Liebe mamaraupe,
es ist interessant, sich mit dir auszutauschen.
Das Beispiel mit dem geklemmten Finger und dem Beschweren über einen eigenen Nachteil könnte von uns sein...
Was wir machen, um damit klarzukommen?
Reden, reden, reden.
Manchmal in absolut unerträglichen Situationen muss der Große erstmal "entfernt" werden.
Beispielhaft ihm sein eigenes Verhalten vorhalten.
Die beiden Jungs gingen noch in getrennte Einrichtungen.
Jetzt wird der Kleine in die gleich Schule eingeschult, in die der Große geht.
Zur Zeit sind Ferien und der Große ist unterwegs.
Alle sind entspannter.
Trotzdem auffällig, für sich können beide Jungs vernünftig handeln und agieren.
Aber treffen sie aufeinander, laufen Muster ab...
Es ist bei uns so, dass es regelmässig akut wird und ordentlich knallt.
Dann geht es erstmal wieder für 1, 2 Tage.
Der Große hat dann begriffen, was von ihm verlangt wird. Aber da es nicht in seinem Wesen verankert ist, und nicht seiner natürlcihen Verhaltensweise entspricht, ist es nur ein Frage der Zeit...
Leider kann ich sagen, dass ich zwar schon gerne Hilfe von aussen hätte. Aber ich weiß, dass wir Punktekarten etc. hier nicht konsequent durchhalten würden. Wir habe auch schon selber solche DInge probiert. Es ist einfach dem Alltagsstress (Kinder, Tiere, Jobs, Baustelle) geschuldet, dass wir sowas nicht lange durchhalten;-(
Weiterhin habe ich gleichzeitig Bedenken, dass man, indem man Hilfe von aussen dazuholt, sich nochmehr auf das Thema fokussiert.
Erwische ich mich doch hin und wieder dabei, herauszufinden, ob es nicht doch irgendwie normal ist... und wir halt damit klar kommen müssen...
Mein Mann ist zwar wirklich ein lieber Vater (und Mann;-) aber er mag schlichtweg keine Erziehungssratgeber. Ich wäre wohl in alleiniger Verantwortung, die Sache durchzuziehen - mit Herzblut, mein ich jetzt. Aber du kannst mir glauben: oft habe ich schon laut gesagt, dass ich gern mal zu einem Psychater gehen würde mit dem Kind...
Ich weiß auch nicht, wie gesagt, wir sind ratlos. Und ich bin diejenige, die Zeit hat, sich damit mehr zu beschäftigen...und hier rumzuschreiben...
PS: Was ist proaktiv loben?
Ich versuche schon gelegentlcih, die positiven Verhaltensweisen zu loben udn zu bestätigen. Nicht selten habe ich aber das Gefühl, dass er dann erst recht dicht macht. So als würde er da erst merken, was er da eigentlcih (schönes) tut mit seinen Geschwistern...
PPS: Ja, das mit den Bedingungen usw. habe ich auch schon festgestellt. Ich mein, dass es besser ist, manchmal den 2. Satz wegzulassen;-)
Beispiel: Er will für alle zum Abend kochen. Hat riesig was vor: Drei-Gänge-Menü...
Er sammelt sich einige Zutaten zusammen und fragt mich, wie dies und jenes nun funktioniere.
Ich sage (entspannt), dass ich gerade etwas anderes mache und ihm jetzt nicht helfen kann. Es wäre auch besser, wenn er sich vorher überlege, was er braucht, und wie lange er braucht für etwas. Einen Plan machen (macht er nie! strebt immer sofort das Ergebis an - komischerweise muss er beim Lego bauen ja doch einen Plan im Kopf haben).
Er flippt aus, kriegt einen seiner feinen Wutanfälle und sagt, jetzt koch ich eben gar nciht mehr...
Ich lächle nur still in mich hinein. (Er hätte noch 4 Stunden Zeit bis zum Essen)
Und siehe da - 2 Stunden später fängt er nochmal an, als wäre nix gewesen. Jetzt habe ich auch Zeit und kann ihm helfen.
Und es wird ein leckeres Essen.
Ich wünschte, es wären immer Ferien udn ich wäre immer so entspannt.
Und ich weiß genau, dass es morgen, wenn er von Oma wiederkommt wieder eine Szene zwischen ihm und seinem kleinen Bruder geben wird.
Könnt ja schonmal überlegen, wie ich damit umgehe...
Sorry, für den langen Text.