Toxoplasmose in der Schwangerschaft - eine Aufklärung --> an die Mods vielleicht festpinnen?

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  • Ich war auch Toxo-negativ und konnte mir das nicht erklären... hab am Anfang der Schwangerschaft viel teilrohes Fleisch gegessen weil Eisenmangel - die Info, dass das gefährlich sein könnte hatte ich nicht und als ich's erfahren hab hatte ich ziemlich Schiss. Meine Frauenärztin hat nochmals testen lassen um mich zu beruhigen - alles gut. Und dann hab ich ein 6 Wochen altes Katerchen gefunden, der kurz vorm Dehydrieren war...
    Hab das arme Kerlchen nach 2 Tagen aufpäppeln untersuchen lassen (wir brauchten 3 von seinen Minivenen um genug Blut beisammen zu haben und siehe da, er hatte die Infektion schon erledigt!
    Sicherheitshalber musste ich trotzdem nie das Kisterl machen, das war mir jetzt nicht soo unangenehm ;)

    Das war auch sehr sinnvoll. Wenn der Kater die Infektion schon hatte, dann kann er Dich, die du die Infektion noch nicht hattest, in der Schwangerschaft infizieren. Genau das ist ja der gefährliche Fall.

  • Ich muss nochmal was anfügen (geht im neuen Forum eigentlich auch die Bearbeiten-Funktion? find ich nicht)


    Genau den Fall von Obstsalat: "negative Schwangere schafft sich eine neue Katze mit unbekanntem Toxoplasmose-Status an" sollte man UNBEDINGT vermeiden. Das ist echt grob fahrlässig.
    Hingegen gibt es nach entsprechenden Untersuchungen und eventuellen Sicherheitsvorkehrungen kaum einen Grund, seine Katze, die man schon länger hat, abzuschaffen.

    • Offizieller Beitrag

    ich war nach 15 jahren Arbeit im tsv, besonderer Schwerpunkt katzen, deren klos ich gemacht hab, mit deren Ausscheidung und manchmal blut o.ä. ich in Berührung kam und die ich intensiv geschmust hab, in der Schwangerschaft negativ.


    Meine zum Zeitpunkt der Schwangerschaft vorhandenen katzen hab ich behandelt wie immer.

  • Ich musste meine Gyn in der Schwangerschaft auch aufklären, dass ich mich (Toxo-neg, 4 Hauskatzen) nicht eines erhöhten Risikos ausgesetzt sehe.
    Beim nächsten Kind wirds lustiger... wir haben seit ner Woche drei Freigängerkatzen. Der Kater traut sich (noch) nicht raus.

  • ich bin eher dafür, dass man deutlich vor der schwangerschaft ausgiebig alle risiken eingeht
    und dann in der schwangerschaft keinen stress mehr hat ;)


    vielen dank für den artikel

    Ähm, den Kommentar finde ich unbrauchbar.


    Ich kenne so viele Schwangere und Mütter (außer mir), die (wie ich) aufm Dorf groß geworden sind, kiloweise Dreck gefressen haben, im Kindergarten waren, mit zig Leuten aus einer Flasche getrunken haben und auch sonst nicht gerade im Reinstraum leben ABER dennoch Toxo, CMV und mitunter sogar Ringelröteln negativ sind.


    Das ist etwas, was ich echt nicht mehr lesen kann, sorry.

  • @ melone, das Katerchen hatte die Infektion schon durch. Also Antikörper schon da aber kein Ausscheider mehr. Katzen sind ja auch nicht ewig ansteckend soweit ich weiß (und mir ggesagt wurde). Ich hab ihn sicherheitshalber nicht hinaus gelassen (ist ja sowieso gesünder für die ersten paar Lebensmonate) und nichts rohes gefüttert, nicht dass er womöglich aufgrund eines seltsamen Immunsystems nochmals Ausscheider wird.


    Und wäre er ansteckend gewesen hätte er nicht bei mir sein können, klar.
    In den 3 Tagen bevor ich das Ergebnis wusste war ich halt extra vorsichtig, also viel Hände gewaschen, ihm jeden Tag ein neues Handtuch ins Schlafkörbchen gelegt und ausgekocht, Kisterl sowieso nicht mal anschauen usw.
    Die ganze Aktion war wohl weniger gefährlich als wenn mir beim Spazierengehen die Tasche runter fällt und sich alle Sachen über die Erde verteilen - und weit und breit nichts zum Hände waschen.

  • Obstsalat: da bist du leider falsch informiert worden. Eine Katze, die schon mal die Infektion durchgemacht hat, also positiv im Bluttest ist, kann JEDERZEIT Oozysten im Kot ausscheiden.
    Bei einer im Blut positiven Katze, untersucht man auch noch Kot. Wenn dort negativ, dann ist sie zumindest zum momentanen Zeitpunkt kein Ausscheider. Aber leider kann das nächste oder übernächste Woche schon wieder anders aussehen.
    Das ist nämlich das Gefährliche an der Toxoplasmose und der Übertragung durch Katzen.

  • Melone, dass die Katze ausscheider bleibt ist wohl möglich aber äußerst unwahrscheinlich. Hat zumindest damals meine Tierärztin gesagt, deren Prof hätte wiederum Toxoplasmose als Spezialthema ich glaub für seine Diss oder so. Bin aber deswegen auch von Pontius zu Pilatus gelaufen, der Kater hat unter anderem irgendein Mittel für Hühner bekommen, welches angeblich das Ausscheiden unterdrückt und außerdem hab ich ihn nur mit den Füßen gestreichelt, seitdem ist er auch noch Fußfetischist.



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  • Toxoplasmose war mein Prüfungsthema im Fach Parasitologie. Und ich hab eine gute Note bekommen :-). Aber ich such mal, ob ich nicht was Schriftliches dazu finde.


    Eine Katze, die sich mit Toxoplasmose infiziert, scheidet zunächst wenige Wochen Oozysten aus. Dann die meiste Zeit nichts merh. Aber durch Stress oder eine Immunschwächung z.B. durch andere Krankheiten kann sie dann doch wieder ausscheiden.


    In dem genannten Fall war übrigens das Kätzchen 6 wochen alt. Üblicherweise infizieren sich Katzen durch rohes fleisch, meist Mäuse. Kitten fangen mit ca 4 Wochen an feste Nahrung aufzunehmen. Wie weit kann also die Infektion einer 6 Wochen alten Katze zurückliegen....???

  • "Eine Erstinfektion induziert bei der Katze eine Immunität, die gegenüber einer Reinfektion partiell protektiv ist. Ca. 11 % scheiden bei einer Reinfektion erneut aus. Da mit zunehmenden Reinfektionen keine Oozysten mehr ausgeschieden werden, gelten hauptsächlich Jungkatzen als potentielle Ausscheider. Die Immunität kann bis zu 2 Jahren anhalten. Serumantikörper stellen keinen sicheren Schutz vor einer erneuten Ausscheidung dar, bei einer reduzierten Immunitätslage der Katze, z.B. infolge einer FIV-Infektion, kann es auch wieder zur Oozysten Ausscheidung kommen. Neben einer Reinfektionen mit Oozysten stellen die Gewebezysten eine Quelle für eine Antigenfreisetzung und Reaktivierung der Infektion dar." Quelle Laboklin


    Kompletter Artikel zu finden: http://www.tierklinik-birkenfeld.de/de/kat.php?k=84



    Ich selber habe das damals meine ich aus dem großen Buch der (Parasitologie-) Bücher "Boch, Supperer" gelernt. ich vermute aber mal,d ass der online nicht auffindbar bzw zitierbar ist.


    Also zur Erläuterung: Katzen können sich trotz Antikörper im Blut wiederholt anstecken und können dann auch ausscheiden. UND es gibt Gewebezysten in der positiven Katze, die reaktiviert werden können ohne dass sich die Katze erneut infizieren muss.

  • NA TOLL!


    Wir haben hier nachweiselich FIV-positive Katzen, einen großen Garten und mein Kind kommt ständig eingesudelt zu mir, will hochgenommen werden und manscht mir dann alles durchs Gesicht. Also erst ein Geschwisterchen, wenn das Erstkind in die Schule kommt?

  • "Ist die Blutuntersuchung einer Frau negativ auf Toxoplasma- Antikörper, so sollte beim Tierarzt
    eine Blutuntersuchung aller im Haushalt gehaltenen Katzen erfolgen. Ist
    darunter eine Toxoplasmose-positive Katze, so ist große Vorsicht beim
    Umgang mit dem Kot der Katze geboten. Es muss an dieser Stelle noch
    einmal darauf hingewiesen werden, dass positive Katzen auch ohne eine
    erneute Infektion Toxoplasma-Oozysten ausscheiden können. Die
    Hauptinfektionsquellen für den Menschen ist oozystenhaltiger Kot
    besonders junger Katzen, aber auch rohes Schweinefleisch (Mett "halb und
    halb") kann Toxoplasmenzysten enthalten. Eine Ansteckung durch direkten
    Kontakt mit Katzen ist nicht möglich (Boch u. Supperer 2000), auch im
    Nasensekret, Speichel, Urin und Fell konnten keine infektionstüchtigen
    Erreger nachgewiesen werden."


    Das hab ich hier gefunden, darin wird das von mir genannte Buch Boch-Supperer zitiert: http://www.tierklinik.de/mediz…en/protozoen/toxoplasmose


    Und hier steht auch: durch das Küssen der Katze wird die Krankheit nicht übertragen. Es ist das andere Ende ;)

  • Nee, melone, wir haben hier ne Menge Katzen, die sich auch in den Garten entleeren. Logisch. Und leider auch manchmal im Sandkasten, wenn ein kleines Loch unterm Netz ist (eigentlich ist der abgespannt). Außerdem buddelt der natürlich Löcher im Garten, im Wald hinterm Garten etc. Und wenn ich lese, wie lange sich die Erreger infektiös halten PLUS ständige Katzenkämpe (ich gehe davon aus, dass ziemlich viele Katzen FIV haben), dann ist ein Kontakt mit Toxo (falls die Katzen auch Toxo haben) ja durchaus nicht unwahrscheinlich.


    Also normal finde ich das OK, aber schwanger fänd ichs grausam.

  • Ich hatte mich auch eher auf Runa bezogen, die schrieb, dass sie die Katzen knutscht.


    Wart doch erst mal ab. Vielleicht bist du bis zur nächsten Schwangerschaft ja längst positiv. Dann mußt du dir eh keine Gedanken mehr machen. Und falls nicht, dann solltest du kein Katzenklo saubermachen, nicht im Sandkasten spielen ;-), keine Gartenarbeiten machen usw.


    (falls du sichergehen willst, dass du positiv bist: Hackepeter-Party im Parasitologie-Institut wäre eine Möglichkeit ;-)))

  • Noch ein kleiner Nachtrag: in meiner Schwangerschaft (Toxo-negativ aber hohes Infektionsrisiko) war mit meinem Gyn besprochen: beim Auftreten von grippeartigen Symptomen würde sofort Toxoplasmose getestet werden. Im Akutfall ist Toxo wohl auch in der Schwangerschaft ganz gut behandelbar und damit kann das Risiko für fetale Schäden dann auch deutlich gemindert werden.

    Also erstaunlicherweise wurde ich Anfang der Schwangerschaft auch negativ auf Toxoplasmose getestet und ich bin als Reiterin, auf dem platten Land, wie jemand schon schrieb als Kleinkind "kiloweise Dreck von der Hand ableckend" mit Katzen und Steaks die wirklich nur ganz kurz die Pfanne gesehen haben grossgeworden.


    Der Gyn in dem Land in dem ich wohne hat auch dringlich fuer Abgabe der Katzen im Haushalt (ironischerweise nur begrenzte Freigaenger im Gehege) plaediert. Der Gyn meines Heimatlandes, war da etwas entspannter: Klar Filet Americain sollte ich mir abschminken und ne Strafe waere es sicher nicht die Reinigung der Katzen-Toi dem Mann auf's Auge zu druecken :D aber ansonsten war die Devise, wenn ich es bei meinem bis dato Lebenswandel in 32 Jahren nicht geschafft habe mir Toxoplasmose einzufangen, dann ist die Wahrscheinlichkeit jetzt auch relativ gering.


    Allerdings hat er mir auch geraten mich in regelmaessigen Abstaenden waehrend der Schwangerschaft testen zu lassen (hab ich dann auch gemacht), weil man (Stand 2003) Toxoplasmose bei der Mutter rechtzeitig erkannt behandeln kann bevor diese eine Gefaehrdung fuer den Embryo darstellt.

    Frueher eine Tina & immer noch in den Low-Land's unterwegs ;)

  • Oh danke @melone, da war ich wirklich falsch informiert. Ich werd's auch unserer Tierärztin zukommen lassen (und hoffe umso mehr, vorm nächsten Kind infiziert zu sein... wo finden die Hackpeter-Partys noch schnell statt? ;) )
    Der Kater war vermutlich ein Wildwurf einer verwilderten Hauskatze, der hatte sicher auch vor der ersten Maus schon genug Erregerkontankt. Jedenfalls war der Kot eine und zwei Wochen später immer noch negativ.
    Eine Frage hab ich noch: es ist scheinbar davon auszugehen, dass er den Rest seines Lebens eine potentielle Gefahr bleibt, richtig? Weil ja auch steht, die Immunität würde ev. nur ca. 2 Jahre halten. Also nochmals testen und aus ev. negativem Titer dann schließen er wäre ungefährlich kann man nicht, weil man von Gewebszysten die sich reaktivieren könnten ausgehen muss?
    (Kann man dann überhaupt davon ausgehen, dass ein negatives Titerergebnis Sicherheit bietet? Oder werden sie keinen negativen Titer haben, solange sie Gewebszysten haben?)