Hauptaufgaben der Schulbildung?

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  • Hallo zusammen,


    mir wurde dieser Tage eine Frage gestellt auf die ich keine Antwort weiß. Aber ich finde sie sehr spannend, daher wende ich mich an Euch.


    Wir haben noch keine schulpflichtigen Kinder und ich habe darüber noch nicht nachgedacht. Also:


    Was meint Ihr, sind die Hauptaufgaben der Schulbildung in Anbetracht der deutschen Kultur, der heutigen Gesellschaft und deren Zukunft?



    Liebe Grüße


    Soorma

  • Da kann man ja viele Dinge nennen:


    - eigene Interessen/Fähigkeiten kennen lernen


    - sich in verschiedenen Themen/Fächern/Lernmethoden ausprobieren


    - mit anderen Kindern/Jugendlichen klarkommen, die "anders" sind als man selbst (anderer ethnischer/sozialer Hintergrund, anderes Geschlecht, Behinderungen usw.); und mit Erwachsenen klarkommen, die anders sind als Mama und Papa, gemeinschaftsfähig werden/sein


    - LESEN lernen (wer liest, lernt, sich in andere Zeiten/Menschen/Situationen usw. einzufühlen, hineinzudenken)


    Hagendeel

  • Z.B.


    Denken üben
    Lernen lernen
    Miteinander lernen
    Neues erfahren
    Spaß haben
    Arbeiten lernen
    Verbindlichkeit üben
    Verantwortung üben
    Selbstverantwortung üben

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Die offiziellen Bildungsziele findet man in den Schulgesetzen der einzelnen Bundesländer. Ist ganz interessant, da mal reinzuschauen, und manches kann man durchaus kritisch sehen (dafür als Beispiel Bayern)


    Für Berlin z. B. (§1 Schulgesetz):

    Auftrag der Schule ist es, alle wertvollen Anlagen der Schülerinnen und Schüler zur vollen Entfaltung zu bringen und ihnen ein Höchstmaß an Urteilskraft, gründliches Wissen und Können zu vermitteln. Ziel muss die Heranbildung von Persönlichkeiten sein, welche fähig sind, der Ideologie des Nationalsozialismus und allen anderen zur Gewaltherrschaft strebenden politischen Lehren entschieden entgegenzutreten sowie das staatliche und gesellschaftliche Leben auf der Grundlage der Demokratie, des Friedens, der Freiheit, der Menschenwürde, der Gleichstellung der Geschlechter und im Einklang mit Natur und Umwelt zu gestalten. Diese Persönlichkeiten müssen sich der Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit bewusst sein, und ihre Haltung muss bestimmt werden von der Anerkennung der Gleichberechtigung aller Menschen, von der Achtung vor jeder ehrlichen Überzeugung und von der Anerkennung der Notwendigkeit einer fortschrittlichen Gestaltung der gesellschaftlichen Verhältnisse sowie einer friedlichen Verständigung der Völker. Dabei sollen die Antike, das Christentum und die für die Entwicklung zum Humanismus, zur Freiheit und zur Demokratie wesentlichen gesellschaftlichen Bewegungen ihren Platz finden.



    Für Bayern:
    Art. 1:
    Die Schulen haben den in der Verfassung verankerten Bildungs- und Erziehungsauftrag zu verwirklichen. 2 Sie sollen Wissen und Können vermitteln sowie Geist und Körper, Herz und Charakter bilden. 3 Oberste Bildungsziele sind Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor religiöser Überzeugung, vor der Würde des Menschen und vor der Gleichberechtigung von Männern und Frauen, Selbstbeherrschung, Verantwortungsgefühl und Verantwortungsfreudigkeit, Hilfsbereitschaft, Aufgeschlossenheit für alles Wahre, Gute und Schöne und Verantwortungsbewusstsein für Natur und Umwelt. 4 Die Schülerinnen und Schüler sind im Geist der Demokratie, in der Liebe zur bayerischen Heimat und zum deutschen Volk und im Sinn der Völkerversöhnung zu erziehen. [...]


    Art. 2:
    Die Schulen haben insbesondere die Aufgabe,


    Kenntnisse und Fertigkeiten zu vermitteln und Fähigkeiten zu entwickeln,


    zu selbständigem Urteil und eigenverantwortlichem Handeln zu befähigen,


    zu verantwortlichem Gebrauch der Freiheit, zu Toleranz, friedlicher Gesinnung und Achtung vor anderen Menschen zu erziehen, zur Anerkennung kultureller und religiöser Werte zu erziehen,


    Kenntnisse von Geschichte, Kultur, Tradition und Brauchtum unter besonderer Berücksichtigung Bayerns zu vermitteln und die Liebe zur Heimat zu wecken,


    zur Förderung des europäischen Bewusstseins beizutragen,


    im Geist der Völkerverständigung zu erziehen,


    die Bereitschaft zum Einsatz für den freiheitlich-demokratischen und sozialen Rechtsstaat und zu seiner Verteidigung nach innen und außen zu fördern,


    die Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern zu fördern und auf die Beseitigung bestehender Nachteile hinzuwirken,


    die Schülerinnen und Schüler zur gleichberechtigten Wahrnehmung ihrer Rechte und Pflichten in Familie, Staat und Gesellschaft zu befähigen, insbesondere Buben und junge Männer zu ermutigen, ihre künftige Vaterrolle verantwortlich anzunehmen sowie Familien- und Hausarbeit partnerschaftlich zu teilen,


    auf Arbeitswelt und Beruf vorzubereiten, in der Berufswahl zu unterstützen und dabei insbesondere Mädchen und Frauen zu ermutigen, ihr Berufsspektrum zu erweitern,


    Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt zu wecken.

    Mirjam mit Clown (2006) und Spaßvogel (2008) und Quatschkopf (2010)

  • Oberste Bildungsziele sind Ehrfurcht vor Gott


    Ich könnt kotzen. Ist das verfassungskonform? Wahrscheinlich ja. Was ist mit denen, die nicht an einen Gott glauben?

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.


  • Ich könnt kotzen. Ist das verfassungskonform? Wahrscheinlich ja. Was ist mit denen, die nicht an einen Gott glauben?


    Das dachte ich auch grade. Hier wird auch im staatlichen (nicht-kirchlichen) KiGa jeden Tag gebetet. :S


  • Ich könnt kotzen. Ist das verfassungskonform? Wahrscheinlich ja. Was ist mit denen, die nicht an einen Gott glauben?



    Aus der bayrischen Verfassung:



    Es gibt aber Grenzen für Religiosität im staatlichen Raum, siehe z.B. hier:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kruzifix-Beschluss
    (kennst du ja vielleicht längst)

  • Ich weiß. Ich find es unabhängig davon total daneben. Gut, aber darum ging es hier ja nicht.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Hallo,


    Aufgaben der Schue WÄREN für mich:


    EINE unter mehreren Möglichkeiten zu sein, eine umfassende, alltagstaugliche, zeitgemäße Bildung zu erwerben und sich in verschiedenen sozialen Umfeldern zu üben.


    Ich finde es gut, wenn auch traditionelle Lerninhalte nicht vernachlässigt werden, aber ich finde, bestimmte Inhalte (schreiben auf einer Tastatur z.B.) kommen heutzutage nicht/zu spät dran und werden zu wenig genutzt, um Kindern zu helfen ihr Potential voll zu entfalten (z.B. Kindern mit Schreibproblemen zu helfen, flinke und leserliche Ausarbeitungen zu machen, Rechtschreibübungen gelöst von der motorischen Komponente machen zu können usw. - ohne gleichzeitig das üben der Hand komplett zu vernachlässigen.


    MMn sollten auch moderne Erkenntnisse (die, wenn man Montessori und co. liest nun auch nicht sooo neu sind) mehr einfließen- Begreifen übers beGREIFEN, neue Stoffe wirklich auch ganz real beHANDeln usw.


    Und Bildung sollte weiter gefasst gefasst sein als das, was im Lehrplan steht - und dabei zwar bestimmte Grundlkompetenzen im Blick behält, aber ohne straffes, einschränkendes Zeitkorsett.
    Was ist schlimm dran, wenn ein Kind erst in Klasse 3 oder 4 eine Schreibschrift lernt - oder nie - so lange es sich schriftlich ausdrücken kann. Warum muss es in Klasse 2 und 3 das ganze 1x1 und geteilt durch können, wenn ihm zu der Zeit andere Themen wirklich am Herzen liegen?


    Thema übergreifendes, lebensbezogenes lernen...



    Gleichzeitig wäre es mMn auch Aufgabe der Schule, ihre Grenzen dabei zu (er)kennen und darum für jedes Kind individuelle Lösungen zu ermöglichen (homeschooling enger oder weitmaschiger begleitet, teils Schule, teils lernen ohne Schule usw.) .


    WÄRE...