Ordensschwestern als Hebammen

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Bei der Geburt meiner Tochter war eine Hebamme dabei, die Nonne in einem katholischen Orden ist. Sie ist gleich alt wie meine Eltern, und soweit ich weiß die Jüngste und heute noch einzige Ordensfrau, die in dieser Klinik als Hebamme arbeitet.
    Meine Geschwister wurden alle mit ihrer Hilfe geboren. Bei meiner eigenen Geburt war ebenfalls eine Nonne als Hebamme dabei, die mittlerweile aber nicht mehr arbeitet. In anderen Abteilungen dieser Klinik arbeiteten zur Zeit der Geburt meiner Tochter vor 10 Jahren auch Ordensschwestern, zum Beispiel auf der Kinderstation als Kinderkrankenschwestern oder im Labor. Vor 20-30 Jahren, als meine Geschwister und ich geboren wurden, waren es noch mehr Nonnen, in den Jahrzehnten zuvor wohl auch noch einige mehr.
    Meine Eltern sind ebenfalls in dieser Klinik geboren worden, mit Hilfe der Ordensschwestern, damals gab es wohl nur wenige "zivile" Mitarbeiterinnen dort.


    Mir war das gar nicht so sehr als ungewöhlich aufgefallen damals, als meine Tochter zur Welt kam. Da ihr Vater ebenfalls in dieser Klinik geboren wurde, ist unsere Tochter also bereits die dritte Generation in unserer Familie, die ihren Start auf der Welt mit Hilfe von katholischen Nonnen gemacht hat. Meine Familie ist sehr verlässlich sesshaft in dieser Gegend, erst in meine Generation hat sich weiter weg bewegt. Das erste Kind meiner Schwester kam in einer anderen Klinik zur Welt, beim zweitem entschied sie sich dann für die "Familientraditions-Klinik" und war damit zufriedener.


    Frage nun an euch nach diesem kleinen Ausflug in die Familien-Geburtsgeschichte: Wie ungewöhnlich ist das HEUTE, dass Geburten von Ordensschwestern-Hebammen betreut werden? Gibt es in eurer Umgebung noch Nonnen in den geburtshilflichen Abteilungen? Kennt ihr das noch von vor 10/20/30 Jahren? Kommen in eurer Familiengeburtsgeschichte Ordensschwestern vor?


    Es hat nur 4 Staffeln von "Call the Midwife" gedauert, in denen ich den Nonnatus-Nonnen in London zugeschaut habe bei ihrer bewundernswerten Arbeit, bis mir mal aufging, dass ich ja auch so eine Art Geschichte zu erzählen habe. (und "meine Hebammen-Nonne" ist so der Typ Schwester Evangelina, robust und no-nonsense, aber hochkompetent)


    Dieses "ich kann mich noch erinnern, als deine kleine Schwester hier geboren wurde" von der Nachtschwester im Babyzimmer zu hören, während sie mir beim Wickeln und Umziehen meines Neugeborenen hilft, hat schon was von #taetschel #love

    • Offizieller Beitrag

    mein erstes kind ist in einem katholischen krankenhaus geholt worden (kaiserschnitt). das erste mal eine nonne im krankenhausbetrieb gesehen habe ich ca 10 tage nach geburt, da war ich zur nachbehandlung im krankenhaus, weil meine narbe probleme machte. die nonne hat assistiert. für mich war eher die nonnenkluft merkwürdig im zusammenhang mit krankenhaus, weil das ein ungewöhnlicher anblick ist.


    prinzipiell ist mir die religiöse gesinnung (von gesundheitspersonal) egal, solange es keine negativen auswirkungen hat (zb. schmerzen sind gottgewollt) und ich nicht missioniert werde.


    familiengeschichtlich habe ich keine ahnung ob meine grosseltern oder eltern mit hilfe von ordensschwestern geboren wurden.

    #rose

    Zwischen Lachen und Spielen werden die Seelen gesund.

    Machtverhältnisse sind weder geschichtslos noch geschlechtsneutral. Johanna Dohnal

  • Bei einer Nonne als Hebamme hat sich zumindest die "Soll eure Hebamme eigene Kinder haben?" Frage erledigt. ;)


    In unserer Familie gibt es keine Tradition. Meine Eltern wurden zu Hause geboren, keine Ahnung wer Hebamme war. Nonnen gab es zwar im Dorf, aber die haben als Kindergärtnerinnen gearbeitet. Meine Schwester und ich wurden im nächstgelegenen Krankenhaus geboren. Mein Sohn wurde auch im nächstgelegenen Krankenhaus geboren, was aber ein anderes Krankenhaus ist, weil das erst seine Geburtsstation geschlossen hat.

  • Heute arbeiten aufgrund der Überalterung der meisten Orden nur noch sehr wenige Ordensleute in den katholischen Krankenhäusern, und wenn dann eher in körperlich nicht so anstrengenden Bereichen (Verwaltung oder Seelsorge oder so).


    Bei meiner eigenen Geburt 1978 war die Hebamme weltlich, aber auf der Wöchnerinnenstation arbeitete eine Ordensfrau als Krankenschwester. Die Geburtsstation wurde aber kurze Zeit später geschlossen und meine Schwester wurde dann in einem anderen Krankenhaus geboren, wo keine Ordensleute arbeiteten. Welche Geburtshelfer in der Generation davor bei meinen Eltern zugegen waren, weiß ich leider nicht. Meine Mutter hat aber als Teenager als "Sonntagsmädchen" ehrenamtlich in einem Krankenhaus geholfen, wo wohl damals sehr viele Krankenschwestern Ordensfrauen waren. Das war so ca. um das Jahr 1970.

  • Danke für eure Antworten! Dann ist das doch viel seltener, als mir klar war, beziehungsweise war schon zur Zeit meiner Geburt ungewöhnlich und ist nicht allein eine Folge der Entwicklungen in den vergangenen 20-30 Jahren.

  • Eine familiäre Geburtstradition gibt es bei uns nicht, die Familie lebt in den unterschiedlichsten Regionen Deutschlands und im benachbarten Ausland.


    Eine Ordensschwester als Hebamme habe ich nicht kennen gelernt, aber unser Kleiner wurde in seinen ersten Lebenswochen auf der neonatologischen Intensivstation u.a. von einer katholischen Ordensschwester gepflegt. Sie übte ihren Beruf mit ganz besonderer Hinwendung und Ruhe aus, hatte unser verkabeltes Mini-Baby nachts viele Stunden auf dem Arm und prägte das Stationsklima sehr positiv mit. Sie war die einzige, die aus eigener Initiative nach unseren Sorgen als Eltern fragte.

  • Ordensschwestern als Hebammen sind mir bislang noch nicht begegnet.
    Aber hier sind in vielen kath. Häusern noch vereinzelt Nonnen als Seelsorgerinnen oder Stationshilfen oder auch einfach zum aufmuntern der Patienten anwesend. Vor 4 Jahren habe ich auch noch eine Ordensschwester kennengelernt, die noch in der Pflege half, aber das ging im Grunde altersbedingt schon nicht mehr wirklich.
    Die Damen, die noch zum arbeiten kommen können, empfinde ich bislang als sehr hilfreich. Oft sind sie zusätzlich im KH und haben daher eher auch mal Zeit.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • In dem Haus wo ich gelernt habe,gab es noch die Ein- oder Andere Ordensschwester- es gab aber in diesem Haus weder Gynäkologie noch Kreissaal,sie waren auf den unterschiedlichsten Stationen eingesetzt und eine große Hilfe!


    Während meines Schülereinsatzes im Kreissaal (anderes Haus/Stadt)konnte ich eine Ordenschwester die Geburten begleitete, kennenlernen-spannend! Diese Frau hatte eine ganz mütterliche Art mit den Gebärenden umzugehen...


    Nun arbeite ich wieder bei einem kirchlichen Träger und auch dort sind die Ordensschwestern bereits seit 2011 verschwunden. Die älteste Schwester hat mit über 80 Jahren aufgehört und sich ins Mutterhaus zurückgezogen... Allerdings gibt es eine Partnerschaft mit indischen Schwestern,diese sind für die Zeit des "Austausches" auch in der Geburtshilfe tätig,ob explizit als Hebamme weiß ich aber nicht.

  • zur Zeit als ich geboren wurde, haben zwei Nonnen im (nach wie vor) katholisch geführtem Krankenhaus als Hebamme gearbeitet.
    mein Mutter und meine Tante (haben ungefähr zu selben Zeit entbunden) haben zumindest über eine davon nicht viel gutes zu erzählen gewusst. Beide waren unverheiratet und die Väter wurden barsch abgewiesen und auch sonst war der Ton wohl eher ruppig - a la sich erst schwängern lassen u dann über Schmerzen jammer - als ob verheiratete leichter entbinden würden. ob diese freundlicher behandelt wurden weiß ich aber nicht, als meine Schwester zur Welt kam, war von dieser speziellen Hebamme nicht die Rede.


    auch das hiesige Krh gehört einem Orden - auf der Entbindungsstation arbeiten aber keine Nonnen.