Entwicklungsdefizit aufgrund prompter Bedürfnisbefriedigung?

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  • Ich finde auch allein die Tatsache, dass sich dir die Fragen stellen zeigt schon, dass du dein Baby verstehen willst. Und ich denke eben das ist auch entscheidend: Die Bedürfnisse erkennen/verstehen und befriedigen wollen. Möglicherweise können manche Eltern alles auch sofort deuten und entsprechend die Bedürfnisse zielgerichtet befriedigen.


    Für mich selbst (Erstlingsmami mit fünfeinhalbmonatigem Sohn) kann ich nur sagen: Mir ging es ähnlich wie dir und es wäre glatt gelogen zu behaupten, ich hätte immer genau gewusst, welches Bedürnis mein Baby gerade ausdrückt. Es ist eben gerade am Anfang auch durchaus trial and error (z.b. um simple Überreizung als Ursache scheinbar "eindeutiger" Dreimonatskoliken zu erkennen haben wir sagenhafte 5 Wochen gebraucht! Und es dann eigentlich eher per Zufall rausgefunden, weil wir den Kleinen versuchsweise ein paar Meter entfernt von uns in den Stubenwagen gelegt hatten um kurz zu essen und er da 1,5 Stunden lang zufrieden drinlag, immer ruhiger wurde und das Runterkommen etwas abseits sichtlich genoss. Und an dem Abend gab es keine Träne!).
    Inzwischen bin ich sehr gut darin zu erkennen, wo das Problem liegt oder wie ich am besten helfen kann. #freu Mit 10 Wochen war ich da längst noch nicht soweit...


    Als mein Sohn mit ca. 8 Wochen beim KiA war, gab dieser mir die Schuld daran, dass er nicht alleine einschlafen kann. Ich war total verunsichert, denn Schreienlassen und eben nicht die sofortige Bedürfnisbefriedigung fühlten sich für mich einfach falsch an. Erst da hab ich mich damit richtig intensiv beschäftigt und bin auch aus voller Überzeugung hier ins Forum gekommen. Was mir sehr geholfen (und einige Tränen gekostet) hat war die etwa zeitgleiche Lektüre von Jean Liedloffs "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück". Spätestens seither bin ich nicht mehr so einfach zu verunsichern und heute würde ich mit keiner Wimper mehr zucken, wenn der besch*** KiA sowas zu mir sagen würde. Das Buch war für mich eine wahre Offenbarung!

    • Offizieller Beitrag

    Ich möchte dem allen noch anfügen, dass man wirklich immer auch im Hinterkopf behalten sollte, dass auch die Forschung nicht ganz frei von gewissen Voreingenommenheiten ist.
    Es gibt einfach Forschende, die haben noch einige Harrersche Überzeugungen in sich drin, das spiegelt sich dann natürlich auch in deren Arbeit wider.


    Ich möchte Dich dagegen ermutigen, weiterhin auf Dein Bauchgefühl zu hören und darauf zu gucken, dass Du auch weiterhin einen guten Draht zu Deinem Kind hast.


    Und an das Reinquatschen von außen kannste Dich schon mal gewöhnen (oder Dich am Abgrenzen üben) ;)
    Das hört nämlich jetzt ne ganz schön lange Zeit nicht mehr auf.... :D

  • Ich möchte das Buch "Ein Baby will getragen sein" in den Ring werfen.
    Bei mir ist das nun schon ein paar Jahre her, aber in diesem Buch gab es quasi genau die Gegenstudie: Kinder die getragen werden, also das Bedürfnis nach Nähe erfüllt bekommen, entwickeln sich im Durchschnitt schneller.
    Dazu tragen intensiver Hautkontakt, direkte und indirekte Kommunikation mit der Umwelt (und Mutter) und eine starke Vertrauenentwicklung nicht unwesentlich bei.
    Dazu passt ja auch gut, was Trin geschrieben hat.


    Was sagt dir denn dein Gefühl?


    Ich würde Studien echt beiseite lassen und mal tief in mich hinein hören, was du als richtig empfindest.
    In den meisten Fällen dreht das schreien lassen, nämlich derartig am mütterlichen Stresspegel, dass man das ganz von alleine unterlässt und das Kind hoch nimmt.
    Es gibt Kulturen, da wäre man unglaublich entrüstet darüber, das Kind überhaupt auf dem Boden zu sehen...
    Wir verkopfen unsere Erziehung oft viel zu sehr.

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

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