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  • Hallo liebe Rabeneltern!


    Habe mich hier angemeldet, weil es ein wirklich interessantes Forum ist und irgendwie jeder auf seine Kosten kommt.


    Also ich stelle uns mal vor; wir sind ein lesbisches Paar das im Oktober das erste Kind erwartet. Generell sind wir sehr glücklich nur hängt halt leider auch ein Schatten über dieser Schwangerschaft, aber dazu fange ich am Besten von ganz vorne an.


    Wir haben sehr lange auf unser Wunschkind warten müssen und ettliche negative Versuche hinter uns bringen müssen. Wir sind beide recht problembeladen was im Bezug auf unsere Fertilität, sodass die spontanen IUIs nie etwas werden konnten. Schließlich haben wir uns Anfang dieses Jahres für eine IVF entschieden oder besser gesagt unsere ganze Hoffnung darauf gesetzt.
    Ich habe starkes PCO-Syndrom mit massiver Insulinresistenz, wahrscheinlich hatte ich damals schon eine Glukosetoleranzstörung (die aber nicht entdeckt, bzw nicht untersucht wurde) und Hashimoto und wurde deshalb mit Metformin und Dexamethason behandelt.


    Zu unserer großen Überraschung war dann der Clearblue positiv, was sich auch durch den Bluttest in der KiWu Klinik bestätigte. Wir waren in diesem Moment einfach die glücklichsten Menschen auf Erden!


    Nur leider hielt die erste Euphorie nicht lange, denn in der sechsten Woche bekam ich eine Blutung und musste ins Krankenhaus. Nicht viel, frisch und rot, sondern eher rosa, und nach einer Stunde oder zwei eher bräunlich. Fruchthöhle mit Dottersack darstellbar, Blutung verging schnell wieder. Es hieß nach Hause und abwarten. Etwa eine Woche später das Selbe nochmal... Diesmal erkannte die Ärztin im KH dann nur noch die Fruchthöhle, ohne Dottersack, ohne alles. Sie wollte mich gleich zur Ausschabung da behalten, was ich jedoch ablehnte. Wir fuhren nach Hause und machten einen weiteren Termin in der Kinderwunschklinik für die Besprechung des weiteren Vorgehens. Ich saß zuhause, heulte und wartete eine Woche lang auf Blutungen die nie kamen.


    Als wir dann den Ultraschall in der KiWu Klinik hatten fand man - zu unser aller Überraschung ein kleines Böhnchen mit Herzschlag, welches von der Entwicklung her etwa eine Woche zurück lag. Wir waren so überglücklich, ich weiß noch wie ich auf dem Stuhl saß und vor Freude heulte.


    Trotzdem zeigte sich unser behandelnder Arzt wenig optimistisch und rechnete eigentlich fest mit einer Fehlgeburt, so dass wir nun jede Woche zur US-Kontrolle antanzen mussten. Doch das Mäuschen hielt sich tapfer und wuchs unbeirrt und kräftig weiter. Ich fühlte mich jedoch die ganze Zeit nicht gut, auch wenn, oder vielleicht gerade weil dieses Kind so wichtig für uns ist und wir bereits so sehr in sie verliebt waren, die Zeit bis zur 12. SSW waren die Hölle auf Erden, denn wir lebten in ständiger Angst sie zu verlieren.


    Doch sie wuchs und wuchs und erreichte die 12, 13, 14, 15. Woche. Dann musste ich mit Nierensteinen ins Krankenhaus. Zum Glück verging die Kolik wieder von selber und bis heute halten die Steine die Füße still. Nur was mich störte war das Trinkverbot ab 19.Uhr. Stattdessen sollte ich Schmerzmittel nehmen wogegen ich mich am dritten Tag wiedersetzte und von da an ging es mir besser.
    Der Kleinen hat das zum Glück nichts ausgemacht.


    Nun nahm ich ja immer noch das Metformin und wollte es aufgrund einer Aussage des behandelnden Arztes in der KiWu Klinik nicht einfach absetzen. Er sagte "Ja, setzen Sie es dann nach positiver Herzaktion ab, wenn es dann zu einer Fehlgeburt kommt nehmen Sie es beim nächsten Versuch bis zur 12. SSW." Ähm OK, also dank dieses Satzes habe ich nicht mal dran gedacht es abzusetzen. Meine Gyn schickte mich zum Diabetologen weil sie meinte das Metformin in der Schwangerschaft ein absolutes no-Go wäre und ich schleunigst davon runter müsse. Da einer meiner Leberwerte nicht in Ordnung war bin ich dann zum OGTT angetanzt mit dem Resultat; HbA1c ist zwar bei nur 5,3, der Nüchternwert sei auch OK, doch eine und zwei Stunden nach der Zuckerpampe sind die Werte zu hoch. Also wieder ein Problem mehr... Die Diabetesberaterin behandelte mich wie ein Kleinkind und erklärte mir nicht wirklich was Hilfreiches. Ich solle halt low carb essen, wenn KHs dann nur Vollkorn und auch das Obst soll ich ganz weglassen.
    Davon dass mir drei große Mahlzeiten, vor allem ein üppiges Frphstück nicht gut tun könnte hielt sie recht wenig. Ich bewege mich schlichtweg zu wenig.
    Der BZ war nie dramatisch. Er war halt manchmal im 160er Bereich und etwa fünf mal in den letzten Monaten im 180er, ein mal bei 192. Ich wollte Insulin, weil ich das Gefühl hatte es mit dem Essen alleine nicht einstellen zu können. Aber auch hier hat mir nie jemand erklärt was BE oder KE sind, es hieß einfach "richten Sie sich nach dem Nüchternwert." Was extrem lustig war, denn dieser war schließlich immer in Ordnung.
    Mittlerweile habe ich es geschafft den "Diabetes" in Eigenregie einzustellen und komme eigentlich ohne Insulin aus. Trotzdem gelte ich als "Insulinpflichtige Diabetikerin" und somit ist mein Kind automatisch unterentwickelt und Makrosom, auch wenn sie mittlerweile fast schon SGA ist, aber egal.


    Etwa zwei Wochen nach dem Diabetesdrama schickte mich meine Gyn zur Feindiagnostik. Wir wollten eigentlich keine Pränataldiagnostik machen lassen, da wir auch ein behnidertes Kind lieben und akzeptieren werden. Nur hieß es halt da ich so lange Metformin und Cortison eingenommen habe und eben "Insulinpflichtige Diabetikerin" bin ist mit Schäden beim Kind zu rechnen, zumal sie auch angeblich viel zu klein ist. Es ginge ja bei der Feindiagnostik darum eine Mißbildung rechtzeitig zu diagnostizieren, da ein Herzfehler oder offener Rücken einen Kaiserschnitt notwendig machen würden.
    Nagut, gingen wir zur Feindiagnose. Bei unserer Tochter fand man exakt gar nichts, außer dass alle Gefäße und Organe darstellbar und unauffällig sind. Sie hat wohl etwas zu kleine Oberschenkelknochen, weshalb uns zu einer Fruchtwasseruntersuchung geraten wurde, welche wir aber dankend ablehnten.
    Ich habe einen Auffälligen Dopplerwert; Erhöhter Uteroplazentarer Widerstand mit Notching beidseitig. Es hieß wir müssen mit einer Frühgeburt rechnen und eine Präeklampsie und Plazentainsuffizienz sei quasi damit erwiesen. Rums - ein erneuter Schlag vor den Bug. Des weiteren wurde auch permanent auf dem kurzen Femur herumgeritten, eine Ärztin meinte so wie sie das Kind anschaue habe es mit 100%iger sicherheit einen Chromosomendefekt. Wir sollen doch endlich eine FU machen lassen, dann müssen wir auch nicht noch fünf mal hier herkommen... Als wir aus der Klinik liefen sagte meine Frau "Ich kann das Wort Fruchtwasseruntersuchung nicht mehr hören."


    Nun bin ich morgen bei 28+0 angekommen und so langsam sollte man ja auch an die Geburt denken, auch wenn ich mittlerweile relativ paranoid bin und mir ständige Gedanken darum mache ob wir die Kleine wohl lebendig kennenlernen dürfen.
    Sie war ja eigentlich eine Fehlgeburt, hat jede Fehlbildung und Behinderung auf Erden und Wachstumsretardierung bei gleichzeitiger Makrosomie.


    Wir haben uns die Kreißsäle der Klinik angeschaut in der auch die Feindiagnose gemacht wurde. Die Ärzte waren freundlich und erklärten mir, wie sie meine Geburt wohl so planen würden.
    Also ich solle um den 1.10. (ET ist der 15.10.) einen Termin zur Sectio machen. Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose und meine Tochter käme dann sofort in die Kinderklinik, die zwar zum Klinikkomplex gehört, aber ein anderes Gebäude hat. Dort bleibe sie dann sechs Tage und ich könne sie dann auch nicht sehen, da ich ja selber Patientin bin und die Klinik nicht verlassen dürfe. Mir würden aber täglich Fotos von ihr gebracht und meine Frau dürfe sie ohnehin rund um die Uhr besuchen. Ich sollte abpumpen wenn wir darauf bestehen, aber es reiche eigentlich das Kolostrum, ansonsten könne ich auch abstillen und Formula füttern, das sei ja eigentlich auch entspannter.


    Als ich fragte warum das Kind denn bitte sechs Tage in der Klinik bleiben muss wurde gesagt es handle sich um rein vorsorgliche Maßnahmen, sie wollen halt gut auf das Baby aufpassen, da sie ja schon so schlechte Startbedingungen hatte. Wir fragten auch warum ein KS denn sein müsste und ob man es nicht auch normal probieren könne. Daraufhin hieß es dass sich die Plazenta bei Wehen ablösen würde.


    Mittlerweile haben wir dazu aber unterschiedliche Meinungen von Ärzten gehört.


    Am Mittwoch Abend hatten wir einen unverschuldeten Autounfall ich musste 24 Stunden zur Beobachtung ins KH. Dort sah ich die Ärztin wieder, die meine Tochter ausschaben wollte. Die Kinnlade der Dame flog erst mal auf den Boden. Dieses KH nimmt mich zur Entbindung mit dieser Vorgeschichte aber nicht an. Auch nicht wenn es meine Tochter bis zur 32.Woche aushält, denn es ist "nur" ein Level 3 Perinatalzentrum. Habe auch von einem anderen KH mit Level 2 Perinatalzentrum eine Absage bekommen. Auch wenn ich klar gesagt habe dass es jetzt noch nicht um die Geburt geht, sondern um Infos zur Geburt in diesen Kliniken. Es ist echt traurig. Wir sind froh die Kleine haben zu dürfen und wollen echt nicht rumheulen, aber trotzdem haben wir uns eine etwas andere Geburt vorgestellt.


    Danke fürs lesen!

  • Hallo Ratteldattel, willkommen im Forum!
    #rabe
    Glückwunsch auch zu deiner Schwangerschaft, das ist eine spannende Sache, vor allem beim ersten Kind. #sonne


    Du hast nun viel erzählt, was ihr bereits erlebt habt, und ich wünsche euch, dass ihr in den nächsten Wochen nur noch mit Fachmenschen zu tun habt, die euch auch respektieren und ernst nehmen und eure Wünsche berücksichtigen!


    Hast du das Gefühl, es wäre gut für euch, wenn ihr vom Klinikpersonal abgesehen noch jemanden im Boot hättet, die die Schwangerschaft mehr ganzheitlich begleitet? So dass ihr euch auch sicherer fühlen könnt im Umgang mit den Leuten in der Klinik, die offenbar sehr genaue Vorstellungen haben, und euch noch nicht genug erklärt haben.


    Hast du das Monatsforum schon entdeckt?

  • Ich hatte deinen Post heutnacht beim Stillen gelesen- und er hat mich nicht wirklich losgelassen. Bei mir ist vor allem diese Aussicht auf die Tage nach der Geburt so hängen geblieben. 6 Tage getrennt, Fertignahrung ist eh praktischer?! ;( Und vor allem ohne konkrete Indikation! Eine sehr grausame Vorstellung, das stelle ICH mir schlimmer vor als den geplanten KS. Kannst du das Thema nochmal mit der betreffenden Kinderstation besprechen? Vielleicht sehen die das anders als die Gynäkologen?! Und hast du eine gute Hebamme?
    Ich stelle mir vor, dass ja auch deine Frau viel Stärke brauchen wird, um auf eure Bedürfnisse zu achten.


    Und für euren kämpferischen Weg: #respekt

    Wikinger 03/15
    Wochenendbesuchsdame - Rübchen 01/10

    • Offizieller Beitrag

    Willkommen bei den Raben!


    Da habt ihr drei ja echt schon viel durchgemacht. Ich wünsche Euch alles Gute und dass ihr im Herbst eure Tochter unbeschadet begrüßen könnt. Die Idee von Falynn ist gut, habt ihr eine Hebamme oder Doula, die euch hilft gut durch das Gefühlschaos zu kommen? Jemand der sich auskennt, aber kein Arzt ist, kann da ein wahrer Segen sein.

  • Hallo,
    erstmal Willkommen im Forum.


    Ich fühl mich mal genötigt, auf ein paar deiner Punkte direkt einzugehen und Tipps zu geben, ich hoffe, das ist in Ordnung, ansonsten überlesen.


    1. Such dir schnellstmöglich eine Hebamme und wenn möglich eine andere FA, die sensibler ist (Hebamme fragen, die weiß das evt.).
    Wenn du beim Diabetologen und der Ernährungsberatierin nicht gut aufgehoben bist, wechsel auch dort! Es geht um dich und dein Kind und nicht um Rücksichtsnahme gegenüber dem Fachpersonal. Du musst leider mehr einfordern und im Zweifel auch mal Rückmeldung geben, dass das so nicht geht.


    2. Notching

    Ich habe einen Auffälligen Dopplerwert; Erhöhter Uteroplazentarer Widerstand mit Notching beidseitig. Es hieß wir müssen mit einer Frühgeburt rechnen und eine Präeklampsie und Plazentainsuffizienz sei quasi damit erwiesen. [...]. Des weiteren wurde auch permanent auf dem kurzen Femur herumgeritten,


    Hast du dich bzgl. Notching schon zu den Hintergründen belesen?
    Wann wurde das Notching denn entdeckt, wird der Wert weiterhin beobachtet? Wie entwickelt er sich
    und sind beide Seiten beteiligt?
    Etwa um die 20SSW erfolgt eine "Erweiterung" der Plazenta-verosrgenden Blutgefäße (Uterinarterie)
    um den notwendigen höheren Blutbedarf zu ermöglichen.
    Manchmal geht dabei etwas schief oder aber es dauert etwas länger, bis der "Ausbau" abgeschlossen ist.
    Was wird derzeit Unternommen? Viel auf der linken Seite liegen? Aspirin? Infusionen?


    Es kann tatsächlich sein, dass dein Kind zu früh kommt, wenn die Durchblutung zu schlecht ist, oder früher geholt werden muss. Aber das muss nicht zwangsläufig der Fall sein.


    Wegen der Kindsgröße: das kann erblich bedingt sein (wie groß bist du? Weißt du, wie groß der "Vater" ist?) . Beim Notching bleibt zuerst quasi der Umfang der Kindes zurück, da es weniger bzw. kein Fett ansetzt, sondern alle vorhandene Energie in die Organentwicklung und das Gehirn gesteckt wird.



    3. Krankenhaus

    Wir haben uns die Kreißsäle der Klinik angeschaut in der auch die Feindiagnose gemacht wurde. Die Ärzte waren freundlich und erklärten mir, wie sie meine Geburt wohl so planen würden.
    Also ich solle um den 1.10. (ET ist der 15.10.) einen Termin zur Sectio machen. Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose und meine Tochter käme dann sofort in die Kinderklinik, die zwar zum Klinikkomplex gehört, aber ein anderes Gebäude hat. Dort bleibe sie dann sechs Tage und ich könne sie dann auch nicht sehen, da ich ja selber Patientin bin und die Klinik nicht verlassen dürfe. Mir würden aber täglich Fotos von ihr gebracht und meine Frau dürfe sie ohnehin rund um die Uhr besuchen. Ich sollte abpumpen wenn wir darauf bestehen, aber es reiche eigentlich das Kolostrum, ansonsten könne ich auch abstillen und Formula füttern, das sei ja eigentlich auch entspannter.


    Such dir dringend ein anderes KH! Mehr bleibt da eigentlich gar nicht zu sagen!
    Das geht gar nicht. Nett, dass die Ärzte was planen. Aber die sind nicht du - du entscheidest, unter Berücksichtigung aller Fakten.
    Ich würde erstmal abwarten, wie es sich wirklich weiterentwickelt und dann von Tag zu Tag schauen und eine Hebamme mit ins Boot holen, die die Vorsorge mit macht, dir Sachen erklärt und dich emotional somit unterstützt.


    4. Stillen.
    Schreib eventuelle mal Denise hier im Forum an und beließ dich vorsichtshalber zum Thema Stillen eines Frühgeborenen. Eventuell könntest du auch einen Thread eröffnen zu dem Thema.

    Liebe Grüße
    Martina


    Tochter 05/2004
    Sohn 04/2015

    Tochter 01/2019

  • Ach mensch was für eine Odysee!!
    Ich würde mir glaube ich erst einmal eine Doula organisieren, die während der Geburt bei mir ist und für mich einsteht.
    Ausserdem vielleicht auch überlegen, in ein ganz anderes Krankenhaus zu fahren, da eine unabhänige Meinung holen. Denn irgendwie klingt es schon so, als gäbe es gar keinen wirklichen festen Befund, wenn auch sehr viele verschiedene beängstigende.


    Bei meiner ersten Tochter hatten wir auch so einen Marathon hinter uns. Mir wurde gesagt sie sei wachstumsverzögert, unterversorgt, mit ihren Nieren stimme etwas nicht, evetuell Herzfehler... ich sollte mich auf eine Frühgeburt mit KS einstellen.


    Letztendlich habe ich ein völlig gesundes Mädchen natürlich entbunden. Musste aber viel darum kämpfen.


    Ich wünsche euch ganz viel Kraft!

    “As we work to create light for others, we naturally light our own way.”
    ― Mary Anne Radmacher

  • Menschenskinder, da habt ihr ja ganz schön was mitgemacht!


    Ich schließe mich den anderen an: ich wünsche Euch sehr, dass Ihr noch andere Fachleute kennenlernt! Habt ihr denn evtl eine größere Stadt in der Nähe mit einem anderen Krankenhaus?

  • Erstmal alles Gute für Euch drei! Das klingt wirklich sehr belastend! Ich würde auf jeden Fall auch versuchen, noch ein anderes Krankenhaus aufzutun, die Vorstellungen, die die haben, scheinen mir etwas ...äh... merkwürdig zu sein, oder? Zumindest eine zweite Meinung würde ich einholen, man muss die Anfangszeit doch so schön und leicht wie möglich - halt je nach den Umständen- gestalten, nicht von Anfang an alles möglichst schwer machen wollen! Und dass Du nicht zu Deinem Kind können sollst, weil Du selbst Patientin bist und die Klinik nicht verlassen darfst, habe ich ja noch nie gehört! Du bist Patientin, keine Gefangene!


    Ich kann gerade nicht sehen, ob Du geschrieben hast, wo Du wohnst, vielleicht haben ja auch hier ein paar Leute Tipps für eine Klinik?

  • Herzlich Willkommen erst mal, euch beiden Mamas!


    Es ist gut, dass du hier angekommen bist, hier kriegst du sicher viele gute Hinweise. Schau auf jeden Fall in die Monatsthreads für die Entbindungstermine, und frag auch mal nach Klinik- und Hebammenempfehlungen in deiner Region.


    Meine 11-jährige Tochter war auch schon eine quasi (von den Ärzten) eingeplante Fehlgeburt, immer zu klein sowieso blablabla... Ihre zwei Blutungen am Anfang der Schwangerschaft waren ihr Zwilling, der es nicht zu uns schaffte. Das passiert sehr, sehr oft und die Ärzte weisen die Frauen kaum mal darauf hin. Das kann es gut auch bei euch gewesen sein.


    Das KH, mit dem ihr gesprochen habt, geht echt überhaupt nicht 8I ... Ich weiß von unserer Uniklinik, dass du als Wöchnerin dein Baby zum Stillen und zwischendurch jederzeit besuchst und dazwischen auf deine Station zurückgehst, bis du entlassen bist - und falls das Baby länger bleibt als du, wirst du auf die Kinderstation mit aufgenommen, weil, Stillen ist selbstverständlich! Kaiserschnitte und Beobachtung heißen nicht zwingend, dass ihr euch 6 Tage nicht seht, das ist ja barbarisch...


    Nur Mut! Hole dir viele Informationen hier ein, und definitiv brauchst du eine Hebamme, vielleicht sogar eine Doula dazu, klingt wirklich sinnvoll.

    Wir wurden erschaffen, um uns weiterzuentwickeln, sonst hätte Jesus sicherlich vor über zweitausend Jahren gesagt: "... und jetzt sitzt ganz still und tut gar nichts, bis ich wiederkomme!" Swami Beyondananda

  • Hallo Mädels!


    Wow, so viele Antworten. Das freut mich wirklich sehr!


    Kontextfrei; Das Notching wurde in der 21. SSW entdeckt und seitdem wird alle 14 Tage danach geschaut. Bisher hat sich nichts signifikantes verbessert. Behandelt wird es nicht, da alle beteiligten Ärzte davon ausgehen es bringe in dieser SSW nichts mehr. Außerdem will keiner Verantwortung für eventuelle Medikamentennebenwirkungen übernehmen. Ich hatte mir ASS besorgt, da hat meine FÄ randaliert und meinte ich solle das auf keinen Fall nehmen, denn davon könne sich die Plazenta ablösen oder sonstwelche Horrorgeschichten. Klar dass ich es dann wieder weggelassen habe.
    Allerdings habe ich Kontakt mit den Gestosefrauen aufgenommen und beginne demnächst, wenn die Materialien dann da sind eine CO2 Therapie, damit kann man ja wohl nichts falsch machen. Ich bin 163cm und der Spender war 167cm und kommt aus Indonesien. Habe diese Sachen bei jedem Ultraschall angesprochen, immer wurde mir gesagt das sei irrelevant, ein Kind mit x Wochen hat so und so groß zu sein. Basta, das Kind ist nicht normal.


    @all; Eine Hebamme habe ich zwar, allerdings bin ich nicht wirklich mit ihr zufrieden. Als wir ihr diese Geschichten erzählt hatten meinte sie lediglich wir müssen an unser Mädchen glauben, brauchen ein "Gottvertrauen" und mehr könne man eh nicht machen. Sie sagte auch dass ich den Ärzten da vertrauen sollte, die wissen schließlich was sie tun. Normalerweise sollte man ja auch meinen dass eine Hebamme mehr Zeit für einen hat als ein Arzt, doch sie hält sich immer ganz konsequent an die vereinbarten Zeiten und das sind pro Gespräch 30 minuten. In ihrem Geburtsvorbereitungskurs lernte ich dann solche Dinge wie dass man ein schreiendes Baby nicht schütteln darf und Kinder halt auch manchmal einfach nur schreien weil sie Aufmerksamkeit möchten. Es ist ja OK, diese Sachen anzusprechen weil es vielleicht wirklich die eine oder andere Teenager Mama im Kurs gibt, aber normalerweise weiß man sowas doch oder nicht?


    Lillien; hat man im Nachhinein herausgefunden woran diese Sachen gelegen haben? Wieviel hat die Kleine denn gewogen?


    Dreamnight; Es freut mich sehr dass du das genau so siehst wie wir. Die Begründung für die Trennung war einfach dass sie in Unterzucker fallen würde nach der Geburt (obwohl meine Werte im großen und ganzen gut eingestellt sind), dass man halt nicht wisse ob es sich um ein "besonderes" Kind handle und dass ich ja nach dem KS nicht aufstehen könnte. Irgendwie war für mich schon vor zehn Jahren klar mein(e) (zukünftigen) Kind(er) zu stillen, ich fand Milchpulver ist wirklich nur was für absolute Notfälle. Zum Beispiel weiß ich von einem befreundeten Gestütsbesitzer der in Zehn Jahren bestimmt 200 Fohlen hatte. Ein einziges brauchte zusätzlich zwei Monate Flaschenmilch. Dass die Klinik jetzt meine Tochter mit Fertigfutter vollpumpen und mir noch im OP Abstillmedis in die Infusion geben will liegt mir im Magen wie ein Stein.


    Mir wurde sogar schon ins Gesicht gesagt ich erwecke den Eindruck mir sei die Schwangerschaft und alles drumherum zu viel. Aber Entschuldigung, wer steckt solche Diagnosen (und Fehldiagnosen) bitte weg als wären es ein paar Schneckenzerfressene Salatpflänzchen im Garten? Glaube einfach auch dass die Ärzte denken ich sei nicht in der Lage die Kleine natürlich zu bekommen und sie zu stillen, was ich irgendwie als gemein empfinde.


    Tja, wir haben das Problem in der Einöde zu wohnen. Hier gibt's nicht mal ein Geburtshaus im Umkreis von 50km. Abgesehen davon dass die mich eh nicht nehmen wollen würden. Die Klinik in der ich nach dem Unfall war sagte sie wären ein Level 3 Perinatalzentrum und würden mich nur im Notfall entbinden (auch nach der 32.Woche) und die Kleine dann verlegen lassen (in die Uniklinik mit Level 1 welche sie sechs Tage vorsorglich behalten will) Das andere KH im Umkreis von 50km fragte gestern auch was denn nun gegen die Uniklinik sprechen würde. Obwohl die dort Level 2 haben, nehmen sie mich auch nicht an.

  • Kann es denn sein, dass du in der Uniklinik eventuell nur einen blöden Arzt erwischt hast? Ich kenne mich da nicht aus, sind das allgemeine Richtlinien oder macht das jeder so wie er denkt?


    Leider hat sich ja die Situation für Geburten sehr verschlechtert, auch bei den Hebammen gibt es nicht mehr so viel Auswahl. Wenn die momentane Klinik mit dem momentanen Geburtsplan bestehen bleibt, würde ich wahrscheinlich Geburtstouristin machen. Könnt ihr euch bei Verwandten oder Freunden in einer größeren Stadt einladen und dort mal in der Klinik vorstellig werden?

  • Oh je, habt ihr schon viel hinter euch...
    Gibt es bei euch ein anderes Level 1 Krankenhaus?
    Du hast auch jedenfalls Anspruch auf eine Hebamme für die Vor- und Nachsorge.
    Nutz das Forum ruhig für regionale Tips.

  • Ich bin 1,65m und mein Mann 1,75m ..
    bei der Feindiagnostik meinte dann der zum Glück großartig entspannte Arzt... Was erwarten die denn aber auch?? Das Kleine passt perfekt zu ihnen, alles gut!!
    Ausserdem hat er mir die gruselig oft auftretenden Messfehler erklärt, wie schnell das gehen kann und dass sich die Ärzte lieber absichern und das Schlimmst mögliche erklären und rechtlich abgesichert zu sein. Ist natürlich bombig für hormonige Schwangere X(
    Sie war schon etwas leichter als der Durchschnitt, 2900g und 48cm, war mein Mann aber auch. Und vollkommen gesund.
    Nur glaub ich die ständige Angst in der Schwangerschaft ist ihr nicht gut bekommen... sie ist manchmal bischen überängstlich :S


    In der zweiten Schwangerschaft habe ich dann ganz bewusst nur die allernötigsten Untersuchungen machen lassen und wurde ansonsten ganz liebevoll von Hausgeburtshebammen betreut. Das hat mir eine ganz andere Bindung zum Kind ermöglicht, mehr Vertrauen und in mich hineinhören.
    Da hatte ich auch mehr Selbstvertrauen bei der Geburt.


    Also ich kann dir nur raten such dir schnell ein anderes Krankenhaus. Da lohnt sich definitiv eine längere Fahrt, so geht das garnicht!!
    Und eine liebe 'Hebamme oder Doula. Das macht wirklich wahnsinnig große Unterschiede!

    “As we work to create light for others, we naturally light our own way.”
    ― Mary Anne Radmacher

  • Ich habe mir mal diesen teil raus gepickt.
    Entschuldige, wenn ich erst mal viele Fragen stelle.



    Also ich solle um den 1.10. (ET ist der 15.10.) einen Termin zur Sectio machen. Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose


    und meine Tochter käme dann sofort in die Kinderklinik, die zwar zum Klinikkomplex gehört, aber ein anderes Gebäude hat. Dort bleibe sie dann sechs Tage und ich könne sie dann auch nicht sehen, da ich ja selber Patientin bin und die Klinik nicht verlassen dürfe. Mir würden aber täglich Fotos von ihr gebracht und meine Frau dürfe sie ohnehin rund um die Uhr besuchen.


    Ich sollte abpumpen wenn wir darauf bestehen, aber es reiche eigentlich das Kolostrum, ansonsten könne ich auch abstillen und Formula füttern, das sei ja eigentlich auch entspannter.


    Warum so früh vor ET? Wegen der IUGR (Inter Uterine Growth Retadation)?
    Da würde ich erst mal weiter abwarten und noch nix konkretes planen. Für einen "normalen geplanten" KS-Termin finde ich das recht früh und würde es lieber ein paar Tage weiter nach hinten schieben wollen, auf SSW 38 + X
    Und wieso Vollnarkose? Was spricht gegen eine Teilnarkose?


    Und wieso solltest Du als Patientin nicht das KH verlassen dürfen?
    Ein KH ist kein Gefängnis! Und eine Mutter keine unmündige Person!
    Als meine Tochter vor über 14 Jahren geboren wurde kam sie ein ein ganz anderes KH und natürlich habe ich sie dort besucht, das war überhaupt kein Problem.


    Und zum stillen/abpumpen fehlen mir grade fast ein wenig die Worte. #sauer
    Ich kann dir dazu nur dringend raten, Dich jetzt schon schlau zu lesen und eine qualifizierte Stillberaterin, am besten IBCLC zu suchen.

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

    • Offizieller Beitrag

    Willkommen hier!
    Das klingt ja mega krass, was Du berichtest!


    Ich hatte einen KS und mein Sohn muste (Frühchen in der 33. W) auf die Intensiv.
    Er kam nachts um 11 zur Welt und ich wurde samt Bett zu ihm gefahren! Noch in der Nacht!! Und am nächsten Tag konnte ich aufstehen und jederzeit - ob Tag oder Nacht - zu ihm. Hätte ich nicht laufen können, wäre ich mit Rolli hingefahren worden.
    Er bekam nur MuMi (abgpumpt eben.)
    Es geht also!! Da muss man das richtige KH finden.
    Und es lohnt sich, da zu suchen!
    Ich drücke alle Daumen, die ich finden kann!!

  • Lina; Leider nein, wie bereits gesagt ist das hier Einöde. Mir ist auch nicht ganz schlüssig warum wir nun level 1 brauchen, außer natürlich in dem Fall sie möchte morgen gerne raus.


    Lillien; Ganz ehrlich ich kann dich da voll verstehen! Eigentlich sind meine Frau und ich ja überzeugt dass mit der Kleinen nichts schlimmes sein kann, mal ehrlich, ein Baby das sich so aktiv bewerg und turnt kann doch nicht derartig schwer geschädigt sein? Habe mir auch geschworen, dass falls wir ein Geschwisterchen bekommen sollten ich definitiv keinen Ultraschall machen lassen werde. Man kann ja eh nichts machen und die einzig wirksamen Sachen (in dem Fall ASS) geben sie einem ja nicht mal.


    @Myrthe; Habe keine Ahnung. Irgendwie sind aber alle so. Die Pränataldiagnostikerin war ja auch nicht besser mit ihrer Fruchtwasseruntersuchung. Die Sache mit dem Geburtstourismus wäre eine Idee und auch was du im Bezug auf Hebammen sagst trifft zu. Verstehe es aber auch aus deren Sicht, denn die Hebammen stehen halt in der heutigen Zeit extrem unter Druck, da tut sich das keine an eine "Risikopatientin" eventuell falsch zu beraten.

  • Man kann ja eh nichts machen und die einzig wirksamen Sachen (in dem Fall ASS) geben sie einem ja nicht mal.


    Wobei es ASS 100 selbst bei Indikation eh nur auf Privatrezept gibt, man also Selbstzahlerin ist. Und da ASS 100 rezeptfrei ist, ist es wumpe ob Dir das ein Arzt verschreibt oder nicht.
    Ich habe es in Absprache mit Gyn und Hebamme in den 3 Folge-Sst eingenommen, wichtig ist es das ASS rechtzeitig vorm KS wieder ab zusetzen.
    Außerdem habe ich sehr konsequent auf Koffein/Teein verzichtet.


    Nimmst Du jetzt eigentlich noch Medikamente?
    Das Cortison ist abgesetzt, oder?
    Cortison kann nämlich auch wachstumshemmend wirken.


    Ich würde wirklich versuchen, eine Klinik zu finden, die Dein Kind nicht "zwangsweise" verlegt, sondern nach der Geburt auf das Kind schaut, den BZ kontrolliert und dann entscheidet. Ob es Probleme mit dem Blutzucker haben wird, weiß man jetzt doch noch gar nicht. Auch die IUGR kann sich noch verwachsen.


    Was ist eigentlich die Indikation für den KS? (Sorry, falls ich es überlesen habe)

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
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  • Das klingt ganz, ganz schlimm bei dir! Ich habe in einem Level 1 kkh entbunden und meine Zimmer Nachbarin hatte einen frühen ks wegen plazenta Problemen in ich glaube der 34. Woche. Das Kind lag zwar von ihr getrennt auf der Intensiv, aber sie hat selbstverständlich eine Milchpumpe gekriegt und wurde von den Schwestern regelmäßig (vielleicht 4 mal am Tag) im Rollstuhl rüber geschoben. Nachts ist sie nicht hin, da haben die Schwestern die Milch rüber geschickt.


    Ich kann verstehen, das die Ärzte bei eurer Vorgeschichte vorsichtig sind. Aber das was du beschreibst finde ich hat nichts mit vorsichtig zu tun sondern klingt ziemlich nach wildem Aktionismus.

    Immer auf Fettnäpfchensuche...


    Chaosqueen mit Chaosprinzessin ( #female 3/13)

  • Allein die Tatsache, dass sie dich praktisch schon vor der Geburt vom stillen abbringen wollen, heißt für mich, dass das wohl deines Kindes dort nicht an erster Stelle steht. Die versuchen ja richtiggehend, dich zu entmündigen.
    mein erster Gedanke war auch geburtstourismus (auch wenn ich das Wort nicht kannte). Habt ihr Geld? also könntet ihr es euch leisten, irgendwo in eine besonders empfohlene Klinik zu gehen und erstmal eine andere Meinung einholen?

    Viele Gruesse vom andern Ende der Welt, Sarah




  • Sorry, unsere Antworten haben sich überschnitten. Wegen Level 1 - keine Ahnung, warum es dir empfohlen wurde und die anderen ablehnen. Ich denke, dass es in dem Punkt sinnvoll ist auf Nummer Sicher zu gehen. Weil die Ausstattung des KH für den Notfall besser ist. Und die Bedingungen im Uterus sind andere als außerhalb. Medizinisch kann ich dazu nichts sagen.
    Geplanter Kaiserschnitt ist doch eigentlich nicht in Vollnarkose, da genug Zeit für eine andere Narkoseart. Eine Bekannte von mir hat sich erfolgreich gegen einen vorgezogenen Kaiserschnitt gewährt, sie hat bis zum ET gewartet.
    Schade, dass deine Hebamme sich so wenig engagiert. Ich würde möglichst immer zu zweit zu den Terminen mit den Ärzten gehen und vorher schon die Fragen überlegen. Nutze sie als Informationsquelle. Dann kannst du abwegen und Entscheidungen treffen.
    Hättet ihr die Möglichkeit bei Freunden oder Eltern unterzukommen, um evtl. ein anderes Kh nutzen zu können?