BVerfG kippt Betreuungsgeld

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  • und ich möchte noch einmal darauf hinweisen, daß "keiner erwerbstätigkeit nachgehen" nicht bedeutet, gar keiner tätigkeit nachzugehen.

    finde ich es trotzdem absurd, Menschen dafür zu bezahlen, dass sie keiner Erwerbstätigkeit nachgehen.

    kinder zu betreuen ist eine tätigkeit, es ist arbeit.
    würde sie bezahlt, wäre sie erwerbstätigkeit.
    die bezahlte betreuung von kindern anderer leute gilt ja schließlich auch als erwerbstätigkeit.

    BGE wäre finanziell durchaus machbar, das wurde schon mehrfach durchgerechnet.

    #ja

  • Ich bin aber überzeugt, dass es auf Dauer ökonomisch nicht sinnvoll ist, wenn ein Erwachsener ein Kind betreut. Öffentlich bezahlte Kinderbetreuung beginnt normalerweise auch erst ab 5 Kinder, sich zu lohnen.
    Und es schrieb ja hier auch schon mal jemand: Nur, weil mein Kind eine KiTa besucht, leiste ich trotzdem 18 h an Arbeitstagen, an den Wochenenden und bei Urlaub/Krankheit/Streik ... "Erziehungsarbeit" bei meinen Kindern.


    Und was das BGE angeht: Ich bin da sehr skeptisch und traue da keiner Rechnung, die ich nicht selbst gefälscht habe.
    Ich sehe die Realtität hier: es fehlt im Bildungssystem an allen Ecken und Enden:
    schlecht sanierte und zu wenige Schulen, extrem große Klassen, Lehrermangel, schlecht bezahlte Erzieher, fehlende Krippen- und KiTa-Plätze, verlagerte Kosten durch Mietkaufverträge von KiTas, sehr schlechte Betreuungsschlüssel, zu wenig Geld für Sozialarbeiter, Therapeuten, Familienhilfe etc.
    Und das ist nur ein Punkt, von vielen. Da könnte ich ewig weitermachen: immer weniger Polizisten, zu wenig Geld für den öffentlichen Nahverkehr, keine Gebäude und Personal für die Unterbringen von Asylbewerbern, ewige Wartezeiten in Ämtern und Gerichten, Brückensanierungen werden ewig verschoben, bis die Bauwerke verfallen ...
    Das alles sind steuerfinanzierte Leistungen und nach meinem Gefühl, wird da oft schon auf dem letzten Loch geblasen. Ich habe echt Angst, dass meine kleine Tochter keine angemessene Schulbildung mehr bekommen wird, weil dann, wenn auch noch ganz viele Lehrer in Rente gehen, hier das Schulsystem unter der Last und den maroden Strukturen zusammenzubrechen droht.
    Ich mache mir da echt Gedanken, wie unsere Gesellschaft das in Zukunft verkraften will.

  • kinder zu betreuen ist eine tätigkeit, es ist arbeit.
    würde sie bezahlt, wäre sie erwerbstätigkeit.
    die bezahlte betreuung von kindern anderer leute gilt ja schließlich auch als erwerbstätigkeit.


    Na ja, Erzieherinnen betreuen aber üblicherweise ja mehr als ein oder zwei "übliche" Kinder. Und zumindest bei verheirateten Eltern gibt es wie hier bereits mehrfach erwähnt wurde finanzielle Vorteile durch Ehegattensplitting, Familienversicherung etc. Wenn man das mal umrechnen würde in Bargeld (was also die GKV kosten würde etc.), dann kann man das ja schon als Bezahlung gegenrechnen, oder?
    Also ich finde schon, dass es einiges an Unterstützung gibt, wenn frau/mann zu Hause bleibt. Und letztlich finde ich die Idee komisch, die Gesellschaft müsste quasi meine Erziehungsleistung bezahlen, denn wenn ich das für andere Kinder übernehme, werde ich auch bezahlt. Eine Putzfrau verdient auch Geld mit dem was sie tut, deshalb kann ich doch aber nicht erwarten, dass die Gesellschaft mich bezahlt, weil ich bei mir zu Hause putze?


    Und ich unterschreibe bei Kiwi, Freda etc., sämtliche staatlichen Leistungen müssen auch irgendwie gegenfinanziert und erwirtschaftet werden. Da braucht es nun deutlich mehr Menschen, die erwerbstätig sind und Steuern zahlen, in die GKV einzahlen usw.

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

  • milbenfuß, deinen Beitrag empfinde ich gerade als unverschämt und extrem unsachlich!!! Ersetze Putzfrau durch Koch/Gärtner was auch immer, wenn es dir hilft.

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

  • kinder zu betreuen ist eine tätigkeit, es ist arbeit.
    würde sie bezahlt, wäre sie erwerbstätigkeit.
    die bezahlte betreuung von kindern anderer leute gilt ja schließlich auch als erwerbstätigkeit.


    daher wir hier ja auch akribisch zwischen Erwerbstätigkeit und Tätigkeit, sowie Arbeiten und ausserhäusig Arbeiten unterschieden, denn diejenigen die "Erwerbstätig" sind betreuen ihre Kinder ja nun zwar nicht 24/ 7 sondern oft "nur" 16/5 und 24/2 dennoch ist uns klar das auch das eine Tätigkeit ist.



    Zitat

    Ich sehe die Realtität hier: es fehlt im Bildungssystem an allen Ecken und Enden:
    schlecht sanierte und zu wenige Schulen, extrem große Klassen, Lehrermangel, schlecht bezahlte Erzieher, fehlende Krippen- und KiTa-Plätze, verlagerte Kosten durch Mietkaufverträge von KiTas, sehr schlechte Betreuungsschlüssel, zu wenig Geld für Sozialarbeiter, Therapeuten, Familienhilfe etc.
    Und das ist nur ein Punkt, von vielen. Da könnte ich ewig weitermachen: immer weniger Polizisten, zu wenig Geld für den öffentlichen Nahverkehr, keine Gebäude und Personal für die Unterbringen von Asylbewerbern, ewige Wartezeiten in Ämtern und Gerichten, Brückensanierungen werden ewig verschoben, bis die Bauwerke verfallen ...
    Das alles sind steuerfinanzierte Leistungen und nach meinem Gefühl, wird da oft schon auf dem letzten Loch geblasen. Ich habe echt Angst, dass meine kleine Tochter keine angemessene Schulbildung mehr bekommen wird, weil dann, wenn auch noch ganz viele Lehrer in Rente gehen, hier das Schulsystem unter der Last und den maroden Strukturen zusammenzubrechen droht.
    Ich mache mir da echt Gedanken, wie unsere Gesellschaft das in Zukunft verkraften will.


    Da kann ich mich Freda nur anschließen.
    Kiwi

    Einmal editiert, zuletzt von Kiwi ()

  • sämtliche staatlichen Leistungen müssen auch irgendwie gegenfinanziert und erwirtschaftet werden. Da braucht es nun deutlich mehr Menschen, die erwerbstätig sind und Steuern zahlen, in die GKV einzahlen usw.


    Dieses Argument ist so lächerlich, wenn ich mir den Verteidigungshaushalt anschaue, d.h. wohin die meisten Steuergelder fließen...

    Weihnachtskind 2013

    Sternenkind 11/2017

    Sternenkind 08/2019

  • Und da wären wir an dem punkt, wo kinder mit dreckigen toiletten verglichen werden. Ohne jetzt auf das kernthema einzugehen: der vergleich ist einfach unsinnig.


    Was soll das denn nun wieder heißen 8I #yoga . Die Arbeit einer Putzfrau ist genauso ehrenwert, wie die einer Erzieherin.
    Meine Putzfrau schafft mir nämlich genau das, was ich brauche: Zeit für meine Kinder, die ich sonst selbst mit putzen verbringen würde. Ganz klar profitieren hier die Kinder von der Putzfrau.

  • Dieses Argument ist so lächerlich, wenn ich mir den Verteidigungshaushalt anschaue, d.h. wohin die meisten Steuergelder fließen...


    Mondkalb, nun frage ich mich ernsthaft nach der Sinnhaftigkeit dieser Aussage. Nebst der Tatsache das sie nicht mal ein Argument enthält, frage ich mich gerade ob die Tatsache das hier Steuern auch für Schwachsinniges verschwendet werden, die Tatsache das Gelder erst erwirtschaftet werden müssen bevor sie ausgegeben werden, wohl lächerlich macht....

    • Offizieller Beitrag

    Meine Putzfrau schafft mir nämlich genau das, was ich brauche: Zeit für meine Kinder, die ich sonst selbst mit putzen verbringen würde. Ganz klar profitieren hier die Kinder von der Putzfrau.

    Und die Erzieherinnen meiner Kinder schaffen uns ebenfalls das, was ich möchte: Zeit und genügend Geld, um diese Zeit auch mit den Kindern zu geniessen. Und sie sorgen für eine entspannte Mutter, die ihre Kindertage von Herzen geniesst.


    Ich finde den Vergleich mit Kloputzen gar nicht soooo unsinnig. Denn eben, niemand bezahlt mich dafür, dass ich 80 Stunden die Woche die Kinder erziehe, aber es soll jemand anderen dafür bezahlen, dass sie/er ihre Kinder 120 Stunden die Woche erzieht? Das mag eine grundlegend andere Vorstellung von Erziehungsarbeit und Familie und Staat sein, aber ich bin tatsächlich der Meinung, dass ich kein goldenes Porzelaneinhorn verdient habe, nur weil ich Kinder habe. Es gibt eine Menge Menschen, die unglaublich wichtige Aufgaben für diesen Staat leisten - die Putzfrau im Bahnhofsklo durchaus mitgerechnet - warum soll ausgerechnet diese eine Sache, das Kinderkriegen so honoriert werden?
    Zumal es ja eben offenbar absolut nicht funktioniert - Menschen werden nicht Eltern, weil sie Ehrenmedaillen, gesellschaftliche Anerkennung, einen Brief vom Bundespräsidenten oder Elterngeld bekommen. Die Entscheidung fällt ganz woanders.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Und da wären wir an dem punkt, wo kinder mit dreckigen toiletten verglichen werden. Ohne jetzt auf das kernthema einzugehen: der vergleich ist einfach unsinnig.


    Da fällt mir nichts zu ein ... nein, da werden nicht Kinder mit Toiletten verglichen, sondern Tätigkeiten, die in den Privatbereich fallen.


    Interessanterweise empfinden aber viele Frauen allein durch die geschaffenen Möglichkeit, dass andere arbeiten gehen einen gewissen Druck


    Ich hab die Sache mit dem "äußeren Druck" übrigens ganz anders wahrgenommen; wenn Du sagst, dass Dein Kind mit 8 Monaten in die Kita kommt, weil ein Beginn nur im August möglich ist und es im Dezember geboren wurde, dann wirst Du angeguckt, als wolltest Du es aussetzen.


    Naja, ich denke, es ist erfordert generell Rückrat, wenn man sein Leben anders organisiert, als die Mehrheit der Bevölkerung in dem jeweiligen Umfeld. Ich erinnere mich gut an den ersten Kindergarten, bei dem ich meinenSohn anmelden wollte (damals dachte ich noch, zum 3. Geburtstag): "Wie, zum dritten Geburtstag? ihr Kind ist im Dezember geboren, da bekommen Sie erst einen Platz im August danach..." "... Ja, aber... ich muss arbeiten.." "..Tja.." Und dann, als ich einen Platz kurz nach dem zweiten geburtstag hatte, musste ich mir von zig Leuten anhören "Ach nee, er ist doch noch soo klein..." Das fand ich nicht immer leicht und ja, das hat schon Druck erzeugt. Aber anderseits, ohne das nötige Rückrat kommt man doch nicht durchs Leben? ich möchte meinen Kindern auch vermitteln, dass man sich nicht immer am Umfeld orientieren muss und seinen Weg gehen soll, auch wenn andere das anders sehen.

  • Mondkalb, nun frage ich mich ernsthaft nach der Sinnhaftigkeit dieser Aussage. Nebst der Tatsache das sie nicht mal ein Argument enthält, frage ich mich gerade ob die Tatsache das hier Steuern auch für Schwachsinniges verschwendet werden, die Tatsache das Gelder erst erwirtschaftet werden müssen bevor sie ausgegeben werden, wohl lächerlich macht....


    Das verstehe ich auch nicht. Klar kann man sich über vieles im Bundeshaushalt inhaltlich streiten. Ich bin da auch mit vielem nicht einverstanden.
    Aber ich kann nicht sagen: weil mir ein Teil der Ausgaben nicht gefällt, zahle ich halt lieber gar nichts ein. Aber auf der anderen Seite nehme ich den Rest fröhlich weiter in Anspruch bzw. sehe zu, wie vieles immer mehr verfällt und schwieriger wird.

    Freda mit dem Jan-Feb-Mär-Trio (01/05 + 02/08 + 03/12) #love


    Ich kaufe und verkaufe im Rabenflohmarkt

    Einmal editiert, zuletzt von Freda ()

  • Eine Putzfrau verdient auch Geld mit dem was sie tut, deshalb kann ich doch aber nicht erwarten, dass die Gesellschaft mich bezahlt, weil ich bei mir zu Hause putze?

    nein, natürlich nicht. davon hat "die gesellschaft" ja nichts.
    aber sie hat sehr wohl etwas davon, wenn kinder, kranke, alte oder sonstwie betreuungs- und pflegebedürftige menschen zuhause gut umsorgt werden.


    und

    Ich bin aber überzeugt, dass es auf Dauer ökonomisch nicht sinnvoll ist, wenn ein Erwachsener ein Kind betreut

    ich bleibe dabei: es rächt sich irgendwann, wenn wir weiterhin alles den ökonomischen zwängen unterwerfen.


  • Ja, eben, weil man es sowieso nie allen recht machen kann und Rückgrat im Leben sinnvoll ist, sollte man es so machen, wie man es selbst für richtig hält.
    Ich wollte nur darauf hinweisen, dass das Elterngeld nicht nur - jedenfalls gefühlt - für Druck sorgen kann, dass man nach einem Jahr wieder arbeiten geht, sondern auch - ebenfalls jedenfalls gefühlt - dahingehend, dass man doch dann bitteschön auch das Jahr zuhause bleiben soll.

  • Naja, und das ist eben die frage. Interessiert die gesellschaft die entwicklung der kinder oder sollte es ihr egal sein? Dann kann man aber auch schulen aus der verantwortung des staates holen.


    Es ging gar nicht darum, dass ich die tätigkeit von putzfrauen abwerte, sondern darum, dass die entwicklung von kindern für die gesellschaft eine andere auswirkung hat als dreckige toiletten oder schöne blumen oder.... und dass ein sozialer staat ja auch theoretisch an die menschlichkeit andere ansprüche stellt.
    Das schließt auch die frage nach staatlicher förderung generell von bildung und erziehung und familien ein. Also ganz generell, ohne da jetzt ne antwort drauf zu haben.


    Für mich sind kinder von öffentlichem interesse, was nicht heißt, dass alle ab babyalter in staatliche hand gereicht werden sollten wie zu ddr-zeiten, sondern, dass ihr Wohl keine privatsache der eltern sein sollte.

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde gern noch einen anderen Aspekt einwerfen: Ich hab bis zum Mutterschutz von Kind 3 gearbeitet. Teilzeit, weil Vollzeit auf der Position, wo ich weiter arbeiten wollte, nicht ging. Und weil ich davon ganz abgesehen gar nicht Vollzeit arbeiten wollte, aus vielen verschiedenen Gründen. Seit Mini-P. zwei Jahre alt ist, arbeite ich freiberuflich, hab das Ganze aber sehr zurückgeschraubt. Ich möchte jetzt unsere Lebensplanung hier nicht ausbreiten, aber mein Mann und ich haben lange darüber nachgedacht und für uns ist unser Modell die beste Lösung (und ja, ich bin gegen alle möglichen Eventualitäten abgesichert, wir sind nicht naiv ;)). Jetzt zu dem, was ich eigentlich schreiben will: Mein Leben ist trotzdem sehr ausgefüllt. Ich betreue jetzt ja nicht "nur" meine Kinder (obwohl mir das manchmal tatsächlich als tagesfüllend ausreichen würde). Ich mache ganz viel Ehrenamt und bekomme dafür, logischerweise, außer Anerkennung nix. Trotzdem ist gerade dieses Engagement so wichtig für die Gesellschaft und ohne Leute, die sich ehrenamtlich in vielen verschiedenen Bereichen engagieren, würde der Staat doch gar nicht (mehr) funktionieren. Das kann ich aber nur, weil meine Lebensplanung so ist, wie sie ist, ich eben nicht "offiziell" zu den Berufstätigen (dafür ist meine freiberufliche Verdienstarbeit zu unregelmäßig und gering) gehöre. Das fehlt mir in der Diskussion hier auch so ein bisschen: Es gibt nicht nur schwarz oder weiß, es gibt auch noch ganz viel dazwischen. Man muss nicht naiv sein und der Gesellschaft "zur Last" fallen, wenn man sich dafür entscheidet, "nicht arbeiten zu gehen" (wie sich das schon anhört), wie das in manchen Beiträgen hier anklingt.

    • Offizieller Beitrag

    aber sie hat sehr wohl etwas davon, wenn kinder, kranke, alte oder sonstwie betreuungs- und pflegebedürftige menschen zuhause gut umsorgt werden.

    Für mich sind kinder von öffentlichem interesse, was nicht heißt, dass alle ab babyalter in staatliche hand gereicht werden sollten

    Naja, das setzt ja schon mal die Annahme voraus, dass 24/7 zuhause betreuen per se besser für die Entwicklung und das seelische und körperliche Wohl der Kinder ist - und da kann frau ja durchaus geteilter Meinung sein...


    Und was den gesellschaftlichen Druck angeht: ich bewege mich meist in einem eher betreuungsfreundlichen Umfeld. Dennoch durfte ich mir schon (ins Gesicht gesagt) anhören: "Leute wie Du sollten keine Kinder bekommen". Tja...


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • und
    Zitat von »Freda« Ich bin aber überzeugt, dass es auf Dauer ökonomisch nicht sinnvoll ist, wenn ein Erwachsener ein Kind betreut
    ich bleibe dabei: es rächt sich irgendwann, wenn wir weiterhin alles den ökonomischen zwängen unterwerfen.


    Aber man kann ökonomische Erwägungen ja nun auch nicht ganz außen vor lassen. Und ganz unabhängig vom Betreuungsgeld wurden ja auch hier finanzielle Förderungen der Einverdienerehe genannt - Ehegattensplitting, Familienversicherung... natürlich könnte das alles auch mehr sein (und am besten unabhängig von der Ehe). Aber das Anknüpfen an das nichtstaatliche Betreuenlassen eines Kindes, das erschließt sich mir auch nicht.


    (Und die staatliche Förderung, die der Kita-Platz meines Kindes erhält, ist geringer als das, was ich an Steuern zahle. Das kann ich sicher sagen, weil wir
    den Platz anfangs einige Monate voll privat gezahlt haben, weil es keinen öffentlich geförderten Platz in dieser Einrichtung mehr gab.)

  • Naja, und das ist eben die frage. Interessiert die gesellschaft die entwicklung der kinder oder sollte es ihr egal sein?


    Das ist tatsächlich Dreh und Angelpunkt.


    Und wenn ich hier und anderswo die Diskussionen um Dinge wie Ganztagsschulen, 24-Std KiTas, Elterngeld, usw verfolge, dann geht es nur sehr, sehr selten darum, ob es ein Wunsch, ein Bedürfnis der Kinder ist.
    Sondern es geht nahezu immer in 1. Linie um die Eltern und/oder die Wirtschaftlichkeit.
    Erst in zweiter Linie, geht es darum wie man das möglichst verträglich für Kinder gestalten könnte.


    Und in meinen Augen ist da das die falsche Reihenfolge.

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)