Schiedsstelle: Hausgeburten werden abgeschafft

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  • Das zeigt doch ganz klar, dass es in der Mehrheit der KHs und mit der Mehrheit des Personals tatsächlich zu viele schlechte Erfahrungen gibt und die Gefahr, richtig Probleme zu bekommen viel zu hoch ist.
    Selbst eine Geburt, die ganz okay ist, kann zu schlecht sein, wenn man schon weiß, wie großartig eine selbstbestimmte HG sein kann.


    Das ist ja die Katastrophe, wenn es wirklich viele gute Geburten in KHs geben könnte, dann wären sie eine echte Alternative, aber dem ist nicht so, meiner Erfahrung und meinem Gefühl nach.

    #herzen Meine Jungs J.E. 09/08 und S.E. 06/12

  • Es geht nicht darum, dass im KH nur Unmenschen arbeiten, sondern um Selbstbestimmung und Verantwortung.


    Und selbst ich, die leicht gebärt, habe mir mein zweites Baby im KH weggeklemmt bis zum Gehtnichtmehr, weil ich nicht locker lassen konnte. Und mein Gebärteam war handverlesene Spitzenklasse.

  • Kann ich verstehen...tatsächlich...wir können gerne per pn drüber reden, ich würde mich freuen...denn wie ich schon sagte meine erste Geburt war ein desaster und es folgte eine fette Depression und eine enorme Angst vor einer wieteren KH - Geburt...schon zu dem Zeitpunkt war es extrem schwer hier in SH eine Hausgeburtshebamme zu bekommen es gabe nur noch 2 !! die das machten und leider mal ganz ab vom grundtenor war diejenge in meiner Nähe meine Nachsorgehebamme bei Nr. 1 und die dame hätte ich nicht mehr über die Türschwelle gelassen...erzähl ich gerne mehr per PN und das Geburtshaus war zum einen in der Schließung inbegriffen und zum anderen völlig überlastet und verlegte bei Mißlingen in eben jene entsetzliche Klinik in der ich meine ertse Tochter geboren habe und allein die wennauch geringe aussicht dort wieder zu landen hat mich davon abgehalten....aber es war nicht das einzige KH im Umfeld und ich habe danach sehr genau ausgewählt und eben etwas völlig anderes erlebt als im ersten...daher muss man mAn sehr vorsichtig mit dem pauschalen KH- und Ärztebashing sein. Unkalkulierbare Risiken in Kauf zu nehmen, wie zum Beispiel eine alleingeburt OBWOHL man selber angst davor hat und das eigentlich nicht will...finde ich...nicht in Ordnung.


    Wenn Frau sagt, ach das kann ich mir gut vorstellen und das möchte ich gerne ausprobieren weil ich sicher bin das das bei mir gut klappen kann, dann finde ich das völlig iO, aber das in Erwägung zu ziehen, obwohl man Angst hat (wir alle wissen das Angst ein extrem schlechter Geburtsbegleiter ist)...huhhh...nee...finde ich sehr strange.


    Kiwi

  • ich habe nicht umsonst den Avatar....unser Gesundheitssystem ist auf KRANKHEIT und ABHÄNGIGKEIT ausgerichtet. Nur wenn der Rubel rollt, lohnt es sich. Und der Rubel rollt in diesem System nur, wenn die Menschen krank, abhängig und unmündig gemacht und gehalten werden. Kostenersparnisse im Krankheits....sorry... Gesundheitssystem sind nur ein vorgeschobenes Feigenblättchen.


    Ich denke nicht, dass da eine große Verschwörung statt findet zwischen Konzernen wir BigPharma, Krankenhäusern und anderen Zulieferern. Jedoch hat dieses System sich, durch falsche Anreize seitens der Politik (wiederum durch effektive Lobbyarbeit der Zulieferer), dahingehend entwickelt, dass eben alle Beteiligten (außer den Patienten) mehr von Krankheit als von Gesundheit profitieren. Im Großen und Ganzen ist es ein Versagen unserer Politik.


    Andererseits spielt in die Politik auch immer ein Zeitgeist rein. Viele Menschen sind allzu schnell bereit ihre Selbstverantwortung an Dritte abzugeben, weil die Freiheit für sich selbst verantwortlich zu sein sehr anstrengend ist, Ängste weckt und risikobehaftet ist. Was diese Menschen für eine vermeintliche Sicherheit aufgeben ist schlichtweg ihre innere und irgendwann auch äußere Freiheit. Ich behaupte mal: ein Volk bekommt die Politik, die es verdient.


    Es ist eine Selbstverständlichkeit geworden, dass Menschen immer weniger selbstbestimmt entscheiden sollen und immer mehr dem Apparat ausgeliefert werden sollen. Das findet sich in vielen Themen wieder: Impfungen, Krebsbehandlungen (v.a. bei Kindern; da ist man als Eltern mit der Drohung "Jugendamt" ganz schnell raus aus der Autonomie), Behandlung von chronischen Krankheiten, Geburtshilfe usw. Skeptischen Fragen wird mit Vorwürfen und versteckten oder offenen Drohungen und Horrorszenarien begegnet. An echter Diskussion und Dialog haben die wenigsten Vertreter dieses Systems Interesse.



    Die Entmündigung der Patienten bzw. der Bürger, wie sie in der Geburtshilfe gerade zu beobachten ist, ist in noch viel größeren und weitreichenderen Zusammenhängen zu sehen. Ein aktuelles Beispiel ist das Thema TTIP, also die Handelsabkommen zwischen der EU und den USA. Diese Verträge setzen grundlegende demokratische Prinzipien außer Kraft. Wir alle werden, überspitzt formuliert, der Willkürherrschaft der reichen Konzerne ausgesetzt.


    Eín anderes Beispiel ist das Thema Inklusion auf Teufel komm raus. Da werden über jahrzehnte aufgebaute, gut funktionierende Strukturen (Förderschulen & Co.) übereilt und kopflos Zerschlagen. Leidtragenden sind alle Kinder mit Förderbedarf, alle gesunden Kinder und die Lehrer.



    Mein Fazit möchte ich mit den Worten von B.Brecht formulieren:


    Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht.




    Die Deutschen empören und wehren und verweigern sich viel zu wenig, gehen zu wenig auf die Straße. Genau darum konnte sich dieses Krankensystem so entwickeln.


    Jetzt werde ich mal provokativ (und davon nehme ich mich selbst nicht aus, auch ich bin zuweilen recht behäbig):
    wer von euch hier, die sich so bitter über die aktuellen Entwicklungen beschweren, war auf der Straße für die Hebammen protestieren? Wer von euch hat persönliche Briefe an seine lokalen Politiker, an GKV-SV und andere Aktuere geschrieben? Sie gar persönlich angerufen?


    My 2 Cent.


    Barbara

    Basia mit Schlumpf (08.2007) & kleiner Maus (08.2009) & Kröti (12.2016)

    3 Mal editiert, zuletzt von Basia ()

  • Kiwi, ich glaube, mir könnte man während der Geburt ALLLES andrehen. Bei der ersten Hausgeburt hab ich vor Schmerzen um "Bauchaufschneiden" gebettelt... Was würden wohl in einem Krankenhaus in einer solchen Situation geschehen... Was ist dann mit natürlich?


    Ich bin keine Esotante, die ihre Kinder bei Kerzenschein und Räucherstäbchen bekommen wollte, weil es schön für mich ist. Ich wollte zu Hause gebären, weil dies statistisch am sichersten ist!!!!!!!!!!!


    Und ich möchte mich nicht auf den Zufall im KH verlassen, nette Hebammen/Ärzte zu treffen. Die gibt es! Aber wann und wo die sind ist Zufall. Ich möchte ausserdem nicht dem Goodwill der Angestellten unterwerfen, die gerade vielleicht noch 1000 andere Sachen zu erledigen haben, zum Mittagessen wollen oder oder oder...

    Matsu...ich möchte nicht falsch verstanden werden...ich will hier nicht für KH-Geburten werben...ich hätte selbst meine zweite gerne im GH bekommen...Ich habe im übrigen bei nr. 2 im KH zwischenzeitlich um erschiessung gefleht...aber nicht mal ne PDA hab ich bekommen... es ist nicht IMMER so.


    Ich bin auch nicht gut darin mich auf Zufälle einzulassen, oder auf Goodwill...aber ich finde es gefährlich sich in dem anderen Fall auf den Zufall einzulassen dass alleine schon alles gut gehen wird obwohl auch das eine Geburtsform ist, die ich eigentlich nicht will...das hat ja nun auch nichts mit freier wahl zu tun...oder? Und nur das ist das was mir aufstösst...nicht der Ärger darüber dass es einem mit derart fadenscheinigen Pseudoargumenten so schwer gemacht wird selbst zu entscheiden, wie man gebären will, den teile ich vollumfänglich (auch wenn ich mit dem Kinderkriegen, so denn nichts "schief" geht durch bin)...ich verstehe nicht warum man in dem Fall nicht abwägt, sucht, spricht...ich habe damals den hebammengelietten Kreissaal in Altona angeschaut ...das wäre was für mich gewesen...eine Alternative die so wenig Klinikcharme versprühte wie das Geburtshaus hier...die Hebammen dort haben mir wild abgeraten wegen der Entfernung...von 1,5 - 2 h (GsD denn das grüffel ist ja ins Leben gestürzt...ich wäre wahrscheinlich auf der A7 zu welt gekommen)...ich habe ein anderes KH gefunden und es war im nachhinein eine super Entscheidung...hätte auch schiefgehen können und ich wäre ähnlich traumatisiert gewesen wie nach der ersten Geburtskatastrophe...aber was macht ihr wenn es bei einer Alleingeburt unter absolut suboptimalen Bedingungen ( eine Mutter die das eigentlich nicht will und Angst hat) schief geht...wenn da der Zufall zuschlägt...wie lebt man damit weiter?


    Darum geht es mir. nicht darum der KH-Geburt vor der Hausgeburt den Vorteil zuzuschanzen, den sie nicht hat. Auch ich halte eine Hausgeburt mit einer guten hausgeburtshebamme für die am statistisch und am individuell sicherste und "angenehmste" Form der Geburt...aber eine Alleingeburt unter suboptimalen bedingungen halte ich für ein ganz , ganz böses Risiko und für eine falsche Reaktion auf eine bescuissenen Entscheidung.


    Kiwi

  • daher muss man mAn sehr vorsichtig mit dem pauschalen KH- und Ärztebashing sein. Unkalkulierbare Risiken in Kauf zu nehmen, wie zum Beispiel eine alleingeburt OBWOHL man selber angst davor hat und das eigentlich nicht will...finde ich...nicht in Ordnung.

    Wer hat denn hier pauschal gebasht? KH und Ärzte haben durchaus ihre Daseinsberechtigung. Hätte eines unserer Kinder einen Organschaden gehabt, wäre der Weg für uns klar bei einer KH Geburt gewesen. Aber auch da sind für mich so viele Unsicherheitsfaktoren, selbst bei bestausgesuchtem KH, dass ich die eventuellen Folgen nicht abshätzen kann und das ganze zur völligen Zitterpartie wird. Da hätte ich dann den Geburtsstillstand wohl selbst verursacht, weil ich in so einer Umgebung mit für mich völlig fremden Menschen einfach nicht loslassen kann. Die nachfolgenden (ohne Frage sicher auh notwendigen) Interventionen aber wären massiv retraumatisiernd gewesen. Und was hab ich davon gekonnt?
    Wenn ich dieses Szenario vermeiden kann, dann tue ich das. Und sei es, den Kinderwunsch anzupassen. Meine Kinder haben nix von einer psychisch instabilen Mama, die komplett dekompensiert ist und nicht mehr handlungsfähig. So, jetzt hab ich mich doch halb nackig gemacht.


    Eine Alleingeburt mit Angst im Hinterkopf zu planen halte ich ebenfalls für... grob fahrlässig. Wenn irgendwas passiert, würde ich meines Lebens nicht mehr froh werden.


    Aber im Endeffekt hat man mal wieder nur die Wahl zwischen Pest und Cholera.

    Phönix mit Prinzessin (03/12), kleinem Mann (03/14) und Krümel (02/23)


    Wenn dich dein Leben nervt, streu Glitzer drauf.

  • kiwi
    OT, ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass auf beiden Seiten Respektvoller Umgang eine Selbstverständlichkeit sein sollten. Das System Gesundheit oder auch KH ist eben oft, bedingt durch seine Strukturen, nicht Respektvoll gegenüber seinen Patienten.


    Ich für meinen Teil kann nur sagen, wenn ich für meine erste keine HGH gefunden hätte vor Zeugung, dann hätte es für mich kein Kind gegeben! Eine sehr bewusst getroffene Entscheidung. Wenn mit dem System Krankenhaus bereits massive Erfahrungen gemacht worden sind, dann ist das Vertrauen gebrochen. Wo keine Vertrauensebene da ist kann auch kein Kind "entspannt" auf die Welt kommen. Und genau hier im Forum gibt es genügend die ausreichend schlechte Erfahrungen machen mussten.

  • Wer von euch hat persönliche Briefe an seine lokalen Politiker, an GKV-SV und andere Aktuere geschrieben? Sie gar persönlich angerufen?

    ich #weissnicht


    Ich habe zwei Kinder und bin alleinerziehend, ich kann selten auf Demos gehen.
    Briefe geschrieben und mit meinen Abgeordneten im Wahlkreis telefoniert habe ich immer, immer wieder.


    Es scheint manchmal so sinnlos, sich in diesem Land zu engagieren.

  • Ich war auf zwei Demos, bei einer Mahnwache und habe eine Mail an den Spitzenverband geschrieben. Auf den natürlich keine Antwort kam.

  • Kiwi, im Grunde hast du recht. Und: Natürlich soll jede Frau dort/so gebären, wie sie möchte. Und: Natürlich müssen in Kliniken besser Bedingungen herrschen. Aber: In deiner Argumentation sehe ich die schwangere Frau in der Belastung, das Angebot so anzunehmen, wie es nun mal eben an ihrem Wohnort ist und hat keine Möglichkeit, selbst darauf einzuwirken. Ich habe zum Beispiel kein Auto, das nächste Geburtshaus ist 60 Kilometer entfernt... Der hebammengeleitete Kreißsaal hier nimmt nur eine gaaanz kleine Gruppe von Frauen auf. Ausserdem weiß ich von unserer Hebamme, dass es dort ganz obstruse Vorgaben Seitens der Klinikärzte (z.B. dürfen Erstgebährende nicht auf dem Gebährhocker - die Hebammen, die dies "erlauben", werden im Anschluss abgemahnt). Und überhaupt: erlauben. Ich höre immer wieder von Müttern, das ihr jenes und dieses nicht erlaubt wurde in der Klinik. Unabhängig von vorbereiteten Geburtsplänen und Absprachen. Ich kann so kein Vertrauen fassen.



    Da hätte ich dann den Geburtsstillstand wohl selbst verursacht, weil ich in so einer Umgebung mit für mich völlig fremden Menschen einfach nicht loslassen kann. Die

    In einem Geburtsvorbereitungsbuch stand in etwa:


    „Vor Menschen Gebären ist wie Geschlechtsverkehr mitten auf einer belebten Kreuzung.“

    Das Tragische an jeder Erfahrung ist, dass man sie erst macht, nachdem man sie gebraucht hätte. (Nietzsche)

    Einmal editiert, zuletzt von Matsu ()

  • kiwi
    OT, ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass auf beiden Seiten Respektvoller Umgang eine Selbstverständlichkeit sein sollten. Das System Gesundheit oder auch KH ist eben oft, bedingt durch seine Strukturen, nicht Respektvoll gegenüber seinen Patienten.


    Ich für meinen Teil kann nur sagen, wenn ich für meine erste keine HGH gefunden hätte vor Zeugung, dann hätte es für mich kein Kind gegeben! Eine sehr bewusst getroffene Entscheidung. Wenn mit dem System Krankenhaus bereits massive Erfahrungen gemacht worden sind, dann ist das Vertrauen gebrochen. Wo keine Vertrauensebene da ist kann auch kein Kind "entspannt" auf die Welt kommen. Und genau hier im Forum gibt es genügend die ausreichend schlechte Erfahrungen machen mussten.

    Ja...wir sind uns sehr einig, dass da ein respektvoller Umgang herrschen sollte und du ahnst nicht wie genau ich weiß, dass das nicht immer (leider tatsächlich seltener) der fall ist...


    wenn das dazu geführt hätte, dass du kein Kind bekommen hättest finde ich das extrem traurig und sehr schade, natürlich akzeptabel.
    Die tatsache aber das Du bereits "vor der Zeugung" eine HGH gefunden hast...hätte doch auch schief gehen können, es hätten doch auch da Komplikationen auftreten können, die eine HG unmöglich gemacht hätten...dann hättest Du dein Kind ja auch irgendwie anders bekommen müssen...bitte, ich habe das gefühl ich werde falsch verstanden, daher noch mal...HG sind eine ganz tolle Sache, die Niederländer zeigen uns wie super das funktioniert und beweisen eindeutig statistisch das es der sicherere Weg ist, und ich finde es schlimm, dass man hier so einen Mist entscheidet...aber das resultat muss doch sein an den gegebenheiten zu arbeiten und nicht die beine zusammen zu kneifen und keine Kinder mehr zu bekommen, oder sie nun unter suboptimalen bedingeungen und somit großen Risiken alleine zu bekommen und damit den Befürwortern dieser abstrusen regelung in die Hände zu spielen...sagt diejenige Kiwi, die sowohl für die Hausgeburtshebammen als auch gegen die Schließung des hiesigen geburtshauses auf die strasse gegangen ist.


    Kiwi

  • dann seit ihr euch wehrenden hier überrepräsentiert. Auf einer der Hebammen-Demos in Düsseldorf (eine 500.000 Einwohnerstadt, diverse ~250.000 Einwohner Städte in der Nähe) waren vielleicht 200-300 Menschen, Kinder mit eingerechnet. So sieht`s durchschnittlich mit dem sich wehren in Deutschland aus X(

    Basia mit Schlumpf (08.2007) & kleiner Maus (08.2009) & Kröti (12.2016)

  • eine Alleingeburt unter suboptimalen bedingungen halte ich für ein ganz , ganz böses Risiko und für eine falsche Reaktion auf eine bescuissenen Entscheidung

    Du hast vollkommen recht. Genauso hoch würde ich das Risiko bei einer ungewollten Hausgeburt sowie bei einer ungewollten Klinikgeburt einschätzen.

    Das Tragische an jeder Erfahrung ist, dass man sie erst macht, nachdem man sie gebraucht hätte. (Nietzsche)

  • Kiwi, im Grunde hast du recht. Und: Natürlich soll jede Frau dort/so gebären, wie sie möchte. Und: Natürlich müssen in Kliniken besser Bedingungen herrschen. Aber: In deiner Argumentation sehe ich die schwangere Frau in der Belastung, das Angebot so anzunehmen, wie es nun mal eben an ihrem Wohnort ist und hat keine Möglichkeit, selbst darauf einzuwirken. Ich habe zum Beispiel kein Auto, das nächste Geburtshaus ist 60 Kilometer entfernt... Der hebammengeleitete Kreißsaal hier nimmt nur eine gaaanz kleine Gruppe von Frauen auf. Ausserdem weiß ich von unserer Hebamme, dass es dort ganz obstruse Vorgaben Seitens der Klinikärzte (z.B. dürfen Erstgebährende nicht auf dem Gebährhocker - die Hebammen, die dies "erlauben", werden im Anschluss abgemahnt). Und überhaupt: erlauben. Ich höre immer wieder von Müttern, das ihr jenes und dieses nicht erlaubt wurde in der Klinik. Unabhängig von vorbereiteten Geburtsplänen und Absprachen. Ich kann so kein Vertrauen fassen.

    Ihr seid zu schnell für mich...


    Ja, irgendwie steht die schwangere in der Verantwortung aus den gegebenheiten das beste herauszusuchen...das ist scheiße...aber jetzt herzugehen und als Reaktion darauf keine Kinder mehr zu bekommen oder eben klammheimlich unter Risiken (nur das das nochmal klar ist...Schwangere die "eigentlich" keine Alleingeburt wollen, meine ich damit)...ändert...NIX. Jetzt aber Druck aufzubauen auf die Kliniken, hebammen zu fordern im KH unbequem zu sein...weiter Kinder zu bekommen...ich könnte mir vorstellen, dass das wenigstens ein bißchen was ändert.


    (Das mit erstgebärende nicht auf Hocker etc. kann ich aus HH nicht bestätigen...)


    Kiwi

  • Ein guter Freund gebürtig in Paris meinte, dass es wohl ein Sprichwort in Frankreich gibt ... so nach dem Motto wenn man was nicht abwarten kann....


    Vorher gehen die Deutschen auf die Straße in Generalstreik!



    Kiwi, in meiner Denkweise sollten Hausgeburtshebammen, Geburtshäuser und Kliniken zusammen arbeiten. Auch ich musste dann nach vielen vielen Stunden verlegt werden und habe die schlechtesten Erfahrungen im Krankenhaus machen müssen die man so sammeln kann. Die Klage läuft auf vermeidbareren KS, Kindesenzug, fahrlässige Körperverletzung (falsche Medikamente gegeben) etc.
    Warum das von vielen nur in schwarz weiss eingteilt wird ist mir ein Rätsel....

  • aber jetzt herzugehen und als Reaktion darauf keine Kinder mehr zu bekommen oder eben klammheimlich unter Risiken

    Ich weiß nicht, inwiefern das tatsächlich passieren würde, aber ja, ich finde dies als Drohung gut und möchte, dass sich die „Verantwortlichen“ darüber im klaren sind, was dies bedeuten würde.


    Weiter vorne schrieb jmd., dass sich Männer niemals so in ihren Körper/ihre Entscheidungen reinreden lassen würden und ich denke, es ist an der Zeit, dass sich Frauen dagegen wehren!

    Das Tragische an jeder Erfahrung ist, dass man sie erst macht, nachdem man sie gebraucht hätte. (Nietzsche)

  • Vorher gehen die Deutschen auf die Straße in Generalstreik

    Ich glaube eher, dass sich die äugte Deutsche einfach, mal wieder, damit abfindet und arrangiert...

    Das Tragische an jeder Erfahrung ist, dass man sie erst macht, nachdem man sie gebraucht hätte. (Nietzsche)

  • Du hast vollkommen recht. Genauso hoch würde ich das Risiko bei einer ungewollten Hausgeburt sowie bei einer ungewollten Klinikgeburt einschätzen.

    Das wiederum sehe ich persönlich anders...meine eigene Risikobewertung sagt das mit Leib und Leben davon kommen und mit einem Schaden an der (meiner) Psyche wäre mir deutlich lieber, als das Mutter oder Kind lebenslange körperliche oder geistige (damit meine ich jetzt nicht eine Traumatisierung, sondern pathologische cerebrale Schädigungen) Schäden habe oder einer von beiden evtl sogar stirbt...aber das wiederum ist meine ganz persönliche Einschätzung.


    Und "dann kriegen wir eben keine Kinder mehr" finde ich ein ganz blöde Reaktion...die Arbeitgeber wirds freuen. Und diejenigen, die entsprechend unkritisch sind, wird es eh nicht weiter jucken...eine Reaktion also die ihr in der Folge (mit unerfülltem Kinderwunsch) ganz alleine tragen werden und eine Konsequenz nach der kein Hahn krähen wird...Gebärverweigerung, fällt doch hierzulande eh kaum auf.


    Kiwi

    Einmal editiert, zuletzt von Kiwi ()

  • Nur fürs Protokoll: hier waren 4 Kinder geplant, nach einem desaströsen Geburtsversuch mit sek. KS und einem geplanten KS gabs ne Steri. Es beeinflusst einen halt doch in den Entscheidungen, auch zur Familienplanung, wie "kaputt" man aus der ganzen Sache herauskommt.