Eine Woche weg - stillt sich das Kind dann ab?

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  • Hallo,


    meine dringendste Frage steht schon im Titel. Ich bin bald für eine Woche weg, ohne den Kleinen (18 Monate) und die Frage ist, ob er sich in der Zeit abstillen wird? Ich könnte natürlich auch über nacht heim (wobei das mit viel Aufwand verbunden ist). Falls das nötig ist, ist die nächste Frage: ist es jeden Abend nötig heimzufahren? (Ich war schon ein paar Mal über einen Abend weg, d.h. jeden zweiten könnte auch reichen? Kann ich auch weniger oft heimfahren?)


    Ich habe auch vor eine Milchpumpe mitzunehmen - ich weiß leider nicht, ob das funtkionieren wird. Vor etwa einem Jahr habe ich schonmal eine elektrische Pumpe ausprobiert, da kam jedoch überhaupt keine Milch. Was tue ich, wenn es wieder nicht klappt? Naja, klar, heimfahren. Aber auch hier die Frage: wie oft? Und wie ist das mit der Milchmenge? Wenn ich nur noch alle zwei Abende stille, wie schwer ist es dann, wieder zurückzufinden? Also zur Zeit stille ich in der Nacht etwa 3 Mal und am Tag 1-2 Mal.


    Vielen Dank schonmal für die Antwort!

  • Liebe Knuddelber,


    die Frage, ob sich dein Kind in der Zeit abstillen könnte, muss mit "ja" beantwortet werden, denn es ist möglich. Ob es tatsächlich passieren wird, kann dir niemand sagen, ich halte es allerdings für relativ unwahrscheinlich. Viele Frauen haben solche Trennungen von ihren Kindern in der Stillzeit gehabt und so gut wie immer anschließend weiter gestillt, denn der so oft geäußerte Tipp zum Abstillen "fahr ohne das Kind weg" funktioniert meistens nicht und wenn noch dazu die Mutter weiter stillen mag, dann habe ich schon Stillpaare erlebt, die eine einwöchige oder noch längere Dienstreise und die damit verbundene Stillpause hinter sich gebracht und anschließend weiter gestillt haben.


    Da Du noch mehrmals in 24 Stunden stillst, kann ich dir nur dringend ans Herz legen, dir von einer Kollegin vor Ort genau zeigen und erklären zu lassen, wie Du mit einer Milchpumpe umgehst und wie Du Milch mit der Hand gewinnen kannst und das dann in den nächsten Tagen etwas übst. Die beim Üben gewonnene Milch kannst du aufbewahren und dein Kleiner kann sie während deiner Abwesenheit bekommen. Wichtig ist vor allem, dass Du weißt, wie Du deine Brust bei Bedarf unterwegs (ja, notfalls, wenn es keine andere Möglichkeit gibt auch auf der Damentoilette, aber oft gibt es ja auch einen Sanitätsraum, frag mal danach) zumindest so weit leeren kannst, dass es nicht zu prallen übervollen Brüsten oder gar einem Milchstau oder einer Brustentzündung kommt. In der Regel reicht es, wenn Du etwa im gleichen Rhythmus entleerst, wie sonst gestillt wird. Die Milchmenge kann in der Zeit deiner Abwesenheit etwas zurück gehen, aber das wird sich wieder einregeln, wenn die Kind wieder bei dir trinken kann.


    Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: lalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).


    Ob, und wie oft Du heimfährst, kannst nur Du für dich entscheiden - am besten richtest Du dich da nach deinem Bauchgefühl, wenn dir dein Gefühl sagt, "ich muss jetzt zu meinem Kind" und das zwar etwas aufwändig aber dennoch gut machbar ist, dann ist es sicher gut, wenn Du diesem Gefühl nachgibst.


    Zusätzlich hat sich noch folgendes bewährt:

    • Zweiteilige Kleidung ist günstiger als einteilige Kleider oder Oberteile mit Knöpfen oder Reißverschlüssen im Rücken. Du kannst dann schneller und bequemer abpumpen, wenn es notwendig wird
    • Einfarbige Kleidung ist unvorteilhaft. Milchflecke durch auslaufende Milch fallen in gemusterter Kleidung weniger auf. Und auch nach einem Jahr gibt es Frauen, bei denen die Milch plötzlich zu laufen beginnt. Gute Stilleinlagen sind deshalb eine lohnende Anschaffung. Eine lose Jacke oder ein Schal können eventuelle Flecke kaschieren, so dass es der Frau erspart bleibt, mit deutlich sichtbaren Milchflecken in der Öffentlichkeit zu stehen.

    Liebe Grüße
    Denise

  • Hallo nochmals,


    vielen Dank für die schnelle Antwort! Ich wollte hier meinen "Erfahrungsbericht" lassen. Vorneweg: Der Kleine hat sich nicht abgestillt :D


    Sonntag nachmittag bin ich los. Ich hab mir eine Handpumpe (und einige Babyvideos, die haben sehr geholfen) mitgenommen (wie gesagt, mit elektrischen Pumpen habe ich schlechte Erfahrungen gemacht). Am Abend konnte ich auch tatsächlich fast 50 ml abpumpen. Auch am nächsten morgen ging es relativ gut. Ich merkte jedoch, dass die Brust bei weitem nicht so geleert wurde, wie sie es brauchte. Ich kam auch erst Mittags wieder zum Pumpen, da ging nichts. Am späten Nachmittag bin ich also ab nach Hause (mit sehr schmerzenden Brüsten). Der Kleine hat sich gefreut und nach der Nacht daheim war die Brust so schön leer. Am Morgen bin ich also zurück zur Tagung. Ich hatte mir vorgenommen etwas öfter zu Pumpen, so dass die Brust nicht wieder so voll werden würde, dass gar nichts mehr ging. Allerdings hatte ich nun das umgekehrte "Problem". Sie war sehr leer und es kam auch den ganzen Tag nichts. Am nächsten Tag versuchte ich es auch wieder oft, erst gegen Abend kam ein bisschen Milch. Die Brust wurde aber schon voller. Sie hatte einige schmerzende Punkte, der Rest jedoch fühlte sich gar nicht gespannt an. Ich beschloss trotzdem den Kleinen herzuholen. Am Do Mittag kam er also und konnte in der mIttagspause ausgiebig trinken. Danach habe ich gar nicht mehr gepumpt. Die Brust war auch bis Freitag nachmittag sehr leer.


    Fazit: Pumpen hat irgendwie doch nicht so gut funktioniert, wie ich es gerne hätte, aber alles in allem war mein Horrorszenario, dass ich jede nacht heim müsste, doch nicht eingetreten. Allerdings war durch das Pumpen (was jeweils fast eine Stunde in Anspruch nahm) der Aufenthalt sehr stressig.