Psst...ich muss ganz leise schreiben...
Seit paar Tagen sind nun meine 3 Großen zusammen in der Schule.
Auf dem Hof stromern der Große und der Kleine zusammen herum. Sie spielen regelrecht zusammen. Selbst der Freund von dem Großen ist nun endlich freundlich zu Nr. 3. Wenn der da war, haben beide zusammen den kleinen gemoppt.
Das geht soweit, dass selbst zu Hause die Jungs gemeinsame Sache machen. Gestern abend haben die zwei gemeinsam versucht herauszufinden, warum die kleine Schwester weint und wovor sie Angst hat........ich habs zufällig heimlich mitgehört.........Freufreufreufreu (aber ganz leise)
Ko_nijntje, und wie du völlig richtig schreibst, habe ich inzwischen begriffen, dass ich mich (auch) hier absolut zurücknehmen muss. Nie darf ich den Großen dafür loben, dass er so nett mit seinem kleinen Bruder umgeht. Nie. Das hat gestern Abend unabhängig von mir auch mein Mann festgestellt. Es ist komisch, aber es ist so. Wir müssen es einfach als selbstverständlcih nehmen, obwohl es das für uns nicht ist.
Ja und dass mit dem Ideen"klau" habe ich mir auch schon so überlegt. Ich habe in letzter Zeit viel gelernt über den Großen, glaub ich.
Ich hoffe, ich merks mir bis zum nächsten Mal. Denn - auch richtig - ich habe viel zu oft viel zu hohe Erwartungen.
Weiterhin hatten wir gestern wieder eine krasse Situation mit dem Großen alleine, woraufhin wir (Mann und ich) feststellten, ob es sein kann, dass der Große von vielen Dingen eine komplett andere Wahrnehmung hat. Und resultierend daraus einige seiner Reaktionen & Verhaltensweisen gar nicht böse gemeint sind.
Ich weiß nicht warum, aber irgendwie leuchtet es mir gerade so klar vor den Augen. Und das, obwohl auch wir wieder tief im Alltagsstress drinstecken, mamaraupe...
Nachdem er gestern mal wieder ausziehen wollte, seine große Schwestern uns erzählte, dass er ihr gesagt hätte, er wäre auch gern tot etc. pp. bin ich nochmal zu ihm mit ins Bett kuscheln gegangen, mit dem festen Vorsatz: Keine Vorwürfe, nur zuhören.
Hab mir aber nicht viel von versprochen, weil es bisher schwierig war, aus ihm was rauszukriegen geschweige denn rein (kongnitiv mein ich).
Ich bin immer noch stolz auf mich, dass ich gestern abend einen Einstieg gefunden habe, sodass er sich rumdrehte und mir tatsächlich erzählte, was ihn bedrückt. Und ich habe tatsächlich zugehört, seine Empfindungen zusammengefasst und Verständnis gezeigt. Nix weiter.
Ich fühle mich wunderbar leicht und heute früh war eine wunderbare Stimmung - trotz Start in die Schule.
Und ob ihrs glaubt oder nicht - immerzu denke ich in den letzten Wochen an eure Beiträge und dass es euch ähnlich oder genauso ergeht. Dass auch ihr gestresst seid. Es ist komisch, manchmal ist es, als ob die Erziehung auch intuitiv ganz perfekt gelingt, ohne dass frau nachdenken muss. Aber warum nur ist das so selten. Und nein, ich war mit Sicherheit nicht entspannt gestern abend! Ich hatte mich entschlossen, nochmal zu ihm zu gehen, weil mich der Bericht von seiner großen Schwester sehr zum Nachdenken gebracht hatte und ich das nicht so stehen lassen konnte.
Im Endeffekt sind all diese Situationen Ergebnis von zu wenig Zeit miteinander. Zu wenig zuhören können. Immerzu schon das nächste im Hinterkopf haben. Weiß nicht, ob es wirklich so einfach ist, aber im Moment wirkt es für mich so.
Möcht euch nochmal doll danken. Und bin gespannt, wie es weitergeht.
Orakel