCH ein bisschen was praktisches einbringen, z.B. in der Einleitung oder im Schlussteil, wo man ja auch etwas freier ist. Und ich finde bei so einer Fragestellung ist die Sicht der Eltern auch interessant...
    Mir geht es hir nicht darum meine ganze Arbeit auf den Forenbeiträgen aufzubauen, sondern Anregungen zu bekommen, was ich noch mitbeachten kann

    ganz gute Vorlage, z.B. in Richtung (auch wenn mir das thematisch erstmal trivial erscheint): "Inwieweit beeinflussen Emotionen Schulleistungen und die Fähigkeit soziale Bindungen einzugehen?"

    Nun, es ist "nur" eine Bachelor-Arbeit, keine Diss... :)

    Natürlich gibt es andere Formen statt Referaten oder mündlichem Abfragen vor der ganzen Klasse... Ich werfe nur mal die Schlagworte Expertenrunde, Zahnrad, Placemat, Wandzeitung... etc. in die Runde. Wenn ich besonders ängstliche SchülerInnen in der Klasse habe, dann würde ich sie niemals gleich in der großen Runde Referate halten lassen. Kleingruppen, die ich selbst einteile und schaue, dass die ängstlichen Kandidaten eine verlässliche beste Freundin oder so ähnlich an der Seite haben, sind dann immer der erste Schritt.




    Besonders ängstlichen Schülern biete ich auch an, die schriftlichen Arbeiten separat von der "Meute" zu schreiben, damit sie sich nicht bedrängt, gehetzt etc. fühlen.

    Find ich toll. Wird aber an der Schule, an der ich befrage habe, gar nicht beachtet und auch nicht angeboten. Vlt kann ich so was in der Art ja im Schlussteil als gute Maßnahme und Empfehlung schreiben....
    Darf ich fragen, was für eine Art Schule das bei dir ist?

    Vielleicht noch die Gruppengröße mit einbeziehen?


    Noch was: Wie lange sind die Schüler schon in der Gruppe, in der sie Sachen vortragen?

    Die Gruppengröße wurde sowieso standardmäßig miterfasst. WIe lange die Schüler_innen schon zusammen sind, kann ich auch noch ermitteln - das ist bis auf Einzelfälle fest geplant, wann gemischt wird...
    Vielen Dank für die Anregung!

  • Ich weiß, dass es "nur" eine BA-Arbeit ist, das Niveau habe ich berücksichtigt (ich betreue selbst BA-Arbeiten) :)

    Every time you make a typo, the errorists win.

  • Safina, G8-Gymnasium. Es lässt sich oft viel mehr organisieren als gemeinhin bekannt... Z.B. erlaubt unser Schulgesetz auch "differenzierte" Arbeiten im Gymnasium, d.h. man muss nicht einmal dieselbe Arbeit für alle schreiben... (das ist dann in der Bewertung etwas komplizierter, aber alles machbar).


    Ist es nicht logisch, dass Klassen mit vielen intersozialen Baustellen hinterher hinken? Hat man viele Baustellen, dann hat man die Wahl zwischen Unterricht einfach "durchziehen" und halt einige verlieren oder nicht auf voller Kapazität arbeitend, weil sie emotional und mental einfach zu sehr mit den sozialen Interaktionen beschäftigt sind, oder aber man versucht sich dieser Probleme anzunehmen, natürlich in der Unterrichtszeit, wann sonst, dann wird man natürlich auch langsamer...

  • Ich weiß, dass es "nur" eine BA-Arbeit ist, das Niveau habe ich berücksichtigt (ich betreue selbst BA-Arbeiten) :)


    Nachtrag: Ich weiß, dass andere Sachen vielleicht mehr Spaß machen und dass insbesondere die Theoriearbeit frustrierend sein kann. Meinen Einwurf habe ich primär deshalb formuliert, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass Studierende sich gerne in Details verlieren, die vielleicht nicht unbedingt Teil der Arbeit sind/sein sollten.

    Every time you make a typo, the errorists win.