Stillen und fast Vollzeit arbeiten-Achtung lang!

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  • Liebe Raben,


    ich brauche dringend mal Rat und Inspiration!
    Unser Sohn ist jetzt 14 Wochen alt und ich stille ihn voll.


    Momentan bin ich in Elternzeit, wenn er 6 Monate alt ist werde ich wieder arbeiten gehen und mein Freund nimmt dann Elternzeit. Nun fange ich gerade an mir den Kopf zu zerbrechen wie das dann funktionieren soll mit der Stillerei.
    Kurz zum Hintergrund: Ich wollte es eigentlich selbst gerne, daß wir die Elternzeit 50/50 aufteilen, aus mehreren Gründen. Einmal liebe ich meinen momentanen Job und hatte Angst, daß der Kollege, der mich vertritt das Ruder komplett an sich reißt wenn ich zulange weg bin. (Ich habe dort ganz viel neu aufgebaut, und hatte auch die Befürchtung wenn ich länger weg bin muß ich wieder von vorne anfangen). Zum anderen ist der Papa von meinem Baby ein anderer als von meiner Tochter, und damals bin ich beruflich 2,5 Jahre total zurückgetreten, und habe das im Nachhinein sehr bereut. Als meine Tochter 3 war haben wir uns getrennt und ich bin dann lange Zeit total rumgekrebst und mußte auch mal ein halbes jahr Hartz4 beziehen, da es als Alleinerziehende natürlich noch schwerer war wieder Fuß zu fassen.
    Ich glaube auch für unsere Beziehung ist es gut wenn wir beide Seiten erleben, ich bin also Überzeugungstäterin, ABER...; )


    Ich will auf keinen Fall mit 6 Monaten ganz abstillen. Bei mir funktioniert das mit dem Abpumpen aber leider superschlecht!
    Es kommt sooo wenig, obwohl ich eigentlich genug Milch habe...das wär die erste Frage, kennt da jemand noch einen Trick? Soll ich mal so eine elektrische Ausleihen, bringt es das, wenn es per Hand überhauptnicht gut funktioniert? Ich pumpe 15 Minuten und habe nicht mehr als ein paar Milliliter. AM ANfang kommt immernoch was und dann fast garnichts mehr...


    Ich arbeite 33 Wochenstunden, und werde aber wahrscheinlich nicht drumrum kommen an 1-2 Tagen so 9-5 mässig zu arbeiten. An den anderen kann ich 5,5 Stunden arbeiten. Fahrtzeit ist ne knappe halbe Stunde, bin dann an den kurzen Tagen trotzdem 6,5 Stunden weg. An den langen 9!
    Die Kinderärztin sagt er soll am besten bis dahin schon so viel essen das er die Zeit ohne Milch auskommt, aber das halte ich an den langen Tagen für illusorisch, da das Milchnuckeln ja auch noch zum Beruhigen dient! Sie sagt es wäre besser für den Darm als jetzt noch mit Premilch anzufangen.


    Hmmm...also ich habe überlegt ob an den langen Tag mein Freund dann einmal mit ihm zum Stillen kommt- nur selbst dann was macht er die restliche Zeit?


    Hat jemand ähnliches durchlebt und gemeistert?


    Ich freu mich einerseits so darauf wieder zu arbeiten, andererseits stresst mich das alles...und einerseits will ich gern noch so viel wie möglich stillen, andererseits würde ich gerne den Kopf frei haben, und den Busen ; ) und nicht in der Arbeit dann jeden Tag mich auch noch mit dem ABpumpen quälen...und es reicht auch einfach nicht!


    Bin um jede Idee dankbar!


    Liebe Grüße
    Bellabimba

  • Ich habe bei Kind 1 wieder voll gearbeitet als sie drei Monate alt war und bei Kind 2 wieder 60% als sie sechs Monate war.


    Bei beiden Kindern hat gut funktioniert relativ frühzeitig (4 - 6 Wochen) ein Fläschchen einzuführe und dann einmal die Woche per Fläschchen füttern, damit sie es nicht verlernen.


    Bei Kind 1 habe ich abgepumpt bis sie 10 Monate alt war. Ans Pumpen muss man sich gewöhnen, es kann gut sein, dass mit der Zeit mehr Milch kommt. Auch verschiedene Pumpen zu testen. Ich habe mit einer doppelseitigen elektrischen Pumpe ca. 150 ml in 45 minuten gepumpt. Wenn erst was kommt und dann nicht mehr, hilft es manchmal den Milchspendereflex nochmal auszulösen durch einen schnelleren Pumprhythmus. Wenn die Milch dann kommt langsamer machen, damit mit jedem Zug mehr Milch kommt. Kann man beim Baby beobachten, wie die trinken. Den Rhythmus nachmachen. Ansonsten war bei mir am Anfang vor allem Entspannung wichtig, also nebenher lesen, fern sehen, im Internet surfen etc. ging gar nicht.


    Du kannst versuchen Milch auszustreichen, das geht bei mir fast genauso schnell wie pumpen. (Aber macht mehr Sauerei, zumindest bei mir). Dieses Video fand ich hilfreich.


    Trotzdem hat die Milch nicht immer gereicht - in diesen Fällen hat der Papa dann Pre gefüttert. Bei der kleinen, wo ich weniger arbeite, verzichte ich im Normalfall aufs Pumpen und das Baby bekommt Pre wenn ich nicht da bin.


    Ich würde es anders machen als deine Kinderärztin empfiehlt. Ich denke für den Beikoststart ist es kontraproduktiv wenn ihr soviel Druck dahinter habt (bis zum Tag x müssen mindestens so und so viele Mahlzeiten ersetzt sein.) Entweder dein Kind isst bis dahin so viel, oder auch nicht. MMn kann man da nicht viel erzwingen. Ich würde dem Baby in solchen Fällen lieber ein Fläschchen Pre geben (so es denn ein Fläschchen nimmt) das scheint mir für euch alle drei entspannter.


    Alles Gute euch!

  • Also, ich habe bei meiner mittleren Tochter nach 10 Wochen wieder angefangen, die Kleine hat natürlich voll gestillt. Beim Mini war ich öfter länger weg, als sie ein halbes Jahr alt war. Beide Kinder stillen noch, übrigens.


    Pumpen:
    - elektrische Pumpe geht bei mir deutlich besser. Den Versuch ist es wert.
    - bei mir fließt die Milch am leichtesten, wenn ich an was völlig anderes denke. Also, zB, im Rabenforum rumklicken. Oder was lesen. Andere gucken sich Fotos von ihrem Baby an. Andere schwören drauf, links zu pumpen wenn rechts das Baby trinkt und umgekehrt (ging bei mir zB gar nicht). Probier mal :)
    - du könntest auch eine Stillberaterin kontaktieren und dir nochmal Techniken zeigen lassen, wie du die Brust zur Unterstützung anmassieren kannst zB.
    - probier mal aus, zu welcher Tageszeit du am besten pumpen kannst, zB frühmorgens.
    - meine Mittlere nahm die abgepumte Milch sehr gerne (allerdings NUR vom Papa und NUR knallheiß und NUR mit dem Sauger ihrer Wahl #pinch ). Mein Mini stand überhaupt nicht auf abgepumpte Milch. Wenn ich nicht gerade über Nacht weg war, hat die tagsüber von Wasser aus dem Becher, einigen wenigen Schlucken abgepumpter Milch und ein paar Häppchen gematschter Möhre etc. gelebt und sich abends (und nachts 8o) halt sattgetrunken. Offenbar was das okay so für sie.
    - Pumpen tagsüber: sollte eigentlich einmal reichen, damit du nicht in der Besprechung auf einmal platzt. (Hast du Stillzeiten beantragt?)
    Wenn dein Freund es einbauen kann, ihn dir zum Stillen vorbeizubringen, ist das natürlich auch nett, aber ich würde jetzt erstmal nicht davon ausgehen, dass das nötig ist.
    - du kannst schonmal ein paar Wochen vorher anfangen zu pumpen und einen Vorrat anlegen (Tiefkühler), nimmt den Stress raus und du hast einen Puffer, wenn mal am Montagmorgen so gar nichts kommt.
    - zum Beruhigen: Am Papa wird nicht genuckelt, das ist nunmal so. Dann finden Papa und Baby halt ein anderes Ritual. Tragetuch, Rumtragen auf dem Arm, Vorsingen, Rumwippen und Radiohören, Was-Weiß-Ich.


    Essen
    - ich würde unabhängig davon, ob du pumpst, arbeitest, sonstwas machst, das Kind zuerst mal nach eigenem Fahrplan essen lassen und da nicht künstlich Druck reinbringen, ehrlich gesagt. Wenn du jetzt kurz vor Ende deiner Elternzeit rumstresst und forciert Beikost einführst, vor dem siebten Monat, und bevor das Baby überhaupt Interesse daran zeigt, hat das doch beste Chancen, voll nach hinten loszugehen.
    - Das Baby wird nicht verhungern, weil du tagsüber mal ein paar Stunden arbeiten bist. Vielleicht nimmt er gerne abgepumpte Milch, während du weg bist. Vielleicht nutzt er auch die Gelegenheit und fängt an, mit Begeisterung Möhrenbrei zu essen (oder was er halt so essen will).



    Soviel jetzt auf die Schnelle, vielleicht fällt mir noch was ein. :) :)

  • Ich habe bei beiden Kindern wieder angefangen Vollzeit zu arbeiten, als sie etwa 4 Monate alt waren und habe da noch voll gestillt. Bei mir klappte das Abpumpen zum Glück völlig problemlos (mit einer Avent Isis Handpumpe). Das A und O ist es mE, den Milchspendereflex auszulösen. Bei mir ging das ganz gut, wenn ich die Brustwarze vor dem Abpumpen kurz zwischen den Fingern gerollt habe. Andere springen auf anderes an.


    Ich hatte (besonders auch als Vorrat für Dienstreisen) schon kurz vor dem Arbeitsstart angefangen, einen Vorrat im Tiefkühler anzulegen, und die Produktion etwas erhöht, so dass ich jeden Tag etwa 1 Portion übrig hatte zum Einfrieren. Die TaMu bzw. Aupair hat tagsüber die aufgetaute Milch gefüttert, morgens, abends und nachts haben die beiden dann jeweils direkt von der Quelle getrunken, ohne Probleme beim Hin- und Herwechseln (der Große bis 1,5 Jahre, der Kleine bis 4,5 Jahre).


    Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus würde ich deshalb lieber das mit dem Abpumpen noch etwas probieren, als den Beikoststart zu überstürzen (das war bei ums beim Kleinen nämlich nicht so einfach, der hat erst mit 8,5 Monaten überhaupt was außer MuMi haben wollen.


    Ich wünsche dir jedenfalls, dass du eine Lösung findest, die für euch gut passt.


    Liebe Grüße,
    Sabine

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Ich arbeite wieder, seit Fröschlein 7 Monate alt ist, und zwar offiziell 25 Stunden pro Woche, tatsächlich sind es eher 30 Stunden.


    Als der kleine Kerl 4,5 Monate alt war, habe ich ihm testweise mal etwas Obstmus angeboten, einfach um zu schauen, ob er mag. Und er mochte. War sicher früher, als er von selbst deutlich nach Beikost verlangt hätte, aber auf das Angebot ist er gerne eingegangen. Und ich habe immer gewusst, wann er wieviel mag, und wann er genug hat bzw. nicht mehr mag.
    Ich habe deswegen so früh angefangen, damit die Chance groß ist, dass er schon eine Stillmahlzeit ersetzt hat, wenn ich wieder anfange zu arbeiten. Und da auch noch ein Umzug anstand, habe ich lieber früher angefangen. Für mich war das angenehmer, noch viel Zeit zu haben, war stressfreier. Wenn der kleine Kerl noch gar nichts mit Beikost hätte anfangen können, hätte ich recht gelassen sagen können: Gut, in zwei oder drei Wochen schauen wir noch mal.
    Während der KiTa-Eingewöhnung (2 Monate nach Beikoststart) habe ich dann mal versucht, ihm abgepumpte Milch aus dem Fläschchen zu geben. Ging nicht. Nicht von mir und nicht von meinem Mann. Fläschchen ging gar nicht. Da wurde ich schon ein klitzekleines Bisschen nervös. Ich habe dann den Getreide-Obst-Brei eine Woche früher eingeführt, als eigentlich geplant, und das war sofort ein riesiger Erfolg. Zwei Wochen später war mein Sohn in den Stunden, die ich später gearbeitet habe, abgestillt. Und es gab auch nur wenig Protest, weil ich das ganze liebevoll und allmählich machen konnte.
    Ich halte übrigens auch am Wochenende die Stillpause ein, natürlich nicht sklavisch. Wenn er sonntags 15 Minuten vor der eigentlichen Zeit stillen will, darf er. Aber ich komme so besser klar. Wenn ich am Wochenende durchgehend stillen würde, wäre ein deutliches Risiko für einen Milchstau da, glaube ich.


    Was kann ich Dir jetzt empfehlen oder raten? Zunächst einmal kannst Du recht gelassen sein. Es gibt ja sehr viele Möglichkeiten, wie es laufen kann.


    - Du könntest versuchen, das Abpumpen (bzw. die Milchgewinnung, Ausstreichen geht ja auch) zu optimieren.
    - Vielleicht ist es hilfreich, frühzeitig schon mal ein Fläschchen zu geben und das regelmäßig zu tun. Dann wirst Du nicht kurz vor dem Tag X damit konfrontiert, dass ein Fläschchen kategorisch abgelehnt wird. Rückblickend hätte ich das auch machen sollen, vielleicht wäre mir eine Sorge erspart geblieben.
    - Du kannst meiner Meinung nach durchaus schon relativ früh Beikost anbieten, wirklich als unverbindliches Angebot. Vielleicht "sagt" Dein Kind schon mit vier Monaten "Hurra!", wenn es Brei gibt und futtert schon eine ganze Portion, wenn Du arbeitest.
    - Vielleicht mögt Ihr Beikost auch vom Papa anbieten lassen, um das Kind daran zu gewöhnen, dass es von Papa diese Art von Essen gibt.
    - Wenn ansonsten gestillt wird, glaube ich nicht, dass eine begrenzte Anzahl von Fläschchen mit Pulvermilch dem Kind schadet. Die allermeisten Kinder, die nie gestillt wurden oder mit 6 Monaten abgestillt sind, gedeihen doch auch wunderbar.
    - Vielleicht bist Du verblüfft, wie gut Dein Kind mit dem Wechsel klar kommt. Mein Sohn hat die verzehrten Breimengen mit Beginn der KiTa-Zeit deutlich gesteigert. Wenn Mama nicht so einfach greifbar ist, esse ich halt mehr Brei als ich essen würde, wenn ich danach die Brust bekäme.
    - Vielleicht ändert Dein Kind seinen Rhythmus. Während Deiner Arbeitsstunden isst und trinkt es nur so viel, wie es muss, damit es keinen Durst oder Hunger hat. Und wenn Du nach Hause kommst, wird ausgiebig "Mama" getankt. Es kann passieren, dass das wieder mehr Stillmahlzeiten nachts bedeutet. Fröschlein hat für drei Wochen nachts deutlich mehr gestillt, danach hat er es glücklicherweise mehr auf den Abend verlegt. Übrigens ist Stillen eine wunderbare Form, um den Feierabend zu beginnen und von der Berufstätigen auf die Mama umzuschalten.
    - Außerdem habt Ihr ja auch noch die Möglichkeit, zwischendurch einen Stillbesuch einzubauen. Ob das für Euch täglich machbar ist, oder nur an den langen Tagen, oder ob es nur der beruhigende Plan B im Hintergrund ist, könnt Ihr entscheiden. Mich hat die theoretische Möglichkeit, notfalls von der Arbeit zur KiTa zu gehen und zu stillen, auch ungemein beruhigt.


    Du siehst, es gibt sehr, sehr viele Wege, wie Stillen und Arbeit zusammen funktionieren können. Du wirst sicher Deinen bzw. Euren Weg finden. Viel Freude dabei!

  • Beim Kleinsten war ab 6 Monaten auch wieder arbeiten.


    Pumpen mochte ich nicht so gerne, weil eher mühsam. Ich habe effektiver ausstreichen können und der Bub hat zimmerwarm/kalt getrunken, was sehr praktisch war bei der TaMu.
    Zusätzlich hatte ich für die Not so Einzelpäckchen PRE da deponiert, falls er mal mehr braucht. Wir sind mit 1mal Milch und einmal Obstmus mit Getreideflocken oder Griesbrei mit Obst gut ausgekommen bei ca. 6 Stunden Abwesenheit. Kurz vorm Fahren immer nochmal angelegt und dann nach Ankunft wieder.

  • Von mir noch der Hinweis, dass dir bezahlte Stillpausen zustehen.
    Also entweder lässt du dir dein Kind bringen - selbst fahren lohnt wohl nicht - oder du verkürzt die Arbeitszeiten entsprechend. Also bezahlt für 6 Std, gehst aber nach 5,5 oder so.


    Einen Vorrat anlegen ist bestimmt auch eine gute Idee.


    Und ja, elektrische Pumpe hat hier auch um Längen besser funktioniert. Kann man übrigens auch leihen.

  • Ich habe auch einen großen Unterschied zwischen elektrischer und Handpumpe festgestellt.
    Eine elektrische kannst du dir,wie kristallblau schon schrieb,auch leihen und mal testen.Ich hatte Zuhause eine Handpumpe und habe mit Mühe und Not vielleicht 15ml zusammen bekommen,obwohl ich eigentlich ausreichend Milch hatte!


    Ich persönlich fände es allerdings auch nicht tragisch,zwischendurch mal ein Prefläschen zu geben,wenn du nicht genügend Vorräte zusammen bekommst oder dir die Pumperei zu stressig sein sollte.

    • Offizieller Beitrag

    Und, nochmal zur Wiederholung: such Dir rechtzeitig eine Stillberaterin!
    Es ist leider ein fast unausrottbares Ammenmärchen, dass Stillen und Berufstätigkeit nicht zusammen gehen.
    (Ich biete ca ein Jahr Arbeit-Pumperfahrung)


    Stillberaterinnen können auch elektrische Pumpen zeigen, damit Du das für Dich passende findest.


    Ach ja: ein Babybild, ein bisschen Babygebrabbel auf dem Handy oder ein Schnuffeltuch mit Babygeruch helfen beim Pumpen sehr! Momentan noch nicht wirklich wichtig, aber wer weiss: warme Füsse sind auch wichtig.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich habe früh und abends (bzw. nachts im Bett) gestillt. Abgepumpt habe ich nie. Du hast ja noch ein bißchen Zeit. Vielleicht ißt/trinkt Dein Kind mit 6 Monaten genug, dass es tagsüber ohne Muttermilch geht (und Ihr das in der Zeit, wenn Du da bist, nachholt).

  • Arbeiten und Stillen geht auf jeden Fall. Beim zweiten jetzt seit 1,5 Jahren, davon hab ich 8-9 Monate auch abgepumpt. Im Nachhinein hätte ich besser ne Doppelpumpe genommen - ich hatte eine Handpumpe und ne (ziemlich laute) elektrische Einzelpumpe. Aus einer Brust kamen nur dann nennenswerte Mengen, wenn auf der anderen Seite auch gepumpt (oder getrunken) wurde.
    Ich habe anfangs ganze Tage gearbeitet und musste dann irgendwann auf kürzere Tage umstellen (und dafür jeden Tag). Da es bei uns mit Pumpen und Flasche funktioniert hat, fand ich lange Tage besser und hätte lieber die freien Tage behalten.
    Während mein Sohn bei Papa immer "definierte Milchmahlzeiten" hatte, trinkt er bei mir (heute noch) oft auch zwischendurch und nicht so "konzentriert ". Für meine Brust war es zum Glück nie ein Problem von häufigem Trinken am WE auf lange Pause unter der Woche umzustellen.
    Beim Arbeiten hab ich in nem Umkleide-/Duschraum gepumpt, die anderen kannten mich irgendwann. Ich wollte nicht offiziell fragen - ich vermute, dass in meinem männerdominierten Bereich der Bedarf noch nie da war und für mich hat es dort gepasst.
    Vor dem Wiedereinstieg hab ich ca. 2 Wochen lang jeden Morgen beim Aufwachstillen die andere Seite abgepumpt. Morgens geht bei mir Pumpen am einfachsten und wenn das Kind an der anderen Brust den MSR auslöst, geht es bei mir nochmal einfacher. So hatten wir einen guten Puffer als ich anfing und benötigten nie Pre, aber ab und zu ein Fläschchen fände ich persönlich nicht schlimm, vor allem nicht in dem Alter. Ganz umstellen würde ich versuchen zu vermeiden, da uns das Stillen sehr geholfen hat - mir beim Zuhauseankommen, meinem Kind beim Mama-Nachholen.


    Etwas wirr, aber vielleicht hilft was davon.

  • Wow so viele und so schnelle Antworten!
    Ihr seid ja echt klasse! #super


    Es ist total Mut machend daß es bei Euch allen so gut geklappt hat mit Arbeiten und Stillen! Und faszinierend daß es bei allen auf so unterschiedliche Weisen geklappt hat!


    Wie kommt man denn an eine Stillberaterin? Zahlt das die Krankenkasse? Habe bei meiner Hebamme noch eine Spätwochenbett-Betreungstermin offen....
    Oder meint Ihr eine Stillberaterin hat noch mehr in petto? Hat die dann mehrere Pumpen zum Testen dabei? Das wäre ja genial!


    Ich glaube wir schauen mal wie er mit 4-5 Monaten so drauf ist, und versuchen wenn er bereit ist mit Beikost anzufangen, aber ohne Druck daß es klappen MUSS. Und sonst klappt es ja vielleicht mit dem Pumpen und wenn nicht dann gibt´s eben Pre Milch in der Zeit wo ich weg bin.



    Kann man denn auch einfach mit Obstbrei anfangen? Irgendwie steht immer in allen Ratgebern man soll mit Gemüse anfangen...

  • Ähm, wir haben nie Gemüsebrei gegeben, prinzipiell auch eigentlich keinen Brei (außer bei der TaMu), sondern vom Tisch mit.
    Kannst du quasi halten, wie du willst ;) Eventuell mal nach BLW googeln.

    • Offizieller Beitrag

    Du lebst in D? Ich glaube, da zahlt die Krankenkasse auch Stillberatungen?
    (Wobei LLL-Stillberatungen sowieso kostenlos sind, IBCLC Stillberaterinnen haben einen fundierten medizinischen Hintergrund, die kosten)


    edit: ja, eine Stillberaterin hat schon noch einiges an Zusatzwissen - wobei eine Menge Hebammen den IBCLC-Ausweis haben, also "auch" Stillberaterinnen sind. Ich musste zum Ausprobieren zu meiner Stillberaterin ins Geburtshaus, da hatte sie ein paar unterschiedliche Modelle, hat mit mir angeschaut, WAS ich denn genau brauche und mir ein paar Sachen empfohlen.


    Viele Länder beginnen mit Obstbrei, andere mit Getreide als erste Beikost, andere Gemüse - ich halte das für rein kulturelle "Moden". Gib dem Kind, was es gerne isst.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ist Dein Arbeitsvertrag unbefristet? Dann würde ich mich auf das Mutterschutzgesetz beziehen, welches einen besonderen Schutz auch für stillende Mütter vorsieht, z. B. zusätzlich zu den regulären Pausen 2x30 Minuten Stillpause täglich, die auch an den Beginn und das Ende der Arbeitszeit gelegt werden darf und nicht mit den regulären Ruhepausen verrechnet wird, sondern faktisch dann die Abeitszeit reduziert.

  • Ja, ich bin festangestellt! Das wusste ich noch nicht dass man 2x30 Minuten Pause machen darf-gilt das auch wenn man nicht Vollzeit arbeitet bzw. an Tagen, an denen man weniger als 8Std arbeitet? Und bis zu welchem Alter des Kindes?
    Hm, schwierig ist nur dass wir so ein kleiner Bereich sind und das dann meine beiden Kollegen ausbaden müssen wenn ich jeden Tag eine Stunde weniger arbeite. Ich weiss noch nicht ob ich das einfordern werde, einerseits finde ich es wäre mein gutes Recht, aber andererseits will ich das nicht zu Lasten von Kollegen tun.So ist leider die Realität, es wird keinen geben der mich vertritt und die 5 Std pro Woche offiziell mehr arbeitet....
    #schäm

  • Aber ich sollte das zumindest trotzdem offiziell ansprechen-selbst wenn ich die 5 Std pro Woche dann als Überstunden ansammle, hab ich gerade noch gedacht. Wir Mütter leisten so viel... und ich verdien mir auch wirklich keine goldene Nase in meinem Job.

  • Zitat

    Ja, ich bin festangestellt! Das wusste ich noch nicht dass man 2x30 Minuten Pause machen darf-gilt das auch wenn man nicht Vollzeit arbeitet bzw. an Tagen, an denen man weniger als 8Std arbeitet? Und bis zu welchem Alter des Kindes?
    Hm, schwierig ist nur dass wir so ein kleiner Bereich sind und das dann meine beiden Kollegen ausbaden müssen wenn ich jeden Tag eine Stunde weniger arbeite. Ich weiss noch nicht ob ich das einfordern werde, einerseits finde ich es wäre mein gutes Recht, aber andererseits will ich das nicht zu Lasten von Kollegen tun.So ist leider die Realität, es wird keinen geben der mich vertritt und die 5 Std pro Woche offiziell mehr arbeitet....
    #schäm


    Du musst auch nicht 2x 30 min nehmen. Du darfst. Und ja, auch in TZ.
    Du kannst also zB auch nur eine halbe Stunde später kommen. Und nur an deinen langen Tagen oder so.


    Theoretisch darfst du das solange machen wie ihr stillt. Praktisch gesehen gab es wohl schon richterliche Entscheidungen, dass es nur bis zum 1. Geburtstag geht.

  • Hallo und herzlich willkommen ;)


    Du hast ja schon viele sehr ausführliche Antworten bekommen, und ich möchte mich dem anschließen. Stillen und Berufstätigkeit geht! Ich bin bei den ersten beiden Kindern nach sechs Monaten und bei Nr. 3 nach neun Monaten wieder eingestiegen, jeweils Vollzeit. Nach einigen Monaten kamen auch Nachtdienste hinzu. Bei den beiden Großen habe ich zwischendurch gepumpt, elektrische Einzelpumpe, wobei da selten mehr als 75 ml zusammen gekommen sind. Die liebevoll abgepumpte Milch haben dann beide aus der Flasche kategorisch abgelehnt, und die Betreuungspersonen haben sie dann als Milch-Getreidebrei mit oder ohne Obst angeboten. Zu der Zeit hatten wir mittags auch schon ein Gemüsegläschen eingeführt gehabt, wäre vermutlich aber auch ohne gegangen. Die Große hat damals eine Mahlzeit komplett ausgelassen und lieber gewartet, bis ich nach Hause gekommen bin, um dann ausgiebig zu stillen.


    Jetzt bei Nr. 3 war mir die Pumperei auf Arbeit zu stressig. Es hatte mich immer schon irgendwie gestört, aber ich habe es halt gemacht, um den Kindern noch Muttermilch zur Verfügung zu stellen und um meine Brüste zu entlasten. Dieses Mal habe ich nach wenigen Tagen meinen Mann gebeten, bei Bedarf eben Pre zu geben, um für mich den Druck rauszunehmen. Meine Brüste hatten sich nach einigen Tagen darauf eingestellt. Seit etwas über zwei Monaten gehe ich wieder arbeiten, und - ich hätte es mir ja denken können :D - Nr. 3 lehnt wie ihre Schwestern zuvor die Flasche kategorisch ab, die Pre-Packung liegt unberührt, und sie ernährt sich von Beikost bzw. sitzt die Nachmittagsmahlzeit aus und wartet auf mich. Wir haben bei ihr übrigens dieses Mal nicht wie bei den beiden anderen "nach Plan" Beikost eingeführt, sondern so wie es für uns passte, nämlich mit Obst angefangen und dann recht rasch Getreideflockenbrei mit Wasser angerührt hinzugenommen. Passt für uns.


    Also, nur Mut :) Es gibt viele verschiedene Varianten, ebenso wie die Kinder, klein wie sie sind, auch ihre verschiedenen Vorlieben haben. Einfach ausprobieren, was für Euch passt, und wenn Ihr was gefunden habt, das funktioniert, nicht reinreden lassen von wohlmeinenden (oder auch nicht so wohlmeinenden) Anderen #ja


    Was die Dir zustehende Stillzeit nach §7 MuSchG angeht: Hier ist der Gesetzestext im Wortlaut (sind nur 4 Absätze), das ist ganz sinnvoll mal gelesen zu haben, dann weißt Du genau, was Dir zusteht (zB bei Arbeitszeit von mehr als 8 Std) *klick*

    • Offizieller Beitrag

    Die Stillpausen kannst Du Dir wirklich ohne schlechtes Gewissen nehmen!


    Bei mir musste sogar jeweils der Dienstplan umgestellt werden und wirklich jemand für meinen Ersatz antraben. Das war aber nie ein Problem und ich habe nie eine doofe Bemerkung gehört! Ich habe zuerst zweimal und dann gegen Schluss noch einmal je ca 20 Minuten zusätzliche Pause gemacht.


    Liebe Grüsse


    Talpa