16 Monate - versteht er uns?

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  • Hallo allerseits,


    mein Söhnchen ist nun 16 Monate alt. Seit einiger Zeit beobachte ich, dass er beginnt uns ganz gezielt zu hauen. Vorher dachte ich immer, dass er uns nur aus Versehen ein Auto/Baustein an den Kopf wirft bzw. uns beim Spielen zufällig getroffen hat. Doch das scheint das gar nicht so zu sein. Erst gestern habe ich geschimpft, weil er die Schale mit dem Brei runter werfen wollte. Ich nahm ihm die Schale weg und sagte ihm, dass er das nicht tun soll und prombt platschte seine Hand in mein Gesicht. Dabei schaute er mich verstimmt an. Natürlich erwiderte ich gleich, dass er mich nicht hauen soll, aber er hat einfach weiter vesucht mich zu treffen.


    Wenn ihm beim Spielen oder im Alltag etwas nicht passt, dann bewirft er uns oder hat ganz direkt in unser Gesicht oder auf den Kopf. Wie gesagt, ich halte dann seine Hände kurz fest, sage nein und erkläre ihm nochmals, dass wir nicht hauen. Dennoch glaube ich nicht, dass er mich versteht, schließlich macht er einfach weiter.


    Meinem Mann habe ich bereits erklären müssen, dass Zurückhauen nichts bringt. Damit würde wir (meiner Meinung nach) nur vermitteln, dass Hauen okay ist - Mama und Papa machen das ja auch (mal ganz davon abgesehen, dass eh es verboten ist und für mich absolut NICHT in Frage kommt).
    Und das Rumwerfen mit Spielsachen ist echt nervig. Ständig versucht er etwas gegen den Fernseher oder das Aquarium zu werfen. Wenn ich dann 'Nein' sage, grinst er nur und streckt die Arme hoch, damit ich ihn hochebe. Denn vorher habe ich immer 'Nein' gesagt und ihn weggetragen - irgendwie muss sich das falsch eingeprägt haben. Es ist fast so, als würde er mit Absicht gegen die Dinge schlagen, weil er weiß dass entweder ich oder mein Mann kommen und ihm dann Aufmerksamkeit schenken. Dabei wuseln wir viel um ihn herum, wenn wir ihn aus der Kita geholt haben. Geht einer von uns dann das Abendbrot vorbereiten oder (ganz profan) aufs Klo, kommt er gleich nachgewackelt und haut irgendwas gegen die Tür, räumt das Schuhregal aus usw.


    In einem Monat wollen wir auf ein Familienfest gehen. Mir grauts schon etwas. Bei uns steht niiieee etwas auf dem Stubentisch, weil er es sofort haben will insbesondere Kekse/Kuchen und anderer Süßkram. Das endet in richtigen Wutanfällen. Wenn wir am Wochenende ein Stück Kuchen und nen Schluck Kaffee trinken, dann schlingen wir das schnell runter, bevor der Kleine mit seiner Portion Obst/Joghurt/Gemüsesticks durch ist. Denn dann stürzt er sich sofort auf unser Essen - okay, das mit dem Kuchen kann ich noch nachvollziehen, er will eben das essen was wir essen, aber nicht mal meinen Tee/Kaffee kann ich trinken.
    Wie wird das denn erst, wenn wir in einem Kaffee sitzen *grusel* .


    Habt ihr Ideen und Tipps, wie wir besser und verständlicher damit umgehen können. Wir versuchen es mit böse oder traurig schauen, deutlichem 'Aua' sagen, schimpfen und ignorieren, aber ich finde nicht, dass er uns versteht.

    "Natürlich kann ich das. Ich hab's nur noch nie versucht."
    Oma Wetterwachs - Terry Pratchett


    Und jetzt schreibt sie auch noch...

  • Hauen ist doch lustig. Das macht so ein schönes "patsch" Geräusch.


    Zurückhauen bringt wenig. Meiner ist dann ganz schockiert, dass es weh tut und ist traurig, weil die Mama so gemein zu ihm ist.


    Sätze wie "Nein, ich möchte nicht, dass du mich haust/ beißt/ bewirfst" werden meistens ignoriert. Am besten hilft Ablenkung.

  • Vielleicht braucht er andere Kanäle für seinen Frust/seine Wut oder um eure Aufmerksamkeit zu bekommen. Momentan scheint das Hauen und Werfen seine (für ihn) einzige Möglichkeit zu sein. Habt ihr schon mal versucht ihm alternativen zu zeigen? Seine Gefühle vielleicht auch besser versuchen zu benennen. Und nicht nur "Nein"...


    Und wenn er was in Richtung Fernserher wirft ihm vielleicht erklären, dass der kaputt gehen kann, dass euch das traurig machen würde. Beim Aquarium vielleicht noch dazu, dass dann die hübschen Fische ihr Haus verlieren würden etc..



    edit: Ich habe beim Großen gemerkt, dass er in dem Alter schon viel versteht. (Und auch die Kleine versteht schon viel..zum Beispiel, dass "aufräumen" bedeutet Zeug in Kisten zu räumen :D) Er fing auch früh an zu sprechen und konnte sich dann ganz gut mitteilen..wenn er das nicht gekonnt hätte, bin ich mir sicher, dass diese "Hau-Phase" länger gedauert hätte...

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    Einmal editiert, zuletzt von Lela ()

  • Wenn ihm beim Spielen oder im Alltag etwas nicht passt, dann bewirft er uns oder hat ganz direkt in unser Gesicht oder auf den Kopf. Wie gesagt, ich halte dann seine Hände kurz fest, sage nein und erkläre ihm nochmals, dass wir nicht hauen. Dennoch glaube ich nicht, dass er mich versteht, schließlich macht er einfach weiter.


    :D Ich möchte fast sagen, "das gehört so". Doch, zumindest mein Sohn hat das verstanden. Aber das UMSETZEN, das hat noch ne Weil gedauert..


    Ich hab das wie du gemacht, kurz festhalten, nein sagen (Zurückhauen? Himmel!!), weitermachen wie vorher. Bei wiederholung genau das: Wiederholen. Und zur Not dann eben aus der Situation befördern. Deswegen sollte man seine Schauplätze weise wählen, wenn zum Hauen dann noch "nicht an die Stereoanlage gehen", "nicht die Bücher aus dem Regal räumen" und "nicht Mamis hübsche Deko-Delfine auf den Boden schmeißen" kommt hat man gut zu tun..
    Aber beim Hauen finde ich auch, dass da eine Grenze erreicht ist.


    Dass dich das Familienfest jetzt schon stresst kann ich nachvollziehen, das Alter ist sauanstrengend. Es gibt diese Kinder, die ganz lieb mit ihren mitgebrachten Spielsachen auf dem Boden sitzen und sich zwischendurch über den Kopf streicheln lassen. Und dann gibt es die, die müssen alles haben, müssen überall hochklettern, alles anfassen, auf alle Knöpfe drücken und alles Essen probieren ;)
    Das wird besser, wirklich. So ab ca. 2.5 konnte ich meinen Sohn auch in nicht-Kindersichere Haushalte mitnehmen ohne permanent Schweißausbrüche zu bekommen.

  • Wenn einen was verboten wird, muss man ja auch einfach irgendwo hin mit der Wut. Also haut man den blöden erwachsenen, der einem das verbietet. Oder beißt oder tritt. Irgendwie muss man das doch auch verstehen, oder? In ein Platz Jahren brüllen die dann "du bist die doofste Mama der Welt".


    Und der Rest: ja klar versteh dein Kind, wenn du sagst er soll das nicht tun. Und dann probiert er eben, was passiert, wenn er das trotzdem tut. Das ist nicht böse gemeint. Eher ein wissenschaftliches Experiment. Und die muss man oft wiederholen, um eine verlässliche Aussage zu haben a la wenn ich xy mache, macht Mama wz. Das ist eine sehr anstrengende Phase. Und kommt in ähnlicher Form auch immer wieder.


    An einigen Stellen hilft eine natürliche Konsequenz. Wer mich haut/beißt/tritt darf nicht auf meinem Schoß sitzen. Ich setze also Kind von mir runter. Meist hilft aber nur nerven bewahren.


    Allerdings habe ich erlebt, das unsere kleine selbst in den schlimmsten Phasen bei besuchen oder Ausflügen das liebste Kind der Welt war. An euer Stelle würde ich mir wegen eurem Fest also keine all zu großen Sorgen machen!

    Immer auf Fettnäpfchensuche...


    Chaosqueen mit Chaosprinzessin ( #female 3/13)

  • Ich würde mir wegen des Festes keine Sorgen machen, sondern möchte Euch ermuntern: Steht zu Eurem Kind. So wie es ist. Steht zu Euch als Eltern. Zeigt Eurem Kind auch vor Publikum, dass Ihr es lieb habt. Egal, was es tut.


    Ansonsten würde ich versuchen, weniger zu schimpfen und zu verbieten, und stattdessen die Situation umleiten, verändern, aufgreifen, was das Kind macht, vielleicht etwas Lustiges dazu sagen, und dann etwas anderes daraus machen.

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


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    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Mein Sohn haut auch sehr viel und wirft mit Dingen. Erklären hilft da herzlich wenig, auch wenn er generell viel versteht. Es interessiert ihn einfach gerade nicht, dass es Mama weh tut oder etwas dabei kaputt gehen kann. Oder vielleicht ist es ihm auch einfach noch zu abstrakt. Habe da auch keine gute Idee. Mein Mann nimmt ihn dann oft weg, wenn er es mit mir zu bunt treibt. Aber auch das hilft immer nur sehr kurzfristig.


    Lela: Was meinst du mit Alternativen zeigen? Was sind den Alternativen, die ich einem Kleinkind anbieten kann?

    Kāhore taku toa i te toa takitahi, he toa takitini #knuddel


    Walks by sin too slowly.


  • 8I


    Ich hab das so verstanden, dass das nicht ernst gemeint war...?

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  • Wenn es ihm darum geht etwas zu hausen, sind Kissen immer eine gute Alternative. Wenn ihm das zu leise ist eine (Plastik/Metall/Holz) Schüssel und ein Löffel. Das macht schön Krach.


    Wenn die Kinder hier Zeug durch die Gegend werfen werden die Sachen gegen einen weichen Stoffball getauscht und gezeigt, wie man die zum Beispiel in den Wäschekorb werfen kann..oder gegen das Sofa, die Tür..etc. Das funktioniert hier zuminmdest auch schon bei der Kleinen.


    Wenn es darum geht seinen Frust/die Wut rauszulassen, kann man zB aufstampfen...

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  • Ich habe auch einen 16 Monate alten Sohn und der haut auch gerne. Manchmal um mir zu erzählen wie er sich mit dem Bruder gestritten hat (tut trotzdem weh), manchmal will er so einen Spielkampf draus machen mit passenden Kampfschreien dazu, selten haut er weil er wütend ist. Er kratzt und beißt mich auch, das Kratzen ist noch am ehesten aus Wut. Ich versuche mich da so gut es geht zu schützen, er ist echt stark, aber grundsätzlich ändern kann ich es nicht. Hier hilft gut: Eine Handlungsalternative zeigen. Beißen kann man in den Beißring, Streicheln statt Hauen, Wütend Schimpfen oder Stampfen statt Kratzen. Das findet er spannend und ist sofort raus aus der schmerzhaften Aktion.


    Bei dem Familienfest würde ich das Kind einfach essen lassen. Ist doch nur ein Tag und wenn es für euch Entspannung bringt, find ich das nicht schlimm.


    Edit: Fiawins Gedanken zum Fest gefallen mir total gut!

  • Nochmal anders: Ich würde nicht beim Hauen ansetzten, sondern beim Umgang.


    Du sagst: Nein, und er streckt die Arme hoch und will getragen werden. Warum nimmst Du ihn dann nicht auf den Arm? Und lässt das Nein einfach weg? Ich würde Gewicht von dem Verbieten wegnehmen.


    Und wenn was beim Spielen nicht klappt oder ärgert, würde ich den Ärger stellvertretend verbalisieren, ohne ihn groß anzuheizen, und dann die Aufmerksamkeit umlenken.


    Und NICHT SCHIMPFEN.

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  • Aber Du schlägst ihn oder hast zurückgeschlagen? Warum?

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  • Er glaubt mir offenbar nicht, dass das, was er tut, mir unangenehm ist. z.B. hatte er mal ne Phase, wo er mich gerne gewürgt hat, ober beim auf mir rumklettern meinen Hals und mein Gesicht getreten hat. Wenn ich ihn dann am Hals gekitzelt habe, hat er gemerkt, dass er auch nicht am Hals berührt werden möchte.


    Wie zeigst du denn, dass deinen Grenzen soeben überschritten wurden?

  • Hallo,


    Ich finde, es ist eine normale Phase. Sie haben noch nicht sooo viele Möglichkeiten, sich auszudrücken und die, die sie haben, probieren sie aus.



    Auf die Idee, daß einer sein Kleinstkind dafür schlagen könnte, wäre ich nie gekommen, ich gebe zu, ich bin gerade etwas von der Rolle.
    Zum einen, weil das - auch wenn es nur ein Patsch "zum zeigen wie das ist" ist - schlicht Gewalt gegen Kinder ist und zum anderen, weil es vermittelt: Man DARF schlagen - aber nur, wenn man größer und stärker ist.


    Bei uns hat Gelassenheit ab besten geholfen.


    Bei eher spielerischen und "mal sehen, wie er/sie reagiert"-austestenden Patschern - Händchen abfangen, Küsschen drauf geben oder es in eine Streichelbewegung umlenken und sagen: ""So finde ich das schöner".


    Oder wenn es wirklich Wut ist, ignorieren und an der "Sache" bleiben, das Kind trösten usw. Wenn es mir wirklich weh tut, habe ich natürlich das Recht mich zu schützen, dann kann man das Kind kurz absetzen oder/und ein paar Schritte beiseite gehen und bestimmt, aber ruhig sagen: "Das mag ich nicht". (Kommt es hinterher und will wieder hoch, darf es das natürlich, es geht ja nur um Selbstschutz und nicht um Strafe)


    Alles andere hat bei uns nur dazu geführt, daß sie sich in etwas reinsteigerten, wir uns einbildeten, wir hätten ein schwieriges, ja vielleicht sogar zur Gewalt neigendes Kleinkind oder so was. "Gelassene Klarheit" bzw. "Klare Gelassenheit" dagegen hat die Situationen entschärft und eher dazu geführt, daß ein ungewolltes Verhalten unterblieb als jeder Erziehungsversuch.


    Und nein, so lernen sie nicht, daß sie alles dürfen usw. zumindest von meinen Kindern ist keins ein Schlägertyp o.ä. geworden, die Kleinkindphase war bei allen irgendwann vorbei.


    edit:

    Zitat


    Es ist fast so, als würde er mit Absicht gegen die Dinge schlagen, weil er weiß dass entweder ich oder mein Mann kommen und ihm dann Aufmerksamkeit schenken.


    Um mal hier anzusetzen - was könnte man machen, damit er diese Art zu zeigen "ich brauch euch grad" nicht mehr nötig hat?
    Vielleicht hilft es ja, (vorübergehend) gut drauf zu achten, wann er euch braucht und z.B. wenn er zum werfen ansetzt GLEICH da zu sein, abzulenken, Gemeinsamkeiten anzubieten, eine Wurfkiste bauen und schöne laute Wurfgegenstände besorgen...


    Vermutlich ist das anstrengend. Ob es aber auch wirklich anstrengender ist als zu mahnen, zu schimpfen ... usw. ist aber die Frage.

    • Offizieller Beitrag

    Wie zeigst du denn, dass deinen Grenzen soeben überschritten wurden?

    Verbal äussern, Kind vom Schoss nehmen, selbst aufstehen/Situation verlassen, zur Not die Hand/den Fuss festhalten... es gibt eine Menge Möglichkeiten.
    Ich versuche - wie alle Menschen bin ich nicht perfekt - die Reaktion zu zeigen, die ich mir auch vom Kind wünsche. Bei einem 16 Monate alten Kind am ehesten: kurz die Hand festhalten, unaufgeregt sagen "ich möchte nicht, dass du mich haust" und einen Spielvorschlag machen "du möchtest mit mir Kuscheln/Toben/ein Buch gezeigt bekommen..." - in dem Alter kenne ich das von den meisten Kindern als missglückte Kontaktaufnahme.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Nur zum Kuchen: da kann er doch inwzsichen auch ein, zwei Gabeln abhaben mit fast 1 1/2, oder? Ich habe angefangen mit sehr wenig zucker zu backen (ein paar Bananen rein stattdessen), kekse backe ich ganz ohne für ihn oder mache fruchtschnitten und dann finde ich es in ordnung, wenn er unterwegs mal einen butterkeks oder eine waffel zugesteckt bekommt. Sogar wenn die nicht bio-vollkorn ist.


    Ansonsten: unserer (20 monate) zieht v.a. An den haaren und arbeitet grade an dem konzept "aua", man merkt es daran, dass er einem ständig die eigenen verletzungen zeigt und mit aua kommentiert, als auch nachdem er an den haaren gezogen hat, oft aua sagt und den zeigefinger zum "nein" erhebt (das hat er von den schwiegereltern).

  • Indem ich authentisch mein Gefühl zeige. Schlagen gehört für mich nicht dazu.


    Ich denke, dass man die Empathiefähigkeit eines Kindes in diesem Alter überschreitet, wenn man erwartet, dass es zum einen in der Lage ist, zu schließen:
    Ich mag nicht am Hals berührt werden -> andere wollen das auch nicht.
    Kitzeln ist unangenehm -> ich soll nicht "würgen".


    Kinder bohren einem nun mal den kleinen Finger in die Augen. Nicht immer ist es Absicht. Nicht immer muss man reagieren. Wenn es Absicht ist, reicht es, die Hand festzuhalten und vom Auge wegzuführen. Vielleicht mit einem Kuss auf die Hand, oder indem man dem Kind einen Brausekuss auf den Bauch gibt?


    Und wenn ich merke, dass ich wirklich klar eine Grenze setzen muss, oder wenn es wirklich weh tut, dann zeige ich das. Aber dafür muss ich dem Kind nicht (auch nicht in abgewandelter Form) zufügen, was ich nicht will, dass es mit mir tut.
    Dann reicht ein Nein.


    Je weniger NEINs ich brauche, desto wirksamer ist es auch.


    Disclaimer: Ich rede vom Durchschnittskind. Aber auch ein Kind, das mehr braucht, braucht sicherlich nicht, dass Mama ihm zufügt, was sie selbst nicht bei sich will.

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  • Zunächst Danke für eure verständnisvollen Worte. Ich für mich alleine stehe zu meinem Söhnchen und ich finde ihn auch nicht schrecklich, schlimm, frech oder schlecht erzogen. Ich vermute auch, dass das eine Phase ist in der er probieren will und nur wir als Eltern uns uneinig sind, wie man nun richtig und verständlich reagiert. Manchmal glaube ich er spürt diese Unsicherheit.


    Wenn er dann auf den Arm will, nehme ich ihn auch hoch und ich nehme ihn auch noch immer weg, wenn er dann am Fernseher rumspielt. Das ist ja nicht nur ärgerlich, wenn er ihn kaputt machen würde, sondern auch gefährlich wenn er an den Kabeln spielt.


    Und wie das 'Nein' weglassen. Irgendwie möchte ich schon vermitteln, dass er bestimmte Dinge nicht darf; nicht nur weil ich es nicht möchte, sondern auch weil es teilweise für ihn gefährlich ist.
    Was das Schimpfen betrifft: Was meinst du genau? Wieso nicht schimpfen?? Für mich ist 'Schimpfen', dass ich nicht nur Nein sage, sondern genauer erkläre, wieso ich etwas nicht will bzw. wieso ich es verbiete.
    Vielleicht rede ich auch zuviel mit ihm und für ihn ist alles nur noch bla-bla-bla :S

    Aber Du schlägst ihn oder hast zurückgeschlagen? Warum?

    Nein, ich schlage meinen Sohn nicht!! Ich bin als Kind geschlagen worden und fand das schrecklich. Das tue ich meinem Kind nicht an.
    Mein Mann hat, als das anfing mit dem Hauen, in ähnlicher Intensität zurück gehauen, aber ich habe das sofort unterbunden. Egal mit welcher Intensität - hauen bleibt für mich hauen und spült bei mir fürchterliche Erinnerungen hoch.

    "Natürlich kann ich das. Ich hab's nur noch nie versucht."
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    Und jetzt schreibt sie auch noch...