BVerfG kippt Betreuungsgeld

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  • Ich finde das schrecklich!
    Der Antrag liegt hier -
    wir hatten fest mit dem Geld gerechnet.

    Jetzt wird das von heute auf morgen gestrichen :(
    Richtig tolle 'Planungssicherheit' #kotz

    So ist das hier auch. Das Betreuungsgeld für Maxi fällt weg, da er nun in den Kiga kommt. Das heißt Kiga Gebühren fallen an und Mini bekommt kein Betreuungsgeld mehr. Sch... da hab ich mit gerechnet! Zumal ich ja auch nur den Mindestsatz Elterngeld bekomme. Ich habe vor der Geburt von Mini nämlich nicht gearbeitet, sondern "nur" mein U2 Kind zu Hause betreut.


    Ich kann es ja verstehen, dass es irgendwie Unsinn ist, Eltern quasi für die NichtInanspruchnahme von Krippen Plätzen finanziell zu unterstützen. Aber etwas mehr für die enorme Erziehungsleistung besonders in den ersten drei Jahren zu unterstützen, fände ich schon schön. Ich finde es im Vergleich zu Kinderlosen schon unfair, dass ich mir alle Beine ausreiße und gleich 4 Kinder aufziehe, von denen schon nahm zwei sehr gut in der Schule sind und später sicher gut zur Stützung der Allgemeinheit, besonders der Rente beitragen werden. Aber dann ja leider nicht zu meiner Rente, denn da ich wegen der Kinder immer wenig gearbeitet habe, werde ich in Vergleich zu Kinderlosen weniger bekommen, habe aber deutlich mehr Arbeit. Ich fände es da fair, 150 Euro zu bekommen, mit denen ich Entlastung hätte. Wie die nun heißen, wäre mir egal. Alternativ könnte ich mir vorstellen, dass die späteren Sozialabgaben meiner Kinder für die Rente einfach nur an mich gingen ;)

    ... und ja, so einfach ist es nicht und es ist etwas überspitzt formuliert, aber ich würde mir gerade für Familien mit mehreren Kindern mehr Unterstützung wünschen und bin gerade enttäuscht, dass wieder etwas weg fällt


    Sehe ich auch so. Auch wenn es bei mir 2 und nicht 4 Kinder sind.

  • ich hätte auch mit dem geld gerechnet :S

    aber die politische richtung ist ja damit ganz klar..... was ich allerdins sehr unfair finden würde wenn bayern das betreuungsgeld beibehält und dafür wie gefordert, zuschüsse vom bund erhält.


    ich hätte hier die möglichkeit einen u3 platz zu bekommen, aber die qualität #augen

  • Ich fände es total unfair, wenn die, die es bereits beantragt hätten es bekommen - unabhängig vom Alter - und die anderen nicht. Ich hatte letzte Woche beim Amt nachgefragt und da hieß es, ich könne mir noch Zeit lassen mit dem Antrag. Na toll:mad:

  • Safira, bring doch den Antrag direkt hin. Du hast doch nix zu verlieren.

    Dass diejenigen, die es bereits bewilligt bekommen haben, es auch bis zum Ende bekommen könnten, fände ich aber auch angemessen. Schließlich haben gerade diese Familien nach Bewilligung damit geplant. Wenn ich noch keine schriftliche Bewilligung habe und damit rechne, ist das schon eine andere Sache. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass sie die Grenze so ziehen, dass es nach dem Geburtsdatum des Kindes geht und nicht, wann der Antrag abgegeben worden ist. Die Familien brauchen ja eine Alternative bzw müssen streng genommen die Möglichkeit haben, sich noch ggf um einen Betreuungsplatz zu kümmern, auch wenn sie es anders geplant hatten.

    Sternenkind 11/2004 #kerze
    Junge 10/2010 #herz
    Junge 8/2013 #herz
    Sternenkind 9/2015 #kerze

  • Ich hab ihn heute zur Post gebracht, so dass er morgen da ist. Das ärgert mich schon echt, denn nach der bisherigen Lage hätte es uns ja auch zugestanden und ich finde es schon krass, dass so eine Leistung Von jetzt auf gleich gestrichen werden kann, ganz ohne Übergangsfrist

  • Die Richter des BVG haben - so hieß es am Abend in den Nachrichten - extra keine Rahmenbedingungen gesetzt, damit ein Übergang sanft geschaffen werden könne. Es ist halt nur nicht klar, wie der aussehen kann/soll.

    Sternenkind 11/2004 #kerze
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  • Na dann hoffe ich mal für uns.

    Inhaltlich finde ich es ja wie gesagt doof, aber etwas mehr finanzielle Unterstützung für Familien mit Kindern wäre schon fair, darum wäre ich schon traurig drum...

  • aber sollte die unterstützung nicht an alle familien gehen? es kann doch nicht sein, dass geld an das nichtbetreuen in kommunalen einrichtungen geknüpft ist, das ist doch komplett banane.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12

    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.

    #rose 49,7

  • Zitat

    aber sollte die unterstützung nicht an alle familien gehen? es kann doch nicht sein, dass geld an das nichtbetreuen in kommunalen einrichtungen geknüpft ist, das ist doch komplett banane.


    Da ist dann halt die Logik, dass fremdbetreute Kinder ja auch finanziell unterstützt werden, indem Ihnen ein Krippenplatz zur Verfügung gestellt wird.

    Ach aber is mir wurscht. Ganz unabhängig von Krippe oder nicht und auch davon, dass es in anderen Ländern noch schlechter ist, sollte Erziehungsarbeit mehr gefördert werden, auch im Hinblick auf die Rente. Und zwar gerne von denen, die eben diese Erziehungsleistung nicht leisten müssen. Nicht als Strafe für die Kinderlosigkeit, sondern als Ausgleich. Und klar, da man auch Erziehungsarbeit leistet, wenn das Kind ein paar Std fremdbetreut ist, sollte das für diese Eltern auch gelten. Tatsächlich aber kommt dort ja schon mehr Förderung an in Form des Krippenplatzes.
    Es ist spät, ich dreh mich im Kreis argumentativ;)

  • Safira, grundsätzlich ein gutes Argument. Wenn wir mal dabei bleiben. Wie würde das Deiner Meinung nach ausgestaltet? Gestaffelt nach Zahl der Kinder?

    Ich muss sagen, dass ich diesen Ausgleichsgedanken auch gut finde. Andererseits gibt es den ja auch über gewisse Begündtigungen schon. Bspw. Zuschüsse zu Riester, Kinderfreibeträge...wenn dann müsste man ganz klar mal alles "aufräumen" und übersichtlicher strukturieren. Noch eine weitere Leistung hinzuzufügen macht es immer unübersichtlicher und durch den Verwaltungsaufwand im Ergebnis einfach teuerer.

  • naja, aber wer nicht arbeitet, der braucht keinen krippenplatz und braucht daher das geld dafür auch nicht ausgeben. d.h. nicht nur geben eltern zuhause betreuter kinder kein geld für krippe aus, sondern kriegen drauf.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12

    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.

    #rose 49,7

  • naja, aber wer nicht arbeitet, der braucht keinen krippenplatz und braucht daher das geld dafür auch nicht ausgeben. d.h. nicht nur geben eltern zuhause betreuter kinder kein geld für krippe aus, sondern kriegen drauf.


    ...können aber eben auch kein Geld erwirtschaften. Im Falle der schlicht nicht verfügbaren Betreuung also eine gerechtfertigte Maßnahme. Wobei da die Höhe deutlich angepasst werden müsste.

  • Krötenmutti keine Ahnung, wie so etwas konkret aussehen sollte. Und ja, es gibt so einiges, aber eben unübersichtlich und wohl auch nicht so wahnsinnig hoch.
    Das ist jetzt vielleicht egozentrisch, weil ich nun mal mehrere Kinder habe, aber ich fände eine Unterstützung abhängig von der Kinderzahl schon fair, denn man hat ja einfach viel länger kleine Kinder und mehr Arbeit.

    Ainu wenn man es im Sinne einer Förderung für junge Familien auffasst macht deine Argumentation keinen Sinn.

  • Auf der anderen Seite argumentieren manche, dass Kinder zu bekommen auch Privatvergnügen ist. Ich denke aber gesellschaftlich sind Kinder schon wichtig, somit kein reines Privatvergnügen und daher förderungswürdig

  • naja, aber wer nicht arbeitet, der braucht keinen krippenplatz und braucht daher das geld dafür auch nicht ausgeben. d.h. nicht nur geben eltern zuhause betreuter kinder kein geld für krippe aus, sondern kriegen drauf.


    Wenn KiTa (=Bildung) kostenlos wäre* und die Qualität (=Betreuungsschlüssel, u.a.) stimmen würde, würden die Leute Schlange stehen.

    Tadaaaa, dann würden die Kinder fast alle in die KiTa gehen, das vorgesehene Bildungsprogramm eingetrichtert bekommen, und die Eltern könnten beide arbeiten. Dann hast du die Frauen mit am Arbeitsmarkt, und die Kinder können früh lernen, wie sie den Weltmarkt am besten bereichern. Allerdings muss dafür JETZT mehr Geld ausgegeben werden. Na dann doch lieber nicht.

    * Ich empfinde meine Stadt mit 200€ ganztags für ein Kind schon teuer, andere Regionen fangen mit 400€ für eine Halbtagsplatz an. Und dann wird hier gerade darauf umgestellt, dass Mehrkindeltern früher den Höchstbetrag zahlen als Einkindeltern. Kinderreichtum ist also nicht gewünscht. Dummerweise arbeitet in 30 jahren nur noch die Hälfte der Bevölkerung. Scheint nicht als Problem gesehen zu werden.

    Do one thing everyday that scares you - Eleanor Roosevelt
    When you reach for the stars, you may not quite get one, but you won't come up with a handful of mud either - Leo Burnett

  • Krötenmutti keine Ahnung, wie so etwas konkret aussehen sollte. Und ja, es gibt so einiges, aber eben unübersichtlich und wohl auch nicht so wahnsinnig hoch.
    Das ist jetzt vielleicht egozentrisch, weil ich nun mal mehrere Kinder habe, aber ich fände eine Unterstützung abhängig von der Kinderzahl schon fair, denn man hat ja einfach viel länger kleine Kinder und mehr Arbeit.

    Ainu wenn man es im Sinne einer Förderung für junge Familien auffasst macht deine Argumentation keinen Sinn.


    ? wieso nicht?

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12

    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.

    #rose 49,7

    • Offizieller Beitrag

    Kinderreichtum ist also nicht gewünscht. Dummerweise arbeitet in 30 jahren nur noch die Hälfte der Bevölkerung. Scheint nicht als Problem gesehen zu werden.

    Ich halte mich ansonsten raus, versprochen, aber das ganz spezielle Argument interessiert mich (Sitopanaki, nur ganz willkürlich habe ich Dich zitiert):
    Das kommt ja immer wieder, dass xy nicht gezahlt wird, dass xy/die Regierung/der Staat etc... zuwenig ausgibt und deshalb in Deutschland keine/zuwenig Kinder geboren werden.
    Das ist für mich - von aussen gesehen - ein komisches Argument. Denn im europäischen (und ich nehme an weltweiten) Vergleich gibt Deutschland extrem viel Geld für Familienförderung aus (inkl. diesem Betreuungsgeld). Aber ganz offensichtlich ist das KEIN Anreiz massenhaft Kinder in die Welt zu setzen, denn sonst hätte D nicht die niedrigste Geburtenrate in Europa.
    Also finde ich die Entscheidung der Regierung nicht so abwegig, das Geld lieber anderswo einzusetzen.
    Es fragt sich also, was denn Förderung von Familien wirklich wäre - was wirklich "wirken" würde. Geldanreize sind es offenbar nicht.

    Ich kann natürlich hervorragend verstehen, dass es für die einzelne Familie ein herber Verlust ist.

    Liebe Grüsse

    Talpa

  • cht die niedrigste Geburtenrate in Europa.
    Also finde ich die Entscheidung der Regierung nicht so abwegig, das Geld lieber anderswo einzusetzen.
    Es fragt sich also, was denn Förderung von Familien wirklich wäre - was wirklich "wirken" würde. Geldanreize sind es offenbar nicht.

    Das kommt ja immer wieder, dass xy nicht gezahlt wird, dass xy/die Regierung/der Staat etc... zuwenig ausgibt und deshalb in Deutschland keine/zuwenig Kinder geboren werden.
    Das ist für mich - von aussen gesehen - ein komisches Argument. Denn im europäischen (und ich nehme an weltweiten) Vergleich gibt Deutschland extrem viel Geld für Familienförderung aus (inkl. diesem Betreuungsgeld). Aber ganz offensichtlich ist das KEIN Anreiz massenhaft Kinder in die Welt zu setzen, denn sonst hätte D nicht die niedrigste Geburtenrate in Europa.

    Deutschland gibt extrem viel Geld aus für die Förderung von Ehe und Familie. Da fällt halt leider auch viel drunter, das mit Kindern gar nichts zu tun hat: Ehegattensplitting (schweineteuer) für Leute ohne Kinder oder für solche, deren Kinder längst erwachsen sind; Familienversicherung (hat auch mehr mit der Ehe zu tun als mit Kindern), etc. Da geht unheimlich viel Geld für Förderungen drauf, die längst nicht mehr zeitgemäß sind und mehr an der Ehe als an den Kindern hängen.

    Ansonsten bin ich sehr froh, dass das Betreuungsgeld gekippt wurde. Mein großes Problem damit war ja, dass das so eine Förderung ist, die an vielen Stellen versickert. Den wirklich Bedürftigen wird es sowieso aufs ALG II angerechnet, die haben nichts davon. Dann gibt es einige Familien, bei denen es wirklich einen Unterschied in der Betreuungssituation macht und dann kommt ein großer Teil bei denen es gar keinen Unterschied macht. Bei uns z.B. wären 150 Euro mehr im Monat sicher nett aber es würde weder unsere Entscheidung zu Hause vs. Kita noch die Entscheidung für mehr Kinder beeinflussen. Es wäre halt weg und wir hätten einen teureren Urlaub oder würden einen Kaffee-Vollautomat kaufen oder so was. Ich fände es viel sinnvoller stattdessen die lächerlichen ALG II Regelsätze für Kinder zu erhöhen und/oder die Grenzwerte für bestehende Leistungen für Familien (Wohngeld, BuT, etc.) heraufzusetzen. Förderungen nach dem Gießkannenprinzip verschwenden halt einfach viel Geld an Leute wie mich 8-) . Würde man sich das sparen blieben Geldbeträge mit den man bei einer kleineren Gruppe wirklich was verbessern könnte.

  • Weiß du zufällig, was dabei alles unter Familienförderung fällt, also so das Geld konkret hingeht?
    Ich kann mir vorstellen, dass es nicht bei den Familien ankommt, oder nicht dort, wo es notwendig ist.

    Beispiel KiTa-Gebühren: Das Bundesland stellt pro Kind in der KiTa einen bestimmten Betrag zur Verfügung. Der Rest wird von den Eltern getragen. Wieviel dieser Rest ist, entscheiden die Kommunen - was dazu führt, dass in zwei benachbarten Landkreisen oder Städten die Eltern unterschiedlich viel für die KiTa zahlen, bei gleicher Betreuungsleistung. (Hier hat die Stadt zum Beispiel entschieden, dass sie gern 1 Mio € mehr hätten, also nehmen sie den Kitas 500.000 weg und lassen die eltern 500.000 mehr zahlen, pro Jahr).

    Edit (zu Peppersweet): Ich bin z.B. nicht verheiratet, hab also nicht viel von Familienversicherung (würde 200€ im Monat sparen!) oder anderen Steuervorteilen.

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    4 Mal editiert, zuletzt von sitopanaki (22. Juli 2015 um 10:24) aus folgendem Grund: RSF

  • Peppersweet: Wollte ich auch gerade schreiben: EHEN werden gefördert, Kinder weniger. Das fand ich bei der Gleichstellungsdiskussion von homosexuellen Partnerschaften schon so ein Hohn, wenn man da die Politiker hört. "Kinder werden in Ehen geboren, daher müssen wir Ehen fördern", oh Mann... Das war für einige Politiker (vor allem CDU, CSU) echt der Grund, homosexuelle Ehen nicht gleichstellen zu wollen!

    Das Elterngeld hat übrigens laut Medien wohl positive Effekte gehabt. Sonst würden wohl noch viel viel weniger Kinder geboren werden!

    Einmal editiert, zuletzt von Rhododendron (22. Juli 2015 um 10:24)