Schiedsstelle: Hausgeburten werden abgeschafft

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  • Sie müssen ihn erst mal annehmen, können aber wohl dagegen klagen.


    Ich sags nicht gern, aber ich hoffe schon, dass Klenk und Co genug Arsch in der Hose dafür haben.

  • Sie WOLLEN keine freiberufliche Hebammen mehr, darauf läuft es doch hinaus. Mit Argumenten ist dem dann ja kaum beizukommen...


    Falynn: Dein Link funktioniert nicht.

  • Sie WOLLEN keine freiberufliche Hebammen mehr, darauf läuft es doch hinaus. Mit Argumenten ist dem dann ja kaum beizukommen...

    Das wissen wir ja schon, seit die liebe Frau Marini vom GKV-SV im Radiointerview endlich damit rausrückte, dass der GKV weg von der aufsuchenden Wochenbettbetreuung und hin zur zentralen Mütterberatung will.
    Es kann sich aber keiner wirklich erklären, warum.

    Do one thing everyday that scares you - Eleanor Roosevelt
    When you reach for the stars, you may not quite get one, but you won't come up with a handful of mud either - Leo Burnett

  • Gut, dann war ich da noch nicht mitgekommen. Aber vielleicht für Dich beruhigend zu wissen: Wer sich nur ein bißchen damit auseinandersetzt, kommt zu dieser Erkenntnis.


    So ein Mist. Es tut mir leid zu hören, dass ihr den auch nicht kennt, kämpfen gegen einen unbekannten Feind ist viel energieraubender.
    Wo bringt Geburtshilfe finanzielle Vorteile (zumindest den Krankenhäusern, denn Hebammen werden davon ja wirklich nicht reich)? Es ist wirklich ein Rätsel...

  • Vielleicht geht es gar nicht um die Hebammen?
    Es besteht doch schon seit Jahren das Problem, dass es auf dem Land zu wenige Ärzte gibt und viele Hausarztpraxen keine Nachfolger finden und schließen.


    Wenn man die gesamte medizinische Versorgung zentralisiert, dann kann man im letzten Schritt die Hausärzte abschaffen und das Problem ist gelöst. Dazu muss man aber vorher alle ambulanten Versorgungen abschaffen, damit sich die Patienten daran gewöhnen, wegen jeder Kleinigkeit ins weit entfernte Krankenhaus zu fahren. Und als ersten Schritt schafft man die Wochenbettbesuche und die Hausgeburt ab. Die Hausgeburt betrifft nicht viele Frauen und das Wochenbett überleben die meisten Frauen und Babys auch ohne Hilfe.


    Seit Jahren wird doch behauptet, die medizinische Versorgung verschlechtert sich, weil die kleinen Krankenhäuser zu niedrige Fallzahlen haben und das Allheilmittel wären große Krankenhäuser mit hohen Fallzahlen und dementsprechend ausreichend Erfahrung. Und wenn die neue Studie zeigt, dass im Notfall Kinder im Auto geboren werden und bei Ankunft im Krankenhaus nicht mehr gerettet werden können, dann liegt das daran, dass das Krankenhaus zu klein ist.

  • Ich finde es so schlimm.


    Ich hab mich seit Jahren punktuell immer mal wieder engagiert... und alles für die Katz gewesen.
    Es tut mir so leid für meine Tochter (mit Hausgeburt zur Welt gekommen), wenn sie später mal schwanger ist ;(

  • Was ich nicht wirklich kapiere ist, ab wann das gelten soll? Derzeit habe ich ja einen Vertrag mit meiner Hebamme. Ist der dann ungültig? oder fällt das in die Salvatorische ( oder wie die auch immer genannt wird ) Klausel?


    Puh bin ich froh, dass ich 1. erst in der 8. Woche zum Gyn bin ( ab da kann man keinen genauen Tag mehr bestimmen...) und meinen wirklich wissenden ES 6 Tage später angegeben habe! Die 6 Tage liegt ein normal entwickeltes Kind immer in der Kurve... Das waren aber lange "Lesestunden" in der Bib und im Internet bis ich das rausbekommen habe....


    Wer genau muss der Schiedsstelle folgen? Ist das so wie im Brandschutz, dass da keine oder nur unzureichende Rechtliche Grundlagen gibt und jeder das Maximum macht, weil die sogenannten Experten das für richtig halten? (die nebenbei das Gehalt von den Großen Herstellerfirmen bekommen)


    Gruß nanook die hoffentlich vor dem 21.10 entbindet!

  • Aber diese Mütterberatung ist doch überhaupt kein Erfolgsmodell..
    Die operieren doch heute die Senkungsschäden, die sie sich damals eingebrockt haben. Salopp gesagt.

  • Wo bringt Geburtshilfe finanzielle Vorteile (zumindest den Krankenhäusern, denn Hebammen werden davon ja wirklich nicht reich)?

    Wenn ich viele Komplikationen habe. Wenn ich Frauen mit drohender Frühgeburt schnell entbinde und die Frühchen versorge, dann bescheren mir die Fallpauschalen da mehr Einkommen als wenn ich die Frau noch zwei Monate im Krankenhaus behalte und ihre Frühgeburt aufhalte. Deswegen ist der Aufenthalt im KH immer kürzer, und deswegen wäre eigentlich die Wochenbetthebamme ein sinnvolles Modell, aber das ist nicht gewollt.
    Geburt und Fallpauschalen passen nicht zusammen. Daher ist Geburthilfe immer ein notwendiges Übel. Außer ich krieg genug Frühgeborene zusammen ..


    Vielleicht geht es gar nicht um die Hebammen?
    Es besteht doch schon seit Jahren das Problem, dass es auf dem Land zu wenige Ärzte gibt und viele Hausarztpraxen keine Nachfolger finden und schließen.


    Wenn man die gesamte medizinische Versorgung zentralisiert, dann kann man im letzten Schritt die Hausärzte abschaffen und das Problem ist gelöst. Dazu muss man aber vorher alle ambulanten Versorgungen abschaffen, damit sich die Patienten daran gewöhnen, wegen jeder Kleinigkeit ins weit entfernte Krankenhaus zu fahren. Und als ersten Schritt schafft man die Wochenbettbesuche und die Hausgeburt ab. Die Hausgeburt betrifft nicht viele Frauen und das Wochenbett überleben die meisten Frauen und Babys auch ohne Hilfe.


    Seit Jahren wird doch behauptet, die medizinische Versorgung verschlechtert sich, weil die kleinen Krankenhäuser zu niedrige Fallzahlen haben und das Allheilmittel wären große Krankenhäuser mit hohen Fallzahlen und dementsprechend ausreichend Erfahrung. Und wenn die neue Studie zeigt, dass im Notfall Kinder im Auto geboren werden und bei Ankunft im Krankenhaus nicht mehr gerettet werden können, dann liegt das daran, dass das Krankenhaus zu klein ist.

    Ja, da ist etwas dran. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass da so kurzfristig gedacht wird?

    Was ich nicht wirklich kapiere ist, ab wann das gelten soll?

    1. Oktober, so weit ich weiß.

    Wer genau muss der Schiedsstelle folgen?

    Die Entscheidung ist erstmal bindend, und da wird jetzt von seiten der Hebammenverbände gegen geklagt, idealerweise.

    Aber diese Mütterberatung ist doch überhaupt kein Erfolgsmodell..

    Daher die Frage nach dem wahren Grund. An Nigiris Antwort ist etwas dran.

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  • sitopanaki: danke, aber da hab ich mich wohl falsch ausgedrückt: wo lohnt es sich für die Krankenkassen, wenn Geburt an Kliniken verlegt sind? Denn die bezahlen ja die fallpauschalen und setzen sich derzeit ja eher gegen die Hebammen ein.


    Denn vermutlich liegt doch der Schlüssel für die Frage nach dem warum im finanziellen. Oder?

  • Das ist so zum <X <X <X <X <X und #heul #heul #heul #heul #heul und es macht mich so stinkwütend, dass ich heule und diese, sorry, furchtbaren Menschen werden nie kapieren, was sie da tun.

    #herzen Meine Jungs J.E. 09/08 und S.E. 06/12

  • sitopanaki: danke, aber da hab ich mich wohl falsch ausgedrückt: wo lohnt es sich für die Krankenkassen, wenn Geburt an Kliniken verlegt sind?

    Das ist die Frage. Eigentlich wäre alles andere billiger.

    Denn vermutlich liegt doch der Schlüssel für die Frage nach dem warum im finanziellen. Oder?

    Ja.

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  • Gehts da vielleicht wieder um dieses Versicherungsding? Dass die Versicherungen mögliche "Schäden" durch Hausgeburten nicht zahlen wollen und dann die Krankenkassen drauf sitzenbleiben?


    Die Geburtsstationen hier im Umkreis sind rappelvoll, die sollten eigentlich genug Fallzahlen haben. KS-Rate ist auch hoch... Trotzdem stehen die Kliniken in den roten Zahlen, auch mit ihren Geburtsstationen...

  • Gehts da vielleicht wieder um dieses Versicherungsding? Dass die Versicherungen mögliche "Schäden" durch Hausgeburten nicht zahlen wollen und dann die Krankenkassen drauf sitzenbleiben?

    Keiner weiß, wo die 10-12 großen Schäden jährlich entstehen. Die Zahlen werden nicht rausgerückt. (Und ganz ehrlich - wären es die außerklinischen Geburten, wäre das längst bekannt.)

    sitopanaki: Woher hast du das Datum 1.Oktober? Gibts da was Offizielles, was du verlinken könntest?

    Es wird überall gesagt, wo ich unterwegs bin.

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  • Frühgeburten sind sicher besonders lukrativ, aber auch riskant hinsichtlich möglicher Folgekosten. Ich verstehe aber den Gedankengang noch nicht: In welchem Zusammenhang steht die Abschaffung von Hausgeburten mit möglicherweise höheren Fallzahlen bei Frühgeburten?


    (Ich selbst habe ab 23+x SSW von einem Uniklinikum eine Frühgeburt massiv aufgedrängt bekommen, mich für möglichst langes Schwangerbleiben entschieden und war in der kompletten Schwangerschaft einen Tag stationär im Krankenhaus zur Lungenreifung des Babys. Es ließe sich eher kräftig Geld einsparen seitens der Krankenversicherungen, wenn nicht zahlreiche Schwangere, bei denen mal ein symbolisches CTG geschrieben wird und die eigentlich auch zu ambulanten Kontrollen kommen könnten stationär aufgenommen würden für viele Wochen oder Monate.)

  • Frühgeburten sind sicher besonders lukrativ, aber auch riskant hinsichtlich möglicher Folgekosten. Ich verstehe aber den Gedankengang noch nicht: In welchem Zusammenhang steht die Abschaffung von Hausgeburten mit möglicherweise höheren Fallzahlen bei Frühgeburten?

    Das war als Illustration dafür gedacht, dass Geburtshilfe so wie sie laufen sollte für die Kliniken finanziell eine Katastrophe ist. Und die Frage war ja danach, wann sie Geburtshilfe finanziell lohnt.

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  • Eben da sind wir wieder bei der Frage, wenn es finanziell nicht lohnt, wieso es dann alle in die Klinik sollen.
    Man kann doch aus den ganzen natürlich gesunden Schwangeren keine kranken Notfälle machen, nur damit es sich lohnt. Und wenn, ist ja wieder die Frage, ab wann es sich lohnt für die Kliniken.


    (Ich finde es unheimlich traurig, dass man bei Geburten überhaupt davon reden muss, ob es finanziell lukrativ ist. Am besten bekommt man die Kinder gar nicht mehr selbst, sondern sie werden im Labor gemacht und dann von den Eltern fertig abgeholt. Da können doch Kassen und Kliniken Unmengen verdienen dran. *böser Sarkasmus aus*)

    "Die Natur schafft immer von dem, was möglich ist, das Beste."

    Aristoteles

    Einmal editiert, zuletzt von waldfrau ()