Argumente gegen das Stillen

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    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Ich habe noch was gehört, trifft bei mir nicht zu aber eine Freundin meint, dass langzeitgestillte kinder oft beim Logopäden vorgestellt werden müssten. Iwas mit durch das saugen entwickelt sich die Zunge falsch. Ihr kind hat da Probleme ach mit fester Nahrung.


    Das ist definitiv ein Mythos. LZS-Kinder sind nicht häufiger und nicht seltener bei der Logopädie.
    (Der Weg wird umgekehrt sein: Diese Kind hat Mundmotorikprobleme, isst deshalb schlecht und bevorzugt Muttermilch)


    Gründe kenne ich eine Menge - aber Argumente ehrlich gesagt keines (alles bisher genannte waren für mich Gründe...).
    Am ehesten kann ich noch den Hauptgrund/argument "Bequemlichkeit/Freiheit" verstehen, auch wenn das bei der Hauptgrund PRO war: ich finde Stillen wahnsinnig bequem (und ich habe beides ausprobiert).


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • ich sollte mich nachts bzw wenn ich feierabend habe um den kleinen kümmern das geht nur bedingt wenn die Mutter stillt. Daher hat sich nach einer Woche abgestillt..


    Warum sollte sich das mit dem Stillen ausschließen?


    Die Mutter könnte abpumpen und dann könnte das Kind Mumi über die Flasche bekommen. Die Frau könnte stillen und andere Betreuungspersonen statt dessen Pre in der Flasche geben. usw.


    Ich verstehe sehe nicht, warum sich - so lange es keine echten Stillprobleme gibt - die Mutter für die Zeit, in der SIE sich ums Kind kümmert unnötig kompliziert macht, wo sie es durchs stillen mMn deutlich einfacher haben könnte (Shirt hoch, anlegen, fertig) im Gegensatz zur Flasche (, aufstehen, Wasser erwärmen, Flasche machen, ggf. wieder abkühlen lassen, danach auswaschen und sterilisieren...). Nur weil zu ANDEREN Zeiten das Kind die Flasche bekommt...?


    Aber ich muss es ja auch nicht verstehen.

  • Ist doch ganz einfach, abpumpen muss Frau schon selber machen (ich weis macho #freu ) aber Flasche kann ich auch.
    Am Anfang fand ich das auch blöd aber im Nachhinein war es richtig so.
    Die Bezugsperson war dadurch eben ich. Stillen ist schon so ein Ding wo eine extreme Bindung aufgebaut wird, das kind assoziiert die Mutter mit Nahrung und es hat immer ihren Geruch und Geschmack.
    Ich denke es wäre schwerer gewesen in meinem speziellen Fall da ich Az bin seit er 13 Monate alt ist

  • Rauchen über 20 Zigaretten am Tag ist ein Grund gegens Stillen, auch: Alkoholkonsum der über ab und zu ein Glas niedrigprozentiges hinaus geht.




    Das stimmt so nicht. Auch bei sehr starken Rauchern überwiegen die Vorteile des Stillens noch die Nachteile des Nikotins. Zumal die rauchende Mutter meist durch Nikotin ab Haaren und Kleidung sowieso selbiges an des Kind abgibt...


    Was jetzt natürlich kein Freibrief ist.



    LG Seda

  • Ist doch ganz einfach, abpumpen muss Frau schon selber machen (ich weis macho #freu ) aber Flasche kann ich auch.


    Das ist so grundsätzlich auch nicht richtig. Man kann auch stillen und parallel Pre-Milch füttern. Dafür muss Frau nicht abpumpen. Die Brust stellt sich auf die Nachfragezeiten ein. Also ein Teilstillen ist auch bei solchen Überlegungen durchaus möglich.

  • Ist doch ganz einfach, abpumpen muss Frau schon selber machen (ich weis macho #freu ) aber Flasche kann ich auch.
    Am Anfang fand ich das auch blöd aber im Nachhinein war es richtig so.
    Die Bezugsperson war dadurch eben ich. Stillen ist schon so ein Ding wo eine extreme Bindung aufgebaut wird, das kind assoziiert die Mutter mit Nahrung und es hat immer ihren Geruch und Geschmack.
    Ich denke es wäre schwerer gewesen in meinem speziellen Fall da ich Az bin seit er 13 Monate alt ist


    Man kann wie gesagt auch Zwiemilchernähren. Mutter stillt, andere Bezugspersonen geben die Flasche. Teilweise Betreuung durch ein anderes Elternteil (oder auch Krippe, Tagesmutter...) ist kein echter Abstillgrund.


    Idealerweise hat jedes Kind mMn beide Elternteile (so vorhanden) als Bezugsperson und schon sehr kleine Babys können unterschieden lernen, was bei wem anders ist, so alnge ihre Grundbedürfnisse erfüllt werden. .


    Daß die Bindungsstärke vom Stillen abhängt, ist schon längst widerlegt, daß werden sicher alle Mütter hier bestätigen können, die ihrem Kind aus den verschiedensten Gründen de Flasche gegeben haben und die trotzdem eine enge und stabile bindung zum Kind hatten, die sich nicht von der von Stillkindern/Müttern unterschied. Und die Väter, die eine gute Beziehung hatten, obwohl sie ins "Nahrung geben" in den ersten Monaten durch das Vollstilen überhaupt nicht direkt eingebunden waren - es gibt ja genug andre Bedürfnisse, die ein Baby hat.
    Und auch die Stillmütter, die keineswegs ausschließlich für das Kind da waren sondern deren Kinder auch ein weiteren Elternteil als Bezugsperson hatten (und nicht wenige auch noch Krippenbetreuung)
    usw.


    Ich vermute aus deinem Post, daß bei euch andere Faktoren reinspielten, die vermutlich entscheidender waren als die Bindung durchs stillen/nicht stillen/Flasche geben.

  • Freundin 1: wollte wieder rauchen und saufen!


    Freundin 2: will sich nicht die Brüste "versauen"

    Unsere Boygroup: Flitzekind 09/2011, Flitzebaby 02/2013 und Robinson Freitag 08/2014 #herz

  • Weil ich ja quasi Verursacherin des Themas bin möchte ich gerne darum bitten, das Thema Nicht-Stillen wertfrei zu behandeln.


    Ich hatte auch im AP darum gebeten.


    Es soll hier allein darum gehen, warum man sich explizit ENTSCHEIDET, nicht zu Stillen. Was Gründe/Argumente sein können.


    Es geht nicht darum, zu hinterfragen, wie "sinnig" oder "nachvollziehbar" oder "allgemeingültig" die sind. Ihr könnt gerne Quellen anführen, die das widerlegen, aber ich möchte darum bitten, das nicht explizit zu werten oder irgend etwas hereinzudeuten, wenn hier bspw. jemand von sich selbst erzählt. Danke!

  • krötenmutti: Ich wollte überhaupt nicht wertend sein. Aber ein großes Problem sind eben auch Ammenmärchen, Unwissen und Fehlinformation über das Stillen. Und ich denke, dass das bei nicht wenigen Frauen ein Grund ist, warum sie nicht stillen (wollen). Da wäre viel mehr professionelle Aufklärung nötig. Eben z.B. auch darüber, dass es nicht nur die Möglichkeiten stillen/nicht stillen, sondern auch noch Wege dazwischen gibt. Da leben wir wirklich in einem "Entwicklungsland".


    Auch solche Argumente, dass Berufstätigkeit und Stillen sich nicht vereinbaren ließen oder das Frau nie weggehen kann oder das Frau keine Medikamente nehmen darf (das erzählen wirklich manche Ärzte) etc. könnte man durchaus entkräften bzw. Wege mit dem Umgang mit solchen Situationen finden.


    Es ist immer eine individuelle Entscheidung und ich finde es völlig ok, wenn eine Frau sagt: Ich will/kann unter den gegebenen Umständen nicht stillen! Aber ist wünschenswert, dass sie diese Entscheidung wirklich fundiert treffen kann.

  • Eine Freundin von mir wollte "ihren Körper zurückhaben", also vermutlich lag's da an zu großer Nähe.


    Meine Mutter hatte zuerst ganz viel Milch und dann plötzlich keine mehr... sie selbst als Baby hat immer nur geweint, weil meine Oma auch nicht genug Milch hatte, das aber zuerst nicht gemerkt hat. Ich hoffe sehr, dass es bei mir klappt!

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


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    In meinem Waldland geht ein Monster um...

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  • Danke Freda, ich lese hier auch ganz viele Ammenmärchen und fände es wichtig, das nochmal hervor zu heben. Denn viele Frauen glauben tatsächlich, dass es zb. für eine Raucherin unmöglich und für das Kind ungesund sei, zu stillen. Das ist aber Quatsch. Falls sie sich aber trotzdem gegen das Stillen entscheidet, finde ich es völlig okay. Nur eben aufgrund von Fehlinformationen nicht zu stillen finde ich tatsächlich sehr schade.


    Ich kenne übrigens eine Frau, die an einer sehr seltenen Art von Gelenkschmerzen leidet, die durch den Hormonspiegel in der Stillzeit begünstigt werden. Diese Frau erwägt nun, wegen der Schmerzen nach einem Jahr abzustillen, obwohl sie eigentlich länger stillen wollte. Das könnte ich auch sehr gut verstehen, wenn sie sogar entgegen den eigenen Stillwunsch abstillt.

  • Es gibt Stoffwechselerkrankungen, deren "Behandlung" vorsehen, dass Die Kinder von bestimmten Aminosäuren nur ganz bestimmte Mengen zu sich nehmen dürfen. Je nach Schwere der Erkrankung ist Stillen bzw. Muttermilch dann leider unmöglich :(

  • Man könnte sich der frage ja auch völlig wertfrei nähern und stillen und flaschennahrung als gleichwertige ernährungsformen betrachten. Dann braucht man weniger schwerwiegende Gründe für oder gegen, dann ist es schnell eine frage des persönlichen geschmacks.

  • Sie sind aber nicht gleichwertig. Formula ist ein ausgezeichneter Ersatz und daher auch im nicht-Notfall sehr gut, aber gleichwertig? Nein. Absolut kein Grund für schlechtes Gewissen, aber nicht gleichwertig.

  • Noch mal zum Rauchen und Stillen, ich weiß nicht ob es stimmt, aber unsere Hebamme erzählte im Vorbereitungskurs, dass Stillen einem Raucherbaby helfen würde mit dem Entzug besser klar zu kommen, da es sonst nach der Geburt, wenn die Frau während der Schwangerschaft geraucht hat, für das Baby ein kalter Entzug wäre. Abgesehen davon raucht das Baby sowieso ständig passiv mit bei rauchenden Eltern.



    Dass Langzeitstillen Probleme bei der Sprachentwicklung bereiten kommen glaube ich nicht, dafür stillen glaube ich zu wenig Frauen deutlich über das erste Lebensjahr hinaus um da wirklich vergleichbare Aussagen treffen zu können. Wenn dann eines der seltenen Langzeitstillkinder dann mal zur Logopädie muss, ist dann aber natürlich das Stillen Schuld.


    Ansonsten sind ja die Gründe dagegen glaube ich schon alle genannt. Traurig finde ich nur, die vielen Frauen die eigentlich stillen wollen, aber es wegen falscher Beratung nicht lange können (Freundin von mir hatte Kinderarzt im KH und Hebamme die an diesen bescheuerten 4 Stundenabstand festhielten).

  • Ich finde schon, dass die stilldiskussion mancherorts dogmatisch geführt wird und die möglicherweise bestehenden Vorteile so betrachtet werden, als sei allein das stillen seligmachend.


    Ich hab mal einen Link zu einem Artikel in der zeit gesetzt, der erläutert, was ich meine:
    http://www.zeit.de/2006/14/M-Stillen


    Wenn man diesem Gedanken folgt, kann man versucheb, die Entscheidung über die Ernährung in den ersten Monaten wertfrei zu betrachten

  • Meine hebamme meinte, dass flaschenkinder in prekärem umfeld geschützter sind, weil nicht nur die mutter an die ernährung des kindes denken muss. Sondern die flasche können auch mal tante oder geschwister machen.

    ****Glitzer mit der schnecke (05/06), dem bär (11/08 ), dem hulk (06/13) und findus (04/17) #love ****

  • Also tut mir leid Janos, aber dieser Artikel ist ja wohl so was von unsinnig und hilft zu dem Thema rein gar nix.


    Ich denke Frauen mit Stillwunsch sollten so gut es geht unterstützt werden (diese Unterstützung fehlte der Frau in dem Artikel wohl...). Und Frauen ohne Stillwunsch sollten dann einfach nicht stillen.
    Ich finde dieses Argumente pro und contra Sammeln eh nicht zielführend. Aber solche Artikel wie der Zeitartikel helfen da echt auch nicht weiter und nähren nur das Märchen, dass Stillen so kompliziert sei. Ist es meist nicht, WENN man gute Unterstützung bekommt. Und DA sollte angesetzt werden, nicht daran, das Stillen schlecht zu reden.
    Und wer nicht mag, muss doch nicht. Ist doch eine persönliche Entscheidung

  • Der Artikel mag polemisch sein, aber hier wird man als Flasche gebende Mutter wirklich schief angesehen (und das, obwohl Muttermilch drin ist, das weiß nur niemand! Ich sollte das aber vielleicht auf ein T-Shirt drucken lassen... ). Daher füttere ich nicht mehr in der Öffentlichkeit. Baby muss dann halt warten, bis wir zu Hause oder wenigstens im Auto sind. Ich time aber auch gut, so dass diese Situation nicht oft vorkommt!

  • Das denke ich auch, Safira.


    Eine Frau sollte ohne schlechtes Gewissen sagen dürfen: "Ich will nicht stillen!". Wenn das ihr Wunsch ist, steht es niemandem zu, das zu diskutieren.


    Wenn aber die Voraussetzung ist: "Ich würde ja gern stillen, aber ...", dann muss umgehend eine professionelle Beratung her, die entweder durch ihr Fachwissen (!) bestätigen kann, dass es in diesem individuellen Fall sinnvoll ist, nicht zu stillen oder der Frau Wege oder Methoden aufzeigt, die den Stillwunsch unterstützen und die Frau dabei begleitet.