Brauche Rat: 3-Jähriger nervt mit dummen Fragen

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    • Offizieller Beitrag

    Oh doch, es gibt ne Menge dumme Fragen - 3jährige stellen die aber für gewöhnlich nicht.


    Ich sehe es wie die meisten als Übungszeit für Gespräche. Ich reagiere nach Lust und Laune - mal geduldig wie früher beim "Bitte-Danke"-Spiel (Kind reicht Spielzeug, Erwachsener reicht Spielzeug zurück, Kind reicht Spielzeug, Erwachsener....) oder mit Humor oder auch mal mit der Ansage "jetzt nicht".


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • meine lieblings-nachhak-frage von bambam ist
    "wieso weißt du das nur nicht?"



    ansonsten mag ich diese folgefragen, da geh ich auch gnadenlos ins mikroskopische oder an die grundgesetze der physik und chemie oder in die evolutionsfolgen. das ist dann auch die phase wo bambam superaufmerksam zuhört und keine weiteren fragen nachsetzt. theoretisch könnte ich ja auch völlig kryptisches brubbeln, keine ahnung. manchmal wenn er bei sachfragen zu weit bohrt mach ich dann auch entwurfskizzen und einmal hab ich mal ein schlichtes modell für nen benzinmotor auf pappe gebaut.


    auf die obige frage hab ichs mal versucht mit "ich kann doch nicht alles wissen". wurde abgelehnt mit "nein, du weißt doch alles! du musst das wissen!"

    H A L L O !
    R E G E N B O G E N !
    S O F O R T !

  • Meine Große hat vor Kurzem auch damit angefangen und ich finde das bis jetzt sehr spannend und oft auch lustig. Ich mag es, wenn ich merke, wie sie Dinge wahrnimmt und wissen möchte, was los ist und manchmal wohl auch einfach nur Lust darauf hat, zu fragen. Für mich war das bis jetzt eindeutig eine Art der Kontaktaufnahme und ein Zeichen dafür, dass sie jetzt meine Aufmerksam will und sich gerne unterhalten möchte. Und da ich mich sehr über jeden Fortschritt in diesem Bereich freue, kann ich da momentan noch geduldig sein. Solange sie Fragen stellt, stellt sie schon mal nichts an. #ja

  • Bei uns gibt es das auch. Manchmal vermutlich, um einfach die Kommunikation am laufen zu halten, also in Kontakt zu bleiben. Wenn ich das als Ursache vermute, hilft oft Ablenkung ganz gut - also zu einem ergiebigeren Thema überleiten, ein Spiel vorschlagen oder so.


    Manchmal ist es auch ein Spiel, eben ein Sprachspiel. Das Bärchen fragt mich oder meinen Freund z.B. oft, wie wir heißen, obwohl er unsere Vor- und Nachnamen schon lange kennt und auch sagen kann. Ich glaube, es geht zum einen darum (wie beim runterwerfen von Dingen beim Baby), zu testen, ob die Dinge / Menschen wirklich immer gleich heißen. Und zum anderen darum, auszuprobieren, ob eine andere Bezeichnung die Realität ändern kann: ist das blaue Auto wirklich blau und bleibt es blau, auch wenn ich sage, es sei rot? Ist "eine Rose ist eine Rose ist eine Rose" auch wenn ich sage, es ist ein Tannenbaum? Schmeckt der Apfel vielleicht nach Schokoeis, wenn ich behaupte, es sei so? Das ist ja fast schon philosophisch, frei nach Wittgenstein: Sprache schafft Welt.


    Weniger pathetisch formuliert ist es wohl einfach ein "Werkzeug", welches benutzt und ausprobiert werden will und zwar jetzt, wo die "Basics" (also Worte und Sätze bilden etc.) vorhanden sind. Das finde ich eigentlich hochspannend - und ja, oft genug auch nervig;-).

    Kinder erfordern ein dickes Fell - aber ein ganz weiches


  • Manchmal ist es auch ein Spiel, eben ein Sprachspiel. Das Bärchen fragt mich oder meinen Freund z.B. oft, wie wir heißen, obwohl er unsere Vor- und Nachnamen schon lange kennt und auch sagen kann. Ich glaube, es geht zum einen darum (wie beim runterwerfen von Dingen beim Baby), zu testen, ob die Dinge / Menschen wirklich immer gleich heißen. Und zum anderen darum, auszuprobieren, ob eine andere Bezeichnung die Realität ändern kann: ist das blaue Auto wirklich blau und bleibt es blau, auch wenn ich sage, es sei rot?


    Das passt so ziemlich genau zu meninen eigenen Kindheitserinnerungen: ich musste mich vergewissern, ob ich mir das wirklich richtig gemerkt hatte.

  • Wir waren letzte Woche im Aquarium.
    Ich glaube am vierten Becken war ich bei der Frage meines Sohnes auch ziemlich genervt. Denn er fragte bei JEDEM Fisch "Was können Fische?" Ich bin dann dazu über gegangen die Schilder zu suchen und vorzulesen. Leider steht auf denen nicht sehr viel drauf. Und so kam dann ziemlich bald bei jedem Schild "Warum steht da nicht so viel drauf?" #kreischen Ich war froh, als wir wieder auf dem Zoogelände waren und er damit beschäftigt war uns zu erklären, zu welchem Tier wir jetzt gehen müssen...und dass der Affe Pipi gemacht hat :D (Auf die Frage, warum er Pipi gemacht hat..wollte ich dann irgendwann allerdings auch nicht mehr antworten #angst)


    Nur so mal als kleine..."Ich-fühle-mit-dir"-Anekdote.

    #herz Bärchen (07/12) #herz Äffchen (07/14) #bherz Sternchen (07/16)#herzBauchbaby (08-09/2018)
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    #rabe -Rabatt (10%) bei Registrierung mit Rabennamen

  • @Barney
    Also wenn Gremlin bei etwas speziellem nachfragt, dann antworte ich da meist auch möglichst genau. Z.B. bei Fragen "Wo kommt der Wind her" oder "Was macht der Mond am Himmel?"
    Seit Gremlin auch weiß, dass Löwenzahn, Gänseblümchen, Kapuzinerkresse, Knopfblume und Giersch essbar sind, bekomm ich garantiert jeden Tag eins davon als Snack vorgesetzt #augen (zum Glück ist die Löwenzahn- und Gänseblümchensaison vorbei, aber der Rest wuchert noch ausreichend hier im Garten)

  • Joseph Ratzinger über den Glauben: "Große Dinge werden durch
    Wiederholung nicht langweilig. Nur das Belanglose braucht die
    Abwechslung und muss schnell durch anderes ersetzt werden. Das Große
    wird größer, indem wir es wiederholen, und wir selbst werden reicher
    dabei und werden still und werden frei."


    So ähnlich halte ich es mit meinem "Quizmaster" geduldig die Fragen beantworten und dann wenns mir zu doof wird das Thema wechseln klappt gut.

  • Ich find den Begriff dumme Fragen allerdings auch nicht schlimm. Ich behaupte mal, dass jeder mal dumm ist. Was wären wir Menschen ohne unsere Dummheit. #herzen


    Mir ist aufgefallen, dass manche Fragen, die ich zu manchen Zeiten als irgendwie unbeantwortbar empfand (Mama, was ist "die Umwelt"), später sehr leicht zu beantworten waren. Es kommt halt darauf an, was das Kind schon für Konzepte und Information hat, und oft ist es eine Frage der geistigen Reife des Kindes, die seine Fragen so schwierig beantwortbar erscheinen lassen. Später ist es dann eine Kleinigkeit. Aber Kinder halten sich halt nicht an die Grenzen ihrer geistigen Reife, sondern greifen voraus. Und wachsen daran. Und wir Eltern, so glaube ich, auch. Es ist ein Geschenk. Obwohl man es dem Kind manchmal vielleicht lieber (im übertragenen Sinne) um die Ohren hauen möchte.


    ansonsten mag ich diese folgefragen, da geh ich auch gnadenlos ins mikroskopische oder an die grundgesetze der physik und chemie oder in die evolutionsfolgen.


    Jaaaaa!!! Das ist so cool. Ich liebe das auch.


    Joseph Ratzinger über den Glauben: "Große Dinge werden durch
    Wiederholung nicht langweilig. Nur das Belanglose braucht die
    Abwechslung und muss schnell durch anderes ersetzt werden. Das Große
    wird größer, indem wir es wiederholen, und wir selbst werden reicher
    dabei und werden still und werden frei."


    Eben. Die Frage danach, ob Rot rot ist, ist eine grundsätzliche. Außerdem ist ja nicht sicher, ob mein Grün dein Blau und rot auch immer Rot ist (man ändere nur das Licht, die Sprache oder den Stimmungszustand). :D

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Rot ist definitiv nicht rot!
    Das Rot von seiner Hose ist anders wie das rot von seinem Pullover (warum?) oder von seinem Feuerwehrauto mit Leiter (warum?) oder von seinem Feuerwehrauto ohne Leiter (warum?) und die Krönung der Rotschöpfung sind 10 Tomaten....da sieht jedes Rot auch noch mal anders aus (warum?warum?warum?warum?warum?warum?warum?warum?warum?warum?)
    #augen

  • warum?warum?warum?warum?warum?warum?warum?warum?warum?warum?


    Als meine Tochter so zwei/drei war, hatte sie auch diese (langanhaltende) Warum-Phase. Das Nette dabei war, dass sie zu diesem Zeitpunkt zu mir noch "Ich" gesagt hat, und zu sich "Du". #love
    Wenn es ein Thema gab, bei dem ich war erklären wollte, habe ich sie gefragt: "Soll ich mal erzählen?", also es von mir aus angeboten.


    Daraus ergab sich dann, dass, wenn sie etwas genauer wissen wollte, sie nicht fragte: "Warum?", sondern sagte: "Soll ich mal erzäääääääähln".


    Das bietet dann sehr viel mehr Möglichkeiten auf das Thema einzugehen, als ein "Warum", das gefühlt die Antwort auf die Darstellung der Ursachen begrenzt. Dabei gibt es zu allen Dingen so viel mehr zu erzählen als das "Warum", das als solches vielleicht gar nicht so richtig existiert.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


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  • So halte ich es auch, ich erkläre von mir aus sehr detaliert "warum" was wie und wieso ist.
    Wie hier schon einige geschrieben haben sind viele "warums" eigentlich nur die Aufforderung "rede mit mir und wenn es Blödsinn ist" und der komme ich sehr gern nach.

  • Hah, mein Kind hat das auch gemacht.


    Neben der Kontaktaufnahme war es bei ihr oft auch so, dass sie spzifische Dinge wissen wollte aber noch nicht gut wußte wie sie am effektivsten danach fragen sollte. Sprich, sie hatte vielleicht das Wort für "Basilikum" wissen, aber statt mit Kontext zu fragen: "Ich habe den Namen von diesem einen Kraut vergessen, wie heißt nochmal das, was du neulich auf den Tomatensalat getan hast?" hat sie auf die Kräuter gezeigt und gefragt "Was ist das?", ich habe gesagt "Kräuter", sie war mit der Antwort unzufrieden und hat wieder gefragt "Was ist das?" usw. Da hat manchmal nur geholfen so richtig ausführlich zu erklären, in der Hoffnung, dass man an der gesuchten Info vorbeikommt.


    Mir hat außerdem geholfen, mir klar zu machen, dass es für Kinder oft unmöglich ist zu wissen, welche Fragen Eltern beantworten können und welche nicht. Wenn sie heute auf ein Gesicht in der Zeitung zeigt und ich sage "das ist frau merkel" woher soll sie wissen, dass ich nicht weiß wie der mann in der rasierschaum-werbung heißt? Wenn es auf die Frage warum der Himmel blau ist eine lange, komplizierte Erklärung gibt, wie soll sie wissen, dass es mich nervt wenn sie die gesamte Inneneinrichtung im Cafe abfragt (Warum ist das Kissen dort blau?/ der Vorhang dort grün/ etc.).


    Zur Not antworte ich je nachdem mit:
    "Das ist eine soziale Konvention."
    "Das war evolutionär vorteilhaft." und
    "Das hat jemand so designt."

  • derzeit zieht sich parallel die große phase des "was sagt der nur?" bei allem was nur halbwegs figürlich ist. echt horrormäßig wird das bei wimmelbüchern...
    zuweilen sag ich dann auch rundweg "bei dem buch werde ich nicht sagen was da irgendwer sagt" das hält manchmal sogar zwei seiten lang

    H A L L O !
    R E G E N B O G E N !
    S O F O R T !

  • Zitat von »barney rubble«



    ansonsten mag ich diese folgefragen, da geh ich auch gnadenlos ins mikroskopische oder an die grundgesetze der physik und chemie oder in die evolutionsfolgen.


    Jaaaaa!!! Das ist so cool. Ich liebe das auch.


    ich auch!!! Kommt allerdings oft darauf an, in welcher Stimmung ich bin, aber wenn gerade die Zeit und die Muße da ist, liebe ich es vom Ast auf Stock auf Stöckchen zu kommen, das sind tatsächlich oft nahezu philosophische Gedanken, die sich da ergeben. Bei uns hatte ein Kind statt der wieso-weshalb-warum-Phase die "...heißt der?"-Phase, da müsste jeder Mensch/Tier/Ing benannt werden, Wimmelbücher waren der Wahnsinn zu der Zeit (und ich habe oft die Namensthreads bei den Raben gelesen für genügend Namensmunition... #freu)


    Spannend ist ja auch: das hört nicht wirklich auf, der 9-jährige stellt gerade ganz intensiv wieder vieles in Frage und so landeten wir neulich vom Zimmer-aufräumen beim Kantschen Imperativ, der Demokratie und Freiheitsbegriffen.


    Wenn ich in manchen Phasen wirklich genervt war von den wiederholt (scheinbar) sinnlosen Fragen, habe ich aber auch mal zurückgefragt oder mit Ironie geantwortet. Ich beim Apfelschälen, Kind:"Was machst du da?" Ich: "Den Traktor reparieren." da waren sie oft so verblüfft, dass erstmal nicht weiter nachgefragt wurde. Wobei das erst so ab 6 passt, finde ich.