Kind (1,5 J.) kratzt mir beim Einschlafen den Mund wund

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  • Seit mein Sohn ca. 1 Jahr alt ist, fummelt er mir zum Einschlafen im und am Mund rum - aua! Ich habe das Gefühl, er baut auf diese Weise Stress ab. Leider habe ich ihn anfangs machen lassen, weil er so gut eingeschlafen ist. Jetzt kann er allerdings nicht mehr ohne und mittlerweile ist die Haut um meinen Mund leicht gerötet, manchmal kratzt er mir sogar das Zahnfleisch auf. Er überschreitet damit klar eine Grenze von mir, aber trotzdem lasse ich ihn machen, da er wenn ich mich wegdrehe oder seine Hände sanft wegschiebe, weint, rumwütet und einfach nicht einschlafen kann.


    Kennt das jemand? Habt ihr eine Idee, wie ich ihm das (sanft) abgewöhnen kann? Denn so geht das echt nicht mehr...

  • Da hilft nur immer wieder die hand vom mund entfernen und am besten eine alternative gewähren lassen. Mein kind hatte gerne am arm die haut gezwirbelt, bis ich blaue flecke hatte. Ich habe dann immer meine unterarme angezogen, also pullover oder in bettdecke. Dadurch änderte sich das ritual hin zu: kind steckt kleines händchen in den pulloverärmel und streichelt meine unterarme. Was hab ich das geliebt #love


    Also nur mut.

  • So eine "Fummelphase" haben viele Kinder, Ohren, Haare, bei Stillkindern Brustwarzen...


    Und es ist oft wirklich mit dem Einschlafen verknüpft, d.h fällt es weg, fehlt ein wichtiger Bestandteil des Einschlaf-Ablaufes (Ich konnte als Kind z.b. nicht einschlafen, wenn ich meine Füße STILL halten sollte - ich musste sie aneinander reiben, ich BRAUCHTE das zum runterkommen und jede Ermahnung hat mich wieder aufgeweckt. Konnte nur kein Erwachsener verstehen und alle fanden ich zapple nur zu sehr, um einzuschlafen (z.b. beim Mittagsschlaf im Kindergarten)
    Es ist also verständlich wenn das Kind protestiert - es will einschlafen und wird dabei in seinem Ablauf gestört.


    Die Alternative kann natürlich nciht sein, daß man schmerzen aushalten muss, das ist ganz klar.
    Manchmal kann man es umlenken, indem man dem Kind einen anderen Ort oder Gegenstand oder eine Alternativhandlung anbietet. Manche haben eine Holzkette dafür um (also die Eltern) oder ein bestimmtes Shirt mit einem "Fummelknopf". Manchmal funktioniert auch ein kleines Stofftuch oder-Tier.
    Aber es braucht Zeit und Gelassenheit - und genau das fehlt einem ja in diesen Situationen meistens.


    Wenn mir etwas wirklich weh tut, wäre ich auch sehr klar. Denn wie soll ein Kind lernen, daß es selber nicht alles hinnehmen muss, wenn wir es ihm nicht vorleben? Wer leidet mehr? Nach dem geht es. Aus meiner Sicht wäre das in dem Falle derjenige mit dem blutigen Zahnfleisch. Vielleicht gibt es eine Zwischelnlösung zum ganz wegschieben?


    Ich habe einem meiner Kinder z.B. meine Hand auf seine gelegt als es eine mir sehr unangehme angewohnheit hatte - nicht superfest aber doch mit spürbarem Druck und dazu gesagt "Hand drauflegen". (Es ist besser man sagt, was OK ist und nicht das was sie nicht sollen). Kratzen und Knubbeln habe ich gar nicht mehr geduldet, auch nicht leicht, denn das konnte das Kind nicht unterscheiden. Also habe ich es mit einem ruhigen, lieben aber klarem "Das tut mir weh" sofort unterbrochen und sofort drauf die "Hand drauf" Alternative angeboten.


    Es hat eine ganze Weile gedauert, und es gab auch Unmut - klar, wenn einem eine lieb gewordene Gewohnheit genommen wird... aber dann hat es das so akzeptiert. Allerdings auch nur, so lange meine Hand auf seiner lag, sozusagen als Ersatzritual.
    Vielleicht schafft ihr es, daß er so die Hand auf deine Wange (außen) legt und du deine sanft aber spürbar drauflegst?


    Wenn das gar nicht funktioniert, würde ich die Situation vorübergehend ganz ändern, bis die Verknüpfung "Einschlafen = im Mund rumkratzen" gelöscht ist. Das würde heißen, den Einschlafablauf komplett zu ändern, z.B. wieder in den Schlaf zu tragen, eine Kuschelposition einnehmen, bei der es nicht an die Stelle kommt (beim Mund schwierig...), das andere Elternteil, so vorhanden, übernehmen lassen... o.ä. .


    Ich wünsch euch eine gute Lösung!

  • Ich würde es so schnell wie möglich umlenken, wenn es Dir unangenehm oder sogar schmerzhaft ist, denn solche Gewohnheiten halten sich oft sehr lange.


    Bei uns war es das "In Mamas Haare-Fassen" beim Einschlafen - das machen die mittlerweile fünfjährigen Zwillinge immer noch.
    Da es nicht wehtut und mir nicht wirklich unangenehm ist, ist es für mich okay.


    Die Große hat das auch gemacht, hatte aber eine andere "Technik" und zuppelte immer an nur ein paar Haaren, was richtig wehtat.
    Ihr habe ich es daher mit ca. 2 1/2 Jahren abgewöhnt, weil es mich wahnsinnig und irgendwann richtig aggressiv gemacht hat.
    Kuscheltiere usw. haben nicht funktioniert, aber es klappte dann, dass sie statt in meine in ihre eigenen Haare fasste.
    Das macht sie heute (mit 7 1/2 Jahren) beim Einschlafen weiterhin...


    LG Nele

  • Wir hatten bzw haben das hier auch. In Phasen, in denen es mir zu heftig wird, lege ich mich so auf der Seite um den Zwerg herum, dass ich den Mund quasi als Dauerkuss auf seinen Haaren habe, dann fummelt er am Ausschnitt weiter und es gibt kein Geschrei.

  • Mein Sohn hat mir beim Stillen immer die Brust geknetet. Als er kleiner war, war das süß, aber als er mehr Kraft hatte, hat es weh getan, dann habe ich seine Hand weggeschoben. Wenn er weitergemacht hat, habe ich sie festgehalten. Er hat dann schon protestiert, weil er das macht, damit mehr Milch rauskommt, aber wenn ich ihm sage, dass es mir weh tut, dann akzeptiert er das. Er ist aber auch schon älter. Und ich biete ihm alternativ etwas zu trinken an.
    Vielleicht wäre das auch eine Möglichkeit, eine Alternative anzubieten? Du darfst nicht am Mund knubbeln, dafür aber am Tuch?

  • Vielen Dank für eure lieben Antworten, vor allem dir, Trin, für die ausführliche Erklärung. Es tut gut zu lesen, dass andere das Problem auch kennen (auch wenn ich natürlich keinem wünsche, beim Einschlafen malträtiert zu werden ;)). Ich kuschel so gern mit meinem Sohn zum Einschlafen, aber das kratzen vergällt es mir grade doch sehr...


    Ihr habt recht, ich muss auf jeden Fall klar sein, in dem was ich will bzw nicht will. Ich hatte bisher gehofft, dass er irgendwie von selber damit aufhört. Wäre ja zu schön gewesen... Ich werde wohl einfach mal alle eure Vorschläge ausprobieren, manches habe ich auch schon ausprobiert, es dann aber doch in Phasen, in denen er 1 Stunde und länger zum Einschlafen brauchte, wieder sein gelassen. Aber da müssen wir jetzt wohl mal durch.


    Mein Mann hat übrigens einen ganz guten Kompromiss mit ihm gefunden: er darf zwar in den Mund, aber nicht bohren, mein Mann hält stattdessen seine Hand fest und nagt ganz sanft daran. Auch nicht optimal, aber besser als wund gekratzt zu werden. Bei mir akzeptiert mein Sohn das mittags, aber abends nicht... :/