Kiwi, ich schimpfe doch garnicht auf die Leistungsgesellschaft ,
und hab erst recht auch nichts gegen Mütter, die schnell wieder arbeiten gehen wollen!
Ich empfinde aber einen gewissen unterschwelligen Druck in meinem Umfeld, so schnell als möglich wieder zu arbeiten und den empfinden bestimmt auch viele andere Mütter.
In meiner ersten Schwangerschaft hab ich für ein Jahr Elternzeit beantragt, weil "man" es halt so macht. Als ich es mir nach sechs Monaten anders überlegt hatte und die vollen drei Jahre beantragt habe, stieß ich überwiegend auf Unverständnis und auch mein Arbeitgeber hatte so seine Probleme damit.
Ich kenne keine Frau in MEINEM Umfeld, die nach einem Jahr wieder arbeiten gehen WOLLTE, bei den meisten war es der Druck von außen, vom Arbeitgeber, von der Gesellschaft , weil es man halt so macht. Bei manchen natürlich auch einfach die finanzielle Not, weils Geld einfach nicht reicht. Ich bin hier weit und breit ein Unikum , und werde auch darum beneidet.
Eine Leistungsgesellschaft ist nicht per se böse, erzeugt aber einen gewissen Druck , den manche Frauen aber einfach auch nicht leisten können oder auch wollen. Ich habe 15 Jahre lang in einer großen Firma einen sehr gut bezahlten Job gehabt, wo Leistung gross geschrieben wurde, und habe viele gesehen, die daran kaputt gegangen sind, mich inklusive, weshalb ich es auch gewagt habe, den Job zu schmeißen. Vllt ist Leistung für mich subjektiv sehr negativ besetzt.
Talpa, dass es für die Gesellschaft günstiger sein soll, wenn Frau schnell wieder arbeiten geht, war mir jetzt nicht so klar. so wie peppersweet es beschrieben hat ist es einigermaßen nachvollziehbar ( Danke!) , soweit hab ich jetzt auch nicht gedacht