ich warte auf den Bus.
Neben mir ein Flüchtling.
Ich zünde eine Zigarette an.
Er sieht mich an.
Ich gebe ihm auch eine.
Jeden Morgen machen wir das so.
Eines Tages frage ich:
"Woher kommst du?"
"Aus Syrien."
"Und wie bist du hier her gekommen?"
Blackout, ich erinnere mich nicht mehr an seine Worte.
Sobald ich an ihn denke habe ich Tränen in den Augen.
Er hatte eine Familie.
Eine Frau und 3 Kinder.
Der Krieg weitete sich auf seine direkte Umgebung aus.
Seine Frau und sein größtes Kind wurden getötet.
Er nahm seine kleineren Kinder und floh.
Auf einem Boot über das Meer.
Sein kleinstes Kind weinte.
Es hatte Angst, vermisste seine Mama und konnte nicht aufhören.
Es wurde von den anderen Flüchlingen über Bord geworfen.
Sie hatten Angst entdeckt zu werden.
Seither dreht sich alles in meinem Kopf.
Ich weine viel, muss an all die Menschen denken und das kleine Kind.
Ich möchte so gern einfach helfen, etwas tun, aber fühl mich wie gelähmt.
Mag am liebsten alle Menschen, die nicht wissen ob sie morgen noch leben, ob ihre Kinder nochmal schlafen und aufwachen dürfen, hier bei mir aufnehmen und hasse mich selber, dass ich nicht weiß wie und wo ich helfen kann.
Und nun muss ich auch noch hier in diesem Forum lesen, dass die Flüchlinge nicht bei jedem willkommen sind.
Für alle die es nicht merken, es geht hier ums nackte Überleben echter Menschen.
Für das kleine Kind, dass ich nie treffen durfte