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und ich denke, dass die doch sehr "patriotischen" ukrainer jetzt auch nicht mehr ein soooo großes interesse an der EU-mitgliedschaft haben.
nun denn...

Ich hatte hier auch grad so eine Diskussion mit einer Ukrainerin - was sagt man denn bitte auf die Aussage, dass das ganze Thema jetzt nur so von den Medien aufgebauscht wird bzw. nur so viele auf einmal kommen, weil in Ungarn "Stau" war, diese Massen ja auch gar keine syrischen Kriegsflüchtlinge sind, sondern anderswoher und in erster Linie Wirtschaftsflüchtlinge? 8I  
Sprich, wenn die Faktenlage einfach komplett angezweifelt wird? 8I  
Ich bin da echt ratlos.

Mal etwas ganz anderes:

Mein Töchterchen hat gestern ein Bilderbuch aus der Bibliothek mitgebracht. Es heißt "Zuhause kann überall sein".
Das ist ein ganz großartiges Buch zum Thema "Flüchtling". Es geht um ein kleines (afrikanisches?) Mädchen, das wegen Krieg aus ihrer Heimat flüchten muss und in ein neues Land kommt, in eine fremde, laute Welt, in der sie niemanden versteht.
Zu Hause kuschelt sie sich in ihre "alte Decke", in die Worte, Geräusche und Erinnerungen an ihre alte Heimat.
Dann lernt sie in der "neuen Welt" ein Mädchen kennen und nach und nach bringt das Mädchen ihr die Sprache bei und die Kleine "webt" sich eine neue Decke.

Zitat

"Heute ist meine neue Decke genauso warm, weich und gemütlich wie meine alte. Und ich weiß, dass es egal ist, welche Decke ich benutze, denn ...
Ich bin immer ich!"

Das Buch ist absolut bezaubernd gezeichnet. Das kleine Mädchen, ihre Heimat und ihre "alte Decke" in warmen rot-orange Tönen. Das neue Zuhause in kühlen, blau-grünen Farben.
Und es hat die wundervolle Botschaft, wie Integration gelingen kann!

Nichts für kleine Kinder, aber für das Vorschul- und Grundschulalter sehr gut!

Freda, das klingt schön.
Meinst du, das ist schon etwas für die neu angekommenen Kinder oder triggert das vielleicht zu sehr?

Ja, ich denke, es ist auch für betroffene Kinder geeignet. Das Thema Krieg wird nicht dargestellt, das Wort wird nur einmal auf der ersten Seite erwähnt. Auf der zweiten Seite geht es dann schon weiter, dass sie im neuen Land in Sicherheit sind.
Die Texte sind auch sehr kurz, das meiste wird über die Bilder transportiert.

Zitat von daikiri

Ich hatte hier auch grad so eine Diskussion mit einer Ukrainerin - was sagt man denn bitte auf die Aussage, dass das ganze Thema jetzt nur so von den Medien aufgebauscht wird bzw. nur so viele auf einmal kommen, weil in Ungarn "Stau" war, diese Massen ja auch gar keine syrischen Kriegsflüchtlinge sind, sondern anderswoher und in erster Linie Wirtschaftsflüchtlinge? 8I  
Sprich, wenn die Faktenlage einfach komplett angezweifelt wird? 8I  
Ich bin da echt ratlos.

am besten gar nichts mehr. ich habe nach annähernd 400 gesprächen aufgegeben, mit denen über solche sachen zu sprechen.

Slowenien:

„Wir sind hier katholisch und wir wollen nicht, dass Moslems hier her kommen, ihre Moscheen bauen und uns sagen, was wir zu tun haben“ - Die Slowakei soll nach den neusten EU-Plänen etwa 1.500 Flüchtlinge aufnehmen. Die Reaktionen:

https://www.facebook.com/tages…videos/10153582243224407/

ich beobachte die angelegenheit bei den ukrainern übrigens besonders aufmerksam. die EU ist keine einbahnstraße, wo mal nur viele neue schöne sachen bekommt (z.b. schuldenschnitte) ohne auch etwas entgegenzubringen.

Ich hab auch schnell aufgegeben, bin aber nach wie vor fassungslos, wie man die FAKTEN einfach negieren kann
Bzw. als reine Interpretation darstellen und als "Meinungsmache" der Medien - als ob die gleichgeschaltet und durch irgendwelche Interessen zensiert wären, ALLE.
Und als Beleg dafür, dass sie es wissen MUSS, führt sie an dass in der Flüchtlingsunterkunft, in der sie hilft, ausschließlich Schwarzafrikaner sind und keiner von denen auf auch nur einen Syrer irgendwo gesehen haben will 8I  
Und dass ja überhaupt niemand einen Grund hätte, nach Deutschland zu kommen, weil selbst unter Saddam hätten die Leute im Irak ja gut gelebt

Meine Kinderfrau ist als Kind vor Saddam aus dem Irak gelohen ... ja, gut gelebt haben sie da wirklich. Sie wussten halt nicht, wie lange
Du kannst die Dame nett von mir grüßen, ich habe jede Menge syrische Papiere gesehen - und diejenigen, die keine haben, weil sie gar keine Syrer oder Iraki sind, würden vermutlich schnell auffallen, wenn sie mit den arabischen oder kurdischen Übersetzern nichts anfangen können oder sich mit den "Arabern mit Pass" nicht unterhalten können
ich meine, das kann man natürlich versuchen - auch die Flüchtlinge vom Balkan sind verzweifelt und chancenlos. Aber das fällt ziemlich flott auf.

ich gestehe das ist mir grad im Moment alles zu weit entfernt...und zu theoretisch

lg doris

Was jetzt?

falls du mich meinst, ich schau grad ohne mir echt Gedanken zu machen, dass hilfe passiert, für die, die hier wo ich bin sind...über den rest mach ich mir dann wieder Gedanken, wenns hier grad etwas ruhiger wird...es kommen morgen 200 neue und nichts geht, weil alle überlastet...kacke das

lg doris

Kuckt euch mal diesen tollen, bewegenden kleinen Film (17min) an:
https://www.youtube.com/watch?v=ubGhzVdnhQw
(We Walk Together: a Syrian refugee family’s journey to the heart of Europe)

Zitat von soraya

hi,
und weißt du wie damit umgegangen wird?
lg

Hmm, also mir wurde das ja erzählt, als ich mich für den Deutschunterricht gemeldet habe, und da hieß es dann, oh, super, dann können wir in Zukunft mehr Gruppen machen und müssen nicht mehr versuchen die zusammen zu unterrichten. Was sicher sinnvoll ist, weil die Pakistaner schneller lernen würden, wohingegen es bei den Nigerianern wohl etwas schwieriger ist, also die sind wohl nicht so diszipliniert und Analphabeten sind auch dabei. Kann schon verstehen, dass es für die anderen frustrierend ist... und es prallen halt sehr unterschiedliche Mentalitäten aufeinander. Ich bin selber sehr gespannt, wie es mir damit gehen wird.

Hat jemand das Heute-Journal gesehen? Puh, ich finde diese ganzen Entwicklungen richtig beängstigend. Also dass immer mehr und mehr kommen wollen... es gibt ja keine andere menschlich vertretbare Option, als all die Menschen weiter freundlich aufzunehmen. Handlungsspielräume hätte es vielleicht in den letzten Jahren gegeben, aber das wurde verpasst. Und nun? Was wird wohl passieren, wenn die härteren Gesetze in Ungarn in Kraft treten? Das mag ich mir gar nicht ausmalen. Oder wenn es kälter wird, muss man nicht davon ausgehen, dass massenhaft Menschen erkranken werden, wenn die weiter zu Fuß unterwegs sind, schlecht bekleidet und irgendwo ohne Heizung übernachten müssen? Keine schönen Aussichten... hoffentlich wird darüber in der EU schon nachgedacht, wie man dann eine medizinische Versorgung gewährleisten kann...

Zitat

hoffentlich wird darüber in der EU schon nachgedacht, wie man dann eine medizinische Versorgung gewährleisten kann...

Ich befürchte, das Ergebnis des Nachdenkens wird sein: Wenn wir die Grenze dicht machen, erfriert niemand in Ungarn (sondern vor der Grenze, aber das ist ja dann kein europäisches Problem)

Zitat von Yolotzin

Hat jemand das Heute-Journal gesehen? Puh, ich finde diese ganzen Entwicklungen richtig beängstigend. Also dass immer mehr und mehr kommen wollen... es gibt ja keine andere menschlich vertretbare Option, als all die Menschen weiter freundlich aufzunehmen.

Genau. Und das ist das, was wir uns für uns und unsere Freunde, Angehörigen und Landsleute auch wünschen würden.

Zitat von Yolotzin

Und nun? Was wird wohl passieren, wenn die härteren Gesetze in Ungarn in Kraft treten?

Dann wird es vermutlich dramatisch werden und Menschenrechte verletzt werden (als ob das nicht schon jetzt der Fall wäre). Die Menschen kommen trotzdem, wo sollen sie denn hin. Es werden mehr Menschen sterben, mehr Menschen traumatisiert werden.

Und ganz klar: Auch wir "Europäer" werden Nachteile zu spüren bekommen, auch ohne Veränderungen in Ungarn. Das lässt sich nicht wegreden. Ich sehe es als Chance und Herausforderung. Auf alle Fälle ist es einfach eine Tatsache, auch wenn man es sich anders wünscht.
Aber die Leute, die da fliehen, sind auch vor Tatsachen gestellt worden und hätten es sich anders gewünscht.

Zitat von Fiawin

Und ganz klar: Auch wir "Europäer" werden Nachteile zu spüren bekommen, auch ohne Veränderungen in Ungarn. Das lässt sich nicht wegreden. Ich sehe es als Chance und Herausforderung. Auf alle Fälle ist es einfach eine Tatsache, auch wenn man es sich anders wünscht.

und das meinte ich in der anderen diskussion (oder hier weiter vorn?): es geht längst um sehr große fragen von historischer bedeutung und nicht um ausgefallene sportstunden. bin gespannt, wann das in den hirnen ankommt.

gewarnt wurde vor all dem (auch von mir) schon vor langem. diese geopolitik, die da seit jahrzehnten betrieben wird, ist ein verbrechen. da beisst die maus keinen faden ab.

Deutschland macht die Grenzen dicht
focus

Bin gespannt, ob ich Schwierigkeiten bei meinem täglichen Grenzübertritt haben werde, wohne direkt an der Grenze und pendle.

Aber die Zahlen der ankommenden Flüchtlinge der letzten Tage in München sind wirklich irrwitzig.
Jetzt wird es wirklich höchste Zeit, dass ALLE europäischen Staaten eine gemeinsame Lösung finden...