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  • Hach hier in Österreich ist ja um keinen Deut besser. Es ist wirklich schlimm und mich nimmt die ganze Thematik im Moment derart mit.


    Auch weil in meinem Umfeld anscheinend wirklich nur Arschlöcher sind. Ich verstehe die Welt nicht mehr und ich mag es auch nicht verstehen. In knapp einen Monat wird hier gewählt und ich bin echt beunruhigt ja habe sehr sehr viel Angst das dann wieder diese braune Arschlochpartei (sorry anders kann man die nicht nennen) an die Macht kommt. Irgendwie redet hier jeder wirklich jeder gegen die Asylanten. Und ich mag es nicht mehr höredun, ich mag nicht immer die einzige sein die etwas dagegen sagt, ich mag mir nicht ständig vorwerfen lassen naiv zu sein (von Menschen die nicht mal die Hälfte meines IQs haben, dass mag nun arrogant liegen aber ist leider so, ich wäre im Moment echt wirklich so gerne so richtig blöd und dumpf, dann müsste ich mich soviel ärgern und würde mit der Masse Kopfnickend mitreden und wäre wohl zufriedener, weil das Leben ja dann so in Schwarz Weiß und so einfach wäre...), ich mag mir nicht ständig vorwerfen lassen in dieser Thematik ja extrem zu sein und ich soll doch auch mal die Meinung der anderen gelten lassen... ich mag auf eine Insel wo nur ich allein lebe wirklich.


    Und wenn ich mich von allen distanziere die so einen Blödsinn sagen, dann habe ich niemanden mehr. Echt auch Menschen von denen man dachte die sind klug und halbwegs gebildet reden so... ich habe echt Angst weil es soviele sind. Ich rede jetzt nicht von den Hardcore Nazis die Häuser anzünden, da kenne ich niemanden, aber die anderen die Mitte, die davon reden niemanden mehr aufnehmen zu wollen, da gibt es soviele... und für mich der absolute Schock meine liebe Schwester, die ich mag und achte, ja liebe... sogar die gibt so braunen Müll von sich. Ich hatte eine endlos Diskussion mit ihr. Die nichts brachte, die ist da so fix drin... da einzige was bei mir überbleibt ist Entsetzen und Angst. Und eine große Traurigkeit. Plötzlich ist da ein Graben zwischen uns. Und ich komme mir so einsam vor.


    Und darum tut es gut zu lesen, dass ich nicht die einzige bin die noch etwas Menschlichkeit in sich trägt.


    Und gleichzeitig komme ich mir vor wie ein Heuchler. Weil ich aktiv nix tue um den Flüchtlingen zu helfen. Ich spende nur hin und wieder eine kleine Summe. Aber ich habe im Moment einfach weder zeitlich noch emotional die Ressourcen frei anderen zu helfen, da die Schatten in mir gerade wieder größer werden und ich gerade versuche mich selbst wieder aufzubauen. Ach herrje... die Wahl im kommenden Monat wird in Österreich eine Katastrophe.

  • Kiwi, jetzt bin ich aber erschrocken, Ehringshausen ist direkte Nachbarschaft. Aber jetzt wundern mich einige Einstellungen der Menschen hier nicht mehr.
    Ich dachte schon ich bin zu empfindlich, weil ich es hier als sehr geballt empfand.


    Darüber muss ich noch was nachdenken.

    • Offizieller Beitrag

    Warum sind eigentlich diese armen Nazis die "Verlierer unserer Gesellschaft"? Ich habe noch nirgends gelesen/gehört, dass in diesem Mass um Verständnis für Linksautonome Chaoten geworben wird...


    Und das ist ein Grund, warum ich nicht mehr wirklich an Informieren müssen glaube.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Zitat

    Auch weil in meinem Umfeld anscheinend wirklich nur Arschlöcher sind. Ich verstehe die Welt nicht mehr und ich mag es auch nicht verstehen. In knapp einen Monat wird hier gewählt und ich bin echt beunruhigt ja habe sehr sehr viel Angst das dann wieder diese braune Arschlochpartei (sorry anders kann man die nicht nennen) an die Macht kommt. Irgendwie redet hier jeder wirklich jeder gegen die Asylanten. Und ich mag es nicht mehr höredun, ich mag nicht immer die einzige sein die etwas dagegen sagt, ich mag mir nicht ständig vorwerfen lassen naiv zu sein (von Menschen die nicht mal die Hälfte meines IQs haben, dass mag nun arrogant liegen aber ist leider so, ich wäre im Moment echt wirklich so gerne so richtig blöd und dumpf, dann müsste ich mich soviel ärgern und würde mit der Masse Kopfnickend mitreden und wäre wohl zufriedener, weil das Leben ja dann so in Schwarz Weiß und so einfach wäre...),




    Es gibt sehr viele intelligente, gebildete Menschen, die da nicht mitnicken, sondern anführen. Lucke, Petri, Diekmann, Spiegelr-Redakteure, gewisse Teile der Burschenschaften, Teile von CDU und SPD, die sind alle gebildet und hetzen was das Zeug hält.
    Bildung, Intelligenz, Einkommen .... das hat nur wenig mit Moral und Anstand zu tun.

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  • Es geht Null um Verständnis, dafür gibt es kein Verständnis.
    Aber ohne zu verstehen was da abläuft wird es auch keine funktionierende Änderung geben.

    Wo Furrina drauf steht ist in dem Fall Carrrie drin #evil


    und immer noch mit Chaosfamilie :D

  • Moral und Anstand... vorallem Empathie.


    Mir ist dieses generelle "Die" und "Wir" völlig unverständlich.
    Ich hatte mir das mal eine Zeit lang damit erklärt, dass viele, so wie mein bildungsferner Schwager, nie aus ihrem kleinen Dorf rausgekommen sind. Dass überall auf der Welt die gleichen Menschen leben, mit gleichen Ängsten und Hoffnungen, wird so leichter ignoriert.
    Aber nun redet sogar mein Erzeuger die gleiche hohle Scheixxe und ich bin einfach nur noch entsetzt.
    Und mobilisiere so viele Bekannte und Freunde wie möglich für morgen.
    (Auch erstaunlich, wie viele banale Ausreden es da gibt :wacko: )

    “As we work to create light for others, we naturally light our own way.”
    ― Mary Anne Radmacher

  • Kiwi, jetzt bin ich aber erschrocken, Ehringshausen ist direkte Nachbarschaft. Aber jetzt wundern mich einige Einstellungen der Menschen hier nicht mehr.
    Ich dachte schon ich bin zu empfindlich, weil ich es hier als sehr geballt empfand.


    Darüber muss ich noch was nachdenken.


    Ja, Elli...glücklicherweise hat sich das zumindest ein bißchen gebessert aber "damals" in den 90. und den ersten Nullerjahren war die rechte Szene dort schier unerträglich und das schwappte rundherum (ich komme aus der gegend um Haiger, also noch einpaar km von Ehringshausen entfernt, hatte aber Bekannte dort und die rechte Szene "boomte" bis nach NRW.


    Zitat

    Wer beruhigt sich hier ? Ich sicher nicht, ich bin seit Tagen durch den Wind und mache Dinge irgendwie "halbherzig", weil meine Gedanken ständig um dieses Thema kreisen.
    Auch habe ich Angst... Angst davor, was die nächsten Monate passieren wird und wie unser Land in 12 oder 24 Monaten aussieht.
    Ich habe Angst davor, dass der deutsche Phlegmatismus, die trägen und satten Deutschen, dem Rechtsextremismus solchen Vorschub leisten, dass wir dann eine Zeitreise zurück in die 30er und 40er Jahre des letzten Jahrhunderts machen.
    Ich habe riesige Angst davor, dass das, was wir uns alle in der Schule geschworen haben zu bekämpfen (wir werden den Holocoust nicht vergessen und wir werden nicht wegschauen und wir werden es nicht zulassen, dass es jemals wieder soweit kommt in Deutschland), dass das zur Neuauflage wird... history repeating und so ;(


    Anne...ich habe da ua kräftig Dinge von hier und Diskussionen aus dem RL vermengt, sorry, ich wollte dich damit nicht persönlich angehen, habe das ungünstig mit Zitaten deiner Threads vermengt. Mir begegnet einfach immer wieder auch Leuten im RL das sie das mit "verwirrte dumme Jungs", "Wendeverlierer", "Intelligenzflüchtlinge" etc. abtun. Gestern im gespräch erst meine Mutter die das ganz schrecklich findet was da passiert sich aber gleichzeitig damit beruhigt, dass das "nur" Idioten, dumme Jungs etc. sind. Die sehr geschickt darin ist den alltgl. Rassismus eben nicht wahrzunehmen.
    Ähnlich wie talpa, finde ich es faszinierend, dass in vielen Fällen all die Ursachen, die hier genannt werden und der Wunsch der Kommunikation nicht auf links-Autonome oder gewaltbereite Punks angewandt wird, sondern dies immer wieder bei den rechten kommt.


    Ich weiß dass ich mich jetzt auf sehr dünnes Eis begebe und es ist nur eine ganz persönliche Vermutung aber ich vermute das das so ein bißchen eine sehr "deutsche" Macke ist die damit zusammenhängt, dass wir von zwei ganzen Generationen nur allzuoft dieses "Wir konnten nichts dafür", "Man konnte ja nichts machen/sagen", "Wir haben ja nur Befehle verfolgt", "Wir wussten ja nicht wirklich was die tun" ...zu hören bekommen haben...es hat quasie in Deutschland lange Tradition rechtes und ultrarechtes, menschenverachtendes Gedankengut zu relativieren, zu negieren und zu ignorieren...
    Aber mir macht es Angst Prallelen zu sehen...zu 1938...wo auch die "dummen Jungs" in einer Novembernacht über die Strenge schlugen... und die Polizei hat zugeschaut.


    Vermutlich sind wir tatsächlich ganz dicht aneinander was unsere Ansichten angeht...nur dass ich nicht Willens bin diesen Menschen auch nur ein Minimum an Verantwortung abzunehmen, dafür das sie menschenverachtende, fremdenfeindliche Vollidioten geworden sind.


    Kiwi

    • Offizieller Beitrag

    Furrina, wir scheinen sehr unterschiedliche Definitionen von "verstehen" zu haben.


    Ich gehe unterdessen sogar so weit, dass genau dieses "ja, wir verstehen schon, dass diese Leute frustriert sind, xy Gründe haben rechtes Gedankengut nachzuplappern, verständlicherweise halt Angst haben" etc pp ein Hauptgrund für diese jetzige Entwicklung ist...


    Würde auch nur irgendeine andere Ideologie so wohlwollend gepampert, würde sie genauso über uns herein brechen...


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich finde es auch wichtig zu verstehen, was passiert, wie es passiert. Meinungsmache, Propaganda, Wortwahl in deutschen Medien, Zuschauen der Polizei, Bestätigung durch Politiker .... Wir müssen verstehen, wo die Anführer andocken, wie Hemmschwellen gesenkt werden, wie gesellschaftliches Verständnis für Menschenhass entsteht.

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  • ok, ich hatte das jetzt nicht wirklich so aufgefasst das du verstehen willst was ich meine...


    Ich bin hat der Meinung das an nichts wirkungsvoll bekämpfen kann wenn man die Mechanismen die dahinter sind nicht erforscht.

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  • Aber warum "versteht" denn niemand die Linken? Warum werden, wenn sie Autos anzünden, diese Sachen extrem scharf verurteilt. So ganz bin ich da eben nicht dabei. Gerade in "meiner" Stadt gab es von Anfang an eine große Menge die gegen die Pegidaablegeraufmärsche aufzog und das wurde total hart angegangen. Ich kann das manchmal gar nicht verstehen..wie gesagt, bei Fussball, G7, ect. ect. haben wir Polizei. Als hier mal eine unangemeldete Demo stattfand, im linken Szeneviertel, war ruck zuck mind. 100 Schaft da. Warum gibt es keine Erklärung weites der Politik dazu, wieso das nun nicht möglich ist.

  • Aber warum "versteht" denn niemand die Linken? Warum werden, wenn sie Autos anzünden, diese Sachen extrem scharf verurteilt.


    oh da können wir auch gern drüber diskutieren, aber vielleicht nicht hier?


    Nur fürs Protokoll, ich finde Extremismus und Gewalt in JEDER Form abstoßend und hirnrissig.

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  • Anne...ich habe da ua kräftig Dinge von hier und Diskussionen aus dem RL vermengt, sorry, ich wollte dich damit nicht persönlich angehen, habe das ungünstig mit Zitaten deiner Threads vermengt.

    Danke, Kiwi, für Deine Aufklärung, alles gut #knuddel.


    Ähnlich wie talpa, finde ich es faszinierend, dass in vielen Fällen all die Ursachen, die hier genannt werden und der Wunsch der Kommunikation nicht auf links-Autonome oder gewaltbereite Punks angewandt wird, sondern dies immer wieder bei den rechten kommt.

    Öhm, das war mir vorher noch gar nicht bewusst #schäm
    Gut, dass Ihr beiden, Talpa und Du, das so auf den Tisch gebracht habt, es war mir bisher noch gar nicht aufgefallen und gibt mir sehr zu denken 8I


    Ich weiß dass ich mich jetzt auf sehr dünnes Eis begebe und es ist nur eine ganz persönliche Vermutung aber ich vermute das das so ein bißchen eine sehr "deutsche" Macke ist die damit zusammenhängt, dass wir von zwei ganzen Generationen nur allzuoft dieses "Wir konnten nichts dafür", "Man konnte ja nichts machen/sagen", "Wir haben ja nur Befehle verfolgt", "Wir wussten ja nicht wirklich was die tun" ...zu hören bekommen haben...es hat quasie in Deutschland lange Tradition rechtes und ultrarechtes, menschenverachtendes Gedankengut zu relativieren, zu negieren und zu ignorieren...

    Guter Gedanke dazu. Vielleicht ist das wirklich ein Rausreden und Rechtfertigen vor sich selbst, dass damals eben nicht genug gegenan gegenan gegengane wurde und sich zu viele Menschen einfach weggeduckt haben.
    Wie beim Punkt darüber ist es sehr beredt, dass es dabei nur um rechtes Zeugs geht und nicht um Linkes.


    Vermutlich sind wir tatsächlich ganz dicht aneinander was unsere Ansichten angeht...nur dass ich nicht Willens bin diesen Menschen auch nur ein Minimum an Verantwortung abzunehmen, dafür das sie menschenverachtende, fremdenfeindliche Vollidioten geworden sind.

    Ja, das sind wir. Eines ist mir aber ganz, ganz, ganz wichtig: Ich nehme denen auch nicht das geringste bisschen Verantwortung ab !
    Ich möchte sie dafür genauso zur Verantwortung gezogen sehen, wie Du.


    Ich versuche nur für MICH, Erklärungen dafür zu finden, wie DAS in DIESEM Land passieren kann. Ich bin so fassungslos darüber, das sich nach Gründen und Erklärungen dafür suche.


    ABER NIEMALS NEHME ICH IHNEN AUCH NUR EINEN HAUCH DIE VERANTWORTUNG FÜR IHRE HANDLUNGEN AB !!! (ich muss das leider so "schreien", damit das deutlicher wird, sorry.)



    LG,
    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

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