Essverhalten sorgt immer öfter für dicke Luft

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  • Hallo an alle,


    mein 4 jähriger Sohn treibt mich in den Wahnsinn. Er ist schon länger sehr empfindlich beim Essen. Sobald Gemüse oder Obst
    zu erkennen ist (also nicht zu Mus verarbeitet Bestandteil des Essens) zieht er ein Gesicht und "ihhh das mag ich nicht" und dann
    hat er angeblich keinen Hunger. Ende vom Lied ist dann ein hungriges Kind was kurz vorm Schlafengehen doch noch merkt das der Bauch
    echt wehtun kann so ohne gegessen zu haben.
    Er kocht unheimlich gerne mit mir oder hilft mir in der Küche beim backen (was wir beide sehr genießen), aber meistens isst er es hinterher nicht.
    Selbst bei von ihm selbst belegter Pizza ernten wir bei Tisch das übliche angewiderte Gesicht. Und ganz ehrlich das macht mich sowas von #sauer . Das sorgt für extrem
    schlechte Stimmung bei Tisch weil es immer Gemecker aus seiner Richtung gibt. Und das zu ignorieren fällt irgendwann sehr schwer. Das läuft
    schon seit bestimmt 1 Jahr so. Früher hat er wesentlich mehr an Obst und Gemüse gegessen. Und es hat ihm geschmeckt und als ob er von
    heute auf morgen beschlossen hat....so jetzt ist das eklig....rührt er keine Trauben, Heidelbeeren oder Paprika mehr an. Das hat echt gerne gegessen.
    Wir haben es schon probiert mit

    • es wird richtig probiert
      also ein Löffel voll, kauen und schlucken und erst dann kann er was anderes bekommen
    • das was auf dem Tisch steht oder gar nichts
      da hatte er regelmäßig
      beim Zubettgehen einen richtig knurrenden Magen und konnte nicht
      einschlafen. Und selbst dann hat er das Essen von vorher abgelehnt und
      ist mit knurrendem Bauch wieder zurück ins Bett.....und konnte nicht
      einschlafen. bzw. hat nicht lange geschlafen. Das haben wir echt nur
      einen Abend versucht. Sollten wir das mal länger durchziehen. Im Sinne von "wenn er wirklich Hunger hat dann isst er das auch"? .....Das würde mir aber irgendwie widerstreben.
    • nur noch kalte Küche
      das läuft erst seit heute abend #pfeif . habe mich so geärgert beim Abendessen, dass ich für ihn in den Kochstreik getreten bin. Also gibts nur noch kalte Küche. Brot mit Wurst und Käse. Und seinen heißgeliebten Joghurt mit Nüssen und/oder Schokostreuseln. Oder auch Cornflakes mit Milch. Mal ne Banane und nen Apfel (eher selten). Über die Sinnhaltigkeit habe ich ehrlich gesagt noch nicht wirklich nachgedacht #weissnicht ich war und bin halt sauer und traurig. Ich habe wohl die Hoffnung dass er lernen könnte dass er auch mal Unbekanntes probieren soll.

    Wie bringe ich ihm bei, dass gesundes Essen wichtig ist, wenn er es nicht probieren will ;( und wenn er es doch tut eben sagt das schmeckt mir nicht. Wir schauen uns zu diesem Thema auch Bücher an oder in Kindersendungen wird dieses Thema behandelt. Er versteht das dann auch, aber das heißt für ihn dann nicht das er auch gesund essen muss.
    Ich mache mir echt Sorgen dass er sich zu einseitig ernährt. Er isst ja nicht wirklich Obst oder Gemüse. Entweder isst er gar nichts oder sortiert aus. Je nachdem ob aussortieren möglich ist. Außer ich besorge ihm Obstbecher. Gemüse geht nur Tomatensosse.


    So langsam wird mir das echt zuviel. Ich überlege schon immer beim Essenswochenplan erstellen.....hmm was könnte er essen. .....und dann isst er es doch nicht, obwohl er es vor einer Woche noch möchte. Ich meine er ist ein sehr sprunghafter Charakter aber das finde ich schon extrem.


    Wie sind eure Erfahrungen? Habt ihr irgendwelche Ratschläge für mich?
    Bin echt am Ende meiner Weisheit. Kann ihn ja nicht zwingen. Und meine große Tochter ist hier total unkompliziert. Bin das gar nicht gewohnt. Und es geht leider nicht vorbei, wie wir erst gehofft haben.

    Liebe Grüße


    Dani und Krümelchen (03/08)


    #laola

  • Naja, wenn er es nicht mag, dann mag er es nicht. Da kann Obst und Gemüse noch so gesund sein. #weissnicht


    Ich koche oft so, daß sich jeder am Tisch die einzelnen Komponenten zusammenstellen kann. Und wenn dann ewiglang bei dem einen nur Nudeln/Reis/Kartoffel und Soße/Ketchup auf dem Teller landet, dann ist das eben so. Manchmal ist es dann eben auch "nur" eine Scheibe Brot mit Salami oder so.
    Geschmäcker können sich ändern, meine Kinder mögen phasenweise kein Gemüse und dann können sie sich wieder nur davon ernähren.
    Probieren muss hier keiner, die Neugier kommt irgendwann von ganz allein oder eben nicht. Ich weiß auch ohne probieren, daß ich keine Auberginen mag. Ist eben so.


    Tomatensoße kann doch auch gesund sein (je nachdem, wie man sie zubereitet) Was ist mit Kräutern oder Getränken? Damit kann man auch ganz gut Vitamine in sich reinstopfen ;)

    Ich finde, Erwachsene verstehen manchmal nicht so viel vom Leben. Nicht mal Mama.
    Tara aus dem Möwenweg (Kirsten Boie)

    Einmal editiert, zuletzt von Samika ()

  • Meine Große isst auch sehr unkompliziert und die Kleine (gerade 6) ist ähnlich wie dein Sohn und mag nur wenig, was von uns gekocht wird. Wir kochen was den meisten schmeckt und wenn es jemand nicht mag, der soll Haferflocken/Müsli/Joghurt oder ein Brot essen. Das klappt. Woran wir aber noch arbeiten ist, dass die Kleine nicht jedes mal laut meckert oder schreit, wenn ihr das gekochte nicht passt(was so ungefähr zu 80% der Fall ist).
    Mittags nach der Schule gibt es oft warme Kleinigkeiten(Pfannkuchen, Nudeln mit Pesto, Kartoffeln mit Quark...), da isst sie meist gut mit. Abends, bei unserer eigentlichen "Hauptmahlzeit", ist es mir dann egal, wenn sie kaltes isst.
    Wenn sie kein Obst/Gemüse essen würde, würde ich das dann doch als Mus geben, wenn es dann angenommen wird.
    Ich war als Kind auch so, esse heute fast alles und Druck oder sonstiges Zureden hat keinen Sinn gemacht. Da spare ich mir den Ärger, solange sie nicht nur Müll zu sich nimmt.

  • Das ist ganz normal in dem Alter. Schau mal hier im Link steht irgendwo die Erklärung
    http://www.eltern.de/kleinkind…ltern-schuldgefuehle.html



    Mein 4,5 Jähriger isst grad auch sehr selektiv. Gemüse z.b. nur wenn es grün ist #augen Aber wenn er meint wird es schon so sein. Ich koche nicht extra für ihn, aber Nudeln/Reis gehen fast immer und oft möchte er Brot/Toast/Cornflakes. Das kann er immer haben. Und was grade auch gut geht ist Bananenmilch. Das ersetzt auch schonmal eine Mahlzeit

    Strength doesn't come from what you can do. It comes from overcoming the things you once thought you couldn't.

  • Ich habe schon öfter gelesen, dass es das Essverhalten noch verschlechtert, wenn man Lebensmittel in gesund und ungesund einteilt.


    Ich würde dir raten, dich zu entspannen. Koch einfach für euch, was schmeckt, wenn er sich etwas wünscht, dann probiere das, aber nur, wenn ihr es auch mögt. Evtl. eine Komponente extra kochen, bei uns sind das momentan eigentlich immer Nudeln.


    Bei uns ist es ähnlich und es nervt natürlich auch. Vieles, was noch vor einem Jahr gegessen wurde, mag er nicht mehr, Gemüse und Obst auch eher selten.


    Aber es ist alles relativ, eine Mutter im Kindergarten hat sich bei einem Fest mal darüber beschwert, dass ihr Sohn kein Gemüse isst, und dann hat er vom Buffet Kirschtomaten ohne alles gegessen, und er isst zu Hause Naturjoghurt pur!


    Und unser Sohn isst zwar momentan nur zwei Gemüsesorten, Mais, und rohe Gurken, und geschälte Äpfel. Und sonst an Obst nur Saisonware, wie Beeren, Kirschen, Wassermelone, das hat sich ja bald wieder erledigt. Dafür isst er Pilze und Käse, darüber bin ich schon glücklich.
    Sonst isst er an "richtigem" Essen nur Kartoffeln und Nudeln und natürlich Pommes. Wurst in allen Variationen, bzw. momentan nur ohne Haut, Hackbällchen und manchmal Hackfleisch. Also alles eher ungesund und fettig, und sonst am liebsten süß.


    Pfannkuchen gehen immer und Eier auch, die mag ich aber wieder nicht.


    Als er drei war, gab es bestimmt dreimal pro Woche Pfannkuchen mit Obstmus, das Obstmus mag er mittlerweile aber auch nicht mehr, und sonst hauptsächlich Nudeln mit Parmesan, die gehen eigentlich immer, und die kann man auch nebenher kochen. Und wenn gar nichts geht, was gekocht wird, dann gibt es eben ein Brot oder eine Schüssel Cornflakes/Müsli mit Milch (bei uns momentan Seitenbacher Düsis).


    Mein Neffe hat sich jahrelang von Vollkorntoast mit Nutella ernährt, er ist jetzt erwachsen und isst sogar manche Gemüsesorten, und er ist und war immer vollkommen gesund, auch das geht.


    Ich finde übrigens einen vollen Löffel zum Probieren fast zu viel, ich würde bei einer neuen Speise maximal einmal verlangen, einen Bissen zu probieren, den man notfalls aber auch ausspucken darf. Aber auch nur, wenn es von der Richtung her dem Geschmack des Kindes entspricht, also, wenn jemand keinen Käse mag, dann braucht er auch keine andere Sorte zu probieren.


    Mir selbst wird von sehr vielen Lebensmitteln übel, ich würde mich wahrscheinlich übergeben müssen, wenn man mich zum Probieren zwingen würde. Das hat nichts mit meiner Einstellung sein, es kann sogar sein, dass mir etwas grundsätzlich schmeckt, mir dann aber beim Essen übel wird und es mich dann anekelt. Von daher bin ich absoluter Gegner davon, jemanden zum Essen zu zwingen.



    Und hungern lassen geht für mich auch nicht, das hat für mich auch mit respektvollem Umgang zu tun, ich würde ja auch keinen Erwachsenen hungern lassen, der etwas nicht mag.

  • Komponenten essen anbieten aber nichts aufzwingen
    also zb
    1 oder 2 sorten gemuese
    kohlenhydrate (reis nideln kartoffeln..)
    Eiweiss (hirse, fleisch, fisch huhn,...)


    Dein sohn darf davon das essen was er mag und wieviel er mag
    ihr kommentiert nicht


    dieses verhalten brachte bei uns schon vor jahren entspannung rein

  • Kalte Küche abends ist doch o.k.! Brot mit Wurst oder Käse ist doch nicht ungesund? Ihr könntet ja verschiedene Brotsorten kaufen ... oder selbst Brot backen (das ist bei uns superbeliebt). Joghurt mit Nüssen hört sich auch gut an, und mal Cornflakes mit Milch geht doch auch.


    Ich würd mir da keinen Kopp drum machen. Esst ihr Eltern, was ihr mögt, Kindchen kann ja Brot essen.


    Hagendeel

  • Ich würde das auch entspannt sehen, unsere hatten alle ihre Phasen und Marotten. Generell kochen wir eher so, wie es uns Eltern schmeckt, versuchen möglichst die Komponenten einzeln zu servieren. Bei "anerkannten" Ekelgerichten darf man gern Sachen weglassen oder stattdessen Obst oder Brot bekommen (das gilt bei uns mittlerweile eben nicht mehr generell für alle Gerichte, die man gerade mal nicht mag - wir hatten das z.B. mit Kartoffeln, die in 3-4 Zubereitungsvarianten beliebt waren, in anderen als ungenießbar bezeichnet wurden... mittlerweile haben wir da tw. sehr große Begeisterung (ich schätze, durch die Gewöhnung))


    Großartig als gesund und ungesund wird hier nichts eingeordnet, es gibt regelmäßig auch süße Hauptgerichte oder sie dürfen sich mal beim Einkaufen einen süßen Joghurt oder Pudding aussuchen. Viele Gerichte basieren aber eher auf Basiszutaten wie Gemüse, Getreide, Milchprodukten in der "Urform" etc. Manche Kinder hier mögen nach wie vor Oliven, Ziegenkäse oder sowas. Was wir vor einer Weile eingeführt haben: Sonntag ist Wunschtag, da darf in einer gewissen Reihenfolge jeder sein Lieblingsgericht wünschen, das wird dann gemeinsam gekocht und gegessen.

    k. (*1979) mit p. (*02/2006), k. (*09/2008), h. (*12/2010) und f. (*09/2015)

  • hier auch: entspann Dich, er wird´s überleben.
    Meiner ist bald 12, und Gemüse ist noch nicht in Sicht. #pfeif
    Ich kann´s nicht ändern.
    Er ist gesund, agil und sportlich, nicht dick nicht dünn.

    annalin mit Nr 1 M 9/2003 und Nr2 W 3/2006

  • Ich schließe mich weitgehend an, würde aber nicht unbedingt den heißgeliebten Joghurt mir Schoko als Alternative anbieten.
    Sondern den eher dann, wenn er auch was normales gegessen hat oder so.


    Generell kann man an den Vorlieben eher wenig machen, denke ich.


    Notfalls pürier halt mehr, bei uns gibt es manche Gemüse auch immer nur als pürierte Suppe oder unter Kartoffelbrei gemischt..

    • Offizieller Beitrag

    Ich hatte mir ja immer eingebildet, dass man es nur richtig anstellen müsse, dann seien die Kinder nicht heikel. Tja, bis mein Sohn ca 3 war - dann folgten lange Jahre mit dem heikelsten Kind der Menschheitsgeschichte... die Strafe für meinen Hochmut...


    Wir haben uns an einfache Regeln gehalten:
    - die Erwachsenen stellen die Auswahl auf den Tisch
    - die Kinder entscheiden, was und wieviel sie davon essen
    - es wird nichts extra gekocht
    - Komponentenessen (immer mindestens EINE "essbare" Komponente zum Sattessen auf dem Tisch)
    - auf einem kleinen Tellerchen landete eine homöapathische Menge zum Probieren (! Wirklich winzig und nur unter der Voraussetzung, dass es das Kind nicht ekelt), mit der Bitte, zu kosten. Kosten beinhaltet auch Riechen, nur die Zungenspitze eintauchen oder halt wirklich probieren - die Aufforderung wurde nicht wiederholt und auģch nicht kommentiert, wenn nicht gekostet wurde. Aber der Probierhappen kam immer wieder...


    Ansonsten: Kinder können wunderbar mit ziemlich langweiliger Kost auskommen. Karotten und Äpfel als Rohkost, Pasta, Käse und Jogurt und ab und an etwas Tomatensauce und mal etwas Vollkorn hat bei uns lange gereicht.
    Wir haben für ein voĺlwertiges Frühstück gesorgt: Vollkornhaferflockenporridge mit Milch und ungezuckertem Apfelmark war meine Beruhigung in den Jahren - damit kann kind gross werden.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Hier gibt es Abends immer kalte Küche und ich finde das vollkommen ok :) Von daher würde ich - so lang Dein Knirps sich so eben satt essen kann - dies als perfekte Lösung sehen :)

    • Offizieller Beitrag

    Ach ja: und Dessert und "Aufessen"/"was Vernünftiges Essen" haben wir völlig entkoppelt. Pudding oder andere geliebte Desserts gabs dann halt als Zwischenmahlzeit, unabhängig davon, was er zu Mittag gegessen bzw nicht gegessen hatte. Habe ich mir in der Krippe abgekuckt.

  • Genau - hier auch so. Es gab Zeiten, da hat meine heute 11jährige nix gegessen, bis auf Salatgurke und Froop-Joghurt (bah!). Aber das war dann eben eine zeitlang so. Sie isst heute relativ normal (liebt Gemüse!).

  • Was mag er denn gerne?
    Vielleicht kannst du das ja täglich einbauen.
    Mein Mittlerer ist auch sehr heikel und auch dünn.
    Die letzten Winter hatte er sogar einen Mangel, war immer lustlos, müde und kränklich...
    Ich hab ihn dann mit Orthomol und viel raus gehen aufgepäppelt.
    Das letzte halbe Jahr ist es besser geworden und er isst auch mal nennenswerte Mengen, aber nach wie vor viel zuviel Brot ...
    Ich würde das schon im Auge behalten.
    In Tomatensoße hab ich immer jede Menge Gemüse gemischt und püriert.
    Ich habe seine Lieblingsgerichte auch 3 Tage lang hingestellt, während wir was anderes aßen.
    Mag er den Rohkost?
    Hier ist Paprika, Gurke und Tomate sehr beliebt und auch Salat.
    Ich denke es ist gut, den Fokus nicht mehr so darauf zu richten, es aber im Auge zu behalten und das bestmögliche draus zu machen, ohne Druck und Erklärungen.

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
    Dann schaue in den Spiegel.

  • Mein Sohn ist so heikel, seit er 3 ist. Er möchte leere Nudeln oder einen Apfel oder ein Marmeladebrot. Fertig.


    Also ernähren wir ihn meistens von leeren Nudeln und Äpfeln. Bisher hatte er kaum Mangelerscheinungen ;) Allerdings bilde ich mir in den letzten Wochen ein, dass es gaaaaanz leicht besser wird. Gestern hat er z.B. ein Brot mit Frischkäse gegessen.


    Ich glaube, das kannst du nur aussitzen und möglichst wenig tratra drumherum machen.

    You never forget a person who came to you with a torch in the dark.

  • Hallo,


    *Leise vor mich hin lächel und an viele interessante Diskussionen mit Talpa denke...;o) *


    Wir haben da nie Kämpfe drum gemacht.


    Es gab, was es gab, wir haben uns bemüht, daß mindestens 1-2 Komponenten für jeden "essbar" waren.
    Wer was und wie viel davon aß, war aber nicht unsere Sache. Wer gar nichts vom Tisch mochte, konnte eine Schnitte bekommen oder Haferflocken (mochten sie recht gerne) usw.


    Also keinen Naschkram und auch nichts Aufwändiges, aber eben doch eine Alternative. Ich gebe zu, wenn meine Familie süßen Grießbrei isst, bin ICH diejenige, die sich ein Käsebrot macht.


    Mit 4 haben viele Kinder eine Kohlehydratphase in Verbindung mit eingeschränkter Essensauswahl, das lässt sich auch aus der Menschheitsgeschichte heraus erklären. Ich schriebs letztens schon, der Herr Wichtel hat in der Zeit bis zu 7 Schälchen Couscous über den Tag verteilt gegessen - aber fast nichts anderes.


    Anbieten kann man Gemüse immer wieder, auch in verschiedenen Formen, in dem Alter mochten meine z.b. viel lieber zurechtgeschnittene Rohkost statt gekochtem Gemüse. Also gab es eben einen Teil des Gemüses roh geschnippelt auf einem Teller. Ob eine Mahlzeit kalt oder warm ist, spielt ja keine Rolle für den Körper und in Rohkost sind ja sogar mehr Vitamine.


    Inzwischen essen sie übrigens auch sehr viel, nicht jeder alles, aber das tun wir Erwachsenen ja auch nicht.
    Und sie sind offen für Experimente, probieren auch mal ungewöhliches. Aber damals in dem Alter? schwer möglich.
    Daß sie irgendwann mal irgendwo unhöflich über das Essen dort gespeckert hätten, habe ich nie erlebt. Sie lassen eben das, was sie wirklich gar nicht mögen diskret weg.


    Spannend war immer: Wenn sie jemand zum kosten drängen wollte (Omas können da manchmal nicht aus ihrer haut...), war das beim kosten prinzipiell "bah". Und blieb es auch. Stellte man es auf den Tisch und ignorierte das "Mag ich nicht" kam erstaunlich oft irgendwann (nicht beim ersten Mal, aber vielleicht beim 5. oder 7.) Naaaagut, lass mal kosten!" und dann konnten sie wirklich entscheiden, ob sie es mögen oder nicht.


    Also auch von mir der Tipp: Entspannen. Kochen so wie ihr es mögt und so daß er 1-2 Sachen davon mag und es ansonsten ohne Druck ihm überlassen, was und wie viel er isst.
    Die Tischatmosphäre schön gestalten (Kerze, kleine Tischdeko), sich unterhalten, auch mal Spaß machen ...
    Eine gemeinsame Mahlzeit ist doch so viel mehr als das, was im Magen landet.

    • Offizieller Beitrag

    Wir haben heutzutage eine ziemlich fixe Meinung von "gesunder Ernährung" - abwechslungsreich soll sie sein, dann gibts keinen Mangel...


    Nun, kleine Kinder haben da andere Prioritäten - und mei, warum nicht? Haupptsache, es ist Eiweiss, Kohlenhydrate u d Fett drin, dazu Vitamine (und denen ist es echt schnuppe, ob sie aus Äpfel kommen oder aus 10 verschiedenen Obstsorten) und Ballaststoffe.
    Die meisten Mäkelkinder, die ich kenne, sind kerngesund!


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich würd mich odette anschließen, das klingt sehr stimmig.


    Hatte das als Kind auch, dass ich wirklich so gut wie nichts gegessen habe. Sehr lange sogar. Es verwächst sich.